Microtuning - Synthesizer & Controller

midi polyphonic expression ist ein krücke da wird jede note durch einen eigenen kanal geschickt.

Ah, okay, war mir nicht klar. In den ganzen Werbespots, die ich gesehen hatte, war irgendwie nie von "Krücke" die Rede, immer nur von "Revolution", "Offenbarung" und "Beginn einer neuen Zeitrechnung".
:kaffee:
 
nicht dass ich mich auskenne aber das haken macht das so. krücke ist meine interpretation weil inhaltlich das tuning zu note gehört und nicht zum kanal. es funktioniert reibungslos. eigentlich gehts ja um frequenzen und nicht keyboards. 90 % aller produzenten verbringen ihre zeit vor dem bildschirm und nicht tastatur.
 
Ich hab gerade ein merkwürdiges Tool auf ihBäh gefunden, was ich (noch) nicht kannte: Roland Scale Converter ASC-10. Ein Blick in das Manual (per PDF bei ManualsLib) ergibt, dass das Tool entweder per Pitchbend-Befehle den MIDI-Daten Pitchbend-Befehle beifügt oder aber bei GS-kompatiblen Soundmodulen Exclusive-Befehle weitergibt.
 
Habt ihr Leimma und Apotome von Khyam Allami und Counterpoint schon mitbekommen?
Sind kostenlose mikrotonale Online-Tools, um zum Einen andere/eigene Tunings in seine Synths zu bekommen und zum anderen so ne Art Mehrspur-DAW für generative Musik, bei der man auch mikrotonale Tunings reinladen kann.

Leimma-interface-2048x1280.jpg


Hab mal nen eigenen Thread dazu eröffnet:
 
Oddsound hat die MTS-ESP-Suite rausgebracht und Aphex Twin hat wohl seine Finger mit im Spiel gehabt.

"Ihr könnt eigene oder aus dem Internet heruntergeladene Tuning-Tables und Mapping-Daten in die Software importieren und dann auf eure Instrumente anwenden. Hierzu stehen verschiedene Versionen des Plug-ins für die unterschiedlichsten MIDI-Empfänger zur Verfügung (MIDI, MPE, SYSEX, MIDI Pitchbend). Das Tuning lässt sich sogar über eine Automation im Verlauf eures Songs automatisieren und somit stetig verändern. Um alles übersichtlich im Auge zu behalten, könnt ihr die Änderungen des Tunings visuell mitverfolgen."



https://www.youtube.com/watch?v=QCyJbTL4Z14
 
Habt ihr Leimma und Apotome von Khyam Allami und Counterpoint schon mitbekommen?
Sind kostenlose mikrotonale Online-Tools, um zum Einen andere/eigene Tunings in seine Synths zu bekommen und zum anderen so ne Art Mehrspur-DAW für generative Musik, bei der man auch mikrotonale Tunings reinladen kann.
Soweit ich sehe, gehen die aber auch davon aus, dass man eine Oktave hat und darin die Einzeltöne verstimmen will. Das mag in vielen Fällen so sein, es ist aber bei weitem nicht die einzige Möglichkeit, mit Kleinstintervallen umzugehen.
 
Dhalang ist eine "mikrotonale Groovebox", die es für iOS, PC und Mac gibt.


"Dhalang (the name derives from the puppet-master in the Indonesian shadow puppet theater) by the Finnish developer Joel Kivela does at least four different things, and it does each of them well. It’s a microtonal tuning utility, a series of sound generators, a traditional DAW-type sequencer, a series of algorithmic generators, and a mixer. It can both receive and send out MIDI. It can be used as a complete all-in-one solution for composition, or it can be used in conjunction with other programs using Inter App Audio, or AudioBus, or MIDI input and output programs."

 
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Oddsound hat die MTS-ESP-Suite rausgebracht und Aphex Twin hat wohl seine Finger mit im Spiel gehabt.

Habe was zum Thema Aphex Twin und Odd Sound gefunden:

"When James joined the project, he demoed the custom firmware of his Rhodes Chroma synth, using it to define new tunings and transferring them to other instruments. The MTS-ESP software is currently compatible with synths from Audio Damage, Expert Sleepers, U-He, Xfer Records, TAL, Surge, and Audiorealism, and is currently expanding. With additional (and free) modules from ODDSound, it can also be used for tuning with the virtual Eurorack modular synth VCVRack and the visual programming environment Max/MSP."

 
microtuning per firmware hack ist dann die lösung für die ganz verrückten.
Nee, microtuning per update der gehirnfunktionen ist die lösung. die das update durchgeführt haben, hören dann die welt ganz anders und neu; sie hören die mikrointervalle wirklich präzise.
 
Wo ich das gerade so sehe: Vielen Dank, oli, für das Wiederbeleben dieses Threads! : - )

Hier meine knappe Zusammenfassung dessen, was ich im Schnelldurchgang aus dem Manual filtere – bitte korrigieren:

* Die App fügt zu den betreffenden NoteOn-Befehlen einfach einen PitchWheel-Befehl hinzu. Das war zu erwarten, weil die Demo ja auch durchweg nur einstimmig ist. Die Nachteile sind bekannt:
-- Auf dem gleichen MIDI-Kanal ist Mehrstimmigkeit unmöglich (und offenbar schafft die Software es auch nicht, hier Töne auf einen anderen Kanal zu schieben)
-- Pitch-Bend benutzen und loslassen führt zu falschen Tönen (eine Überwachung und Umrechnung der PitchWheel-Ereignisse ist jedenfalls nicht dokumentiert; müsste man testen).

* Die Genauigkeit mit 64 Abstufungen für den Ganzton beträgt 200/64 = 3,125 Cent. Ja, das mag für manche Zwecke durchaus reichen… für schwebungsfreie Akkorde aber nicht. Offenbar muss man seine gewünschten Cent-Werte auch selbst in diese Einheiten umrechnen.

* Die Dokumentation verspricht nicht, dass NoteOn-Werte ausgetauscht werden können. Das bedeutet, dass die vollmundige Aussage "…allows you to break free from the twelve-tone scale…" eben in den meisten Fällen nicht stimmen wird oder nur für einen engen Bereich. Kein Ton kann um mehr als einen Ganzton nach oben oder unten verstimmt werden.

* Zwischen mehreren Skalen umschalten kann ich offenbar nur in der App, also mit der Maus, nicht etwa durch einen MIDI-Befehl von meinem Keyboard aus.

* Wie viele Skalen ich da selbst definieren kann, wird nicht verraten; die Anzeige "Scale: Custom" auf dem Screenshot lässt sicher nicht viel erwarten…

Fazit (für mich): Für die offenbar angesprochene Zielgruppe (die, die einstimmige Linien in festen Stimmungen mit 12 Tönen pro Oktav spielen wollen) durchaus geeignet (den Preis will ich hier aber nicht beurteilen). Gleiches Prinzip wie das von mir in diesem Beitrag verlinkte Sonoclast plastic-pitch-plus (standalone-Gerät).

Höhere Ansprüche werden aber sehr schnell an systembedingte, enge Grenzen stoßen.

Gruß,
--bohor
 
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Joel Kivelä, der Entwickler der Dhalang Groovebox, ist an einem neuen Ding dran.

Hier ein Video dazu, man kann auch noch als Betatester mitwirken, wenn man Zeit hat und Einen das Thema interessiert.

„manaCompiler beta testrun: Microtonal Notation & Algorithm Mix​

Microtonal avantgarde jazz from notation and algorithm (vector sequencers) mix, playing synthesizers and samplers. First part is 13-tone system generated from a circle of perfect fouths (4:3) Second part is subsets of 19-tone Al-Farabi just intonation system. If you are interested in beta-testing the app, the website has a contact form: https://hypertonal.net/manacompiler/



https://youtu.be/OKMnm4kO5jQ
 
"Text-based microtonal sequencer.
Write down musical ideas and share the link around."

Also ein Webseiten-basierter mikrotonaler Sequencer, in den man mittels Text (und Zahlen) komponieren und das Werk an Leute verschicken kann.

 
Nach Monaten hier mal ein Blick auf ein paar Eurorack-Module, auf Basis eines gerade aktuellen Beitrags im Modwigglerforum. Grundsätzlich sollte natürlich jeder modulare Oszillator genügend Präzision haben, jede gewünschte Tonhöhe zu erzeugen; die Frage ist dort also eher, wo die entsprechende präzise Spannung herkommen soll.

Module:
  • Tubbutec µTune (siehe oben)
  • Fra Tools: Usta (Sequencer; hat auch einen eigenen Thread.)
  • 4ms: Ensemble Oscillator
  • 4ms: Spectral Multiband Resonator
  • open-source (Patrick Dowling, mxmxmx, Tim Churches): Ornament and Crime
  • Expert Sleepers: Disting und Disting EX (auch "Super Disting EX Plus")
  • Miso Modular: Cornflakes
  • ADDAC: Intuitive Quantizer
Die geben alle vor, Microtuning zu berücksichtigen; ich hab die tatsächliche Implementation aber bisher nicht prüfen können. Das ist im Eurorack-Bereich leider auch nicht einfach, weil die Dokumentation notorisch schlecht ist. Beim letzten Eintrag (ADDAC) wird die User-Programmierbarkeit von Skalen als gar nicht praxistauglich bewertet, ohne weitere Details zu nennen.

Kommentare sind sehr willkommen. Das Thema bleibt, finde ich, aktuell. Dieser Thread hat doch schon allerhand Interessantes gesammelt! Leider hat ihn das Schicksal erreicht, zu lang zu sein, so dass die Leute eher unten etwas anhängen statt selbst zu lesen…

Gruß aus der Versenkung,
--bohor
 
Ich bin zwar kein Euro-Racker -- trotzdem oder deswegen würde mich in diesem Zusammenhang mal folgendes interessieren:

Nach Monaten hier mal ein Blick auf ein paar Eurorack-Module, auf Basis eines gerade aktuellen Beitrags im Modwigglerforum. Grundsätzlich sollte natürlich jeder modulare Oszillator genügend Präzision haben, jede gewünschte Tonhöhe zu erzeugen; die Frage ist dort also eher, wo die entsprechende präzise Spannung herkommen soll.

Ich hätte mir das bislang, auf Basis meines Halbwissens, genau andersrum vorgestellt, und gedacht: eine präzise, von Temperaturen, Erschütterungen und Mondphasen unabhängige Steuerspannung (die Tonhöhenunterschiede von, sagen wir, einem oder gar einem halben Cent verlässlich reproduzieren kann) ist eigentlich eher das geringere Problem. Weil man sie ja auch, jedenfalls bis kurz vor die Ausgangsbuchse, weitgehend digital erzeugen kann. Umgekehrt hatte ich bislang immer angenommen, dass die analogen (!) Oszillatoren im Eurorack sich kaum dazu eignen, solch präzise Steuerspannungen auch entsprechend umzusetzen. Sprich: "Was nützt mir ein digitaler Microtuning-CV-Erzeuger, der Unterschiede von einem 23-tausendstel Halbton abbilden kann, wenn am Ende der olle VCO letztlich sowieso macht, was er will, und die kleine Terz nach Lust und Laune mal auf 311, mal auf 318 Cent tönt... egal, was das Tuning-Modul ihm vorgibt?".

Hättest du (oder jemand anders) da Erfahrungsberichte?
 
[…] Grundsätzlich sollte natürlich jeder modulare Oszillator genügend Präzision haben, jede gewünschte Tonhöhe zu erzeugen.
[…] hatte ich bislang immer angenommen, dass die analogen (!) Oszillatoren im Eurorack sich kaum dazu eignen, solch präzise Steuerspannungen auch entsprechend umzusetzen.
Richtig, ich hatte mich etwas unsauber ausgedrückt. Ich hatte sagen wollen, wer sowas machen will, muss sich natürlich einen genügend präzisen Oszillator aussuchen. Und die sollen, wie man so liest, in den letzten Jahren offenbar ein ganzes Stück präziser geworden sein. Aber dazu habe ich leider keine echten eigenen Erfahrungen. Vor allem keine Messungen.

Die hier genannten Module sollen also erstmal eher für die präzisen Spannungen sorgen (vermutlich natürlich mit Ausnahme von Cornflakes (das ist ein Granularsampler). Man kann einen Oszillator ja auch "hard sync"en.
 
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Ich benutze den Korg Volca Modular um neue Microtuning für meine Hugh Tracey Trebble Box zu finden.

Ist leider nicht ganz so einfach, aber es erzeugt imensen Brainstorm 😁
 
hier ist eine kombi aus linear feedback shift register, modal scales und verschiedenen tunings. einfach oben rechts mitlesen, die tunings sind alle ganzzahlig, links neben dem tuning sind die zahlenverhältnisse. das geht von ganz alten griechischen tuning (ptolemy) über mittelalter (pythagorean=reine quinten) über hammond bis zu modernen 17-limit. alles in pure data selbstprogrammiert. das rote in der mitte ist das shift register in 9 bit.

wenn man die tunings so vergleichen kann hört man gut dass das wie das salz in der suppe ist, jede stimmung macht ein vollkommen eigenes ambiente, mir gefällt pythagorean und hammond am besten. zu den tunings gehören unbedingt die skales dazu, das ist eigentlich ein ding. scales sind sozusagen gestapelte tunings.

in dem video ist alles auf 12halbton basis oder besser 7ton dur skala basis. die modal skales sind nur phasenverdrehte dur skalen. das gleiche kann man jetzt für pentatonik oder meinetwegen 17tonik machen und man bekommt vollkommen neue möglichkeiten.


https://vimeo.com/735062042
 
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