moderner aber "tranciger" Trance?

Zum TE:

Du sprichst mir irgendwo aus der Seele. Schau doch mal den 90er Thread durch, was ich da so alles gepostet habe, da haste ungefähr n Eindruck in welchen 'Spähren' ich mich da bewege. Und genau daran will ich langfristig auch anknüpfen. Die wirklich ganz frühen ersten Trance-Konzepte wieder aufgreifen und in eine Neue Zeit portieren.

"Es ist als würde der Trance von damals den Techno heute infiltrieren."
LOL
Die Lage damals, war dass Trance und Techno mehr oder weniger synonym füreinander standen. Ne richtige Trennlinie zum Techno gabs nicht, bzw. wurde gekommt umschifft, wie Quazar eindrucksvoll zeigten. Genau diese Phase war es, in der das Genre inhaltlich aufblühte. Weil die Künstler eben kein 'Vorbild' oder so hatten. Da musste ausprobiert werden, was am besten ging. Und das schuf den Raum für eine Vielschichtigkeit, die dem heutigen Trance leider völlig abgeht. Und ja, der Zuhörer ist schlicht zu blöde, das zu raffen. Wohin sich das Genre so ab der Jahrtausendwende entwickelte ist an Beschissenheit kaum zu überbieten. Aber eigentlich ging der Verfall schon so 96/97 los.

Wie auch immer, richtig tollen Trance gibt es meiner Meinung nach heute kaum noch, schongarkein kommerziell Erfolgreichen. Man kann froh sein, wenn überhaupt noch jemand was in der Richtung macht. Stundenlanges Modulargefurze ist NICHT die Fortsetzung jener Konzepte und Ideen von damals. Nun ist auch noch vor nkapp einem Jahrzehnt der Vorreiter in Sachen experimentellen Trance's Peter Kuhlmann gestorben und Psy-Harmonics scheinen auch ihre Aktivitäten mehr oder weniger eingestellt zu haben. Die ganzen Akteure von damals haben sich größtenteils zurückgezogen oder sind in derart kleine Nischen verfallen, dass man davon kaum noch was mitbekommt.

Also muss ich wohl oder übel, das Schicksal selbst in die Hand nehmen. Einer der ersten 'Gehversuche' deiser Art wäre z.B. das Stück hier:



Ansonsten kann ich den Wunsch voll und ganz nachvollziehen, dass die Situation derzeit ziemlich deprimierend ist.
Das 'Neotrance' Zeug hat mit dem ursprünglichen Trance nichts gemein. Das klingt so wie das Zeug, das Deep Dish so vor 15 Jahren rum aufgelegt haben. Alter Hut, und ziemlich kitschig.
 
Aber eigentlich ging der Verfall schon so 96/97 los.

Ja genau so nehme ich das nun auch wahr. War mir damals in jungen Jahren nicht ganz klar, dafür heute umso mehr.

Eigtl irre wie schnell sich alles damals entwickelte, aber dabei immer "neu", hingegen der Trance von heute sich im Sound seit 15 Jahren
kaum verändert hat und Uplifting so ziemlich alles verdrängte.
 
Stundenlanges Modulargefurze ist NICHT die Fortsetzung jener Konzepte und Ideen von damals

Das liegt mir auch nicht wirklich. Ich würde sogar noch mehr in Richtung Rave gucken, also das Trio Trance-Rave-Techno von damals,
das hatte unglaubliche Vielfalt.

Also muss ich wohl oder übel, das Schicksal selbst in die Hand nehmen. Einer der ersten 'Gehversuche' deiser Art wäre z.B. das Stück hier:
Geiler Sound, gefällt mir gut! Danke für´s teilen!
 
Zwischen 91 und 94 kam aber auch gefühlt alle drei Wochen ein neues Genre raus. Und Trance war für einige auch 94 schon durch. 1995 gab es da für mich fast nichts gutes, dafür kamen dann die härteren und schrägeren Sachen in mein Bewusstsein. Ab 96 ging Trance wieder. Bin dann Mitte 98 endgültig raus, weil mir das Gequietsche zu viel wurde. Trotzdem haben mich die Frankfurter mehr geprägt als alle anderen.
 
Was soll sich da auch weiterentwickeln, wenn die alten Fans, nun am Anfang ihrer letzten Lebenshälfte, zwar den alten Spirit gerne hätten, aber auch nicht feiern wenn es nicht doch irgendwie "neu" klingt.
Will niemandem zu nahe treten, aber das ist doch auch nur Nostalgie und wird niemals dieselbe Wirkung wie damals entfalten. Alleine die Locations, die Leute, das Licht von damals... Laser!! Das zusammen mit der Musik war, als würde man in der Zukunft tanzen. War ne geile zeit, aber die ist auch vorbei.
Dazu war da eine ganze Jugendbewegung am Werk, die genau das hören wollte, und eine hungrige Jugend aus der ehemaligen DDR, die viel nachzuholen hatte, gefeiert hat bis zum Umfallen und Platten und CDs gekauft hat wie blöde.
Generell: ZUSAMMEN feiern! Hallo? Das geht scheinbar nur noch auf Festivals. Aber da geht es um Entertainment im großen Stil, nicht um einen Lebensstil. Erinnert sich noch jemand an "Forward Ever, Backward never"?

Das alles ist immer kommerzieller geworden nachdem die Majors einen Riesenmarkt gewittert hatten, VIVA und MTV spielten teure und aufwendig produzierte Videos, ja selbst im radio hörte man Instrumentale elektronische Beats.
irgendwann Anfang bis Mitte der 2000er ist es im Uplifting/Epic Style angekommen und hat sich als Musikstil (bzw. starres Schema) so etabliert und gefestigt wie zB. Heavy Metal oder Blues. Diese Stile sind auch immer im selben Schema.
Allerdings kann man mit Gesang und seiner Gitarre einfach viel mehr Neues bzw. berührendes erzählen als man es mit nur den immer gleichen wabernden Pads, Sequenzen und Filter auf/zu Bewegungen könnte. Aus dem Uplifting Stil /Vocal trance hat sich dann EDM und daraus viele Unterstile entwickelt.

Die alten Producer machen das nicht mehr, weil es sie selbst irgendwann gelangweilt hat und weil es eh niemand mehr hören will. Damals war es eben wirklich mal was Neues und vor allem wurde es für viele Leute auch möglich, etwas zu produzieren ohne ins große Tonstudio gehen zu müssen.


Interessant ist dem Zusammenhang: https://music.ishkur.com/
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses Stück und einige andere, vor allem von Robert Ellmer produzierte, hat mich zum Kauf eines Xpander getriggert. Diese Chords mit Filter FM, yummy!

Ich bin damit zur elektronischen Musik gekommen, die ganzen Harthouse und EyeQ Sachen, einfach Wahnsinn . Ja diese Chords vom Xpander haben damals wie die Sprache von Ausserirdischen gewirkt und der ganze Club , alle Menschen, haben sich lieb gehabt..
 
Bei mir war es auch so. Es gab diese Behind The Eye Compilation und das Cosmic Baby Stellar Supreme Album, Dance2Trance mit Hello San Francisco und dem Moon Spirits Album, die frühen Jam& Spoon... das war für mich die Initialzündung.
Ich denke es lag aber auch daran, weil die Sachen alle so ruhig und reduziert, transparent dahin flossen und meistens sehr simple Melodien und Strukturen hatten.
Alles so schön nachvollziehbar. Da kam mir das Erste mal der Gedanke: Das kann ich auch, ohne jahrelang ein Instrument üben zu müssen.
Vorher war ich nur DJ ohne musikalische Vorbildung und hatte schon 8 Jahre lang regelmäßig in diversen Tanzpalästen im Ruhrgebiet gearbeitet.
 
Bei mir war es auch so. Es gab diese Behind The Eye Compilation und das Cosmic Baby Stellar Supreme Album, Dance2Trance mit Hello San Francisco und dem Moon Spirits Album, die frühen Jam& Spoon... das war für mich die Initialzündung.
Ich denke es lag aber auch daran, weil die Sachen alle so ruhig und reduziert, transparent dahin flossen und meistens sehr simple Melodien und Strukturen hatten.
Alles so schön nachvollziehbar. Da kam mir das Erste mal der Gedanke: Das kann ich auch, ohne jahrelang ein Instrument üben zu müssen.
Vorher war ich nur DJ ohne musikalische Vorbildung und hatte schon 8 Jahre lang regelmäßig in diversen Tanzpalästen im Ruhrgebiet gearbeitet.

Das war hier ähnlich. Ich war eher in der Autonomen Ecke unterwegs und plötzlich einen Freund kennengelernt der Techno hörte und zu Hause diese Fette Anlage ( Dynaudio/Focal an der großen Technics Endstufe , alleine diese VU Meter ..) hatte. Wir hatten gelbe Delphine und er legte im richtigen Moment die EyeQ v2 auf , Wahnsinn. Plötzlich kroch eine riesen Schlange auf mir rum, wie sich rausstellte war die wirklich da (3Meter Boa)… Später dann zum Sven nach FfM und danach eine supergeile Afterparty , irgendwann war es Montag Morgen .. Dieser klare Sound - das Gefühl - ich war bis dahin nur ein Lümmel..
 
Ihr hattet bitte was? Stehe gerade auf dem Schlauch.

Oh, das waren die besten Pillen die man damals bekommen konnte. Alleine die Pressung brauchte eine High End Anlage, die waren zudem glasiert. Nichts was man in einem Mittelständigen Unternehmen hätte herstellen hätte können.. Es gab auch kopien auf dem Markt, aber der Unterschied war offensichtlich, alleine die Verarbeitung , Makellos, mit Kante usw 😜
 
Oh, das waren die besten Pillen die man damals bekommen konnte. Alleine die Pressung brauchte eine High End Anlage, die waren zudem glasiert. Nichts was man in einem Mittelständigen Unternehmen hätte herstellen hätte können.. Es gab auch kopien auf dem Markt, aber der Unterschied war offensichtlich, alleine die Verarbeitung , Makellos, mit Kante usw 😜
Ich dachte es mir schon. Drogen aller Art sind wirklich komplett an mir vorbeigegangen, von daher war mir das kein Begriff.
 
Ich dachte es mir schon. Drogen aller Art sind wirklich komplett an mir vorbeigegangen, von daher war mir das kein Begriff.

Ehrlich, meine Erfahrungen damals zu der Zeit, das will ich nicht missen. Reisen die ich nicht bereue und Erlebnisse die unbeschreiblich sind. Aber die Zeiten ändern sich. Meine Frau und die meisten meiner Freunde heute haben auch Null Erfahrung damit, leben trotzdem ;-)
 
Will niemandem zu nahe treten, aber das ist doch auch nur Nostalgie und wird niemals dieselbe Wirkung wie damals entfalten. Alleine die Locations, die Leute, das Licht von damals... Laser!! Das zusammen mit der Musik war, als würde man in der Zukunft tanzen. War ne geile zeit, aber die ist auch vorbei.

Es nur auf die Alten Säcke (no offense) und Nostalgiker zu reduzieren, ist mir zu stumpf, damit tust du so, als ob sich nur diejenigen für diese Musik interessieren, die sie selbst erlebt haben und die jungen sich nur für das neue und moderne interessieren und reduziert die Sache auf eine simple Erklärung.
Das ist definitiv nicht der Fall, zumindest nicht absolut.

Ich mag zwar nicht für die große Mehrheit stehen, aber ich mag die Trance-Musik der Mittneunziger (ca. 1993-1997), obwohl ich diese eben nicht aus erster Hand erlebt habe.
Bin 25, habe die Zeit damals nicht selbst erleben können. Mein Interesse für elektronische Musik allgemein wurde erst um 2010/2011 geweckt, die 90er habe ich ca. 2012 für mich entdeckt.

Als ich mit 19 angefangen habe, feiern zu gehen, fing ich mit Psytrance an, das gefiel mir zwar eher, fand die Musik, die Partys und das ganze drumherum ganz toll, aber irgendwie war es nicht ganz so geil wie Trance der oben erwähnten Periode, irgendwas fehlte mir.

Übrigens, Techno hat mir damals nicht wirklich gefallen, ich fand es eher langweilig. Wenn es Veranstaltungen mit Goa/Psy gab, wo auf einem zweiten Floor Techno gespielt wurde, so bin ich kaum auf dem Technofloor geblieben und ging ganz schnell wieder zurück. Dies wurde noch dadurch verschlimmert, dass hier Tech-House sowie Minimal sehr populär waren / sind und diese mir noch weniger zusagen als der Rest.


Zurück zum Thema: Zwar hat die Supplementierung mit den gängigen Partyvitaminen mir eine bis dato ungeahnte Dimension des Musikempfindens eröffnet, völlig neue Perspektiven des Geschehens aufgezeigt und die Erfahrung um ein vielfaches intensiviert, bis auf Ebenen, von denen ich davor nicht glaubte, das sie überhaupt existieren können (das ist ehrlich gesagt immer noch ne glatte Untertreibung), sie hat bei mir trotzdem nicht die Gänze der Emotionen wecken können, ich ahnte, dass das Ende der Fahnenstange immer noch nicht erreicht ist.

Dann, ich meine es war 2016, war ich auf der Acid Wars. Das war auch das erste Mal, wo ich alleine, ohne meine Freunde bzw. die übliche Crew, hingegangen bin. Niemand hatte Zeit, ich wollte allerdings unbedingt hin, ohne wenn und aber, selbst wenn sonst niemand Bock hatte. Das war meine erste Berührung mit Acid (meine den Sound, nicht das Hoffmann'sche Sorgenkind) live auf einer Veranstaltung. Die Sequenzen haben mir das Hirn zersägt und sämtliche Serotoninrezeptoren kurzgeschlossen, sodass ich nur nach mehr schreien konnte. Der Funke ist übergesprungen.

Seitdem war ich auf der konstanten Suche nach Acidpartys und noch viel mehr nach 90er Raves mit besonders viel Trance-Anteil. Selbst hier in Berlin war es nicht einfach, auf meine Kosten zu kommen (allerdings vermute ich auch, dass ich vieles einfach nicht mitbekommen habe), sodass ich regulär auf Goa/Psy anzutreffen war und wenn es per Glückstreffer 1-2 Mal im Jahr etwas neunzigermäßiges gab, dann war es ein persönliches Highlight des Jahres.

Mit der Zeit gab es in meinem Stammclub hin und wieder auch derartige Events, welche sich hauptsächlich auf Acid Techno, Breaks (eine weitere Leidenschaft von mir) und Hardcore konzentrierten, habe da kaum eine ausgelassen.

Irgendwann war ich erstmals auf der Walfisch Revival im Kitty, mit dabei: Jam El Mar. Das hat eindeutig alles, was davor war, um Längen übertroffen. Bin seitdem einige Male bei den Walfisch-Partys dabei gewesen, es war immer unbeschreiblich.

Wenige Wochen später hatte ein Freund von mir ein Jubiläum seiner Veranstaltungsreihe (4. oder 5. Jahrestag, weiß es nicht mehr). Eigentlich drehen sich seine Partys um Goa/Psy, aber diesmal hat er wirklich den Vogel abgeschossen und Jam El Mar gebucht (was er später noch 2 Mal wiederholt hat). Ich hätte wohl kaum glücklicher sein können, dachte ich.

Kurzer Einschub: Dieser Freund hat darüberhinaus noch ein Mal Dr. Motte mit ins Boot geholt (was ich zwar auch irgendwie toll fand, es war mir aber dennoch etwas zu modern und technoid, um wirklich aus dem Häuschen zu sein) und mindestens ein Mal im Jahr Talla 2XLC bei sich spielen lassen (beruht wohl auf Gegenseitigkeit, der Freund legte hin und wieder bei Talla in Frankfurt auf), ein Mal war es auf einer Party zwei Wochen vor Insolvenz und Schließung der Magdalena, schade um die Location. Allerdings ist Talla fast ausschließlich zu meiner "Enttäuschung" (okay, das ist definitiv etwas übertrieben) unter seinem Psytrance-Alias Zyrus 7 aufgetreten, während ich stets auf das "Original" gehofft habe.

Einschub Ende, als ich dachte, dass es wohl kaum getoppt werden kann, gab es dann noch die Linientreu Remember Party im M-Bia, wo Attila Girisken, Mr. Cocooma himself, spielte. Das war vermutlich das absolute Highlight meiner gesamten Feierzeit. Es hat mich dermaßen heftig mitgenommen und meine Emotionen voll auf die Zwölf getroffen, dass ich - Achtung, Peinlichkeits-Alarm, ist mir aber egal - fast heulen musste, als er Hand in Hand von Los Bonitos (alias Cocooma) spielte. Es haute mich förmlich aus den Socken. Diese Art der Emotionen kann von aktueller Musik einfach nicht erreicht werden. Die Resonanzfrequenzen meines Hirns werden schlichtweg nur von Gary D, Nostrum, Cocooma und Konsorten so richtig angeregt.

Wieso ich das ganze nun niederschreibe? Ganz einfach, diese Musik hat nicht nur eine nostalgische Komponente und ist nicht ausschließlich für Leute relevant, die ihre Jugend wiederaufleben wollen, es gibt auch Leute wie mich, die damals entweder nicht auf der Welt gewesen sind oder noch Kleinkinder waren und somit keinen persönlichen Bezug zu damals haben.
Ich erlebe keine Nostalgie, sondern habe es wie etwas neues erlebt, mein persönlicher Bezug waren die ganzen Partys ab 2016, diese sind für mich das gewesen, was für andere die Nächte in den 90ern waren. Klar, die Zeiten sind anders, das Lebensgefühl ist unterschiedlich, es ist nicht mehr neu, kein Überraschungseffekt ist da, aber mein Erleben war vermutlich das Äquivalent zu dem eines Altravers in seiner Jugendzeit. Ich sehe es daher anders als du und würde mich deswegen auch besonders freuen, wenn der Musikstil, der Sound und das vermittelte Gefühl durch neue Produktionen fortgeführt wird, zumal moderne Varianten des Trance und Techno schlichtweg nicht dieselben Gefühle in derartiger Intensität bei mir wecken.

Auch wenn ich eher zur Minderheit gehören mag, alleine stehe ich definitiv nicht da. In diesen Jahren habe ich auf den 90er-mäßigen Partys sehr viele gleichaltrige, teils auch jüngere Leute gesehen, je nach Party war diese Gruppe sogar eindeutig zahlreicher als die "Nostalgiker" oder die "Dauerraver bis zur Rente und darüber hinaus". Auf meinem Weg habe ich sogar jüngere Leute getroffen, die derart davon besessen sind, dass sie ausschließlich auf solche Partys gehen, egal wie lange die Wartezeit dazwischen ausfallen mag.

Außerdem ist mir im Laufe der Jahre etwas aufgefallen: so ab 2017/2018 hat die Anzahl der Partys, welche eindeutig Richtung 90er Techno&Trance gehen, recht stark zugenommen, im Vergleich zu 2015 (Beginn meiner Partyzeit) bis 2017/18, das Interesse ist definitiv gewachsen.

Insofern sehe ich eher Wachstumspotenziale auf diesem Gebiet.
Mal schauen, wie sich die Sache entwickeln wird, wenn es nach der aktuellen Situation endlich mit den Goldenen Zwanzigern 2.0 losgeht.
 
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Dank dir für deine echt tolle Beschreibung, wie du die Musik erlebt hast. Ziemlich bildhaft und sehr nachvollziehbar. Ich kann mich jedenfalls auch noch an meine ersten Besuche in einem Club erinnern und wie abgefahren das alles war.

Ich glaub, es ist gar nicht wichtig, ob es nun irgendwie objektiv irgendein "besser" oder "schlechter" im Erleben von Musik gibt, Denn schließlich erlebt jeder für sich selbst und die eigenen Emotionen hat man nun man selbst und niemand anders. Insofern macht es gar keinen Sinn, die 90er mit heute vergleichen zu wollen. Jedenfalls nicht, was so eine emotionale Ebene betrifft.

In den 90er war halt alles so viel anders als heute. Und der elektronischen Musik hat es damals wahnsinnig geholfen, dass es die DDR auf einmal nicht mehr gab. So konnten sich in Berlin plötzlich Dinge entwickeln, die sich unter "normalen" Umständen nie entwickelt hätten. Wo man heute tausend Regeln einhalten muss, wurde damals halt einfach gemacht. Noch dazu gab es auf einmal unendlich viele leerstehende Industriebauten, die quasi darum gebettelt haben, sie irgendwie zu nutzen. Und das ergab zusammen mit elektronischer Musik eine Mischung die halt nicht mehr reproduzierbar ist.

Dennoch entwickelt sich ja alles weiter und auch heute gibt es wieder Dinge, die es damals nicht gab. Internet, Digitalisierung oder die Möglichkeit sich mit Menschen auf der ganzen Welt über Musik auszutauschen. Das führt zwar dazu, dass vieles ähnlich klingt und es einige wenige Künstler gibt, deren Videos bei YouTube Milliarden von Menschen gesehen haben. (Sowas war ja damals nicht denkbar). Auf der anderen Seite entstehen dadurch global auch mehr Nischen. Denn man ist halt nicht mehr allein, sondern kann sich auf der ganzen Welt Gleichgesinnte suchen.

Und das gab es in den 90ern schon mal nicht ... ;-)
 
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Moin!

Besteht das Genre nur noch aus dieser Popgrütze, wahlweise mit oder ohne Gesang, aber im EDM Style
oder gibt es da draußen noch ein Untergenre, was noch irgendwie an den Inhalten des Trance aus den frühen 90ern anschließt?

full-on und ibiza scheiß gibt es noch, braucht man aber nicht, dreamhouse ist gott sei dank ausgestorben.

ob es psy noch gibt ist egal, denn die tracks klingen eh alle gleich, kennste eins, kennste alle.

acidcore und goa gibt es definitiv noch. :)

und goa ist in gewisser weise ja der follow-up des 1992iger trance, oder nicht?


alex cohen hat die tage ein neues album rausgehauen, nachdem das letzte ein ziemlich unlebendiger mist war, hat er jetzt wieder ein wenig zu den für ihn typischen melodien zurückgefunden. journey through my head bleibt aber das beste.


https://www.youtube.com/watch?v=6q58y45ri2A
 
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Ich glaube ja , wenn damals negativ denkende Menschen auf den Partys die Überzahl gehabt hätten, wäre das ganze nicht so geil gewesen .. Aber das ist ja ansich überall so, es braucht nur einen der Grimm säht , und schon geht es nach unten..
 
Dank dir für deine echt tolle Beschreibung, wie du die Musik erlebt hast. Ziemlich bildhaft und sehr nachvollziehbar. Ich kann mich jedenfalls auch noch an meine ersten Besuche in einem Club erinnern und wie abgefahren das alles war.

Ich glaub, es ist gar nicht wichtig, ob es nun irgendwie objektiv irgendein "besser" oder "schlechter" im Erleben von Musik gibt, Denn schließlich erlebt jeder für sich selbst und die eigenen Emotionen hat man nun man selbst und niemand anders. Insofern macht es gar keinen Sinn, die 90er mit heute vergleichen zu wollen. Jedenfalls nicht, was so eine emotionale Ebene betrifft.

In den 90er war halt alles so viel anders als heute. Und der elektronischen Musik hat es damals wahnsinnig geholfen, dass es die DDR auf einmal nicht mehr gab. So konnten sich in Berlin plötzlich Dinge entwickeln, die sich unter "normalen" Umständen nie entwickelt hätten. Wo man heute tausend Regeln einhalten muss, wurde damals halt einfach gemacht. Noch dazu gab es auf einmal unendlich viele leerstehende Industriebauten, die quasi darum gebettelt haben, sie irgendwie zu nutzen. Und das ergab zusammen mit elektronischer Musik eine Mischung die halt nicht mehr reproduzierbar ist.

Dennoch entwickelt sich ja alles weiter und auch heute gibt es wieder Dinge, die es damals nicht gab. Internet, Digitalisierung oder die Möglichkeit sich mit Menschen auf der ganzen Welt über Musik auszutauschen. Das führt zwar dazu, dass vieles ähnlich klingt und es einige wenige Künstler gibt, deren Videos bei YouTube Milliarden von Menschen gesehen haben. (Sowas war ja damals nicht denkbar). Auf der anderen Seite entstehen dadurch global auch mehr Nischen. Denn man ist halt nicht mehr allein, sondern kann sich auf der ganzen Welt Gleichgesinnte suchen.

Und das gab es in den 90ern schon mal nicht ... ;-)

Aber es wird immer anonymer, gerade dieses Zusammensein und sich in die Augen sehen, das Gefühl das alle gleich sind und der Moment von jedem geteilt wird, gleichermassen. Das ist etwas, was die Menschen damals auch alle so gesehen haben, ich hab mich oft mit Leuten unterhalten darüber, denn das zelebrieren dieser Gemeinschaft ist das, was alle erlebt haben.
 
Ja, das Genre ist irgendwie ziemlich gestorben, weil vieles doch sehr gleich klingt. Die interessanten Sachen sind dann die gewesen, die Psy-Trance/Goa Einflüsse aufgenommen haben.

Oder sowas hier, wobei der auch schon wieder einige Jahre alt ist, hat den typischen Sound wie in den Beispielen aber ab ca 4min geht es dann doch erstmal in eine andere Richtung:


https://www.youtube.com/watch?v=D59CibhPfBM

...genau das beobachte ich nicht nur im Trancesektor.
Im Metal sieht das genau so aus.
Alles klingt gleich, alle haben die gleichen Gitarrensounds und spiel Riffs die auch abgenudelt sind.

Es ist vielleicht auch ne technologische Frage, früher hatten wir nix und mussten mit kreativen Mitteln probieren irgendwie mit Scheissequipment gut zu klingen.
Da kommen dann natürlich völlig unterschiedliche Sachen raus.

Heute kaufst nen Rechner/Daw und beim ersten in the box Synth ist alles mit dabei was genau so klingt wie heute eben alles klingt. Das verlockt natürlich es auch zu nutzen.
Ist im Gitarrenbereich genauso und vielleicht sogar im Popgesangsbereich durch die Nutzung dieser Autotunescheisse.
 
Ich finde es gut.
Ähnlich wie Pink Floyd - Psychedelic - Neue interpretation
Vielen Dank :) Zumindest hab ich mir 2 Monate lang Mühe gegeben um das Stück zu basteln.

Auch 98 kamen noch schöne Sachen raus. PvD sei da genannt.

Sein Stil (eigentlich der von H. Büchel) hat den Trance doch seinerzeit gut voran gebracht, auf eine sehr angenehme Weise. Sanfte Melodien, schwebender Hintergrund, und immer ein omnipräsenter Rhythmus. Wenig Schnick-Schnack. Klangliche Eleganz ergibt sich aus dem feinen Zusammenspiel aus Rhythmus und psychodelischer Flächen-Komponente. Der hat das Prinzip einfach mal verstanden :) Auch klasse und worin es sich zu heutigen Produktionen massiv unterscheidet, ist das Faltungskonzept. Ein Track nimmt sich die Zeit die er braucht, um sich musikalisch über den zeitlichen Verlauf zu entfalten und nicht gleich in den ersten 30 Sekunden das Feuerwerk abzünden wie's 'hornberger Schießen', sondern die Tracks nehmen sich Minuten lang Zeit um einen gestackten Aufbau zu kreieren, der sich zum Ende hin auch wieder genau gegenteilig darstellt und den Prozess umkehrt. Wie so eine Muschel, die sich öffnet, ihren wertvollen Inhalt preisgibt und sich dann wieder langsam verschließt.

Für dieses musikalische Konzept haben Youtube, Soundcloud aber vor allem Spotify wohl nicht die richtige Antwort bzw. kein Raum. Irgendwo schade, mein ich doch. Aber darunter leiden ja nicht nur die Trancer, den Komponisten klassischer Musik geht's ja auch nicht anders. Na wie auch immer, schön waren die Zeiten, ja. Aber dass das je auch nur ansatzweise zurückkommt - vergiss es. Das ist heute ne absolute Liebhaber-Nische (war's eigentlich auch damals schon).
 


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