Nachdem ich nun Zeit hatte mich mit dem Ausmessen des Rear Panels zu beschäftigen, kann das Projekt weiter gehen. Da ich etwas andere PCB’s für die Ethernet Schnittstelle (OSC) und den SD Kartenleser verwendet habe, musste ich nochmal die unterschiedlichen Abstände der Bohrungen im Rear Panel überprüfen und anpassen.
Im Vergleich zu Wilbas und TK’s Panel habe ich folgende Änderungen vorgenommen:
1. Einbau eines Standardschalters. Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens ist der Schalter problemlos in allen Elektronikgeschäften erhältlich und zweitens braucht man keine Trägerplatine um diesen zu befestigen.
2. Die Buchse für die Stromzufuhr wird fest mit dem Panel verschraubt. Auch hier spart man sich die Trägerplatine und die Buchse kann auch nicht mechanisch ausleiern.
3. Einbau eines externen Sicherungshalters.
4. Einbau einer Power LED
5. Der SD Kartenleser wird unter der SubD Buchse eingebaut, damit man keine Platzprobleme bekommt (Stichwort „Platzbedarf des Control Surface PCB‘s“).
6. Die Löcher für die Schrauben der SubD Buchse wurden versenkt. Das ist wichtig, da sich sonst der aufgesteckte SubD Stecker nicht richtig festschrauben lässt. Ein besonderer Dank geht hier an den Frank, der beim Herstellen der Panels immer schön mitgedacht hat und mir derartige Verbesserungen vorgeschlagen hat
7. Der Durchbruch für die Ethernet Buchse wurde etwas verlegt
8. Ein weiterer Durchbruch für die Din Sync Buchse wurde vorgesehen
Der Ein/Aus-Schalter wird einfach in das Rear Panel gesteckt. Er hat an der Seite kleine Klemmelemente, die ihn richtig fest in dem Panel halten. Der Sicherungshalter sowie die Buchse für die Stromversorgung (9V) werden in das Rear Panel geschraubt und sitzen somit schön fest. Die LED habe ich mit Sekundenkleber in die vorgesehene Bohrung geklebt. Beim Verkabeln der LED mit der Buchse für die Stromversorgung sowie des Schalters muss man noch einen 510 Ohm Widerstand vorsehen, damit die LED bei einer Versorgung von 9 Volt nicht über ihrem Limit betrieben wird. Der Widerstand wurde einfach zwischen dem Kabel an der Anode der LED und dem Power-Schalter eingelötet und mit einem Schrumpfschlauch isoliert.
Ich verwende zum Fixieren der verschiedenen Boards M3 Sechskant-Distanzhülsen aus Metall in der Länge 0.5, 1.5 und 2.0 cm. Die kurzen 1,5 cm Abstandshalter werden auf der außen liegenden Seite verbaut und die 2,0 cm langen Distanzhülsen auf der innen liegenden Seite.
Die 0,5 cm Distanzhülsen werden für das Fixieren des Core32 Boards verwendet:
Die Abstandshalter werden in meinem Projekt nicht mit dem Boden verschraubt, da mir das geeignete Werkzeug zum „sauberen herstellen“ der Löcher (Bohren und Versenken) in der Bodenplatte fehlt. Ich verwende statt dessen wieder den JB Weld Kleber. Hierzu müssen ein paar Vorbereitungen getroffen werden.
a) Vorbereitung der Klebepunkte im Gehäuse / Rear Panel
b) Vorbereitung der Abstandshalter
Das Gehäuse ist mit einer Farbschicht überzogen, die sehr robust und zugleich ungeeignet zum Aufkleben von Abstandshaltern ist. Daher müssen die entsprechenden Klebepunkte entsprechend angeschliffen werden, damit die Farbe verschwindet und die Klebestelle etwas angeraut ist. Hierfür verwende ich mein Proxxon Tool in Kombination mit einem harten Schleifaufsatz.
Die Klebestellen im Gehäuse habe ich großzügig vorbereitet, da ich hier mit sehr viel Kleber arbeiten werde. Die wenigen Abstandshalter sollen ja dem Druck beim Einstecken und Herausziehen eines Steckers Stand halten.
Die Abstandshalter selbst müssen am unteren Ende und an den unteren Seiten angeschliffen werden, damit der Kleber dort gut haften kann.
Nach dem Schleifen der Klebestellen sowie der Abstandshalter müssen diese mit einem Lösungsmittel (z.B. reiner Alkohol) gesäubert werden, damit keine Schmutz und Fettrückstände mehr an ihnen haften !
Die Anstandshalter sollten nun an die unterschiedlichen Boards geschraubt werden.
Bevor man nun mit dem Klebevorgang beginnt, sollte man nochmal das Rear Panel in das Gehäuse bauen und überprüfen, ob alle Komponenten vernünftig reinpassen. Das Rear Panel selbst muss ggf. noch an das Gehäuse angepasst werden. In meinem Fall war es etwa einen halben mm zu breit auf beiden Seiten, weshalb ich es noch etwas abschleifen musste. Danach habe ich noch die Innenseiten der Löcher sowie die Profilkanten mit einem schwarzen und wasserfesten Stift ausgemalt, damit es später besser aus sieht
Danach kann mit dem Klebevorgang begonnen werden. Dazu setzt man das Rear Panel in das Gehäuse ein und verschraubt das Gehäuse so, dass es kein Spiel mehr hat. Da der Kleber langsam aushärtet, ist es wichtig das das Gehäuse nicht mehr bewegt wird und fest zusammengeschraubt wurde. Nun kann der Kleber angerührt werden und auf die verschiedenen Klebestellen satt aufgetragen werden. Es empfiehlt sich hier nicht alle Boards auf einmal rein zu kleben, sondern Schrittweise vorzugehen. Das dauert zwar etwas länger, da die Aushärtungszeit des Klebers ca. 24 Stunden beträgt, garantiert aber ein sauberes Ergebnis. Die Aushärtungszeit sollte man auf jeden Fall einhalten, da es sonst passieren kann, das sich die Abstandshalter wieder lösen.
Eine Besonderheit bei meinem Projekt sind die folgenden Boards:
a) Das Ethernet Modul hat sehr ungünstig angeordnete Löcher. Die Löcher an der Buchse können nicht mit einem Abstandshalter fixiert werden. Dafür habe ich mir besondere Winkel besorgt.
b) Das SD Kartenleser Modul hat gar keine Löcher und muss deshalb auf einer Trägerplatine fixiert werden.
c) Das Core32 Board wird in meinem Projekt nicht direkt an das Rear Panel angebracht da es sonst zu Platzproblemen zwischen dem Core und dem Control Surface PCB kommen kann. Das Core32 Board wird auf der Bodenplatte angebracht. So hat man später auch noch die Möglichkeit dieses durch ein LPC17 auszutauschen. Für diesen Zweck habe ich mir mit Hilfe einer Lochrasterplatine ein Break Out Board für die MIDI In/Out und die USB Buchse hergestellt, das dann mit Platinensteckverbindern an das Core32 angeschlossen wird.
Die Spannungsregler auf dem Core32 Board habe ich dann auch noch mit kleinen Kühlkörpern versehen, damit diese etwas entlastet werden. Leider sind die Spannungsregler etwas zu dicht aneinander, was das Anbringen eines größeren Kühlkörpers unmöglich macht. Zur Sicherheit habe ich die beiden Seiten der Kühlkörper mit schwarzem Isolierband isoliert.
Zum Befestigen der Boards verwende ich Schrauben aus dem PC Technik Bereich. Diese haben einen O-Ring aus Gummi, der dem Board noch ein wenig Flexibilität gibt und Vibrationen abfängt (günstig für den Transport / Versand des Sequenzers).
Nach dem Einbau der Module sieht die Rückseite des Sequenzers so aus:
Um den Core32 mit dem QuadIIC sowie den DinSync Ausgang zu verbinden, habe ich mir zwei Kabel hergestellt:
1) QuadIIC: Das ist ein 4 adriges Kabel, das 1:1 vom Core32 zum QuadIIC gelegt wird
2) DinSync: Das Kabel wird an den Anschluß J5C vom Core32 angeschlossen und mit dem DinSync Steckverbinder am QuadIIC verbunden
Nachdem nun alle Komponenten im Gehäuse angebracht und die Verbindungskabel angefertigt wurden, müssen nur noch die verschiedenen Module miteinander verbunden werden.
Danach wird noch die Control Surface eingesetzt und das Seitenteil angeschraubt und fertig ist der Sequenzer
Nach dem Projekt kann ich zusammenfassend sagen, dass das Heidenreich Gehäuse zwar gut aussieht, aber insgesamt zu klein für dieses Projekt ist. Wie man sieht ist kaum noch Platz im Rear Panel für analoge Ausgänge. Ein weiteres Board (z.B. AOUT) würde zwar noch ins Gehäuse passen, jedoch wäre ein größeres Gehäuse insgesamt besser. Wie oben beschrieben muss man auch bestimmte Bauteile der Control Surface auf der Unterseite des Boards anbringen. Ich hatte noch ein weiteres Heidenreich Gehäuse welches ich für den zweiten Sequenzer verwenden wollte, doch dieses habe ich aus den oben genannten Gründen verkauft.
Da ich den Beitrag am Anfang des Threads nicht mehr editieren kann, füge ich hier nochmal die Liste der Komponenten mit angepassten Preisen an. Ich habe die Front und Rear Panels ca. 30% billiger bekommen. Außerdem habe ich die beiden Custom PCB’S (Power Entry Board und MIDI Activity Board) weg gelassen, da sie nicht notwendig sind.
Ich hoffe ihr könnt etwas Nützliches aus meiner Beschreibung ziehen und wünsche euch noch viel Erfolg beim Bau eures eigenen Sequenzers !
Grüße
orange