Lustig ist allerdings, dass die Digis seit Jahrzehnten "noch realistischer" sind als die Vorgängermodelle und nicht mehr von einem echten Flügel zu unterscheiden sind, wenn man den Werbeversprechen glauben mag.
Sagen wir es mal so: Der Unterschied wird eben immer geringfügiger und diffiziler. Und da muss dann Jeder selbst entscheiden, ob das noch wichtig ist und die Nachteile eines echten Klaviers aufwiegt.
Und viele Unterschiede sind auch nicht wirklich so relevant.
Fängt bei der Polyphonie an - wer braucht 256 Stimmen?
Selbst wenn ein Teil davon für das Simulieren mitschwingender Saiten genutzt wird, das hört bei mehr als 100 Stimmen kein Mensch mehr raus.
Natürlich hat ein echtes Klavier mehr Saiten, aber auch da hört man eben nicht wirklich Jede raus.
Und bei vielen der anderen Features ist es dann ähnlich: nice to have, aber letztendlich nicht wirklich wichtig, wenn man keinen "schneller - höher -weiter -echter" Wettbewerb gewinnen muss.
Ich habe das Kawai ES-920 wieder verkauft, nachdem ich mir ein Kurzweil PC3K8 (gebraucht) zugelegt hatte und einige Wochen verglichen hatte.
Das Kurzweil braucht lästig lang zum Booten, hat eine spürbar weniger authentische Klaviatur (nicht drastisch, aber selbst ich merke den Unterschied) und es hat auch nicht so gute Samples drin wie das Kawai (zumindest was die Top-Flügel anbelangt).
Aber der Aftertouch, Pitchbend und Modwheel, die VAST-Synthese und die Tonewheel-Emulation sind mir eben wichtiger.
Und auch davon gäbe es inzwischen einen besseren Nachfolger, aber der Preisunterschied wäre für meine Ansprüche nicht gerechtfertigt.
Das Killerargument für ein Digitalpiano in der Diskussion mit Frauen scheint mir (neben der Farbe natürlich), dass man das Digitalpiano beim jährlichen Komplettumräumen der Wohnung auch anders platzieren kann
Das Killerargument schlechthin bei vielen Frauen!
Wobei ich dann irgendwann mal die Entscheidung getroffen habe, dass es langfristig nervenschonender ist, die Frau gegen Eine ohne Umräumfimmel auszutauschen.