Interessiert das eigentlich alles hier jemanden? : - )
(Ansatz 2) "Ich möchte historische Musik spielen oder mich auf diese beziehen und brauche die dazu notwendigen Stimmungen."
(Ansatz 5) "Ich brauche präzise Kontrolle über den Einzelton, auch wenn ich keine historischen Stimmung verwende. Ich möchte ganz freie Stimmungen verwenden."
(Ansatz 6) "Ich möchte völlig freie Stimmungen verwenden, aber diese auch jederzeit während des Spielens ändern."
was mich interessiert sind diese drei punkte.
konkret möchte ich persönlich sowohl eine möglichkeit haben mit diversen geräten und software synths stimmungen zu verwenden, als auch meine eigene software zu aufzubauen, dass sie für mich selbst oder andere möglichst nützlich ist.
dabei halte ich deine punkte 2 und 5 für eine selbstverständliche minimalvoraussetzung - jedes gerät sollte komplett freie stimmungen unterstützen.
was kein problem ist:
- dass ein gerät nicht hunderte, sondern immer nur eine stimmung gleichzeitig haben kann.
- dass diese stimmung nur global ist, also z.b. auch im multimode vorliegt, so dass sie sich theoretisch auch auf ein GM drumset auswirken würde.
- dass die auflösung/präzision nicht unendlich ist. in der praxis wird es zum musik produzieren vollkommen okay sein, dass das eine gerät 64 bit unterstützt und das andere nur MTS.
wie ich im anderen thread schon schrieb, sind hunderstelschritte total okay - wenn wir nicht gerade in ausnahme-anwedungsfällen wie "additive synthese" oder "wissenschaftliches experiment" o.ä unterwegs sind.
- dass es einen moment dauert und die tonausgabe unterbricht, wenn man bei 5 geräten jeweils eine neue stimmung nachlädt. das braucht man nur, wenn mal als superstar in einem stadion auftritt, und da würde man das notfalls durch das mehrfache vorhandensein des gleichen geräts lösen.
was ein ernsthaftes problem ist:
- dass viele geräte gar kein microtuning unterstützen.
während es bei einem stagepiano noch verständlich ist, ist es bei einem physical modelling violinensynthesizer im grunde genommen absurd das nicht in reiner stimmung spielen zu können, weil man das mit einer richtigen violine ja auch tut.
- dass jedes gerät wieder anders dazu gebracht werden muss, eine stimmung zu laden, zu speichern, und zu behalten.
wenn du heute 5 hardwaresynths, ein VSTi und einen softsampler benutzt, dann hat das erste gerät MTS kompatible tables eingebaut, das zweite hat zwar eine speicherbank dafür, die man aber jedesmal wieder laden muss. das dritte gerät hat mehrere speicherbänke und deine aktuelle table ist davon die dritte. während man für den waldorf wave einen atari braucht, braucht man für den microwave soundiver für OS9 und für den blofeld OSX und eine USB verbindung. für den yamaha braucht man eine app, die es nur für 64 bit gibt, und für den nord modular eine java app, die mit der neuen java version nicht geht. am sechsten gerät lassen sich tables nur direkt am gerät editieren und am softsampler kann man zwar scala files lesen, aber nicht editieren und abspeichern. einzig das VSTi lässt sich editieren und es wird alles automatisch mit dem projektfile der host abgespeichert - allerdings NUR da, und wenn du es morgen im nächsten lied wieder benutzen willst, musst du es umständlich herüber retten.
die hälfte der geräte könntest du zwar auch mit little miss oven konfigurieren, das wird aber seit 15 jahre nicht mehr verkauft.
to sum it up: so will kein mensch arbeiten. denn bis du dir das alles gemerkt hast und den workflow im schlaf kannst, hast du deine melodie vergessen und kannst dich nicht mehr auf dein konzept konzentrieren.
wie ihr in dem "welche geräte können..." thread gesehen habt, wissen oft nicht mal die besitzer von geräten, was die so können und wie die funktionieren, und oft ist es nicht mal vernünftig vom hersteller dokumentiert.
man hat also schon beim kauf das problem, dass man irgendwas mit "hat microtuning" kauft, und dann macht es aber doch nicht, was man haben will.
es bleibt die alternative, sich das alles selbst zu programmieren, dann muss man aber auf all die sounds verzichten, die man auf den bereits vorhandenen geräten gehabt hätte, und die sich im gegensatz zu einer tuning table app auch nicht in 5 tagen mal so eben schnell nachprogrammieren lässt.
in 110.modular steht die scala library zur ausgabe als notennummer zur verfügung. dies beschränkt die anwendung auf max/msp, netzwerkprotokolle wie OSC oder die ausgabe als steuerspannung für analogsynths.