Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurück ?

Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

fanwander schrieb:
V au schrieb:
Bedeutet das auch, daß ein Atheist die Kunst Bachs nie ganz erfassen kann, weil er sie ja gar nicht in Gänze dekodieren kann?
Klar. Die Wahrnehmung von Kunst ist immer subjektiv.

Aber was haben Bachs Noten mit seiner Religion zu tun? Natürlich kann keiner das Stück so empfinden wie der Komponist selbst. Grundsätzlich.

Mir gefällt kein Album der letzten 5 Jahre, vielleicht 10 oder 15. Keine Ahnung, klingt alles gleich. Ich höre konsequenter nur noch Alben aus den 60ern und 70ern. Da ist mehr Musik drauf. Kraftwerk vs. Jahre ist auch Quatsch. In beiden Fällen ist der musikalische Gehalt im Vergleich zur Klassik SEHR, SEHR, SEHR gering. Ich hoffe, dass ich hier allen klar. Ob Klang letztendlich eine Verlängerung der Musikalischen Idee ist, überlass ich der Analyse des Herrn Stockhausen: Das was der macht ist in der Tat komplex.

ABER genauso wie anscheinend bei Florian wird mir bei einem alten Detroit-Techno-Stück in seiner Einfachheit ganz warm ums Herz - natürlich wegen des direkten Bezugs zum Erwachsenwerden (in meinem Fall). Ich würde gerne erfahren, ob es heutzutage was vergleichbares gibt. Aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, um dies objektiv zu bewerten. Leider.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Klar gibt es das. Ich habe neulich auf einem 2Tage Bass Festival aufgelegt. Zwar nur DnB in meinem Fall, aber auf den anderen Floors lief für mich undefinierbare Bass Musik, die Jugend hat das extremst gefeiert, die Stimmung war beeindruckend.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

mookie schrieb:
Klar gibt es das. Ich habe neulich auf einem 2Tage Bass Festival aufgelegt. Zwar nur DnB in meinem Fall, aber auf den anderen Floors lief für mich undefinierbare Bass Musik, die Jugend hat das extremst gefeiert, die Stimmung war beeindruckend.

Future Bass?
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Das wäre ja dann Interpretation eines Aussenstehenden. OK, verstehe. Dem ist natürlich nichts entgegenzusetzen, wenn man als anscheinend religiöser Mensch "Schönheit" und "Eleganz", also "Perfektion", mit etwas göttlichem gleichsetzen möchte. Bach in seiner Bescheidenheit hätte sowas von sich sicherlich nie behauptet. Ob er dem lieben Gott huldigen wollte? Vermutlich schon.

Perfekt sind seine Stücke ja. Im Ernst: wieso habe ich bei Bach immer den Eindruck, dass diese Stücke "modern" wirken? Geht nur mir das so?

Nachtrag: besser wäre "modern" --> zeitlos
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Psychotronic schrieb:
mookie schrieb:
Klar gibt es das. Ich habe neulich auf einem 2Tage Bass Festival aufgelegt. Zwar nur DnB in meinem Fall, aber auf den anderen Floors lief für mich undefinierbare Bass Musik, die Jugend hat das extremst gefeiert, die Stimmung war beeindruckend.

Future Bass?
Unter anderem. Kutmah wurde ganz gut gefeiert falls den jemand kennt.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Mal zur Weiterentwicklung: Wäre es nicht erstrebenswert Roboter mit einer höheren (Künstliche) Intelligenz als den Menschen - der dann gar nicht mehr gebraucht wird - zu entwickeln die dann viele Probleme lösen? Als Nebenprodukt wäre auch Kunst erschaffen, welche einen schnelleren Entwicklungsprozess durchläuft als von den besten Humanoiden Künstlern, denkbar.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Zolo schrieb:
Also eine Behauptung meinerseits. Oder besser gesagt eine Theorie...
Dass alles immer simpler und einfacher wird. Mir ist irgendwann mal aufgefallen, dass in der Zeit wo ich jetzt musik mache (~ 20 Jahre) die Songs immer einfacher gestrickt sind. Vom Text sowieso. Mittlerweile läuft ja oftmals nur noch ein Riff komplett durch. Der Gesang macht dann den Refrain. Höchstens noch ein Break mit anderen Akkorden.

So jetzt höre ich mir die Musik der 80er oder sogar der 70er an... Viel Aufwendiger von den Harmonien her. Alles komplexer.
Geht man noch weiter zurück landet man irgendwann bei Mozart oder Bethofen. Muss ich nichts drüber sagen, oder ?

Das komische ist, dass man das sogar bei der Sprache merkt. Ich schaue viele alte Filme und mir fällt immer wieder das der Sprachschatz viel größer war. Gehen wir 200 Jahre und mehr zurück, stossen wir schnell auf Literatur die man kaum noch verstehen kann weil sie so "kompliziert" geschrieben ist.

Wie seht ihr dass ? Falls was drann sein könnte - was könnten die Ursachen sein ? Wo wird es hinführen ?
die Leute verblöden halt, wissen auch nix mehr. Nur noch ferngesteuert mit dem Handy unterwgs, zu Hause Playsie oder Glotze und Dummschiss gaffen. Ja wo solls denn her kommen?
Frag mal mitten in Frankfurt jemanden, was der Taunus ist und wundere dich nicht, das nur einer von Vier oder Fünf dir die richtige Antwort geben kann. Da geht musikalisch nur noch Ummmz-Ummmz, weil das in der hohlen Birne so schön schallert.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Ummz schallert auch schön in einer vollen Birne :) I can feel it! Jetzt sei mal gemütlich, früher war zwar mehr Lametta aber lass Dickie trotzdem sein Gedicht aufsagen.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Bernie schrieb:
die Leute verblöden halt, wissen auch nix mehr. Nur noch ferngesteuert mit dem Handy unterwgs, zu Hause Playsie oder Glotze und Dummschiss gaffen. Ja wo solls denn her kommen?
Frag mal mitten in Frankfurt jemanden, was der Taunus ist und wundere dich nicht, das nur einer von Vier oder Fünf dir die richtige Antwort geben kann. Da geht musikalisch nur noch Ummmz-Ummmz, weil das in der hohlen Birne so schön schallert.
Sind deine Kinder so? Meine sind trotz der modernen Medien und Kommunikationshilfen tolle Menschen und die wissen für ihr Alter schon eine Menge. Meine Größte ist kurz vor dem Musik- und Deutschstudium auf Lehramt und kann mir schon jetzt so einiges erklären was ich nicht weiß. Und auch in ihrem Umfeld habe ich nur jungen Menschen kennen gelernt die alles andere als dumm und perspektivlos sind. Schade dass ich damals nicht in dem Alter so weit war wie die Jugendlichen die ich heute persönlich kenne. Die haben teilweise so tolle Ansichten von dem Leben und von dem wo sie hinwollen. Ich bin da eher begeistert als enttäuscht.

Wie Unterschiedlich die Erfahrungen doch sein können.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Alph4 schrieb:
Meine Größte ist kurz vor dem Musik- und Deutschstudium auf Lehramt und kann
Und du denkst dass dies der Durchschnitt bzw. das stellvertretend ist ?

Tatsächlich bin auf das Thema wieder gestossen als wir letzte Woche am Stammtisch bei nem Schöppsche über die Verdummung der Menschheit gesprochen hat.
Ein Ausbilder hat erzählt dass er dass jetzt seit 30 Jahren macht und die Tests immer mehr vereinfacht werden müssen und der Ergebnisse immer schlechter werden.

Ein anderer (Pilot) erzählte dass die jüngeren immer weniger gleichzeitig können, obwohl sie sich damit brüsten so multitask-fähig zu sein. Dies beziehe sich aber seiner Meinung nach mehr auf Konsolen beim Zocken...
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Alph4 schrieb:
Sind deine Kinder so?
Nöö, meine beiden sind da völlig anders, haben eine abgeschlossene Berufsausbildung, spielen u. a. Cello, Klavier, Gitarre und Klarinette.
Liegt vielleicht auch an der Waldorfschule, wer weiß. Ich dachte da auch eher an mein übliches Umfeld hier im Kreis Offenbach.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Vor 20 Jahren (1995) haben die Leute noch so harmonisch und rhythmisch komplexe Meisterwerke gehört wie zB Josh Wink sein Higher State Of Conciousness.


Dass die Leute heute in der Tat verblöden merkt man daran, dass sie Wink heute (2009) einfach nicht mehr verstehen und dafür so primitive Affenmusik wie Air hören


;-)

Spass beiseite, ich denk das is ne Sache der Sichtweise. Ich dachte auch immer die Jugend verblödet mit Handys (und inzwischen Smartphones) und der komischen Umzmusik, die sie da hören. Durchs sehr späte Studium bin ich aber inzwischen mit einigen Leuten sehr dicke befreundet, die ungefähr 15 Jahre jünger sind als ich. Und die sind anders, aber nicht dümmer. Und die hören auch andere Musik aber keine primitivere. Einer meiner Homies steht auf Blasmusik im Stil von Ernst Mosch und verkopften Jazz (von heute!). Die beiden anderen spielen Gitarre und mögen Zeug, was ich nicht verstehe...
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Zolo schrieb:
Tatsächlich bin auf das Thema wieder gestossen als wir letzte Woche am Stammtisch bei nem Schöppsche über die Verdummung der Menschheit gesprochen hat.
Ein Ausbilder hat erzählt dass er dass jetzt seit 30 Jahren macht und die Tests immer mehr vereinfacht werden müssen und der Ergebnisse immer schlechter werden.
stammtisch...

:prost:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Ausbildung ist das Ende der Bildung

Alph4 schrieb:
Schade dass ich damals nicht in dem Alter so weit war wie die Jugendlichen die ich heute persönlich kenne. Die haben teilweise so tolle Ansichten von dem Leben und von dem wo sie hinwollen. Ich bin da eher begeistert als enttäuscht.

Geht mir ähnlich. Ich hab das Gefühl, dass die Jugend von heute sehr viel früher (mental) erwachsen wird. Mit 18 hatte ich nur Doom, Quake (1) und Muschis im Kopf und das Gefühl, dass es meinen Kumpels genauso geht. Heut hab ich das Gefühl, dass 18jährige stattdessen Umweltschutz, Politik, Kunst und Muschis im Kopf haben. Eine Generation von Intelektuellen die aus reiner Höflichkeit in jedem Satz mindestens einmal das Wort "Alter" verwenden. Von so viel Respekt vor dem Alter haben die Griechen nicht mal geträumt.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

hertzdonut schrieb:
weiß ich nicht.
Heute werden die Kinder ja später eingeschult, beginnen oft erst mit 20 mit ihrer Lehre usw. und das war früher stressiger.
Die Arbeitszeit betrug in meiner Lehrzeit noch 44 Stunden, mit 15 hab ich meine Ausbildung begonnen, mit 18 zur Bundeswehr, a hatte ich schon meine eigene Wohnung. Hab so das Gefühl, das heute alles sehr viel langsamer abläuft.
Viele machen halt auch einfach gar nix.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Also eins ist klar: ob Musik beispielsweise komplexer oder einfacher geworden ist, scheint man gar nicht so einfach feststellen zu können.

Einzel Beispiele zu zeigen sagt gar nichts über eine Tendenz oder den Durchschnitt aus.

Ich würde mich deswegen lieber auf die Sprache konzentrieren, weil die ja relativ gut messbar ist und das wohl wissenscahftlich besser belegt ist. Also dass es immer simpler wird.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Bernie schrieb:
hertzdonut schrieb:
weiß ich nicht.
Heute werden die Kinder ja später eingeschult, beginnen oft erst mit 20 mit ihrer Lehre usw. und das war früher stressiger.
Die Arbeitszeit betrug in meiner Lehrzeit noch 44 Stunden, mit 15 hab ich meine Ausbildung begonnen, mit 18 zur Bundeswehr, a hatte ich schon meine eigene Wohnung. Hab so das Gefühl, das heute alles sehr viel langsamer abläuft.
Viele machen halt auch einfach gar nix.
das ist sicher so, heute ist man mit 25 allgemein eher nicht fertig ausgebildet, verheiratet und hat 2 kinder...

dümmer sind die jungen imho trotzdem nicht, zumindest was intelligenztests und ähnliches angeht wird die tendenz wohl eher nach oben zeigen, ähnlich wie beim sport. aber das eine oder andere sozialverhalten wird heute leiden. nerds wird es sicher immer mehr geben, aber da das hier auch eine art nerdforum ist passt das ja. nun gibt es noch mehr gesellschaft aus der jungen generation. :lol:
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Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Zolo schrieb:
Ich würde mich deswegen lieber auf die Sprache konzentrieren, weil die ja relativ gut messbar ist und das wohl wissenscahftlich besser belegt ist. Also dass es immer simpler wird.
Was aber auch sicherlich daher kommt, das heute mehr Menschen mit Migrationshintergrund hier leben.
Die deutsche Sprache ist aber auch sehr schwer, sieht man ja an den vielen Fehlern hier im Forum.
Man muss einfach abwägen, ob der Erhalt der deutschen Sprache immer so wichtig ist oder ob es nicht besser wäre, sie radikal zu vereinfachen.
Für die Kommunikation im Alltag würde das bestimmt viel vereinfachen.
Gehe Frühstück.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Zolo schrieb:
Wie seht ihr dass ? Falls was drann sein könnte - was könnten die Ursachen sein ? Wo wird es hinführen ?

ich behaupte: Internet

Hier ist alles und durchaus auch immer verfügbar. Das ist so hoch komplex, das es der Wunsch ist, mit den einfachen Dingen nicht auch noch, Synapsenfasching auszulösen ;-)

Oder um es mit den Worten meiner Nichte zu sagen, welche zu diesem Zeitpunkt 13 war (also 10 Jahre her) = Du kannst mir mit allem Kommen, außer mit Schule...ich hasse Schule (wenn denken weh tut) :roll: (und ich nehme wirklich viele 20iger so war mittlerweile...die Heimscheißerfraktion gibts natürlich auch als Gegenpol)

p.s. mein erstes Posting, ohne eine Antwort auf die eingangsfrage gelesen zu haben ;-)
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Vereinfachtes Deutsch gibts schon lange.
zak1.gif
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Bernie schrieb:
Was aber auch sicherlich daher kommt, das heute mehr Menschen mit Migrationshintergrund hier leben.
Die Sprache verfällt seit Jahrhunderten. Vielleicht sogar seit Jahrtausenden.

Die aktuell nachkommende Generation wird übrigens als Generation Y wie folgt eingestuft:
Die Generation Y gilt als vergleichsweise gut ausgebildet, oft mit Fachhochschul- oder Universitätsabschluss.[6] Sie zeichnet sich durch eine technologieaffine Lebensweise aus, da es sich um die erste Generation handelt, die größtenteils in einem Umfeld von Internet und mobiler Kommunikation aufgewachsen ist.[7] Sie arbeitet lieber in virtuellen Teams als in tiefen Hierarchien. Anstelle von Status und Prestige rücken die Freude an der Arbeit sowie die Sinnsuche ins Zentrum. Mehr Freiräume, die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung, sowie mehr Zeit für Familie und Freizeit sind zentrale Forderungen der Generation Y: Sie will nicht mehr dem Beruf alles unterordnen, sondern fordert eine Balance zwischen Beruf und Freizeit. Nicht erst nach der Arbeit beginnt für die Generation Y der Spaß, sondern sie möchte schon während der Arbeit glücklich sein – durch einen Job, der ihr einen Sinn bietet. Sie verkörpert einen Wertewandel, der auf gesellschaftlicher Ebene bereits stattfindet, den die jungen Beschäftigten nun aber auch in die Berufswelt tragen.[8] Der Berliner Jugendforscher Klaus Hurrelmann macht auf die Multioptionsgesellschaft und Grenzlosigkeit aufmerksam, in welcher die Generation Y groß geworden ist.[9] Dazu passt auch, dass bereits auffallend viele Berufsanfänger – 60 % im Jahr 2014 gegenüber 48 % im Jahr 2002 – dieser Generation Ansprüche auf Führungspositionen erheben und sich als Experten wähnen.[10]

Die Millennials sind optimistisch und selbstbewusst und haben wenig Vertrauen in die Regierung, weshalb sie sich durch passiven Widerstand aktiv ins politische Geschehen einbringen. Ein Beispiel dafür ist die Bewegung Occupy Wall Street, wo sich die moderne Organisation der Generation Y darstellt.

In ihrem Buch „Die heimlichen Revolutionäre – Wie die Generation Y unsere Welt verändert“[11] aus dem Jahr 2014 geben der Soziologe Klaus Hurrelmann und der Journalist Erik Albrecht den ersten systematischen Überblick über alle bisherigen Untersuchungen zu diesem Thema, ergänzt um authentische Äußerungen von Generationsangehörigen. Hurrelmann und Albrecht beschreiben die zentralen Merkmale der Generation Y wie folgt:

Umgang mit Krisen. Die Generation Y hat in der sensiblen und formativen Zeit ihres Jugendalters den Terroranschlag in New York, weltweite Kriege und Krisen und zuletzt die Finanz- und Eurokrise mit einer verheerenden Jugendarbeitslosigkeit erlebt. Sie ist den Umgang mit Unsicherheiten und Ungewissheiten der Lebensplanung gewohnt. Sie hat gelernt, das Beste aus jeder noch so undurchsichtigen Situation zu machen, zu sondieren und zu taktieren, um sich stets möglichst viele Optionen offen zu halten. Diese Mentalität hat ihr den Namen gegeben, der im amerikanischen Englisch mit dem Wort „Why“ die fragende und suchende Grundhaltung ausdrückt. Das Leben in Unsicherheit empfindet sie aus diesem Grund als ganz normal.

Improvisation und Lebensplanung. Die Ypsiloner sind Meister im Improvisieren. Ihr Lebenslauf verliert die Gradlinigkeit, die noch für die Eltern typisch war. Leben ist für die Generation Y viel weniger planbar als früher. Bei allem Stress, den sie durchaus empfinden, genießen die Ypsiloner das auch, weil es sie unabhängig und frei macht. Sie sind nach dieser Hypothese „Egotaktiker“, die alle wichtigen Lebensentscheidungen nach den unmittelbaren Vorteilen und Nachteilen für die eigene Person und ihr Wohlbefinden abschätzen.

Bildung. In Zeiten, in denen es politisch und wirtschaftlich unruhig zugeht, in denen es den Job auf Lebenszeit möglicherweise nie mehr geben wird, investieren die jungen Leute so viel in ihre Bildung und Ausbildung wie nie zuvor. Ein hoher Bildungsabschluss wird zur wichtigsten Munition im Kampf um einen Platz in der Gesellschaft. Er gilt aber auch als Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben. Die Generation Y macht massenhaft das Abitur und strömt in die Universitäten und Hochschulen, um sich möglichst viele Optionen offen zu halten. Fast 60 Prozent von ihnen schaffen das und setzen sich damit von den übrigen 40 Prozent ihrer Jahrgänge ab, die mit dieser Entwicklung nicht mithalten können.

Berufliche Unabhängigkeit. Einmal im Beruf angekommen, wollen diese 60 Prozent gut Gebildeten, die so etwas wie die Elite der Generation Y darstellen, dafür so viel Erfüllung, Freude und Anerkennung eintauschen wie irgend möglich. Sie lehnen Hierarchien und Reglementierungen ab und wollen möglichst früh einen Arbeitsplatz in einem Team haben, in dem sie keiner gängelt und sie ihr Können unter Beweis stellen können. Intensives Arbeiten und lebenslanges Lernen ist für sie selbstverständlich, aber sie haben auch gelernt, mit ihren Kräften zu haushalten. Nicht weil sie nicht hart arbeiten könnten, sondern weil sie nur dann volles Engagement geben können und wollen. Sie haben so etwas wie eine eingebaute Burn-Out-Sperre.

Familie und Gleichberechtigung.
Die Generation Y fordert neue Familienmodelle konsequent ein. Bei der Familienplanung und -gestaltung setzt sie auf Gleichberechtigung, Väterzeit, Homo-Ehe und bricht alle bisherigen Tabus. Die Ypsiloner wünschen sich Kinder, aber wenn die Bedingungen in Partnerschaft, Privatleben und Beruf nicht stimmen, die Unwägbarkeiten des Lebens zu groß sind, dann bleiben sie lieber kinderlos. Die Generation Y drängt deshalb vehement auf die Vereinbarkeit von Familie und Karriere.

Freizeit und neue Medien. Die Freizeit ist das Trainingslager der Generation Y. Hier lernen die Egotaktiker, ihren eigenen Weg durch den Dschungel der Optionen zu finden. Das Internet ist dabei immer dabei – sei es auf dem Computer, Tablet oder Smartphone. Für die Generation Y ist eine Trennung zwischen online und offline längst nicht mehr sinnvoll. Das Internet und vor allem Soziale Netzwerke sind wichtig für ihre Persönlichkeitsentwicklung. Neue Medien sind der Bereich, in dem sie gesellschaftlich überlegen sind und ihre eigenen Akzente setzen. Ältere Bevölkerungsgruppen und die eigenen Eltern bemühen sich, intensiv von ihnen zu lernen.

Politik und Lifestyle. Die Generation Y ist nicht unpolitisch. Sie definiert Politik allerdings anders als bisher gewohnt. Viele früher als „politisch“ definierte Themen sind für die Ypsiloner heute eher eine Frage von Konsum, Ethik oder Lifestyle. Die Generation Y kämpft nicht für eine neue Gesellschaftsordnung wie andere Generationen vor ihr. Aber sie will nach ihren eigenen Vorstellungen leben. Sie geht nicht auf die Barrikaden, aber auch keine falschen Kompromisse ein. Bildung, Beruf, Freizeit, Familie, Politik – die Ypsiloner leben ihr Leben heute einfach nach ihren Vorstellungen. Damit verändern sie unsere Gesellschaft. Das macht sie zu „heimlichen Revolutionären“, die traditionelle Muster des Lebens fast unmerklich unterwandern und verändern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Generation_Y
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Zotterl schrieb:
Schuld daran ist der zweite Satz der Thermodynamik: Entropie.

der ist man geil :respekt:

.............

Zynis on:

Eigentlich dachte ich bisher immer, Dummheit sollte im Kopf weh tun...meine Beobachtung meint aber:

Offensichtlich ist es Denken :school:

Am Coolsten sind die, die andere auf rechtschreibung und Gramatik hinweisen, ohne Bezug auf jeglichen Inhalt ... einfach um sich dabei aufzuwerten :school:

Zynis off
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

mixmaster m schrieb:
ich tu mal so, wir wären noch vor '95. Was zum Teufel ist Entropie ?

Was ist ein Leben ohne Telefon. Was ist ein Leben Ohne Internet :denk:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

tom f schrieb:
alleine dass es so dümmliche geners gibt wie gangsterrap - und diese soziologisch auch integriert werden spricht für einen rückschritt der beachtlich ist.

Gangstarrap ist die neuzeitliche Büttenrede :mrgreen:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

VINTECH schrieb:
der mensch wird zur mensch-maschine , digitale prozesse werden dabei komplexer , sind aber für den menschen ohne technische hilfsmittel nicht mehr zu beherrschen (transhumanismus), analoge prozesse werden wieder primitiv und verlieren meiner meinung nach gezielt und erwünscht an stellenwert, das geistige , das hintergründig die kunst hervorbringt ist in der digitalen welt zunehmend schwerer wahrzunehmen. :agent:


Thema: Standartisierte Abläufe ;-)
 


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