laesic schrieb:
colectivo_triangular schrieb:
Ich nutze das seit anderthalb Jahren regelmäßig jeden morgen und finde das Programm einfach nur gut. Dieser Gamification-Ansatz ist für mich genau richtig.
..tät mich aber auch mal interessieren wie du das siehst. Kannst du dank Melodics nach anderthalb Jahren vollkommen unabhängig an ner Standalone wie mpc live, 1000 etc. einfach so loslegen und fette beats rausprügeln? also beats unabhängig von der eingeimpften struktur von melodics?
Schön wär's. Das freie Spielen muss man nach wie vor üben. Ist ungefähr so wie die Improvisation am Klavier. Ich bin jetzt auf Level 20 und viele der Lektionen sitzen, aber man merkt eben auch, dass die Lernkurve irgendwann deutlich steiler wird - Was ich persönlich schätze ("man wird nur besser, wenn man gegen einen stärkeren Gegner spielt").
Eine Lernkontrolle kann man z.B. machen, indem man nach 12 Monaten mal zurück zu Lektionen geht, die einen anfangs einige Stunden gekostet haben. Ich vergleiche das dann etwas mit Sprachen lernen. Irgendwann sitzt der Wortschatz, aber nach dem gelungenen Small Talk am Anfang merkt man die Erfolge (oder eben die Defizite) später erst, wenn man sich auf einen rhetorischen Sparring zu komplexen Themen einlässt.
Mir ging es bei der Sache aber vorrangig um folgende Aspekte:
- besseres Timing beim Einspielen (Beats und Melodien)
- Links-/Rechts-Koordination verbessern
- Schnelleres Erstellen von abwechslungsreicheren Beats, die ich nicht noch einmal lange nachbearbeiten muss (Microtiming usw.)
Und in allen Punkten hat mir Melodics nachvollziehbar richtig was gebracht.
Vom professionellen Finger Drummer á la David Haynes oder den Japanern aus diesem Thread bin ich aber auch nach nur anderthalb Jahren logischerweise meilenweit entfernt. Da sollte man sich auch nichts vormachen.
Am Ende noch eine Kleinigkeit:
Ich übe morgens immer 5-10 Minuten direkt nach dem Aufstehen vor der Arbeit. Es gibt nichts besseres, um das Gehirn entspannt auf Betriebstemperatur zu bringen. Gleiches auch am nachmittag, wenn man mal einen toten Punkt hat. Und wenn man mal bei einer Produktion nicht weiterkommt, kann man die Zeit dennoch sinnvoll nutzen und sich mit Üben wieder Inspiration holen, sowie schneller in den "Flow" beim Produzieren kommen.
Der letzte Absatz gilt natürlich für jedes Instrument, das man lernt.