NAMM 2015 & Jupiter 8

Nur zwei Bemerkungen (OT, ich weiß, ist aber gerad' so spannend ;-) ):
Moogulator schrieb:
Dynamik wollte ich schon, und das auch einsetzen, aber der DX21 hatte natürlich keine. Das kam erst später über andere Synths.
Also, beim DX100 und also auch beim DX27, ich glaube auch beim DX21, konnte die Klangerzeugung schon Dynamik verarbeiten, nur die Tastatur nicht. Bei Ansteuerung über ein externes Midi-Keyboard (oder sonst über Midi) gab es also schon Dynamik. Deshalb fand' ich die Minitasten beim DX100 auch nicht so schlimm, was nützt eine große Tastatur (DX27), wenn die auch keine Dynamik kann?
Daß die Klangerzeugung aber Dynamik (und Sustain) verarbeiten kann, obwohl bei den Geräten sonst doch an allem gespart wurde, zeigt, daß Yamaha diese Sache wichtig war. Als Jugendlicher hatte ich das damals wie gesagt gar nicht verstanden.
Moogulator schrieb:
Nur über Fletch redet keiner…
Fletch sah (laut Biografie) schon bald ein, daß er kein so guter Musiker war wie die anderen und hielt sich dann weitestgehend aus der Produktion 'raus. (Davor war er manchmal vorbeigekommen und hatte seine Meinung zu dem gesagt, was die anderen gemacht hatten. Da das dann aber erst halb fertig war und deshalb noch nicht gut klang, war vor allem Alan genervt von diesen Meinungsäußerungen).
Daß Fletch schließlich also so gar keinen Beitrag zu der Musik leistete, bzw. leisten konnte und sich überall dafür rechtfertigen mußte, machte ihm selbst auch schwer zu schaffen, so daß er schon zur Zeit von "Music for the Masses" (!) wegen Depression in einer Spezialklinik in England behandelt werden mußte (wo er unter anderem ein Mitglied von The Cure traf, das dort ebenfalls behandelt werden mußte (worüber ich beim Lesen irgendwie lachen mußte, das ist so klischeehaft, ein Mitglied von The Cure muß wegen Depressionen behandelt werden)).

Live spielte Fletch auch manchmal nicht seinen Part (Bass, Moog), so daß schon Vince Clarke versuchte, die Lieder so zu schreiben, daß es auch ohne Fletchs Part irgendwie ging.
Ich fand Fletch aber immer gar nicht so schlecht: Er hat bei Konzerten schon Rhythmusgefühl (hier so, z.B.). Und selbst, wenn er etwas mehr "tanzte", half das auch. Ein Problem war ja immer, daß die Performance hinter den Synth-Bänken allzu statisch war. Wenn er ein bißchen dazu beitragen konnte, das aufzulockern, war das auch was. Seine Meinungen zu der Musik (wie in der Bio abgedruckt) waren auch meist ganz zutreffend (z.B. hier), er hat also schon Geschmack. Außerdem kann einer ruhig der Vierte sein, das schafft Kontrast.

Ob es allerdings gerecht war, daß er (praktisch ohne jede Studioarbeit) denselben Anteil am Geld bekam wie die anderen, darüber konnte man streiten.
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"Somebody" höre ich auch irgendwie nicht gern, aber IMHO ist es trotzdem eines der größten (Liebes-)Lieder aller Zeiten. Vielleicht ein bißchen wie "Yesterday", das ich auch nicht gern höre, aber das zweifellos eines der größten Klassiker ist.
 
Moogulator schrieb:
Synthesizer mit Lüfter ist ein No-Go - dann lieber richtig machen, geht heute ja.

Ist zwar OT, aber dennoch mal eine kleine Ausführung dazu:
Das mit den Schaltnetzteilen ist zwar sinnvoll (s.u.), aber auch nicht unproblematisch. Und zwar nicht wegen der Störspannung, die macht nur bei den Audio-Esoterikern Probleme.
Sondern weil die Regelung "weicher" ist. Dadurch haben die Versorgungen nicht mehr "Referenzspannungsqualität". Bei Synths mit VCOs, die Tonhöhen aus der Versorgung ableiten, führt dass dann zu diversen verstärkten unerwünschten Tonhöhen-Modulationen.
Die Lösung sind nachgeschaltete (lineare) Längsregler. Dazu muss das Netzteil allerdings etwas höhere Spannungen erzeugen können - und die Längsregler verheizen dann wieder einen Teil des Wirkungsgrad-Gewinns.
Insgesamt bleibt es dennoch deutlich kühler.

Beispiel: 15V +/-1A; 5V 2A. Spannungen am Ladeelko: 25V, 12V, damit bleiben in den Reglern 34W. Der Trafo muss knapp den doppelten Ausgangstrom als Effektivstrom-Wert liefern (davon ist zwar ein guter Teil Blindstrom, der verheizt aber dennoch Energie im Trafo!): 2 x 18V AC @ 1,8A, 9V AC @ 3.6A, das sind knapp 100VA, die durch den Trafo gehen, bei 70% Trafo-Wirkungsgrad verheizt der Trafo also 30W!

Im Gerät heizen mit dem herkömmlichen Netzteil also 40W in der Elektronik und rund 60W im Netzteil. Das ist, nur über Lüftungsgitter abgeführt, verdammt warm. (Stellt euch die entsprechenden Glühbirnen im Gerät vor.)

Mit Schaltnetzteil ist der Netzteil-Wirkungsgrad ca. 80%, also 10W im Netzteil. Mit nachgeschaltetem Längsregler (moderner Low-Drop Regler, 1V am Regler) kommen 4W in den Längs-Reglern und 11W im Netzteil zustande, insgesamt dann 55W. Das ist immer noch nicht "kalt", aber durchaus abzuführen, ohne das es nach Elektronik riecht.


P.S.: im Jupiter 8 Foto sind übrigens zwei Details zu sehen, die der Problemlösung dienen: die Regler haben einen Kühlkörper, der außen sitzt und vor dem Trafo ist eine dicke Drossel. Die reduziert den Blindstrom, den der Gleichrichter verbockt. Ist vielleicht aus billigen PC-Netzteilen als "PFC" bekannt, da ist es einer (sinnvollen) EU-Vorschrift geschuldet, freiwillig baut so etwas heute keiner mehr ein.
Mit obiger (fiktiver) Beispiel-Rechnung: 34W draußen (Regler), 7W weniger im Trafo, also nur noch etwa 60W im Gehäuse. Das geht dann schon eher...
 
PySeq schrieb:
Ob es allerdings gerecht war, daß er (praktisch ohne jede Studioarbeit) denselben Anteil am Geld bekam wie die anderen, darüber konnte man streiten.

So weit ich weiß ist Fletch der Gründer der Band, in sofern kann ich dem Mann
nicht genug danken.
 
Das mit den "kleinen" DX'en ist klar, das war damals ja auch bei anderen Herstellern schonmal so.
Aber man hatte eben nicht unbedingt eine Tastatur mit Dynamik in der Zeit…

Das mit Fletch - wusste ich nicht wirklich, weil ich nichts über die Personen weiss. Aber das mit der Klinik und diese ganzen Sachen - das ist vielleicht sogar besser das nicht zu wissen.

People from the Cure need a Cure is ganz nett - aber jemand von Klinik in der Klinik wäre schon traurig.
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Das mit dem Netzteil habe ich in vielen Synths gesehen und sie halten. Scheint ja zu funktionieren, ich kann dir nichts über die Technik sagen, es geht aber offenbar.
 
VEB_soundengine schrieb:
bei TD habe ich immer den Eindruck die spielen aus Tradition nur vollplayback :roll:

Wen wundert's? Was bei dem Krempel auf der Bühne alles schieflaufen kann...

Stephen
 
deshalb kann ich die truppe auch nicht ernst nehmen . dann sollen sie zuhaus bleiben und keine gage dafür kassieren , um den pausenclown zu machen . wichtigtuerei
 
@ fanwander

Nein, ich urteile und spreche niemals über Synthies die ich nicht gut kenne oder über die mich Heinz nicht ausgiebig informiert.
Zu Dir ist wohl noch nicht durchgedrungen, daß ich 1. selber einen ARP CHROMA schon seit mehr als 30 Jahren besitze, und 2. mich Heinz über jedes Fitzelchen informiert und alles was sonst so noch bei ALLEN Vintages so alles kaputt geht.
Außerdem gibt es noch die CHROMA Homepage auf der die Konversation der Comunity retrospektiv jeden Monat vom Autor regelmäßig veröffetlicht wird und für jeden einsehbar ist.
Nur ist die aus privaten Gründen des Moderators im Laufe des letzten Jahres noch nicht upgedatet worden, wird aber noch nachgeholt. Du kannst also wie alle anderen das aller Neuste über den Chroma mitverfolgen, wenns Dich interessiert........
Wenn ja, viel Spass..... ;-)
 
Howard Jones darf beim Thema Jupiter 8 natürlich nicht fehlen, hier mit JP8, 2x Prodigy, Juno 60, TR 808 und ProOne live on stage:
 
Moogulator schrieb:
People from the Cure need a Cure is ganz nett
Ich meinte jetzt nicht so sehr den Bandnamen, sondern daß sie ja diese sehr düstere Depri-Mucke machten ("Doesn't matter if we all die" ("100 Years"), usw.). Da wundert es nicht, wenn jemand (aus der Band) über Depressionen klagt.

Übrigens hatte Alan Wilder (wiederum laut Bio), als er bei Depeche ausstieg (ca. 1993), das Angebot, bei The Cure einzusteigen. Wollte er aber in dem Moment nicht. Obwohl das musikalisch aus meiner Sicht sicher faszinierend gewesen wäre.
Shunt schrieb:
So weit ich weiß ist Fletch der Gründer der Band, in sofern kann ich dem Mann nicht genug danken.
Da ist auch was dran. Fletch und Vince Clarke kannten sich schon seit Kindertagen. Irgendwann haben sie dann diese Band gegründet. Martin Gore kam dazu, weil er den CS-5 hatte. Dann kam Dave, weil sie einen Sänger und Frontmann brauchten. Im Grunde waren die drei ja mehr oder weniger Synth-Nerds, bzw. schüchtern. Dave dagegen war schon immer 'ne coole Sau, sozusagen. Aber alle kamen aus Basildon und kannten sich daher.
Auch Alison Moyet kam aus Basildon und war Vince Clarke von der Schule her bekannt.
Alan Wilder wurde nicht so leicht akzeptiert, der kam aus einer relativ wohlhabenden Familie aus dem Londoner West-End (und wurde bekanntlich über eine Zeitungsannonce nach "Casting" gefunden). Damit konnten die "Boys from Basildon" zunächst nicht so gut umgehen.
Jedenfalls, daß die Band derart erfolgreich sein würde, konnten Fletch und Vince Clarke bei Gründung natürlich nicht wissen. Zu dem Zeitpunkt war das kaum mehr als 'ne "Schülerband" (die Mitglieder waren wenige Jahre aus der Schule, Fletch und Martin Gore arbeiteten bei Banken, ich schätze mal, sie machten so'ne Art Banklehre (und konnten sich deshalb etwas teurere Synths wie CS-5 und Moog Prophecy leisten), Vince Clarke machte Gelegenheitsjobs). Da kann nicht jeder ein musikalisches Genie sein. Insofern, Fletch ist schon ok. :P
 
Dett ha'ick verstanden. Der Schmidt weint ja auch bitterlichste. Aber DM sind nicht weniger "dark" und womöglich auch deshalb noch da. Das spricht eben an. Bin aber auch mit DM magnetisierterer als mit Cure. Aber das ist nicht wichtig.

Oh, Wilder bei Cure wäre aber wirklich mal ganz interessant, wegen seines Sounds und seiner Art Musik zu schreiben. Wäre cool. Aber ich finde diesen Roger O'dingens da ganz gut.
Aber Wilder ist besser.
Ich halte jedenfalls erstmal so viel von ihm, da offensichtlich der Sound immer in seine Zeit fällt, danach werden DM jedenfalls etwas beliebig, sie haben nicht mehr diesen "wow" Eindruck - es mag aber sein, dass das auch andere Gründe hat, denn sie wollten vielleicht auch mal anders und bis jetzt sind sie das auch. Ich frage mich seit Ultra sicher nicht wie sie die Sounds gemacht haben - aber als Band sind sie schon noch immer gut. Aber das ist vielleicht etwas, was bei Ewing RecOIL teurer war.

Musikalisch wäre jedenfalls der Eintritt in so ziemlich jede Band interessant gewesen.
Viel mehr als Gahan …

Achja, sollte sich jemand stören, kann ich unser DM Fangequatsche auch abtrennen, es wird ja schon schneller sich beschwert.. *G*
Ich sage aber noch, dass der Jupiter 8 trotzdem da lange dazu gehörte, halte ihn aber bei DM nicht für dominant wichtig - da hätte ich andere Synths im Blick und natürlich den Basissound des E2.
Kurz rüber zu den Kollegen von F242 geschielt merkt man heute auch, dass sie den Sound nicht mehr haben ;-)
War grade erst da.

Dave war lt. Info "der Punk" die brauchten halt einen der sowas macht, und Martin hat da die Klamotten gecheckt ;-)
Wilder war auch älter als die anderen, er hatte sich ja jünger gemacht *G*

Schülerband hin oder her aber - man war irgendwann an der Ecke "den Day-Job zu verlassen", das ist schon ein Wendepunk(t). Die hatten alle keine Traumjobs. Nein teuer waren CS und Moog Prodigy nicht, Briten hatten in der Zeit sicher wenig Kohle und diese Teile waren unter 1000 Mark. Das war also nicht so der Grund. Sie haben ja erstmal alle LoTech Synths gehabt. Und selbst im TV kam immer dieser "Fairlite" Joke mit rein, .. da träumten sie offensichtlich noch was Dingen. Vince war ja dann Pro One Fan geworden, aber erstmal noch nicht. Mit den ersten Kohlen hat man sich dann wohl den Jp4 gegönnt.

Fletch - Der Name ist dann für einen Film dann wieder ein Hinweis auf was mit Jupiter 8 - Faltermeyer. Aber ich glaub da spricht man nicht mehr drüber, war auch Durchschnittsware.
 
megavoice schrieb:
@ fanwander

Nein, ich urteile und spreche niemals über Synthies die ich nicht gut kenne oder über die mich Heinz nicht ausgiebig informiert.
Zu Dir ist wohl noch nicht durchgedrungen, daß ich 1. selber einen ARP CHROMA schon seit mehr als 30 Jahren besitze, und 2. mich Heinz über jedes Fitzelchen informiert und alles was sonst so noch bei ALLEN Vintages so alles kaputt geht.
Außerdem gibt es noch die CHROMA Homepage auf der die Konversation der Comunity retrospektiv jeden Monat vom Autor regelmäßig veröffetlicht wird und für jeden einsehbar ist.
Nur ist die aus privaten Gründen des Moderators im Laufe des letzten Jahres noch nicht upgedatet worden, wird aber noch nachgeholt. Du kannst also wie alle anderen das aller Neuste über den Chroma mitverfolgen, wenns Dich interessiert........
Wenn ja, viel Spass..... ;-)


Ja hallo ..noch ein Chromafreund hier...schön schön
:phat:
PS:
Es geht weiter auf http://www.rhodeschroma.com/
Zitat:
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December 2014

I'm back! ChromaTalk archives for January, February, March, April, and May 2014. More to come
 
VEB_soundengine schrieb:
deshalb kann ich die truppe auch nicht ernst nehmen . dann sollen sie zuhaus bleiben und keine gage dafür kassieren , um den pausenclown zu machen . wichtigtuerei

"Die Leute bezahlen Geld dafür, uns bei den Proben zusehen zu dürfen."

"Wir sind die am besten bezahlte Übungskapelle der Welt." (beides: Edgar Froese)

"Unsere Konzerte haben alle eines gemeinsam: Einen Anfang und ein Ende." (Peter Baumann)

Stephen
 
Vielleicht sollten wir vorher klären, ob wir über Tangerine Dream -- Die Synthesiser-Band oder über Tangerine Dream -- Edgar Froeses Galaband reden... scheint ein himmelweiter Unterschied zwischen zu sein.

Dass letztere auf der Bühne sehr viel live spielt, ist keine Rechtfertigung oder Entschuldigung für das Gebotene...

Stephen
 


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