Das ist leicht, für mich definitiv der microKORG.
Allein schon die Bedienung, die schaut auf den ersten Blick vielleicht ziemlich identisch aus aber ist voll der Abtörner an der MiniNova. Beim microKORG kann man relativ direkt, anhand der beiden Kategorie Schalter und den 5 Potis, den Sound editieren, das geht schnell und man hat das System irgendwann so verinnerlicht das man gar nicht mehr auf die Bezeichnungen schauen muss. Bei der MiniNova hingegen sind längst nicht alle Parameter auf der Oberfläche zugänglich, man muss praktisch für jede Kleinigkeit ins Menü und was für ein Menü das ist, wer eine MiniNova hat oder hatte weiß wovon ich rede, Menü > Page > OK > Page > OK > Value > Back und wieder von vorne zum nächsten Parameter, ehe man da den ersten Oszillator auch nur ansatzweise richtig eingestellt hat, hat man am microKORG den kompletten Sound längst hingeschraubt.
Klar die MiniNova hat natürlich viel mehr Features als der microKORG, das geht bei so einem kompakten Synth vermutlich dann gar nicht mehr anders als alles in ein Menü zu stopfen aber die Bedienung ist dann eben Mist. Der microKORG hingegen hat trotz der, im Gegensatz zur MiniNova, spartanischen Austattung nicht zu viel und nicht zu wenig an Features, dafür kann man den quasi im Blindflug bedienen, da hat Korg einiges richtig gemacht, der microKORG ist meiner Meinung nach das stimmigerere Konzept oder der bessere Kompromiss.
Übrigens auch kein Vergleich zur Ultranova, wo die Bedienung ebenfalls um Welten besser gelöst ist.
Was mir persönlich auch nicht gefällt, die MiniNova hat leider keine FM und Osc-Sync ist ein Fake der ziemlich bescheiden klingt, insgesamt ziemlich lasche Oszillatoren, vermutlich alles Samples selbst die VA Wellenformen, in tiefen Lagen hört man wie diese deutlich dumpfer und kraftloser werden, PWM und Density hört sich teilweise auch stufig an, die 20 Digi Waves sind eine ganz nette Dreingabe aber klanglich wenig ergiebig, die 36 Wavetables kann man im Prinzip vergessen, es sind immer nur 9 Wellenformen die sich aus dem Fundus der o.g. 20 Digi Waves zusammensetzen nur in jeweils unterschiedlicher Reihenfolge, kein Vergleich zum z.B. Blofeld, Osc Density wäre vielleicht ganz cool gewesen wenn man nicht den Pan Spread vergessen hätte, ebenso beim Unison, die beiden identischen Filter bieten zwar viele verschiedene Modi sind aber eher unspektakulär und färben den Sound nicht so schön, sind eher neutraler Natur, die Resonanz klingt sehr aufgesetzt und hat keinen Biss, dafür sind die verschiedenen Drive Modelle sehr nützlich. Die microKORG Oszillatoren hingegen klingen um Längen besser, kraftvoller und haben Charakter, genauso wie das Filter, welches ordentlich einfärbt aber den Sound dafür mit zunehmender Resonanz etwas ausdünnt, so richtig Biss wie man es von analogen Synthesizern kennt ist auch hier Fehlanzeige, Drive fehlt komplett und Distortion klingt bescheiden, der microKORG kann dafür wiederum einfache FM, was klasse ist, Sync und die zusätzlichen Vocal- und DWGS-Wellenformen klingen im Gegensatz zur MiniNova richtig gut und sind mehr als brauchbar, dafür hat er halt keine Wavetables, kein Density, einen Oszillator weniger, nur ein Filter ohne Drive, weniger Effekte, viel weniger Stimmen usw.
Auf dem Papier hat die MiniNova feature-mäßig die Nase deutlich vorn aber der microKORG ist für mich persönlich dennoch der bessere Synthesizer, mir gefällt der Sound einfach besser und ich komme mit der Bedienung ebenfalls besser klar, die MiniNova hab ich längst wieder verkauft, meinen microKORG jedoch habe ich schon Jahre und der wird für immer bleiben.