Re: Kunst. Warum entwickeln wir uns seit Jahrhunderten zurüc
Zolo schrieb:
Hier gehts doch gar nicht darum ob etwas besser oder schlechter ist.
Mir gehts darum ob alles simpler wird. Vielleicht sogar ob wir verdoofen.
Letzteres wäre dann - zugegeben - doch eine Wertung.
Ihr versteift euch so auf Pop Musik. Ich sprach aber auch über die Sprache
oder wie die meisten ihr Wohnzimmer eingerichtet haben.
Und dann gehts mir noch um die Frage warum es so sein könnte ?
Also was die Ursache für diese Jahrhundert-alte Entwicklung sein könnte ?
Und wo es hinnführt ?
Das ist doch alles eine frage der bildung ind diese hat in der aktuellen gesellschaftform offensichtlich nicht einen so hohen stellenwert, zumindest kommt mir das so vor. Ist auch kein wunder bei dem ganzen kommerziellen kram der uns die zeit für "echte" interlektuelle zerstreuung raubt. Aber was mir interlektuell oder gebildet erscheint, mag für den anderen, evtl auch jüngeren, völlig indiskutabel und vermutlich : a l t m o d i s c h ^^
Im übrigen ist mir das thema etwas leid, den es sollte doch klar sein, das immer alles im fluss ist, ständig dreht sich alles und entwickelt sich stetig weiter, denn: wenn das nicht so wäre würden wir wohl noch immer im urwald sitzen und steine gegeneinander schlagen...
Stichwort: distinktion
Geschmack ist nichts individuelles sondern etwas was von der gesellschaft geprägt wird. Und es gab es im laufe der menschheitsgeschichte schon sehr viele gesellschaften, epochen, trends, usw. Und diese wandeln sich im laufe der zeit immerzu, da man sich zum ethablierten eben abgrenzen will, neues erschaffen, weiterentwicklen, sogenannte trends setzen wie man das heute nennt und das geschieht vornehmlich aus distrinktionsgründen.
Und man kann das nun gegeneinander aufrechnen und sich die frage stellen warum der geschmack sich wandelt, warum früher vermeintlich alles besser bzw anders war, warum man sich als mensch von anderen abgrenzen oder gar überhöhen will, das alles was man individualismus, hierachien, klassensystem, geschmack, interlekt, usw nennt... kann man machen, kann man alles hinterfragen und gegeneinander aufrechnen, nur: zu welchen resultat wird uns das führen ?
Das sich alles nur dreht und weiterentwickelt ?
Kultur ist nichts autonomes oder spontanes, sondern immer eine frage der jeweiligen sozialisation.
Und menschen sozialisieren sich heute nun mal anderst als noch vor hundert jahren, da die einflüsse damals komplett andere waren als heute und in hundert jahren wird das vermutlich ebenso der fall sein oder auch nicht.
Es sind schon unzählige hochkulturen zerfallen bzw haben sich gemorpht bzw von innen heraus erneuert oder in der neugeschichtlichen die glaubenskriege, die ja aktuell wieder an relevanz zulegen, rein objektiv am rande erwähnt.
Und die komplexität in der musik ist mMn nicht das entscheidende, sondern die vielfalt.
Es mag aktuell in den charts seichte popmusik geben, aber es gibt darüber hinaus auch sehr komplexe ( viele viele akkorde, zb klassische gitarrenmusik oder man staune : house ) musik, die muss man halt suchen und finden.
Nicht die -komplexität-, sondern die -vielfalt- ist das entscheidende, denn: mittlerweile kann man ja aus mehreren jahrhunderten musikgeschichte, oder nur der neuzeitlichen, bestimmte epochen/ sparten selektieren mit der heutigen aktuellen vergleichen und in konkurrenz stellen.
Wozu ? ich mein, dreht sich doch sowieso alles und nichts bleibt wie es war ?