Z.B. die Elektron Geräte geben auch Power over Midi aus.
So ein Satz zeigt mir, daß Grundlagenwissen fehlt, und das ist leider im Netz sehr verbreitet.
Nicht Power over MIDI wird ausgegeben, sondern das sendende Gerät stellt den Strom für die LED im Optokoppler des Empfängers bereit (denn genau so funktioniert die MIDI Schnittstelle, siehe Wikipedia), und zwar genau nur für diese LED und nichts anderes. MIDI war nie dafür vorgesehen, Spannung zu liefern, um komplette Geräte zu versorgen, wie es zB bei USB der Fall ist. Daß das Ganze zum Teil funktioniert, liegt an der Konstruktion der Schnittstelle bzw. deren Aufbau in den Ursprüngen, bei denen „dicke“ Treiberchips zum Einsatz kamen, die über Reserveng verfügten. Das ist heute schon länger nicht mehr der Fall, da hängen die Ausgänge oft direkt an der Portleitung eines Prozessors, ohne einen Treiberchip dahinter, und diese Ports haben nicht die Leistung, mehr als eine LED zu versorgen, was entweder dazu führen kann, daß das Ganze nicht oder unzuverlässig funktioniert, im Extremfall, je nach Prozessor, killt man den Port und somit seine Schnittstelle, was dann den teuren Austausch erfordert.
Daher: Finger weg von solchen Geräten. Müßten Geräte mit MIDI von der MMA lizensiert werden, würden diese keine bekommen, und völlig zu Recht. Auf ein solches Modell hat man damals bewußt verzichtet, um die Schnittstelle für jedermann verfügbar zu machen, leider zog das dann solche Auswüchse nach sich. Schon damals gab es die Pocket Serie von Anatek, die sich über MIDI mit Spannung versorgte. Diese Serie funktioniert heute an keinem oder kaum einem aktuellen Gerät mehr, weil diese noch auf 5V basiert, die aktuellen Geräte aber fast alle mit 3V Technik arbeiten.
Das Thema wird nicht hochgekocht, sondern Spannung über MIDI abzuzapfen verletzt die MIDI Spezifikation mit all seinen Konsequenzen.