Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglücklich?

Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

clipnotic schrieb:
Und was die Zufriedenheit des Produzierens betrifft, ich werde natürlich nie zufrieden sein, denn man kann so viel besser machen lernen und sich weiter bemühen, selbst wenn man mal was geschafft hat, das vielen Leuten gefällt, stehen bleiben ist immer schlecht!
Es war nie mein Ziel "besser" als andere zu sein.
Ich habe so einige virtuose Musiker in meinem engeren Freundeskreis, die wahre Meister auf ihrem Instrument sind und deren handwerklichen Level ich in diesem Leben niemals mehr erreichen könnte.
Aber das muss ich auch nicht, denn dafür liegen meine Stärken eben woanders.

Ob deren Musik jetzt um so vieles "besser" ist?
Ich mag das nicht beurteilen.
Jedenfalls muss ich ja keine Aufnahmeprüfungen vor einem Gremium bestehen.

Unzfrieden bin ich deshalb auch nicht, ich mache eben einfach "mein Ding".
Es ist mir auch nicht wichtig, das möglichst vielen Leuten meine Musik gefällt, dazu ist sie einfach nicht massenkompatibel genug.
Ich mag meine Musik so wie sie ist, ansonsten würde ich sie ja nicht machen.
Es gibt immer Teile in einem Album, die ich im nachhinein betrachtet, vielleicht besser doch etwas anders gemacht hätte.
Aber was solls, ich war ja schließlich auch mal damit zufrieden und da stehe ich dazu.
Es verändert sich im Laufe der Jahre ja auch der eigene Geschmack, alles ist im Wandel, da auch persönliche Erlebnisse oftmals einen direkten Einfluss haben.
Ich hab das immer so gehalten.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Ja und das ist doch ok so, Du bist ja auch ein leidenschaftlicher Hardware Synthesizer Liebhaber und kennst sie wohl so gut wie alle. Und ich bin eben ein totaler Musikliebhaber. Ich komm zudem aus einer Musikerfamilie, mein Vater war Profi, und wurde auch von klein auf mit Musik unterhalten. Wenn wir in Urlaub gefahren sind, dann lief konstant laute Musik im Auto, von Pink Floyd bis Kraftwerk war da alles mögliche dabei und wenn ich dann daheim war, war ich oft stundenlang am Radio gesessen, um auch wirklich jeden guten Song auf Kassette aufgenommen zu kriegen, selbstverständlich komplett ausgespielt. Und später wurde aus dieser Leidenschaft dann etwas auflegen und dann wollte ich selbst Musik machen.

Für mich ist Musik das mit Abstand höchste kulturelle Gut, dass wir auf der ganzen Welt haben und das aus mir letztendlich dann nur so ein armer Sequenzerbastler wurde, ist schon armselig genug, aber wenigstens will ich versuchen, damit mal richtig gut zu werden, damit ich im Altenheim mal erzählen kann, dass sich der jahrelange Zeitaufwand wenigstens ein bisschen gelohnt hat.

Und was mich besonders motiviert ist auch, mal irgendwann all diesen Pauschalquatschern in Foren mal zu beweisen, dass sie oft einfach nur Schrott glauben und erzählen. Geld und Ruhm interessiert mich allerdings überhaupt nicht, auf so ein Profimusikerleben hab ich in der aktuellen Zeit keine Lust, denn ich bin kein Marktschreier und auch keine Marionette, Schlipsträger pack ich meist auch nicht. Mir gefällt es eher einfach und stressfrei, dann bin ich glücklich und zufrieden und so lerne ich auch weiter meine Musik zu verbessern.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Ich frag mich bei dem Verlauf der Diskussion, wo eigentlich die Frage nach dem Glück geblieben ist. Würd gern das hier noch einmal in die Runde werfen:

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/mei ... 17665.html

Das ist nach wie vor ein spannendes Thema, was mir viel zu "digital" diskutiert wird. Hier geht's nicht darum, dass irgendwer Recht hat. Wie alles andere im Leben ist das Thema Möglichkeiten ein Balanceakt. Sozialisation im Umgang damit spielt auf persönlicher Ebene immer eine Rolle. Die Frage ist nicht, ob zu viel Auswahl objektiv betrachtet glücklich oder unglücklich macht. Sondern wie viel Auswahl für den Einzelnen funktioniert.

Für den Durchschnitt der Gesellschaft existiert offensichtlich ein Problem, was man sogar messen und beobachten kann. Und nun? Weiterpredigen warum seine eigene Meinung die objektiv Beste ist, oder mal zu nem Austausch über Strategien im Umgang damit kommen?
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

clipnotic schrieb:
Ja und das ist doch ok so, Du bist ja auch ein leidenschaftlicher Hardware Synthesizer Liebhaber und kennst sie wohl so gut wie alle. Und ich bin eben ein totaler Musikliebhaber. Ich komm zudem aus einer Musikerfamilie, mein Vater war Profi, und wurde auch von klein auf mit Musik unterhalten. Wenn wir in Urlaub gefahren sind, dann lief konstant laute Musik im Auto, von Pink Floyd bis Kraftwerk war da alles mögliche dabei und wenn ich dann daheim war, war ich oft stundenlang am Radio gesessen, um auch wirklich jeden guten Song auf Kassette aufgenommen zu kriegen, selbstverständlich komplett ausgespielt. Und später wurde aus dieser Leidenschaft dann etwas auflegen und dann wollte ich selbst Musik machen.

Für mich ist Musik das mit Abstand höchste kulturelle Gut, dass wir auf der ganzen Welt haben und das aus mir letztendlich dann nur so ein armer Sequenzerbastler wurde, ist schon armselig genug, aber wenigstens will ich versuchen, damit mal richtig gut zu werden, damit ich im Altenheim mal erzählen kann, dass sich der jahrelange Zeitaufwand wenigstens ein bisschen gelohnt hat.
Ähh und dann machst du EDM und Progressive House ? :agent:

clipnotic schrieb:
Und was mich besonders motiviert ist auch, mal irgendwann all diesen Pauschalquatschern in Foren mal zu beweisen, dass sie oft einfach nur Schrott glauben und erzählen.
Super. Am besten beweist man sowas indem man mit gutem Beispiel vorran geht :supi: Sorry aber erzählt wird im Internet viel wenn der Tag lang ist.

Das klingt alles sehr verbissen bei dir ehrlich gesagt.
Mach doch einfach Musik und hab Spass dabei.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

rktic schrieb:
Die Frage ist nicht, ob zu viel Auswahl objektiv betrachtet glücklich oder unglücklich macht. Sondern wie viel Auswahl für den Einzelnen funktioniert.

+1
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Mich würde mal interessieren, wer hier (ausser Bernie jetzt) im Forum überhaupt der Meinung ist, dass (zu) viele Möglichkeiten nicht bremsen ?
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Mich bremst die Vielzahl meiner Instrumente nicht, es wird benutzt, was grad
Spaß bringt und in den Kontext passt. Wenn ich ein Instrument wirklich gar
nicht mehr nutze, wird es verkauft oder manchmal verschenkt, dann macht es
jemand anders glücklich.
Musizieren ist in 1. Linie eine Freude für mich, ich bin auch alles andere als
veröffentlichungsgeil. Belehrungen oder Streitereien a la clipnotic (warum
muß ich bloss immer an neurotic denken ?) sind gar nicht mein Ding, die
Vielfalt ist doch schön. Und ich muß nicht alles toll finden, kann es aber
so stehen lassen, das ist wesentlich entspannter. :mrgreen:
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

clipnotic schrieb:
Ja und das ist doch ok so, Du bist ja auch ein leidenschaftlicher Hardware Synthesizer Liebhaber und kennst sie wohl so gut wie alle. Und ich bin eben ein totaler Musikliebhaber.
Das eine schließt aber das andere nicht aus.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Zolo schrieb:
Mich würde mal interessieren, wer hier (ausser Bernie jetzt) im Forum überhaupt der Meinung ist, dass (zu) viele Möglichkeiten nicht bremsen ?

Das läuft, wie auch in dem Artikel beschrieben, auf ner ziemlich unterschwelligen Ebene ab. Es hat mich eine ganze Weile gekostet das überhaupt als Problem zu identifizieren. Bzw nicht mal wirklich als Problem, sondern eher als eine von mehreren Dingen, die mich Kapazitäten kosten. Vor allem Kognitive. Und wie so oft war so ein diffuses Gefühl von "das lief schonmal irgendwie anders/besser" der Ausgangspunkt um mich meiner Arbeitsweise mal sehr achtsam zu nähern. Hat viel gebracht.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Zolo schrieb:
Ähh und dann machst du EDM und Progressive House ? :agent:

clipnotic schrieb:
Und was mich besonders motiviert ist auch, mal irgendwann all diesen Pauschalquatschern in Foren mal zu beweisen, dass sie oft einfach nur Schrott glauben und erzählen.
Super. Am besten beweist man sowas indem man mit gutem Beispiel vorran geht :supi: Sorry aber erzählt wird im Internet viel wenn der Tag lang ist.

Das klingt alles sehr verbissen bei dir ehrlich gesagt.
Mach doch einfach Musik und hab Spass dabei.

Wieso musst Du eigentlich ständig irgend etwas daher pabbeln, was ich weder geschrieben habe, noch was wirklich der Fall ist? Genau das ist genau das große Problem mit dem Erzählen im Internet! :mrgreen:

Ich hab insgesamt mittlerweile 55 Tracks fertig gemacht in den Genres Electro, Drum & Bass, Techno, IDM , Acid, Freestyle und Electro Pop, hauptsächlich aber Electro. Viermal habe ich "kommerziell" was gemacht auf Anfrage und ein Song steht sogar heute noch als Beispiel bei einem Masteringstudio. Und im letzten Jahr mal ein kleines Projekt in welchen wir 3 Deep House Tracks und einen einzigen Gaudi EDM Track gemacht haben, um zu zeigen, dass ich sowas auch machen kann. Aber ich muss gestehen, dass mich diese Genres total langweilen und so haben sich die Songs auch angehört, denn die haben mir wirklich keinen Spaß gemacht. Zwei kleine Onlinebücher, eines über Harmonielehre in der DAW und ein weiteres über die Grundlagen zur subtraktiven Synthese für Einsteiger stehen kostenlos im Netz und es wird noch eines folgen, in welchem es um Mix und Mastering geht. Im Moment mache ich noch ein paar kostenlose Soundbänke, die für den Sylenth ist fertig, die nächste ist für den Dune 2 und dann kommt vielleicht noch eine für den Omnisphere, als Kür sozusagen.

Verbissen bin ich überhaupt nicht, mir macht es sehr viel Spaß Musik zu machen und auch immer dazu zu lernen. Sogar ne Fotografen- und Photoshopausbildung mache ich zur Zeit nebenbei noch, damit ich auch meine Covers künftig selbst machen kann. Ich will nämlich auch mal autark Musik machen und selbst veröffentlichen ohne irgendwelche Leute, die für einen Haufen Geld angeblich "etwas für mich tun", ich mache alles selbst, auch die Webseite habe ich selbst programmiert.

Der einzige, der glaubt mal wieder von oben herab herum tun zu müssen, bist Du und sorry, aber so viel hast Du jetzt gleich auch nicht drauf, oder meinst, weil man Dich auch schon gebucht hat, dass Du nun der Kaiser bist? So glücklich wirkst auf mich jetzt aber auch nicht, ich erinnere mich da wage noch an einen Thread, in welchem es um das Leben von der Musik ging! Also ich lebe sehr gut von meiner normalen Arbeit und kann es mir leisten, ganz umsonst Musik zu machen und darüber zu schreiben! ;-)

Und mich bremsen zu viele Möglichkeiten auch nicht, ganz im Gegenteil, ich suche seit Jahren sehr fleißig nach Hardware mit meinem Wunschmöglichkeiten und lache über die Marketing Spielzeuge, anstatt sie jahrelang herum zu hypen und dann stolz zu sein, weil man nun mit dem Octatrack beispielsweise was machen kann, wow, wie toll, yeah! ;-)
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

rktic schrieb:
Ich frag mich bei dem Verlauf der Diskussion, wo eigentlich die Frage nach dem Glück geblieben ist. Würd gern das hier noch einmal in die Runde werfen:

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/mei ... 17665.html

Das ist nach wie vor ein spannendes Thema, was mir viel zu "digital" diskutiert wird. Hier geht's nicht darum, dass irgendwer Recht hat. Wie alles andere im Leben ist das Thema Möglichkeiten ein Balanceakt. Sozialisation im Umgang damit spielt auf persönlicher Ebene immer eine Rolle. Die Frage ist nicht, ob zu viel Auswahl objektiv betrachtet glücklich oder unglücklich macht. Sondern wie viel Auswahl für den Einzelnen funktioniert.

Für den Durchschnitt der Gesellschaft existiert offensichtlich ein Problem, was man sogar messen und beobachten kann. Und nun? Weiterpredigen warum seine eigene Meinung die objektiv Beste ist, oder mal zu nem Austausch über Strategien im Umgang damit kommen?

Da ist ja die Rede davon, dass zuviel Freizeit unglücklich macht. Das mag für viele Protagonisten gelten, aber mir hat das immer ein Gefühl von Freiheit gegeben. Viel Freizeit oder meine Ruhe zu haben, war immer schon eine Triebfeder und hat mich oft zu einem zufriedenen Menschen gemacht. Das heißt aber nicht, dass ich nur bequem "herumlungere". Ich habe auch fast gar keine emotionale Beziehung zum Geld, bin wirklich eher Idealist. Und auf die Musik bezogen, ist es wichtig zu wissen, was man will, wohin die Reise mit der Musik gehen soll. Dann kann man sich auch gezielt um das Equipment kümmern, das man dafür braucht. Man sollte sich nicht alles besorgen, nur weil das gerade ein Angebot ist. Nach dem Motto: Wer weiß, vielleicht kann ich es mal gebrauchen. Qualität geht vor Quantität.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Klangreisender schrieb:
rktic schrieb:
Ich frag mich bei dem Verlauf der Diskussion, wo eigentlich die Frage nach dem Glück geblieben ist. Würd gern das hier noch einmal in die Runde werfen:

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/mei ... 17665.html

Das ist nach wie vor ein spannendes Thema, was mir viel zu "digital" diskutiert wird. Hier geht's nicht darum, dass irgendwer Recht hat. Wie alles andere im Leben ist das Thema Möglichkeiten ein Balanceakt. Sozialisation im Umgang damit spielt auf persönlicher Ebene immer eine Rolle. Die Frage ist nicht, ob zu viel Auswahl objektiv betrachtet glücklich oder unglücklich macht. Sondern wie viel Auswahl für den Einzelnen funktioniert.

Für den Durchschnitt der Gesellschaft existiert offensichtlich ein Problem, was man sogar messen und beobachten kann. Und nun? Weiterpredigen warum seine eigene Meinung die objektiv Beste ist, oder mal zu nem Austausch über Strategien im Umgang damit kommen?

Da ist ja die Rede davon, dass zuviel Freizeit unglücklich macht. Das mag für viele Protagonisten gelten, aber mir hat das immer ein Gefühl von Freiheit gegeben. Viel Freizeit oder meine Ruhe zu haben, war immer schon eine Triebfeder und hat mich oft zu einem zufriedenen Menschen gemacht. Das heißt aber nicht, dass ich nur bequem "herumlungere". Ich habe auch fast gar keine emotionale Beziehung zum Geld, bin wirklich eher Idealist. Und auf die Musik bezogen, ist es wichtig zu wissen, was man will, wohin die Reise mit der Musik gehen soll. Dann kann man sich auch gezielt um das Equipment kümmern, das man dafür braucht. Man sollte sich nicht alles besorgen, nur weil das gerade ein Angebot ist. Nach dem Motto: Wer weiß, vielleicht kann ich es mal gebrauchen. Qualität geht vor Quantität.

Ich hab den Eindruck, das du den Artikel nur bis zum zweiten Satz gelesen hast.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Zolo schrieb:
Mich würde mal interessieren, wer hier (ausser Bernie jetzt) im Forum überhaupt der Meinung ist, dass (zu) viele Möglichkeiten nicht bremsen ?


ich. also tendenziell. natürlich gibt es konstellationen wo man überfordert sein kann, wenn man die komplexität aufgrund sehr vieler möglichkeiten nicht mehr beherrscht. das gilt es zu verhindern.
außerdem ist es für menschen, die sich bei entscheidungen prinzipiell schwer tun sicher besser sich bewusst einzuschränken.
ich persönlich kann mich in aller regel sehr schnell zu einer entscheidung durchringen. außerdem überblicke ich auch komplexe zusammenhänge meistens relativ gut.
darum bin ich so ganz prinzipiell davon überzeugt, dass es für mich selbst zu viele möglichkeiten gar nicht geben kann.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Zolo schrieb:
Mich würde mal interessieren, wer hier (ausser Bernie jetzt) im Forum überhaupt der Meinung ist, dass (zu) viele Möglichkeiten nicht bremsen ?

Da bin ich auch bei Bernie. Klar muss man auch mal Prioritäten setzen und nicht alles gleichzeitig verwenden. Ich habe aber auch gerne viele Möglichkeiten. Vor allen Dingen inspirieren mich einzelne Instrumente.

Aber soll doch jeder machen wie er will. Ich hab da kein Problem mit.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Wichtig ist das Resultat.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

clipnotic schrieb:
Ich hab insgesamt mittlerweile 55 Tracks fertig gemacht in den Genres Electro, Drum & Bass, Techno, IDM , Acid, Freestyle und Electro Pop, hauptsächlich aber Electro. Viermal habe ich "kommerziell" was gemacht auf Anfrage und ein Song steht sogar heute noch als Beispiel bei einem Masteringstudio.
Und ich dachte ernsthaft du sitzt in deiner Kammer und bekommst aufgrund deines Anspruchs nichts gebacken.. So kann man sich täuschen und ich bin froh das ich falsch lag. :D
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Zolo schrieb:
Mich würde mal interessieren, wer hier (ausser Bernie jetzt) im Forum überhaupt der Meinung ist, dass (zu) viele Möglichkeiten nicht bremsen ?
vielleicht ist es auch nur der Faktor Zeit.
Ich habe meine Synthies ja nicht in 4 oder 6 Jahren angeschafft, sonder in über vier Jahrzehnten.
So hatte ich auch genug Möglichkeiten, mich ausgiebig mit jeder einzelnen Kiste ausgiebig zu beschäftigen.
Im Schnitt kam bei mir alle 2,5 Monate ein neuer Klangerzeuger ins Haus. Viele davon waren auch sehr ähnlich, so habe ich z. B. heute noch 3 EPS-Sampler im Studio, da damals einfach der Speicher nicht ausgereicht hat.
Auch bei den klassischen Modularsystemen sind die Unterschiede nicht so groß.
Mir macht es Spaß, immer die Möglichkeiten zu haben, gerade erst vor zwei Tagen war ich happy, das ich eine Festfilterbank und ein Band-Reject Filter habe, durch das ich mal eben den Neuron jagen konnte -zwei Kabel, fertig.
Es ist halt immer alles greifbar, was ich gerade brauche und da geht manches einfach schneller und komfortabler von der Hand..
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

rktic schrieb:
Klangreisender schrieb:
rktic schrieb:
Ich frag mich bei dem Verlauf der Diskussion, wo eigentlich die Frage nach dem Glück geblieben ist. Würd gern das hier noch einmal in die Runde werfen:

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/mei ... 17665.html

Das ist nach wie vor ein spannendes Thema, was mir viel zu "digital" diskutiert wird. Hier geht's nicht darum, dass irgendwer Recht hat. Wie alles andere im Leben ist das Thema Möglichkeiten ein Balanceakt. Sozialisation im Umgang damit spielt auf persönlicher Ebene immer eine Rolle. Die Frage ist nicht, ob zu viel Auswahl objektiv betrachtet glücklich oder unglücklich macht. Sondern wie viel Auswahl für den Einzelnen funktioniert.

Für den Durchschnitt der Gesellschaft existiert offensichtlich ein Problem, was man sogar messen und beobachten kann. Und nun? Weiterpredigen warum seine eigene Meinung die objektiv Beste ist, oder mal zu nem Austausch über Strategien im Umgang damit kommen?

Da ist ja die Rede davon, dass zuviel Freizeit unglücklich macht. Das mag für viele Protagonisten gelten, aber mir hat das immer ein Gefühl von Freiheit gegeben. Viel Freizeit oder meine Ruhe zu haben, war immer schon eine Triebfeder und hat mich oft zu einem zufriedenen Menschen gemacht. Das heißt aber nicht, dass ich nur bequem "herumlungere". Ich habe auch fast gar keine emotionale Beziehung zum Geld, bin wirklich eher Idealist. Und auf die Musik bezogen, ist es wichtig zu wissen, was man will, wohin die Reise mit der Musik gehen soll. Dann kann man sich auch gezielt um das Equipment kümmern, das man dafür braucht. Man sollte sich nicht alles besorgen, nur weil das gerade ein Angebot ist. Nach dem Motto: Wer weiß, vielleicht kann ich es mal gebrauchen. Qualität geht vor Quantität.

Ich hab den Eindruck, das du den Artikel nur bis zum zweiten Satz gelesen hast.

Wie schon mal erwähnt: Nicht die Wissenschaft ist, was Wissen schafft. Das Leben ist, was Wissen schafft. Und in dem Fall für mich mein eigenes Leben. Auch beim "Shoppen" gehen sollte man sich vorher ungefähr schon überlegen, was man möchte. Dann kann man auch gezielter einkaufen. Das ist wie bei dem Musikbeispiel. Sich beruflich nicht zu verzetteln, weil man viele Möglichkeiten hat, kann man auch lernen. Das ist ein Prozess und lehrt einen auch das Leben.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Klangreisender schrieb:
Wichtig ist das Resultat.

das ist mir viel zu zielorientiert.
die meisten hier sind hobby musikanten.
da gilt wohl eher:

Wichtig ist der Spaß.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Altered States schrieb:
clipnotic schrieb:
Ich hab insgesamt mittlerweile 55 Tracks fertig gemacht in den Genres Electro, Drum & Bass, Techno, IDM , Acid, Freestyle und Electro Pop, hauptsächlich aber Electro. Viermal habe ich "kommerziell" was gemacht auf Anfrage und ein Song steht sogar heute noch als Beispiel bei einem Masteringstudio.
Und ich dachte ernsthaft du sitzt in deiner Kammer und bekommst aufgrund deines Anspruchs nichts gebacken.. So kann man sich täuschen und ich bin froh das ich falsch lag. :D

Zum Glück nicht, ich würde mich zu Tode langweilen, aber ich bin in einigen Bereichen immer noch schlecht und muss deshalb auch noch weiter lernen und ich lerne sehr gerne ...
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Das Resultat des Handelns kann ja auch Spaß haben sein, muss nicht zwingend ein Track darstellen.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

nox70 schrieb:
Das Resultat des Handelns kann ja auch Spaß haben sein, muss nicht zwingend ein Track darstellen.

Ja, mit der Einstellung bleibt es dann aber auch wahrscheinlich im eigenen Keller.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Im FAZ Artikel steht für mich als Kern u. a. dieser Satz:

Ständiges Entscheiden und Filtern sei anstrengend, sagen Psychologen. Irgendwann - wenn immer mehr Möglichkeiten zur Wahl stehen - wird es zu anstrengend, der zusätzliche Nutzen wiegt die Kosten nicht mehr auf.

und das deckt sich mit meiner Meinung. Hier wird ja nicht ein bestimmtes Level bestimmt ab wann bei einem das Verhältnis von Möglichkeiten/Nutzen/Aufwand kippt.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

clipnotic schrieb:
ein Song steht sogar heute noch als Beispiel bei einem Masteringstudio.
Nichts für ungut, aber das ist eigentlich nichts worauf man sich was einbilden sollte, weil Mastering-Studios gerne Beispiele nehmen wo die Qualität vorher besonders schlecht war.
Wie auch immer. Das Genre hast du nicht geschrieben, sondern habe ich so interpretiert nachdem ich mir mal so deine Clipnotic Veröffentlichungen auf Beatport oder Amazon angehört habe. Egal.. du machst das schon :supi:
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Bernie schrieb:
Zolo schrieb:
Mich würde mal interessieren, wer hier (ausser Bernie jetzt) im Forum überhaupt der Meinung ist, dass (zu) viele Möglichkeiten nicht bremsen ?
vielleicht ist es auch nur der Faktor Zeit.
Ich habe meine Synthies ja nicht in 4 oder 6 Jahren angeschafft, sonder in über vier Jahrzehnten.
So hatte ich auch genug Möglichkeiten, mich ausgiebig mit jeder einzelnen Kiste ausgiebig zu beschäftigen.
Im Schnitt kam bei mir alle 2,5 Monate ein neuer Klangerzeuger ins Haus. Viele davon waren auch sehr ähnlich, so habe ich z. B. heute noch 3 EPS-Sampler im Studio, da damals einfach der Speicher nicht ausgereicht hat.
Auch bei den klassischen Modularsystemen sind die Unterschiede nicht so groß.
Mir macht es Spaß, immer die Möglichkeiten zu haben, gerade erst vor zwei Tagen war ich happy, das ich eine Festfilterbank und ein Band-Reject Filter habe, durch das ich mal eben den Neuron jagen konnte -zwei Kabel, fertig.
Es ist halt immer alles greifbar, was ich gerade brauche und da geht manches einfach schneller und komfortabler von der Hand..

:supi:
So gehts mir auch. Hier stehen bzw. hängen Instrumente, die hat schon mein
Opa gespielt, Synths habe ich seit Anfang der 80er, vorher konnte ich mir das
nicht leisten. Und über die Jahre kommt da was zusammen, das sieht dann
erstmal mächtig aus. Und wie Bernie mal sagte, keine großartigen und teuren
Fernreisen, seit vielen Jahren keine teuren Kneipenbesuche etc. mehr, dann
kann man das auch finanzieren.
Grad die Vielfalt der letzten Jahre macht mir Freude, was mich anspricht,
wird dann (vielleicht) gekauft. Aber so manches "Highlight" lässt mich völlig
kalt, Jupiter 80 oder Motif finde ich für mich unsexy. Für andere ist das dann
wieder toll, warum auch nicht ?
Jeder so, wie er mag, kein Anlass zur Kritik !
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Ich habe dies immer als angenehm empfunden in einem Königreich mit Synthesizerburgen zu sitzen und dennoch nur
einen kleinen Teil daraus zu verwenden. Gerade DADURCH lernt man die Beschränkung.

:supi:
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Aber ist es nicht komisch, dass sogar die meisten Befürworter von vielen Möglichkeiten durchaus die Gefahr sehen bzw. sich mal damit beschäftigt haben ? Selbst die, die anscheinend wirklich viele Möglichkeiten haben, sagen im gleichen Atemzug dass man aufpassen muss und dass man unbedingt sein Zeut beherrschen muss usw.

Übrigens wäre ja nochmal die Frage, was überhaupt viele Möglichkeiten sind ?
Wie gesagt bei Hardware ist es ja offensichtlich (und auch durch Platz und Kosten begrenzt).
Aber jeder Einsteiger hat ja heute doppelt soviele Möglichkeiten an Plugins und Klangerzeuger auf der Platte als das dickste Sammler (z.B. Hans Zimmer) an Hardware stehen hat.

Ich persönlich finde z.B. 10-20 Synthis nicht zuviel an Möglichkeiten wenn man mit Hardware-only arbeitet.
20 VSTi Plugins schon eher ;-)
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Klangreisender schrieb:
nox70 schrieb:
Das Resultat des Handelns kann ja auch Spaß haben sein, muss nicht zwingend ein Track darstellen.

Ja, mit der Einstellung bleibt es dann aber auch wahrscheinlich im eigenen Keller.

Wer z. B. abends zur Entspannung sich mal an die Kiste setzt, dessen musikalischer Output ist dann natürlich nicht vorhanden, sehr gering oder nur im Keller... aber Output und Veröffentlichung wäre ja auch nicht das Ziel desjenigen... Die Eingangsfrage lässt sich halt nur in Kombination mit dem individuellen Ziel beantworten.
 


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