Meine REW-Messung - Was nun?

Hi,

ich bin vor ca. einem Jahr in unseren Kellerraum gezogen und hab da jetzt mein kleines "Studio". Sprich ich habe ein Drittel des Raums freigeräumt, wo jetzt Schreibtisch, Monitore und Equipment stehen. 2/3 des Raum ist gefüllt mir vollgepackten Regalen.
Ich habe bewußt die die Wände neben dem Schreibtisch blank gelassen, um hier irgendwann Absorber anzubringen. Hinter dem Schreibtisch in eine weitere noch blanke Wand mit einem kleinen Kellerfenster. Die Monitore haben nach hinten einen Abstand von ca. 40 cm, der linke ca. 60cm und der recht ca. 50cm. Beim Messen ist mir natürlich aufgefallen, dass ich nicht mittig vom Raum bin. Das muss ich noch beheben.
Ich habe nun (ohne Mittig zu sein) mit REW und einem kalibrierten UMIK-1 erste Messungen durchgeführt. Linke Box, rechte Box beide zusammen. Gemessen habe ich an der Spitze des Stereodreiecks. Die Ergebnisse sind für alle Messungen recht ähnlich.
Hier das Ergebnis:

1664107278183.png

Unverkennbar sind hier Spitzen bei 130 Hz, 260/270 Hz und im Subbass-Bereich. Sowie eine Senke zwischen 75 Hz und 90 Hz. Der Rest sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was tue ich jetzt dagegen. Breitbandabsorber würden die Problemstellen ja nur verkleinern.
Kann mir dabei jemand helfen?
 
Aufstellung optimieren ist das A und O!
Guck mal hier, da gibt es eine sehr gute und strukturierte Anleitung für die optimale Aufstellung (und auch sonst sehr viel nützliches zum Thema Raumakkustik).

Wenn die Aufstellung der Monitore so gut ist wie eben möglich kannst Du Dich ans Raumtreatment machen, was im Grunde heißt so viel Sonorock und Basotect kaufen wie der Geldbeutel hergibt und irgendwie in den Raum passt ;-)
 
das was Arnte sagt...

du hast auch etwas leise gemessen, was bei dem Peak bei 130 Hz aber irgendwie verständlich ist. Wirklich Gedanken machen würde ich mir um die Senke bei 70-90 Hz. Da ist schon extrem.
Was hast du für Monitore? Können die nicht unter 50 Hz?
 
das was Arnte sagt...

du hast auch etwas leise gemessen, was bei dem Peak bei 130 Hz aber irgendwie verständlich ist. Wirklich Gedanken machen würde ich mir um die Senke bei 70-90 Hz. Da ist schon extrem.
Was hast du für Monitore? Können die nicht unter 50 Hz?
Ich habe die Focal 50 Alpha und die gehen von 45Hz - 22kHz. War mir gar nicht mehr bewußt, dass die nur bis 45Hz gehen.
 
das was Arnte sagt...

du hast auch etwas leise gemessen, was bei dem Peak bei 130 Hz aber irgendwie verständlich ist. Wirklich Gedanken machen würde ich mir um die Senke bei 70-90 Hz. Da ist schon extrem.
Was hast du für Monitore? Können die nicht unter 50 Hz?
Ich bin nach einer Anleitung vorgegangen. Pinkes Rauschen auf -20 dBFS und dann mit dem SPL Meter auf 75 dB....falsch?
 
Bei Kellerraum sind Raummoden und SBIR vorprogrammiert.

Es sieht für mich so aus, als ob das Grundproblem bei 30-35Hz liegt und sich auf 60-70hz und 120-140hz auswirkt. Es sieht in den Nachhallzeiten noch normal aus, das wird sich mit mehr Pegel ändern.

Ich würde hier nach "Lehrbuch" vorgehen und auch mal schauen, ob sich deine Messung mit den Ergebnissen aus einem Raummodenrechner deckt. Es gibt Tools, die dir dann auch die beste Aufstellung zeigen.

Bei viel Platz und Möglichkeiten LS weit weg von der Wand, bei wenig Platz so nah ran wie möglich.
Abhörplatz sollte bei 1/3 Raumlänge liegen und Abhördreieck gleichschenklig, was nicht immer passt.


Im Regelfall:
1) Regietisch an der kürzeren Seite, denn je mehr Raumlänge, desto tiefer setzen die Moden (stehenden Wellen) an

2) Viel Mineralwolle!!!
Zuerst in den Ecken, jeweils min 50x50cm deckenhoch, das bringt am meisten!

3) Seitliche Reflexionen. Dazu reichen 20cm dicke Panel in den Abmaßen der Mineralwolle, also ~60x100
Position mit einem Spiegel an der Wand ermitteln und zwar da, wo man vom Abhörplatz den Lautsprecher der gegenüberliegenden Seite sieht.

4) Rückwand+Deckensegel dann je nachdem was die Messungen sagen dimensionieren. Ein überdämmter Raum wirkt unangenehm.

Die Anzeigenlimits deiner Messung noch sinnvoll einstellen.

Optimal, erstmal
20-300Hz
Max Pegel minus 60dB
und 300ms

Zwischen den Steps immer wieder messen, um ein Gefühl für den Eaum zu bekommen
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für eure Antworten!
Wenn ich das aber alles lese, wieviel Aufwand und Kosten auf mich zukommen würde, bin ich am überlegen, ob sich das wirklich lohnt und ich nicht einfach weiter mit Kopfhörer produziere und mixe.
 
Sonarworks ist dein Freund.

Hab Sonarworks seit gestern und bin ehrlich gesagt aus dem Häuschen! Wirklich krass, wie gut das funktioniert - habe ich von Hand nicht so gut hin bekommen.
Dennoch ist das natürlich immer nur die Sahne auf der Torte. Den Nachhall bekommt man damit nicht in den Griff.

Also Sonarworks auf jeden Fall JA. Aber das kann kein bisschen die Notwendigkeit des Roomtreatments reduzieren.
 
Vielen Dank für eure Antworten!
Wenn ich das aber alles lese, wieviel Aufwand und Kosten auf mich zukommen würde, bin ich am überlegen, ob sich das wirklich lohnt und ich nicht einfach weiter mit Kopfhörer produziere und mixe.

Kosten belaufen sich bei ca 400€, wenn man das vernünftig macht und selbst baut, also eher günstig
 
Wenn ich das aber alles lese, wieviel Aufwand und Kosten auf mich zukommen würde, bin ich am überlegen, ob sich das wirklich lohnt
Gerade Raummoden zu bändigen ist viel Aufwand an Zeit, Geld und braucht Platz. Ich habe es auch nicht gemacht, da ich im Wohnraum Werkel und es auch ein Wohnraum bleiben soll. Aber es war sehr interessant mit REW verschiedene Aufstellungen auszuprobieren. Ich habe dann einen Kompromiss für mich gefunden.
 
Nie getestet, aber @Plasmatron ist begeistert. Ich finde das ist Schnickschnack.

Na ja begeistert, es ist die erste Softwarelösung die einigermaßen funktioniert. Demnächst probiere ich aber mal die neuen Air Pod 2 Pro, da kann man anscheinend mit einer Kamera und Testprozedur die Kopfform Einmessen, also geht in die Richtung vom Smyth Realiser (the real shit)
 
Im Moment stehen die Monitore noch auf dem Schreibtisch. Ich will aber noch ein wenig von der Wand wegrücken und die Monitore auf Ständern hinter dem Schreibtisch platzieren.
 
Also Monitore hinter dem Schreibtisch macht keinen Sinn. Dafür ist der Raum zu klein. Mit nem gescheiten Abhördreieck und 50cm Bassfallen funktioniert das platztechnisch nicht. Also müssen sie auf dem Schreibtisch bleiben. Da wackelt auch nix, sollte also kein so großes Problem sein.
 
So, ich habe jetzt mal einen Plan gemacht, wie ich den Raum optimieren könnte. Abhörposition ist bei ca. 38%. In den Ecken raumhoch 50x50cm Bassfallen. An der linken Seite 10 cm dicke Absorber. 50 cm breit und ca. 180 cm hoch. an der rechten Seite ein 80cm breiter und 100 cm hoher Absorber (da kommt wahrscheinlich noch ein Schreibtisch hin). Hinter den Schreibtisch unter dem kleinen Fenster 3 5 * 50 cm Absorber. Material wird Steinwolle.

1665001367596.png

Klingt das für euch nach einem vernünftigen Plan?

Gruß
 
So, ich habe jetzt mal einen Plan gemacht, wie ich den Raum optimieren könnte. Abhörposition ist bei ca. 38%. In den Ecken raumhoch 50x50cm Bassfallen. An der linken Seite 10 cm dicke Absorber. 50 cm breit und ca. 180 cm hoch. an der rechten Seite ein 80cm breiter und 100 cm hoher Absorber (da kommt wahrscheinlich noch ein Schreibtisch hin). Hinter den Schreibtisch unter dem kleinen Fenster 3 5 * 50 cm Absorber. Material wird Steinwolle.

Anhang anzeigen 154079

Klingt das für euch nach einem vernünftigen Plan?

Gruß
Schaut vernünftig aus, aber erwarte keine Wunder.
 
Oh, okay. Was siehst du kritisch? Bzw. was würdest du anders machen?
Die Sidepanels sind auf jeden Fall gut. Bei Traps muss man testen wieviel es bringt. Die wirken hauptsächlich in der Zeitdomäne, d.h. der Frequenzgang wird grob so bleiben. Wahrscheinlich werden die Moden etwas breiter und insgesamt ausgeglichener. Die Panels hinterm Tisch wuerde ich erstmal weglassen. Koennen aber auch positiv sein.
 
Die Sidepanels sind auf jeden Fall gut. Bei Traps muss man testen wieviel es bringt. Die wirken hauptsächlich in der Zeitdomäne, d.h. der Frequenzgang wird grob so bleiben. Wahrscheinlich werden die Moden etwas breiter und insgesamt ausgeglichener. Die Panels hinterm Tisch wuerde ich erstmal weglassen. Koennen aber auch positiv sein.
Würdest du dann eher noch Deckenpanels empfehlen?
Soll ich noch Traps oben an Decke und Seitenwand vorsehen? Also über den Sidepanels?

Sind "Wunder" in dem Raum einfach nicht möglich? Meine Intension ist, dass ich endlich gescheite Mixes ohne Kopfhörer hinbekomme. Wenn ich im Moment über die Monitore mixe, kommt da nix gescheites bei raus, wenn ich dann Referenz höre. Mit Kopfhörern werden die Mixe gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das meisten bringen tatsächlich die Ecken und dabei größtmöglich dimensionieren. D.h. nicht die Vierecke drehen, sondern gleich Dreieckige Form wählen für mehr Masse.

Es ist zwar so, das bei Luft hinterm Absorber, der Absorber doppelt wirkt, was aber im Bass etwas problematisch ist, da sich dieser um ein Hindernis beugt, weshalb es anzuraten ist die Absorber soweit es geht in die Ecke zu stellen. Es ist die Masse, die wirkt!

Die seitlichen und DeckenAbsorber können aber in ihrer Leistung gesteigert werden, wenn sie etwas von der Wand abstehen.
 
Das meisten bringen tatsächlich die Ecken und dabei größtmöglich dimensionieren. D.h. nicht die Vierecke drehen, sondern gleich Dreieckige Form wählen für mehr Masse.

Es ist zwar so, das bei Luft hinterm Absorber, der Absorber doppelt wirkt, was aber im Bass etwas problematisch ist, da sich dieser um ein Hindernis beugt, weshalb es anzuraten ist die Absorber soweit es geht in die Ecke zu stellen. Es ist die Masse, die wirkt!

Die seitlichen und DeckenAbsorber können aber in ihrer Leistung gesteigert werden, wenn sie etwas von der Wand abstehen.
Ok, hatte bis jetzt oft gelesen, dass viereckige Traps besser wären. Welche Maße sollte das Dreieck denn haben?
Reicht ein Wandabstand der Seitenabsorber von 10 cm?
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben