Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurück ?

Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

VINTECH schrieb:
also mir ist kein anderes lebewesen bekannt das sich bewusst die eigene lebensgrundlage , also die natur , zerstört :D

nen vogelnest und ne plastikfabrik sind halt auch nochmal zwei verschiedene dinge

niemand sagt das neue entwicklungen grundsätzlich schlecht sind , aber die tendenz in die wir uns offenkundig entwickeln ist schon besorgniserregend , sowohl kulturell als auch in sachen umwelt

aber wie wir das jeweils sehen ist ja auch irrelevant , die frage war ja welche gründe es wohl geben mag wenn die besagte rückentwicklung wahrhaftig stattfindet
deshalb habe ich einen möglichen grund genannt 8) das bedeutet ja nicht das ich der meinung bin das dies auch so ist , ich finde die ansicht aber zumindest interessant genug um sie mal zu nennen

WIR haben aktuell alles erreicht, wenn man den letzten Großen Entwicklungschritt, das Auto nennt ;-)

Gut Internet zählt irgendwie auch dazu, wurde aber in der "New Ökonomie Blase" schon als "normal" entwertet :school:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

darkstar679 schrieb:
vielleicht noch ein grund für die negativentwicklung

bis vor etwa 20 jahren, mußte man um musik zu machen ein instrument erlernen - gitarre, trompete, schlagzeug, keyboard, klavier, orgel, geige usw.
mit dem erlernen eines instruments ist arbeit und disziplin verbunden. viele haben sich versucht, die faulheit siegte über die meisten, und nur wenige ehrgeizige schafften es, ein instrument zu erlenen und damit professionell musik zu machen.
mit dem erlernen, lernte man natürlich auch etwas musiktheorie.

heute muß man kein instrument mehr beherrschen.
man rückt klötzchen in der pianorolle umher, speichert die pattern ab.
musik von jedermann, ohne wissen, ohne übung, ohne talente für ein instrument.

So lange man damit ein mehr an Geld verdienen kann und sich Übung bis zur Meisterschaft nicht mehr lohnt :floet:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

darkstar679 schrieb:
ich finde, heutige musik klingt brachialer, effektreicher als früher, dafür war früher die musik ideenreicher.

Woran das wohl liegt :lollo:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

darkstar679 schrieb:
von aktuellen elektronikern finde ich deadmou5 noch am besten. nicht ganz so überfrachtet an effekten, ATB ist auch okay.
skrillex hat zwar coole sounds, ist aber musikalisch dünn.


Du bist also leicht gestrickt :denk:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

fanwander schrieb:
Ich glaube die Welt wird immer komplizierter, aber je älter die Leute sind, um so weniger sind die in der Lage, die Komplexität zu erkennen.


wenn "Verdrängen" als Lebensstrategie ausgelegt wird :sowhat:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

ch ertappe mich selber dabei, wie ich immer weniger lernen möchte, dafür aber um so mehr google.
Man muss sich nicht mal mehr den Weg nach Haue merken, wer braucht schon Brotkrümel, wenn man ein Navi hat.
Was würde aber passieren, wenn plötzlich einmal alle Satelliten ausfallen würden, z. B. wegen einer Soneneruption, könnten wir uns ohne Internet und WLAN noch den Hintern abwischen?
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Bernie schrieb:
ch ertappe mich selber dabei, wie ich immer weniger lernen möchte, dafür aber um so mehr google.
Man muss sich nicht mal mehr den Weg nach Haue merken, wer braucht schon Brotkrümel, wenn man ein Navi hat.
Was würde aber passieren, wenn plötzlich einmal alle Satelliten ausfallen würden, z. B. wegen einer Soneneruption, könnten wir uns ohne Internet und WLAN noch den Hintern abwischen?


Die Welt wird wieder anders, Wenn Google Geld kostet :school:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

darkstar679 schrieb:
vielleicht noch ein grund für die negativentwicklung

bis vor etwa 20 jahren, mußte man um musik zu machen ein instrument erlernen - gitarre, trompete, schlagzeug, keyboard, klavier, orgel, geige usw.
mit dem erlernen eines instruments ist arbeit und disziplin verbunden. viele haben sich versucht, die faulheit siegte über die meisten, und nur wenige ehrgeizige schafften es, ein instrument zu erlenen und damit professionell musik zu machen.
mit dem erlernen, lernte man natürlich auch etwas musiktheorie.

heute muß man kein instrument mehr beherrschen.
man rückt klötzchen in der pianorolle umher, speichert die pattern ab.
musik von jedermann, ohne wissen, ohne übung, ohne talente für ein instrument.

Das mußte man selbst vor 20 Jahren nicht ( Zum Glück ). Hab vor 26 Jahren schon Klötzchen geschoben und eben kein Instrument gelernt sondern Technik. Ich kann nicht mal Alle meine Entchen spielen.
Trotzdem hat es gereicht 8 Jahre gut von Musik zu leben. Einige Jahre Erfolgreich im Musikladen und da ich mich als Protools und Mac aufkahm ich mich bestens damit auskannte auch sehr bekannte Künstler Zuhause / ihren Studios unterstützt. Na ja, und eben einige Platten und CDs. Würde mal sagen ich hab zum erlernen in die Technik genausoviel Arbeit reingesteckt wie gute " Musiker " in ihre Noten.
Es gibt Analphabeten. Anscheinend gib es sowas für Musiktheorie auch. Ich muß sowas haben weil ich hab es echt versucht. In der halben Zeit konnten andere Mozart rauf und runter dudeln. Ich wie gesagt Alle meine Entchen und das selbst heut nicht mehr.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

fanwander schrieb:
Ich glaube die Welt wird immer komplizierter, aber je älter die Leute sind, um so weniger sind die in der Lage, die Komplexität zu erkennen.

Für mich gibt es zwischen "Welt" und "Technik" einen großen unterschied - auch wenn man uns das anders verkaufen möchte!

Mit wilden tieren zu leben, stelle ich mir auch sehr kompliziert vor; ich weiss nicht, was daran einfacher sein soll - es geht doch im grunde nur um angemessene
"Anpassung" im positiven sinne.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Bernie schrieb:
ch ertappe mich selber dabei, wie ich immer weniger lernen möchte, dafür aber um so mehr google.
Ich nutze auch recht häufig Google. Früher hat man dafür eben ein Lexikon in die Hand genommen. Was ich bei Google aber eher selten nutze ist diese Autoergänzung der Worte (glaube das nennt man so). Ich schreibe das meiste also noch ganz per Hand in die Suchzeile. Wenn ich allerdings nicht weiß wie man etwas genau schreibt, dann nutze ich das natürlich auch. Ich mache dass deshalb so, weil ich es nicht mag, wenn mir die Maschine zu viel abnimmt.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

blumenhofen schrieb:
Das mußte man selbst vor 20 Jahren nicht ( Zum Glück ). Hab vor 26 Jahren schon Klötzchen geschoben und eben kein Instrument gelernt sondern Technik. Ich kann nicht mal Alle meine Entchen spielen.
Trotzdem hat es gereicht 8 Jahre gut von Musik zu leben. Einige Jahre Erfolgreich im Musikladen und da ich mich als Protools und Mac aufkahm ich mich bestens damit auskannte auch sehr bekannte Künstler Zuhause / ihren Studios unterstützt. Na ja, und eben einige Platten und CDs. Würde mal sagen ich hab zum erlernen in die Technik genausoviel Arbeit reingesteckt wie gute " Musiker " in ihre Noten.
Es gibt Analphabeten. Anscheinend gib es sowas für Musiktheorie auch. Ich muß sowas haben weil ich hab es echt versucht. In der halben Zeit konnten andere Mozart rauf und runter dudeln. Ich wie gesagt Alle meine Entchen und das selbst heut nicht mehr.

ich denke, weil du von musik leben konntest, liegt bei dir ein talent zu grunde, daß fehlende kenntnisse kompensiert.

wie bei lauda und hunt.
lauda mit etwas weniger talent mußte sich alles fahrkönnen hart erarbeiten, dafür kannte er die autos technisch bis zur letzten schraube
hunt hingegen, fuhr aus dem bauch heraus, und wußte von einem auto nur, wo man einsteigt.

hunt hatte immer das risiko, daß er bei technischen problemen am auto keine hilfe war, nicht sagen konnte, stabi härter oder weicher.
lauda hingegen konnte dezidierte anweisungen an das team geben, was ihm dann auch mehr titel einbrachte.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Man kann auch anders herum fragen: Wie krank ist eine Gesellschaft in der nur das Komplexe und Aufwendige geschätzt wird? Habt ihr früher die Musik eurer Eltern toll gefunden oder habt ihr eher in die Zukunft gesehen und jeden neue Entwicklung und jeden neuen Trend wie ein trockener Schwamm aufgesogen, auch deswegen um sich von der älteren Generation abzugrenzen und um was eigenes zu haben? Wurde Synthesizer nicht eher belächelt als sie raus kamen? Wurde Synth-Pop, NewWave etc. nicht als zu einfache Musik abgetan. Gab es nicht schon solch ein Generationen-Spiel mit Rock n Roll?

Wir Alten sind damals besser gewesen als die jungen Leute heute? Ist das nicht ein uraltes Muster? Ist das nicht wirklich zu einfach gedacht?^^

Muss man im Alter zu einem verbitternden Menschen werden der alles Neue verteufelt?
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Alph4 schrieb:
Man kann auch anders herum fragen: Wie krank ist eine Gesellschaft in der nur das Komplexe und Aufwendige geschätzt wird? Habt ihr früher die Musik eurer Eltern toll gefunden oder habt ihr eher in die Zukunft gesehen und jeden neue Entwicklung und jeden neuen Trend wie ein trockener Schwamm aufgesogen, auch deswegen um sich von der älteren Generation abzugrenzen und um was eigenes zu haben? Wurde Synthesizer nicht eher belächelt als sie raus kamen? Wurde Synth-Pop, NewWave etc. nicht als zu einfache Musik abgetan. Gab es nicht schon solch ein Generationen-Spiel mit Rock n Roll?

Wir Alten sind damals besser gewesen als die jungen Leute heute? Ist das nicht ein uraltes Muster? Ist das nicht wirklich zu einfach gedacht?^^

Muss man im Alter zu einem verbitternden Menschen werden der alles Neue verteufelt?

interessante gedanken.
die gesellschaft scheint auf dem weg zur simplen 3 ton musik, oder bestenfalls einer pentatonik. daher sind komplexere stücke eher eine randerscheinung für freaks.

als ich musikalisch wach wurde, fand ich vorallem die beatles toll, neue deutsche welle habe ich übersprungen.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Alph4 schrieb:
... Muss man im Alter zu einem verbitternden Menschen werden der alles Neue verteufelt?
Müssen sicher nicht. Ich verteufle auch nichts. Mein "Fehler" dürfte aber sein, dass ich mich mit den ganzen Musikrichtungen gar nicht auskenne.. Liegt aber auch sicher daran, das ich nicht so viel Musik höre. Bin Neuem gegenüber aber nicht abgeneigt, war ich nie.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Alph4 schrieb:
Man kann auch anders herum fragen: Wie krank ist eine Gesellschaft in der nur das Komplexe und Aufwendige geschätzt wird? Habt ihr früher die Musik eurer Eltern toll gefunden oder habt ihr eher in die Zukunft gesehen und jeden neue Entwicklung und jeden neuen Trend wie ein trockener Schwamm aufgesogen, auch deswegen um sich von der älteren Generation abzugrenzen und um was eigenes zu haben? Wurde Synthesizer nicht eher belächelt als sie raus kamen? Wurde Synth-Pop, NewWave etc. nicht als zu einfache Musik abgetan. Gab es nicht schon solch ein Generationen-Spiel mit Rock n Roll?


Wer hat eigentlich den Ernst in die Unterhaltung "Musik" gebracht :dunno:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Altered States schrieb:
Mein "Fehler" dürfte aber sein, dass ich mich mit den ganzen Musikrichtungen gar nicht auskenne.. Liegt aber auch sicher daran, das ich nicht so viel Musik höre. Bin Neuem gegenüber aber nicht abgeneigt, war ich nie.

vieleleicht gehts der Masse an Menschen ähnlich :denk:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Alph4 schrieb:
Man kann auch anders herum fragen: Wie krank ist eine Gesellschaft in der nur das Komplexe und Aufwendige geschätzt wird?
Aber wo soll das denn in dieser Verallgemeinerung der Fall sein?
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

darkstar679 schrieb:
interessante gedanken.
die gesellschaft scheint auf dem weg zur simplen 3 ton musik, oder bestenfalls einer pentatonik.
vielleicht kommen die nächsten Synthies nur noch mit den schwarzen Tasten auf den Markt?
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Ich habe immer Instrumente gemocht, wo das Spiel eher intuitiv war, also sowas wie Kaossilator, Theremin, Airsynth oder von mir aus auch noch das Tenori On.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Bernie schrieb:
vielleicht kommen die nächsten Synthies nur noch mit den schwarzen Tasten auf den Markt?

vielleicht haben deshalb die aktuellen synths of nur eine oder 2 oktaven, und die großen manuale sind out of date?
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Naja, auf meinem alten Synthi von Roland kann ich jetzt auch nicht wirklich virtuos spielen.
Aber meine 303 berechtigt zumindest zur Teilnahme am Acid Battle.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Jeder hat halt seine Vorlieben in der Kunst. Ich kann auch mit vielen neuen Musikrichtungen gar nichts anfangen und bin auch weit davon entfernt da einen Durchblick zu haben. Aber deswegen werte ich bestimmte Genres von heute und deren Produktionstechniken nicht ab. Es ist halt nur nicht meins.

Ich bin ja nun auch noch neu in der elektronischen Musik zu Gange und habe immer noch starke Probleme meine Genres richtig zu finden. Es gibt soo viel und natürlich bringt die Vielfalt auch viel mit was mir nicht gefällt. Es ist halt einen andere Zeit und alles entwickelt sich weiter.

Würde wir uns tatsächlich seit Jahrhunderten zurück entwickeln, sehe es glaube ich heute anders in der Kunst aus. Ich sehe die Entwicklung, in den unterschiedlichen Bereichen, immer wie so eine ausschwingende Sinuskurve. Sie pendelt sanft in die Extreme bis sie sich irgendwann in der Mitte gefunden hat. Einige Extreme bleiben, aber dies sind die Minderheit. Ach, wenn ich von Minderheit spreche finden das einige ganz toll, weil es ja cool ist nicht Mainstream zu sein. Aber das ist wieder eine ganz andere Diskussion.

Für meinen Teil wurde hier auch schon alles wesentliche gesagt. Wir entwickeln uns weiter und nicht zurück, aber nicht jedem gefällt die Reise. Wo sie hingeht kann keiner sagen. Ich bin mir aber sicher dass die Musik sowohl im Komplexen als auch im Einfachen ihre Berechtigung hat.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Aber fehlt dann überhaupt etwas in der Kunst heute,
was vermisst wird
und was es früher noch gab oder ist das alles Unsinn
und eine Themaverfehlung?

Oder gibt es heute einfach soviel Durchschnittliches,
was man unbedingt kaufen soll,
dass man die Perlen schwerer findet,
und wenn man eine gefunden hat,
dann ist das vielleicht eine Perle, aber modern (Kunstperle?),
so dass dein noch nicht komplett auf superschnellen Schnitt
assimiliertes Gehirn / deine noch immer am
Goldenen Schnitt der Natur sich orientierende Seele
rufen "Langsam, take it easy, das ist zu weit von deinem
Bauplan entfernt, take the long way home"?

Vermissen wir, dass wir uns Zeit lassen können
und uns eine Sache in Ruhe von allen Seiten
betrachten können?

Und "es" muss nicht gewinnen,
nicht das schönste, lauteste, teuerste, extatischste sein?

Einfach mal den langen Weg heim nehmen....


Ganz langsam....



Einatmen....



Ausatmen....



Einatmen....



Ausatmen....
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

V au schrieb:
Aber fehlt dann überhaupt etwas in der Kunst heute,
was vermisst wird.
Es entstehen doch jeden Tag neue phantastische Kunstwerke von kreativen Köpfen.
Mir fehlt da nichts.
Was mir aber auffällt ist, das immer mehr kopiert wird, statt mal etwas eigenes zu machen.
Vielleicht wird auch nur durch das Internet einfach mehr geklaut als früher.
Kann aber auch sein, das man es damals einfach nicht gemerkt hat.
Heute kann man einfach mal ganze Seiten einer Doktorarbeit googeln, das muss niemand mehr lesen.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Weil wir Geld zum Götzen erklärt und unsere Werte verraten haben.
Die, sicher einigen bekannte "Geschichte" trifft es ganz gut...
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Wir sind ein Teil der Erde

Erzählung nach einer Rede des Häuptlings Seattle vor dem Präsidenten der USA im Jahre 1855

"Der große Häuptling in Washington sendet Nachricht, daß er unser Land zu kaufen wünscht.

Der große Häuptling sendet uns auch Worte der Freundschaft und des guten Willens. Das ist freundlich von ihm, denn wir wissen, er bedarf unserer Freundschaft nicht. Aber wir werden sein Angebot bedenken, denn wir wissen - wenn wir nicht verkaufen, kommt vielleicht der weiße Mann mit Gewehren und nimmt sich unser Land.
Wie kann man den Himmel kaufen oder verkaufen - oder die Wärme der Erde? Diese Vorstellung ist uns fremd. Wenn wir die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers nicht besitzen - wie könnt ihr sie von uns kaufen? Wir werden unsere Entscheidung treffen.

Was Häuptling Seattle sagt, darauf kann sich der große Häuptling in Washington verlassen, so sicher, wie sich unser weißer Bruder auf die Wiederkehr der Jahreszeiten verlassen kann.

Meine Worte sind wie die Sterne, sie gehen nicht unter. Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig, jede glitzernde Tannennadel, jeder sandige Strand, jeder Nebel in den dunklen Wäldern, jede Lichtung, jedes summende Insekt ist heilig in den Gedanken und Erfahrungen meines Volkes. Der Saft, der in den Bäumen steigt, trägt die Erinnerung des roten Mannes.

Die Toten der Weißen vergessen das Land ihrer Geburt, wenn sie fortgehen, um unter den Sternen zu wandeln.
Unsere Toten vergessen die wunderbare Erde nie, denn sie ist des roten Mannes Mutter.
Wir sind ein Teil der Erde, und sie ist ein Teil von uns.
Die duftenden Blumen sind unsere Schwestern, die Rehe, das Pferd, der große Adler - sind unsere Brüder.
Die felsigen Höhen, die saftigen Wiesen, die Körperwärme des Ponys und des Menschen - sie alle gehören zu der gleichen Familie.

Wenn also der große Häuptling in Washington uns Nachricht sendet, daß er unser Land zu kaufen gedenkt, so verlangt er viel von uns.
Der große Häuptling teilt uns mit, daß er uns einen festen Platz gibt, wo wir angenehm und für uns leben können. Er wird unser Vater sein und wir seine Kinder. Aber kann das jemals sein? Gott liebt euer Volk und hat seine roten Kinder verlassen. Er schickt Maschinen, um dem weißen Mann bei seiner Arbeit zu helfen, und baut große Dörfer für ihn. Er macht euer Volk stärker, Tag für Tag. Bald werdet ihr das Land überfluten, wie Flüsse Schluchten hinabstürzen nach einem unerwarteten Regen.

Mein Volk ist wie eine ebbende Gezeit - aber ohne Wiederkehr. Nein, wir sind verschiedene Rassen. Unsere Kinder spielen nicht zusammen, und unsere Alten erzählen andere Geschichten. Gott ist euch gut gesonnen, und wir sind Waisen. Wir werden euer Angebot, unser Land zu kaufen, bedenken. Das wird nicht leicht sein, denn dieses Land ist uns heilig.

Wir erfreuen uns an diesen Wäldern. Ich weiß nicht - unsere Art ist anders als die eure.

Glänzendes Wasser, das sich in Bächen und Flüssen bewegt, ist nicht nur Wasser - sondern das Blut unserer Vorfahren. Wenn wir euch Land verkaufen, müßt ihr wissen, daß es heilig ist, und eure Kinder lehren, daß es heilig ist, und daß jede flüchtige Spiegelung im klaren Wasser der Seen von Ereignissen und Überlieferungen aus dem Leben meines Volkes erzählt.
Das Murmeln des Wassers ist die Stimme meiner Vorväter.
Die Flüsse sind unsere Brüder, sie stillen unseren Durst. Die Flüsse tragen unsere Kanus und nähren unsere Kinder.

Wenn wir unser Land verkaufen, so müßt ihr euch daran erinnern und eure Kinder lehren: Die Flüsse sind unsere Brüder und eure -, und ihr müßt von nun an den Flüssen eure Güte geben, so wie jedem anderen Bruder auch. Der rote Mann, zog sich immer zurück vor dem eindringenden weißen Mann - so wie der Frühnebel in den Bergen vor der Morgensonnen weicht. Aber die Asche unserer Väter ist heilig, ihre Gräber sind geweihter Boden, und so sind diese Hügel, diese Bäume, dieser Teil der Erde uns geweiht. Wir wissen, daß der weiße Mann unsere Art nicht versteht. Ein Teil des Landes ist ihm gleich jedem anderen, denn er ist ein Fremder, der kommt in der Nacht und nimmt von der Erde, was immer er braucht.

Die Erde ist sein Bruder nicht, sondern Feind, und wenn er sie erobert hat, schreitet er weiter. Er läßt die Gräber seiner Väter zurück und kümmert sich nicht. Er stiehlt die Erde von seinen Kindern und kümmert sich nicht. Seiner Väter Gräber und seiner Kinder Geburtsrecht sind vergessen. Er behandelt seine Mutter, die Erde, und seinen Bruder, den Himmel, wie Dinge zum Kaufen und Plündern, zum Verkaufen wie Schafe oder glänzende Perlen. Sein Hunger wird die Erde verschlingen und nichts zurücklassen als die Wüste.

Ich weiß nicht - unsere Art ist anders als die eure. Der Anblick eurer Städte schmerzt die Augen des roten Mannes. Vielleicht, weil der rote Mann ein Wilder ist und nicht versteht.

Es gibt keine Stille in den Städten der Weißen. Keinen Ort, um das Entfalten der Blätter im Frühling zu hören oder das Summen der Insekten.
Aber vielleicht nur deshalb, weil ich ein Wilder bin und nicht verstehe. Das Geklappere scheint unsere Ohren nur zu beleidigen. Was gibt es schon im Leben, wenn man nicht den einsamen Schrei- des Ziegenmelkervogels hören kann oder das Gestreite der Frösche am Teich bei Nacht. Ich bin ein roter Mann und verstehe das nicht. Der Indianer mag das sanfte Geräusch des Windes, der über eine Teichfläche streicht - und den Geruch des Windes, gereinigt vom Mittagsregen oder schwer vom Duft der Kiefern. Die Luft ist kostbar für den roten Mann, denn alle Dinge teilen denselben Atem: das Tier, der Baum, der Mensch - sie alle teilen denselben Atem. Der weiße Mann scheint die Luft, die er atmet, nicht zu bemerken. Wie ein Mann, der seit vielen Tagen stirbt, ist er abgestumpft gegen den Gestank. Aber wenn wir euch unser Land verkaufen, dürft ihr nicht vergessen, daß die Luft uns kostbar ist, daß die Luft ihren Geist teilt mit all' dem Leben, das sie erhält. Der Wind gab unseren Vätern den ersten Atem und empfängt ihren letzten. Und der Wind muß auch unseren Kindern den Lebensgeist geben. Und wenn wir euch unser Land verkaufen, so müßt ihr es als ein besonderes und geweihtes schätzen, als einen Ort, wo auch der weiße Mann spürt, daß der Wind süß duftet von den Wiesenblumen.

Das Ansinnen, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken, und wenn wir uns entschließen, anzunehmen, so nur unter einer Bedingung: Der weiße Mann muß die Tiere des Landes behandeln wie seine Brüder.

Ich bin ein Wilder und verstehe es nicht anders. Ich habe tausend verrottende Büffel gesehen, vom weißen Mann zurückgelassen - erschossen aus einem vorüberfahrenden Zug. Ich bin ein Wilder und kann nicht verstehen, wie das qualmende Eisenpferd wichtiger sein soll als der Büffel, den wir nur töten, um am Leben zu bleiben. Was ist der Mensch ohne die Tiere? Wären alle Tiere fort. so stürbe der Mensch an großer Einsamkeit des Geistes. Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen. Alle Dinge sind miteinander verbunden.

Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde.

Ihr müßt eure Kinder lehren, daß der Boden unter ihren Füßen die Asche unserer Großväter ist. Damit sie das Land achten, erzählt ihnen, daß die Erde erfüllt ist von den Seelen unserer Vorfahren. Lehrt eure Kinder, was wir unsere Kinder lehrten: Die Erde ist unsere Mutter. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Wenn Menschen auf die Erde spucken, bespeien sie sich selbst. Denn das wissen wir - die Erde gehört nicht den Menschen, der Mensch gehört zur Erde. Alles ist miteinander verbunden, wie das Blut, das eine Familie vereint. Alles ist verbunden. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Der Mensch schuf nicht das Gewebe des Lebens, er ist darin nur eine Faser. Was immer ihr dem Gewebe antut, das tut ihr euch selber an.
Nein, Tag und Nacht können nicht zusammen leben.
Unsere Toten leben fort in den süßen Flüssen der Erde, kehren wieder mit des Frühlings leisem Schritt, und es ist ihre Seele im Wind, der die Oberfläche der Teiche kräuselt.

Das Ansinnen des weißen Mannes, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken. Aber mein Volk fragt, was denn will der weiße Mann kaufen? Wie kann man den Himmel oder die Wärme der Erde kaufen - oder die Schnelligkeit der Antilope? Wie können wir euch diese Dinge verkaufen - und wie könnt ihr sie kaufen?
Könnt ihr denn mit der Erde tun, was ihr wollt, nur weil der rote Mann ein Stück Papier unterzeichnet und es dem weißen Manne gibt? Wenn wir nicht die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers besitzen - wie könnt ihr sie von uns kaufen? Könnt ihr die Büffel zurückkaufen, wenn der letzte getötet ist?

Wir werden euer Angebot bedenken. Wir wissen, wenn wir nicht verkaufen, kommt wahrscheinlich der weiße Mann mit Waffen und nimmt sich unser Land. Aber wir sind Wilde. Der weiße Mann, vorübergehend im Besitz der Macht, glaubt, er sei schon Gott, dem die Erde gehört.
Wie kann ein Mensch seine Mutter besitzen?

Wir werden euer Angebot, unser Land zu kaufen, bedenken. Tag und Nacht können nicht zusammenleben - wir werden euer Angebot bedenken, in das Reservat zu gehen. Wir werden abseits und in Frieden leben. Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Unsere Kinder sahen ihre Väter gedemütigt und besiegt. Unsere Krieger wurden beschämt. Nach Niederlagen verbringen sie ihre Tage müßig - vergiften ihren Körper mit süßer Speise und starkem Trunk.
Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Es sind nicht mehr viele. Noch wenige Stunden - ein paar Winter - und kein Kind der großen Stämme, die einst in diesem Land lebten oder jetzt in kleinen Gruppen durch die Wälder streifen, wird mehr übrig sein, um an den Gräbern eines Volkes zu trauern, das einst so stark und voller Hoffnung war, wie das eure.
Aber warum soll ich trauern um den Untergang meines Volkes. Völker bestehen aus Menschen - nichts anderem. Menschen kommen und gehen wie die Wellen im Meer. Selbst der weiße Mann - dessen Gott mit ihm verwandelt und redet, wie Freund zu Freund, kann der gemeinsamen Bestimmung nicht entgehen. Vielleicht sind wir doch Brüder - Wir werden sehen.

Eines wissen wir, was der weiße Mann vielleicht eines Tages erst entdeckt: Unser Gott ist derselbe Gott.
Ihr denkt vielleicht, daß ihr ihn besitzt, so wie ihr unser Land zu besitzen trachtet, aber das könnt ihr nicht. Er ist der Gott der Menschen - gleichermaßen der roten und der weißen. Dieses Land ist ihm wertvoll. Und die Erde zu verletzen heißt ihren Schöpfer zu verachten.

Auch die Weißen werden vergehen, eher vielleicht als alle anderen Stämme. Fahret fort, euer Bett zu verseuchen, und eines nachts werdet ihr im eigenen Abfall ersticken. Aber in eurem Untergang werdet ihr hell strahlen, angefeuert von der Stärke des Gottes, der euch in dieses Land brachte und euch bestimmte über dieses Land und den roten Mann zu herrschen. Diese Bestimmung ist uns ein Rätsel. Wenn die Büffel alle geschlachtet sind, die wilden Pferde gezähmt, die heimlichen Winkel des Waldes schwer vom Geruch vieler Menschen und der Anblick reifer Hügel geschändet von redenden Drähten - wo ist das Dickicht? Fort! Wo der Adler? Fort! Und was bedeutet es, Lebewohl zu sagen dem schnellen Pony und der Jagd:

Das Ende des Lebens - und der Beginn des Überlebens! Gott gab euch Herrschaft über die Tiere, die Wälder und den roten Mann, aus einem besonderen Grund - doch dieser Grund ist uns ein Rätsel. Vielleicht könnten wir es verstehen, wenn wir wüßten, wovon der weiße Mann träumt, welche Hoffnungen er seinen Kindern an langen Winterabenden schildert und welche Visionen er in ihre Vorstellungen brennt, so daß sie sich nach einem Morgen sehnen. Aber wir sind Wilde - die Träume des weißen Mannes sind uns verborgen. Und weil sie uns verborgen sind, werden wir unsere eignen Wege gehen. Denn vor allem schätzen wir das Recht eines jeden Menschen, so zu leben, wie er selber es wünscht - gleich wie verschieden von seinen Brüdern er ist.

Das ist nicht viel, was uns verbindet.

Wir werden euer Angebot bedenken. Wenn wir zustimmen, so nur, um das Reservat zu sichern, das ihr versprochen habt. Dort vielleicht können wir unsere kurzen Tage auf unsere Weise verbringen.

Wenn der letzte rote Mann von dieser Erde gewichen ist und sein Gedächtnis nur noch der Schatten einer Wolke über der Prärie, wird immer noch der Geist meiner Väter in diesen Ufern und diesen Wäldern lebendig sein. Denn sie liebten diese Erde wie das Neugeborene den Herzschlag seiner Mutter.
Wenn wir euch unser Land verkaufen, liebt es, so wie wir es liebten, kümmert euch, so wie wir uns kümmerten, behaltet die Erinnerung an das Land so, wie es ist, wenn ihr es nehmt. Und mit all eurer Stärke, eurem Geist, eurem Herzen erhaltet es für eure Kinder und liebt es - so wie Gott uns alle liebt.
Denn eines wissen wir - unser Gott ist derselbe Gott. Diese Erde ist ihm heilig. Selbst der weiße Mann kann der gemeinsamen Bestimmung nicht entgehen. Vielleicht sind wir doch - Brüder. Wir werden sehen."
--------------------------------------
Diese Rede wurde 1855 von Chief Seattle, Häuptling der Duwamish-Indianer, vor dem Kongreß der Vereinigten Staaten von Amerika gehalten.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

@ bernie:
Ja das mit demKopieren, Internet usw, also
dass aus einer Idee auch mal im.schlimmsten Fall
innerhalb weniger Stunden eine Seuche werden kann,
das ist so. Aber vielleicht auch gut, der grosse Wissenstopf
kann schneller geteilt werden.

Vielleicht könnte man mit dem Begriff Kunst auch einfach sparsamer umgehen?

@ cyborg: bedeutet die Rede

es ist nur der eigentlich unverkäufliche Teil die "wahre" Kunst
( "the best things in life are free")
Und alles andere die Ware Kunst?

Oder dass die Kunst aus dem Gleichgewicht ist?
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

V au schrieb:
@ cyborg: bedeutet die Rede
es ist nur der eigentlich unverkäufliche Teil die wahre Kunst?
( "the best things in life are free")
Oder dass die Kunst aus dem Gleichgewicht ist?

"KUNST" ist nur ein Teilaspekt den ich nicht isoliert von der "Entwicklung" der Menschen betrachten kann.
Die Rede kann man als Aufruf zur Besinnung auf die lebenswichtigen Werte verstehen, wozu auch der Respekt vor Mensch und Natur gehört.
Kunst ohne Respekt, ohne Seele.... ist sicher auch vermarktbar aber dann auch eine Hure.
Zu Kunst zähle ich nicht wenn jemand den Minutenwalzer fehlerlos in 20 sekunden spielen oder ein Rembrandt-Bild fehlerlos nachmalen kann, das ist technisches Können - anerkennenswert aber keine Kunst.
Kunst nenne ich etwas das es schafft die Menschen zu berühren und mitzunehmen, neue Ideen und Inspirationen in Menschen zu pflanzen.
Ein schweres Thema mit dem ich auch nicht wirklich "abgeschlossen" habe obwohl ich längere Zeit im "Neuen Berliner Kunstverein" gearbeitet hatte und dort täglich mit vielen Facetten der Kunst zu tun hatte.
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Trotzdem danke, die Rede zu lesen hat
(trotz des traurigen Hintergrundes bzw eben wegen diesem)
eine gute Wirkung, inspiriert und erdet im besten Sinn

:supi:
:nihao:
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Bernie schrieb:
Was mir aber auffällt ist, das immer mehr kopiert wird, statt mal etwas eigenes zu machen.
Vielleicht wird auch nur durch das Internet einfach mehr geklaut als früher.
Kann aber auch sein, das man es damals einfach nicht gemerkt hat.
Heute kann man einfach mal ganze Seiten einer Doktorarbeit googeln, das muss niemand mehr lesen.

"Good artists copy, great artists steal."

Pablo Picasso
 
Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc

Es ist unklar, ob Picasso selbst das gesagt hat, oder es ihm nur zugeschrieben wird. In jedem Fall lässt sich ein Freibrief zum Plagiat daraus nicht ableiten.
 


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