Also mein Einstieg in die Modularwelt bestand aus Pittsburgh Foundation 10+, Roland System 1m plus einer Beatstep Pro. Da habe ich die Ersparnisse von drei Monaten plus Urlaubsgeld verplempert. Hat mir auch erst mal eine Zeit lang gereicht und hatte auch meinen Spaß damit bis halt der Ruf nach mehr Modulationsquellen, Hüllkurven, VCAs, Zufall immer lauter wurde.
Ich lasse einfach mal meinen Senf zum eigentlichen Thema ab:
Vorschlag 1:
500€ ist schon sportlich. Da würde ich zum Döpfer A-100MC Minicase mit 32TE für 85€ greifen und die Büchse mit einem Mutable Instruments Tides und einem Warps bestücken. Den Tides kann man als Oszi oder Modulator (LFO/Env) einsetzen, den Warps dann zum weiterverwursten, auch als Hilfsoszi. Oder Umgekehrt den Warps als Oszi mit Modulationsverwurstung (z.B. Wavefolder) und den Tides als Modulator. VCAs sind in beiden Modulen schon drin. Wenn dann die Möglichkeiten ausgelotet sind kann man sich die Parasites Firmware drauftun um die Möglichkeiten noch mal verzigfachen. Sind dann aber schon knapp über 500€ und noch keine Patchkabel im Einkaufswagen. Ist auch nur was, wenn man nicht unbedingt Filter braucht. Zum Glück fehlt eigentlich noch eine Hüllkurve und/oder ein triggerbarer LFO. Dann sind wir allerdings schon deutlich über dem genannten Budget und spätestens dann wachsen die Begehrlichkeiten nach Multiples und Attenuaters. Problem: Das Case ist voll und der Frust steigt!
Vorschlag 2:
Man nehme die besagten 500 Taler und tätige damit eine Anzahlung auf ein System von Döpfer oder Make Noise von der Stange. Viele Musikalienhändler bieten verschiedene Finanzierungsmodelle an, wenn man ein regelmässiges Monatseinkommen nachweisen kann. Hat den Vorteil, daß man ein komplettes und recht gut ausgestattetes System zum sofortigen Verzehr bekommt. Nachteil ist, daß man erst mal finanziell eine Zeit lang gebunden ist und man zahlt noch Raten für ein Teil, das einem evtl. schon zum Hals raushängt oder sich das Objekt der Begierde dann doch als suboptimal erweist.
Vorschlag 3:
Klingt komisch, ist aber so. Sparen Sparen Sparen !
[Räusper, heisere Stimme an] Anno 1993, Oster-, Pfingst- und Sommerferien mit Knochenjob im Sägewerk verbracht und dazwischen fast jeden Samstag. Dann konnte ich mir endlich einen SY99 mit RAM-Erweiterung, Flightcase und Atari Editor leisten. Ich war echt glücklich. Und den SY habe ich heute noch als Beispiel, daß man sich auch in kleinen Schritten einem größeren Ziel nähern kann. Ist auch ganz gut, wenn man sich nicht alles sofort leisten kann. Hat mich schon vor so manchem GAS-Kauf bewahrt.
Das alles ist natürlich nur meine unmassgebliche Meinung ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, muß auch nicht richtig sein. Hilft auch nicht jedem weiter. Ich war selber in der Lage, wo ich mir gar nichts leisten konnte als wir unserer Hütte saniert hatten. 10 Jahre Kredite und Zinsen abstottern. Hoffen, daß der 12 Jahre alte Clio noch ein, zwei Jahre hält und nicht unterm Hintern wegrostet. Banger Blick beim Zahlen an der Tanke ob die EC-Karte nicht doch "Tilt" anzeigt. Heizöltank leer - Der Winter naht (auch wenn keine weißen Wanderer drohen). Habe ich auch schon alles hinter mir.