Meine Frau hätte gern ein Klavier ...

Wenn es unbedingt ein echtes akustisches Upright-Piano = Klavier sein soll, kläre Deine Frau über die Folgekosten für den jährlich mindestens 1x zu beanspruchenden Klavierstimmer auf! Und: warst Du schon mal live dabei, wenn ein Klavier gestimmt wird? Das geht Dir (und Deiner Frau) garantiert spätestens nach 5 Minuten sowas von auf den Senkel. Da wirst Du Dich nach einem Digital-Piano sehnen!

Ich selbst habe auf einem Klavier von Schiedmayer gelernt. Mein Vater hatte es nach dem Krieg aus den Trümmern gerettet, komplett restaurieren lassen und konnte sich lange Zeit nicht davon trennen. In unserem Zweitwohnsitz kam später ein gebrauchtes (weißes, haha!) altes Spelunkenklavier dazu, welches die Gattin unseres Architekten unbedingt haben wollte (sic!), dann aber doch erkannte dass ihr das Klavierspielen nicht lag. So kam es dann im Tausch gegen eine HO-Eisenbahnanlage in unser Wochenendhaus und diente mir dort als Übungsinstrument. Obwohl es schon einige Jahre (unbespielt) bei unserem Architekten verbracht hatte, stank es immer noch nach verschüttetem Bier und Zigarettenmief. Auch waren einige Tasten von darauf abgelegten, glimmenden Zigaretten angeschnörkt™. Einzig positives: Der Tastenbelag war aus echtem Elfenbein (ist heute verboten) und das fühlte sich einfach besser an, als der Kunststoffbelag auf unserem Schiedmayer.

Was ich damit sagen will:
Wenn akustisch und gebraucht, unbedingt in Augenschein nehmen und schnuppern! Kneipenmief kriegst Du nicht mehr 'raus aus der Drahtkommode!

Wegen der Stimmerei: die kann man sich nur dann sparen, wenn man auf Honky-Tonk steht (Western-Spelunken-Klavier...).
 
Wegen der Stimmerei: die kann man sich nur dann sparen, wenn man auf Honky-Tonk steht

Ja. Stimmt.
Aber: Das regelmäßige Stimmen hält das Klavier am Leben.

Was der Tod der meisten Klaviere ist oder war, ist die Tatsache, dass sie lange nicht gestimmt wurden.
(Neben den bereits erwähnten Luftfeuchte-Bedingungen)
Will sagen: Irgendwann hinterlässt das Nichtstimmen Schäden, die nicht mehr reparabel sind.
So wurde mir das jedenfalls vom Fachmann erklärt.

Und: Asche auf mein Haupt. Ich habe ein Klavier seit Corona auch nicht mehr stimmen lassen.
Das muss ich angehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das muss ich angehen.
Willst Du das etwa selber machen? So mit Stimmschlüssel stundenlang vor und zurück, Schwebungen beurteilen und dann wieder zurück, dann wieder ein µ doch wieder in die andere Richtung. Das Ganze dann Oktave für Oktave. Und immer wieder Quinten, Quarten und Terzen, vor und zurück, dann wieder die Oktaven...

Nä! Dattwärnixfürmisch!
 
Meine Frau möchte nichts digitales.. 🤷‍♂️
Sie ist altmodisch.. Klappe aufmachen und draufhauen.

Geh mal mit ihr in einen Laden und lass sie mal was aktuelles (wie z.B. das Kawai ES-920) probieren.
Ich weiß von dem, der es mir für seine Enkelin abgekauft hat, dass die das im Laden probiert hatten und da hat es auf Anhieb überzeugt (auch im Vergleich zu den Anderen und im Vergleich zu einem kompakten Klavier).
Das ist schneller an, als du dich korrekt davor gesetzt hast (die Boot-Zeit reicht gerade so, um die Firmware-Version zu lesen) und klingt auch mit den eingebauten Lautsprechern überzeugend, mit guten Kopfhörern besser als Alles was du dir zuhause hinstellen kannst.
Nur die Klappe fehlt, aber es soll ja Decksaver geben.

Wegen der Stimmerei: die kann man sich nur dann sparen, wenn man auf Honky-Tonk steht (Western-Spelunken-Klavier...).

Das ist das einzige Defizit vom Kawai: Es hat kein Honky-Tonk! :huebsch:
Mir hat das gefehlt, weil ich der Meinung bin, dass bestimmte Musik-Stilrichtungen auch das dazu passende Klavier verdient haben.
Und genau an der Stelle kommen wir auch an das Defizit eines akustischen Pianos: Du hast dann eben echt NULL Abwechslung.
Gerade bei den immer wiederkehrenden Fingerübungen ist es wirklich eine enorme Bereicherung, wenn man wenigstens das Instrument ein bisschen variieren kann.

Und beim spielen richtiger Musik macht es meiner Erfahrung nach eben auch einen großen Unterschied, ob man den eher schmalen Klang eines Upright oder den vollen und satten Klang eines Konzertflügels hat.

Die Frau eines Freundes hat noch so ein altes Klavier zuhause und er wäre froh, wenn sie es freiwillig gegen ein E-Piano eintauschen würde (allein schon wegen der Lärmbelästigung).
Das Einzige was dagegen spricht sind die Kindheitserinnerungen, die an dem "Möbel" hängen.
Neu kaufen würde auch sie keins!
 
@ganje soll uns mal verraten, ob seine Frau schon Klavierspielen kann, oder ob sie es erst lernen möchte. Das finde ich enorm wichtig, ebenso wie das angestrebte Ziel. Soll es Klassik, Pop, Jazz oder was auch immer sein? Ich meine, wenn jemand auf einer echten Hammermechanik gelernt hat, wird er/sie beim Umstieg auf etwas nachgeahmtes eher enttäuscht sein, als wenn er/sie ganz unbefleckt an die Sache herangeht.
 
@ganje soll uns mal verraten, ob seine Frau schon Klavierspielen kann, oder ob sie es erst lernen möchte. Das finde ich enorm wichtig, ebenso wie das angestrebte Ziel. Soll es Klassik, Pop, Jazz oder was auch immer sein? Ich meine, wenn jemand auf einer echten Hammermechanik gelernt hat, wird er/sie beim Umstieg auf etwas nachgeahmtes eher enttäuscht sein, als wenn er/sie ganz unbefleckt an die Sache herangeht.
Stimmt.. Das ist wichtig. Vor allem weil sie es nicht so richtig kann. Hat mal als Kind gelernt, aber irgendwann aufgehört und nun würde sie gerne hin und wieder klimpern.

Keine Ahnung was sie darauf spielen wird. Alles mögliche.. Wonach sie halt Lust bekommt. Jazz wird es aber nicht.
 
Aber du weißt schon wie es ausgeht, wenn eine Frau explizit sagt, dass sie nichts Digitales haben möchte und der Mann sie in den Laden mitnimmt, damit sie z.B. einen Kawai ES-920 ausprobiert?
Das kommt auf das Einsichtsvermögen der Partnerin an. Von CASIO gibt es z.B. wunderschöne weiße E-Pianos, die wirklich ordentlich klingen. Müsste man einfach mal anspielen. Die Celviano-Serie beginnt übrigens bei 799,-€
 
Das mit dem ständigen Stimmen könnte eventuell ein Problem werden. So weit habe ich nicht gedacht.

Ich weiß nicht wie die Digitalen mit eingebauten Lautsprechern so klingen.. Habe grad gesehen, dass es auch sowas gibt. Das könnte eine Alternative sein, wenn es wie echt wirkt :guckstdu:
 
...hmmm - bei uns zuhause gibt es auch (seit Jahren) ein Klavier...

...und es muss auch ein Klavier sein - tatsächlich haben wir (damals) sogar das Haus (teilweise) um das Klavier herumgebaut(!) - und ja, bei uns kommt mindestens einmal im Jahr der Klavierstimmer (und zwar wenn wir nicht da sind)...

...aber: das echte Klavier ist nicht ersetzbar - ein digitales Dingens würde niemals durchgehen/funktionieren/akzeptiert werden...und ich habe das schon versucht/parallel hingestellt...

...nur ein Klavier ist ein Klavier...und - weil wir erst kürzlich noch eines (für die Verwandschaft) gekauft haben: Klavier-kaufen geht nicht online, das geht nur mit hinfahren, hinsetzen, beraten lassen, ausprobieren...
 
So schön und gut ein Digital-Piano sein mag. Ein echtes Klavier ist ne andere Nummer.
Echte Saiten erzeugen einen anderen Schall als Lautsprecher. Das Thema hatten wir hier schon öfter.

Ob man das dann besser oder schlechter findet ist Geschmacksache und subjektiv.

edit: Was @fairplay sagt.

Edit2:

Das soll nicht gegen Digitalpianos sprechen. Die sind toll.
Und Kawai ist da der Mercedes und die Casios sind auch super, soweit ich weiß.

Von Kawai gibts auch ein Masterkeyboard mit eben deren guten Hammermechanik.
Damit habe ich auch schon geliebäugelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kommt auf das Einsichtsvermögen der Partnerin an. Von CASIO gibt es...

... auf YouTube wunderbar unterhaltsame Rants über deren zweifelhafte Keyboard-Action! :lollo:


https://www.youtube.com/watch?v=hKhfgX5LWl4


Der Typ hat sich da mit mehreren Videos so reingesteigert, dass ihm andere Hersteller mit Verweis auf seine zweifelhaften Videos auf ausdrückliche Anfragen pampige Absagen gegeben haben. :lol:

Aber im Grunde hat er Recht, wenn er auch etwas übertreibt. Würde ich nicht empfehlen, aus genau diesem Grund!
Meine Interpretation (in Kurzfassung): Die Tasten sind zu kurz (also der nicht sichtbare Teil unter dem Deckel), dadurch ist der Drehpunkt zu weit vorn und die Hebelverhältnisse verschieben sich ungünstig, dadurch ist das Anschlagsverhalten unrealistisch straff, je weiter man auf der Taste nach hinten kommt.
Ist übrigens bei den billigen Fatar-Tastaturen für Synths nicht anders, da fällt es nur wegen der fehlenden Gewichtung nicht so auf.

Auch das sollte man beim Kauf beachten ... der Kompromiss sollte schon auch einigermaßen nahe an der Realität sein.

Aber du weißt schon wie es ausgeht, wenn eine Frau explizit sagt, dass sie nichts Digitales haben möchte und der Mann sie in den Laden mitnimmt, damit sie z.B. einen Kawai ES-920 ausprobiert?

Ich weiß, dass das von der Argumentationsfähigkeit des Mannes abhängt. Vielleicht hab ich dich da einfach überschätzt. :streichel:
 
Stimmt.. Das ist wichtig. Vor allem weil sie es nicht so richtig kann. Hat mal als Kind gelernt, aber irgendwann aufgehört und nun würde sie gerne hin und wieder klimpern.

Keine Ahnung was sie darauf spielen wird. Alles mögliche.. Wonach sie halt Lust bekommt. Jazz wird es aber nicht.
Offengestanden, das riecht nach "Wiederverkaufswert ist ein relevantes Kriterium" - auch hier: gebraucht digital verkauft sich vermutlich ohne Wertverlust.
 
Dann fassen wir es mal kurz zusammen..

Echtes Klavier
+ Das was sie eigentlich will
+ Echtes Instrument
+ Klingt natürlich
+ Echtes Spielgefühl
+ Sieht besser aus
+ Braucht keinen Strom
- Sehr teuer
- Sehr schwer
- Muss regelmäßig gestimmt werden (Zeit, Kosten, Nerven)
- Andere Wartungsarbeiten
- Lautstärke nicht anpassbar
- Wiederverkauf schwieriger, obwohl das nicht so wichtig ist. Wenn es nicht gespielt wird, bleibt es als Deko.
- Nur ein Sound und kein Schnickschnack, wobei das auch nebensächlich ist

Habe ich was vergessen?
 
ich weiß, dass das von der Argumentationsfähigkeit des Mannes abhängt. Vielleicht hab ich dich da einfach überschätzt. :streichel:
Das werden wir noch sehen :D

Jedenfalls soll es dann keine Tischhupe werden, sondern sowas wie das Casio aus dem Video oben. Also etwas, das die Echtheit vortäuscht.
 
Dass der Klavierstimmer nervt ist hier eine sehr subjektive Darstellung.
Mich nervt das überhaupt nicht. Der bekommt einen Kaffee man führt ein nettes Gespräch und dann macht er seine Arbeit.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Cee
Dieses hier sieht nicht schlecht aus..

Bei Digitalen hätte ich kein Problem damit es auch gebraucht zu kaufen.
 
...es gibt Klaviere mit Dämpfungsmechanismus, die sich damit auch noch (akzeptabel bis) gut anhören...

...Kopfhörer geht aber tatsächlich nicht...

Stimmt nicht ganz. Es gibt von Kawai auch Hybride, bei denen sich die Hammermechanik von den Saiten abheben lässt und dann kannst du per Kopfhörer spielen.
Die sind aber deutlich größer, schwerer und teurer, als ein günstiges Upright.

Jedenfalls soll es dann keine Tischhupe werden

Das mit der Tischhupe ist doch auch wieder nur so eine blöde Phrase, die dich der Lösung nicht näher bringt und nur Vorurteile verbalisiert.
Gibt es gescheite Ständer dazu mit 3fach-Padel integriert, macht es keinen Unterschied (außer dass sich die "Tischhupe" in dem Fall auch leichter verräumen lässt).

Übrigens, ich sehe gerade: Scheiß Timing, die sind überall auf Lieferverzug...
 
Das mit der Tischhupe ist doch auch wieder nur so eine blöde Phrase, die dich der Lösung nicht näher bringt und nur Vorurteile verbalisiert.
Gibt es gescheite Ständer dazu mit 3fach-Padel integriert, macht es keinen Unterschied (außer dass sich die "Tischhupe" in dem Fall auch leichter verräumen lässt).
Sieht kacke aus. Ob auf Ständer oder Tisch ist egal.. 🤷‍♂️ Soll ja im Wohnzimmer, nicht im Spielzimmer stehen.
 
2x8W Lautsprecher im Casio AP-270.. Ob das reicht?
Watt-Zahlen sagen absolut nichts über die tatsächliche Lautstärke aus! Es hängt vom Wirkungsgrad der verbauten LS-Chassis ab, von der Weichenauslegung (aktiv/passiv), vom Gehäuse (Bassreflex, Transmission-Line, geschlossen, Horn), usw... .Meine WoZi-PA-Anlage (Hauptkanäle bestehend aus je einer Altec-Voice-of-Theatre) stammen aus einer Ära, wo man mit 10W Verstärkerleistung einen ganzen Kinosaal beschallen musste. 2x8 Watt können zur Überschreitung von Zimmerlautstärke - je nachdem, wie hochwertig die Wandler sind - bei dem E-Piano schon ausreichen.
 


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