Musikalische Kreativität nimmt ab, wenn die 30 überschritten sind

Ich hab fast bis 40 studiert. Hab ich mir nicht ausgesucht. Aber ich habs hinbekommen und es wurde zum Ende hin auch immer besser. Heute ist es die Basis meiner Existenz.
Ideen hab ich mehr als genug - nur nicht die Zeit und derzeit auch noch nicht das Equipment.

du hast gegen deinen willen 20 jahre lang komposition studiert und jetzt wo du fertig damit bist, hast du keine zeit mehr dafür aber kannst trotzdem davon leben?

das ist interessant.
 
Nein, studiert hab ich was anderes - und auch keine 20 Jahre sondern nur 14 :cool:
Mein Job ist die angewandte Fernerkundung (also Mathematik vorne und hinten). Abseits dieses fast schon zum Hobby gewordenen Berufes suche ich immer auch nach Ablenkung und Inspiration. Und es ist toll, mal nicht am PC arbeiten zu müssen.

Zeit ist EIN Faktor. Aber nicht der Alleinige.
Hatte ja schon mal geschrieben, dass ich mit einem kleinen Experimentalaufbau in meiner Examensphase gestartet bin, die ersten Gehversuche unternommen habe und mir über das Zusammentragen technischer Kompetenzen (allen voran, durch das tolle Forum hier) ein DAWless Studiokonzept entwickelt habe, dass eben noch nicht fertig ist. Wenn ich vor der Wahl stehe: Einbauküche oder Sequencer kann die Wahl erstmal nur auf die Einbauküche fallen - und dann gehts mit der restl. Wohnungseinrichtung erstmal weiter. Es ist also auch eine Geldfrage (dritter Punkt). Und mit Kompromissen will ich nicht daherkommen - entweder ganz oder garnicht.

Das dauert nunmal seine Zeit, sich sein Traumstudio aufzubauen. Die Zeit nutze ich, um wieder viel Musik zu hören und zu aufmerksam lernen und mich mit den Gerätschaften zu beschäftigen, was ebenfalls Zeitintensiv und nicht selten auch anstrengend ist.

Hab doch alle Zeit und Ruhe der Welt. Keiner macht mir Druck, keiner schreibt mir was vor. Das ist doch das Tolle, wenn man ein Amateur ist. Und von daher mache ich mir auch um Gedanken, wie dass man mit 30 an Kreativität einbüßt, keine Sorgen.
 
Weil du aufmachtest, dass die (einige) Komponisten ein langes (Fach)Studium hinter sich haben.
Nunja, Gianna Nannini hat ihren Doktor auch erst mit 38 gemacht. Aber da war ihre musikalische Karriere quasi schon vorbei. Aber es hinderte sie nicht weiterhin kreativ zusein und im Geschäft zu bleiben. Ich denke die Kreativität lässt sich nicht ganz anhand der Wahl eines Studiengangs beurteilen und auch nicht wann dieser abgeschlossen wurde.

Kreativität ist eben auch was Musik angeht eine technische Geschichte. Technische Kreativität wird meistens unterschätzt. Sie kann aber eine wirkungsvolle Unterstützung bei musikalischer Kreativität sein. Um beides miteinander zu verbinden, brauchts eben Erfahrung, Wisssen, Zeit und den Willen. Dann ist Kreativität nämlich auch nur eine Folge.
 


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