Just Music 50% auf Modular

Modernes Gear verbraucht deutlich weniger Strom. Zu einem 'effizient' gestaltetem Studio gehört natürlich auch die Energieeffizienz. Steckernetzteile, die für's Nichtstun 7 Watt ziehen z.B. sind nicht effizient und werden mit einm extra Schalter ausgestattet.

Das mit JustMusic ist sehr schade. Auch weil es ein Laden war, in dem man sich wohlfühlte, der auch wie ein Laden aussah. Wenn ich da an ZoundHouse in Dresden am Rande eines Industrie/Gewerbegebietes mit richtiger Angelladenatmosphäre denke, war JustMusic einfach toll, obwohl sie nicht unbedingt das bessere Angebot im Laden hatten.

Mit Musikläden scheint es wie mit Angelläden und mit Läden für die Modelleisenbahn zusein. Wenn nur noch in industriellen Randgebieten, mit dem Charme einer Verladerampe. Die Innenstädte haben dafür kein Platz mehr :-/

PS: schließen die 'nur' den Store in Berlin und der Online bleibt?
So war das nicht gemeint, die Kaufkraft schwindet wegen der Energiepreise rapide.
 
Das kann der Laden i.d.R. sehr wenig dafür, wenn die vermeintlichen Kunden mit den Geräten schlecht umgehen. Denn nichts anderes wird in diesem Fall passiert sein.

Das ist richtig. Aber ich sehe auch die Verkäufer/Techniker in der Verantwortung, im Fall der Fälle defekte oder verschmutzte Geräte/Instrumente wieder in einen verkaufsfähigen Zustand zu bringen. Ich rede auch nicht von fehlenden Poti-Kappen, sondern von Gitarren und Bässen, die man mit einer Sitar hätte verwechseln können. Und ich rede hier auch nicht von Einzelexemplaren die da mal in die Ausstellung dazwischen gerutscht sind. Das Verkaufspersonal ist ja nicht ununterbrochen dabei, Verkaufsgespräche mit Kunden zu führen, zumindest nicht an den Tagen, an denen ich dort vor Ort zugegen war. Aber ggf. haben wir beide in diesem Punkt einfach andere Erwartungen und Wertevorstellungen.

Schlussendlich bin ich dort mehrfach wieder von dannen gezogen und habe mir dann das jeweilige Instrument meiner Begierde bei der Konkurrenz im Online-Handel gekauft - und das mit keinem schlechten Gewissen.
 
Genau das. So auch bei meinem Besuch. Da steht man sich hinter dem Counter die Füße in den Bauch, während ich die Verpackung der Keyboardhülle entstaube.

Es ist für mich einfach etwas schwer begreiflich, wie nach einer Dekade Synthi-Boom, Home Producing, jeder macht nen Podcast usw usf, diese Läden immer noch an ihren Gibsons hängen und darüber jammern, dass brick and mortar stirbt und Thomann doof ist. Da hängen mir am Ende auch zu viele verpeilte Mucker und zu wenig Leute mit Bock auf Service und Experience rum.
 
Genau das. So auch bei meinem Besuch. Da steht man sich hinter dem Counter die Füße in den Bauch, während ich die Verpackung der Keyboardhülle entstaube.

Es ist für mich einfach etwas schwer begreiflich, wie nach einer Dekade Synthi-Boom, Home Producing, jeder macht nen Podcast usw usf, diese Läden immer noch an ihren Gibsons hängen und darüber jammern, dass brick and mortar stirbt und Thomann doof ist. Da hängen mir am Ende auch zu viele verpeilte Mucker und zu wenig Leute mit Bock auf Service und Experience rum.

Ich denke, es ist eben bei Gitarren noch deutlich wichtiger sie vor dem Kauf auszuprobieren. Synths werden nicht der Renner sein in solchen Musikläden. Die leben von E-Pianos, Querflöten, Gitarren, Bässen, Drums. Ich fahre nicht zu Just Music, um mir ein Audiointerface zu kaufen oder einen Synth. Zumal wohl die wenigsten sich ohne Studium einer Anleitung einfach an einen Synth setzen können und dann beurteilen, ob der Synth passt. Insgesamt ist dieses "passt das Instrument" zu mir, bei Instrumenten wie Gitarre nochmal deutlich wichtiger. Sitzt die richtig, komme ich an alles ran, drückt die irgendwo, spielt sie sich gut usw. Deshalb war dein Synth sicherlich auch verstaubt. Der Synthboom ist auch einfach vorbei.
 
Ich kenne Justmusic noch als sie Sound&Drumland hießen, damals musste man ja noch Hardware kaufen um elektronischen Musik zu machen. Heute braucht man das zum Glück nicht mehr. Aber früher war das toll in den Läden die Synths auszuprobieren die man sich eh nie leisten konnte. Heute leisten fast Stockplugins mehr als alles was es damals zu kaufen gab.

So Läden sind für mich seit dem Onlinehandel irgendwie so obsolet wie Schallplatten, CDs, Blurays, Bücher und Zeitschriften. Alles hat eben so seine Zeit gehabt.
 
Wann werden eigentlich solche Aussagen obsolet? Frage für meine KI.
Es gibt doch immer was, was man einfach mal hinter sich lässt, Lochkarten nutzt heute auch noch kaum jemand. Also werden solche Aussagen nie obsolet, solange sich die Technologien weiter entwickeln.
Bloß weil ich in den 60er geboren bin muss ich doch keine Steinzeitmedien wie Schallplatten, CDs, Blurays, Bücher und Zeitschriften mehr mögen. Ist doch toll, dass ich den Krempel 2024 nicht mehr brauche, würde ich nicht mal annehmen wenn ich dafür Geld bekommen würde.
 
ich war heute da und werde vermutlich bis zu einer baldigen Schließung nicht noch mal dort vorbei gehen, weil es für mich kaum noch was von Interesse gibt.

So Läden sind für mich seit dem Onlinehandel irgendwie so obsolet wie Schallplatten, CDs, Blurays, Bücher und Zeitschriften. Alles hat eben so seine Zeit gehabt.

Leider hängen daran auch jede menge Existenzen und Arbeitsplätze. Zu meist Musiker, die versuchen darüber Miete, und das täglich Brot auf dem Teller zu verdienen um so auch ihre musikalische Kariere zu sponsern. Und deren Expertise steht zudem dann mir als Beratungswilligen Kunden nicht mehr zur Verfügung. Letzt endlich verliert der Kunde. In der Hinsicht ist der Fortschritt dann einfach Mist.
 
Lies einfach noch einmal
Machen wir:

So Läden sind für mich seit dem Onlinehandel irgendwie so obsolet wie Schallplatten, CDs, Blurays, Bücher und Zeitschriften. Alles hat eben so seine Zeit gehabt.
Sorry, das ist so. Ist für die Ladenbesitzer nicht schön, aber es ist so. Ich war vor vier Jahren das letztemal in einem Fachgeschäft für (irgendwelchen) Technikbedarf. Selbst bei meinem Schraubenhändler, der um die Ecke seinen Laden hat, bestelle ich Online und hole die Ware nur noch ab. Musik kaufe ich nur noch als Files. Bücher sind bei mir noch die Hardware-Ausnahme (die bestelle ich online bei meinem lokalen Buchhändler und hole sie bei ihm ab), mein Zeitschriften/Zeitungskonsum ist bis auf eine einzige dreimonatlich erscheinende Zeitschrift digital, aber auch da nur, weil die einfach gestalterisch der völlige Hammer ist.

Achja: ich habe es dabei geschafft, in den letzten 6 Jahren nur eineinziges Mal bei Amazon zu kaufen. Ansonsten in D nur bei individuellen Anbietern. Ein paar Sachen über Aliexpress (die es hier einfach nicht gibt). Der Rest ist bei mir "support your local online dealer".

Es gibt doch immer was, was man einfach mal hinter sich lässt,
Richtig (zumindest ich höre mit irgendwelchen Sachen auf, die ich noch vor 20 Jahren mit großer Begeisterung gemacht habe).
Lochkarten nutzt heute auch noch kaum jemand.
Außer im Computermuseum: Richtig.
Also werden solche Aussagen nie obsolet, solange sich die Technologien weiter entwickeln.
Richtig. Ich behaupte das gilt für 90% aller Technologien. Egal ob Landwirtschaft, Bau, Unterhaltungskonsum. Bei der Unterhaltung geht der Wandel schneller bei der Landwirtschaft langsamer, aber wenn Du mal die zehn Meter breiten Reissetzmaschinen in der Poebene bei der Arbeit gesehen hast, dann weißt Du, dass Technologien wie "das Bäuerlein stapft mit Jutesack voller Setzlinge durchs Wasser" obsolet geworden sind.
[…]Ist doch toll, dass ich den Krempel 2024 nicht mehr brauche, […].
Dass es toll sei, ist seine persönliche Wertung. Muss nicht Deine oder meine Wertung sein. Aber mit den Fakten hat er schlicht und ergreifend recht.
 
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Och. Du bist aus Bayern, @fanwander, mag sein, dass Du den Begriff "Strukturwandel" zwar kennst - seine Bedeutung aber nicht so verinnerlicht hast wie wir hier in NRW. Daher ist es vielleicht verzeihlich, wenn Dir zu dem Gelaber des Diskussions-Teilnehmers nicht mehr einfällt als das.

"Fakten" sind nicht alles. Die Emotionen, die damit verbunden sind, können Revolutionen auslösen. Und das kann gefährlich werden. Für alle.

"Fakt" ist aber auch, dass nicht immer das Fortschritt ist, was "fortschrittlich" erscheint. Wenn mir jemand erzählt, dass Bücher heute obsolet seien, denke ich an Sätze wie: "Wir übergeben den Flammen die Schriften des Heinrich Heine/Thomas Mann/Erich Kästner." ...

Und für heute bin ich damit raus. Dieser Thread ist in akuter Gefahr, geschlossen zu werden. Ich scheine in letzter Zeit ein Talent dafür zu besitzen, so etwas auszulösen ;-) ... Es könnte sein, dass der Altersstarrsinn des "ewig Gestrigen" meine Geduldsspanne allmählich verkürzt. ;-) ...
 
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Bücher sind immer noch am praktischsten im Papierformat. Wenn man sie liest.
Ich finde Hörbücher auf dem Weg zu Arbeit praktischer(fahre aber sehr selten zur Arbeit). Die Hörbücher nehmen wie Ebooks keinen Platz weg und es muss nicht physisch extra hergestellt, gelagert und transportiert werden, damit ich das einmal lese und das dann irgendwo in der Wohnung komplett sinnlos rumsteht.
 
Um mal wieder on Topic zu kommen.

Ich bin gespannt wie der Wegfall das mit Abstand größten Musikaliengeschäftes im Großraum Berlin sich auf die kleineren Läden in Berlin und Umgebung auswirkt.
 
rückwärtsgewandt

Seltsamer Begriff, rigtl ein Unwort, der nur geschaffen wurde, um Vergangenes abzuwerten - Völlig unabhängig davon, ob Weiterentwicklung etwas besser macht oder nicht. Ein Stumpfsinn ohnegleichen!

Um mal wieder on Topic zu kommen.

Ich bin gespannt wie der Wegfall das mit Abstand größten Musikaliengeschäftes im Großraum Berlin sich auf die kleineren Läden in Berlin und Umgebung auswirkt.

In HH wars ein Verlust. Keine Chance mehr etwas zu probieren oder anzutesten. Ich kenne JM noch aus der Amptownzeit in Wandsbek.
 
Wieso?

behringer bringt gerade ein paar interessante Remakes. Wer hatte schon sonst die Idee, den semimodularen Kobol nachzubauen? Das Ding kannte bis vor kurzem doch kaum jemand. Ein Moog System 55 zu einem preis anzubieten, bei dem man bei Moog quasi ein Patchkabel bekommt? Was ist daran falsch? Oder bei Roland System 100? Habe selber ein paar Module davon, warum soll ich das Vierfache für LFO oder Hüllkurven ausgeben? Die sind doch eh alle gleich, natürlich sehen die von Erica geiler und von Doepfer langweilger aus. Und bei den ganzen Zeder-Mordio-Modulen wie Mutable oder wie die alle heißen ist Behringer bei weitem nicht der einzige Kloner, nachdem Mutable-Derdiedas das Geschäft aufgab.

nicht zuletzt muss es nicht immer neu sein. Gerade im Modularbereich ist der Gebrauchtmarkt eher die Regel.
 
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Ich bin gespannt wie der Wegfall das mit Abstand größten Musikaliengeschäftes im Großraum Berlin sich auf die kleineren Läden in Berlin und Umgebung auswirkt.
Wie immer in den letzten zehn, zwanzig Jahren werden davon ausschließlich die sowieso schon großen Onlinehändler profitieren. Ich war an der Front mit dabei, habe dutzende Läden im Ruhrgebiet und Umgebung sterben sehen. Der nächstgelegene kleine Laden in der Nachbarstadt konnte vielleicht eine Handvoll neuer Stammkunden gewinnen, vielleicht kamen auch noch ein paar Neugierige, um mal einen Satz Saiten zu kaufen, aber der Großteil wanderte ab zu den üblichen Verdächtigen. Der kleine, wackere Händler vor Ort hat vom Sterben der Konkurrenz nichts.
 
Wieso?

behringer bringt gerade ein paar interessante Remakes. Wer hatte schon sonst die Idee, den semimodularen Kobol nachzubauen? Das Ding kannte bis vor kurzem doch kaum jemand. Ein Moog System 55 zu einem preis anzubieten, bei dem man bei Moog quasi ein Patchkabel bekommt? Was ist daran falsch?

Lesen und verstehen!!!
Mein "Auweia" bezog sich auf Explorers Aussage: "Der einzige Silberstreif am Horizont wäre mal wieder Behringer, aber diese Firma ist ja verpönt, also fällt die auch weg."!

Und so ganz nebenbei steht bei mir ein Behringer 55 zuhause.
 
[…] vielleicht kamen auch noch ein paar Neugierige, um mal einen Satz Saiten zu kaufen […]

Auch das nicht unbedingt. Jedenfalls wenn ich für meine Steinberger Spirit Saiten brauchte, machten die Jungs in Ladengaschäften erst Augen wie in Autoreinigungsanlagen verirrte Kuh. Oft genug kamen dann "lustige" Kommentare von wegen "wer Exoten kauft…", "also NORMALE Gitarren, die haben NORMALE Saiten…"

Danke, aber ne, danke.
 
Der kleine, wackere Händler vor Ort hat vom Sterben der Konkurrenz nichts.

Ich denke, es hängt davon, wie diese sich positionieren. Da diese häufig nicht mit den Preisen der Online-Stores mithalten könne, müssen diese andere Nischen für sich besetzten, wie z.B. über ein ausgewähltes Produktangebot oder den Kundenservice und -support. Bei letzterem Punkt ist, zumindest meiner Erfahrung nach, bei vielen kleinen Händlern noch deutlich Luft nach oben.
 


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