Kraftwerk - „Einflussreicher als die Beatles?“ (DW)

menno.. is doch ganz einfach und auch schon geschrieben worden.:

beatles weltweit im grösseren musikalischen spektrum.
kraftwerk eben "nur " im bereich elektronische musik.

alleine schon, die produktionen und alben der beatles mit den ein- zwei
wirklich interessanten alben von kraftwerk zu vergleichen ist fern ab der realität. ( hallo, blase )

der threadtitel bzw. die frage als video titel ist doch clickbait schlechthin.
 
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komerz ja... phuuu
Beatles als Kommerz zu bezeichnen ist sehr einseitig, sie waren ab der St. Peppers auch sehr experimentell. Oder war das ironisch gemeint? Wahrscheinlich kennst Du ihre Platten nicht im Detail. St. Peppers 1967 - "A Day in the Life" ist ein krasses Stück. Herausragend natürlich auch "Number 9" auf dem White Album 1968 und "I want You" auf der Abbey Road 1969. Mir fällt gerade ein auf der Revolver von 1966 ist "Tomorrow never knows", die Blaupause für Chemical Brothers.

 
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Ich habe JMJ nie verfolgt (kannte nichts außer halt Oxygene von damals noch)und eben zum ersten Mal in die Live Sachen reingesehen. 1979 ist ja unglaublich, die Musik, die Sounds, in dem Rahmen... wow!

Ab dem 1986er Houston Konzert wird es aber für mich schon Giga-Kirmes-Kokolores. Feuerwerk, Laserharp, Blinkiblinki, schlechte Sounds, Kommerz
Die 80er Falle wieder, wie schon bei KW.
Massenproduktion, Privatfernsehen, Scheinwelt, Mittelmäßigkeit als bestverkaufbares Produkt, Kommerz als Lebensinhalt. Ich habe die 80er in ihrer Verantwortlichkeit für das alles schon immer gehasst.
Du spuckst ganz schön große Töne!
Wo warst du in den 80ern? Wo war deine Musik? Und wo war dein Verantwortlichkeit in den 80ern? Da du ja so betont dieses Jahrzent verachtest, wirst du darin wahrscheinlich auch nicht viel erreicht haben! ;-) ;-)
 
So, wen muss ich jetzt bei meinem nächsten Interview als meinen Einfluss angeben, Kraftwerk oder die Beatles?
Will ja alles richtig machen.
 
Unterschätz' da mal den Berry Gordy nicht, der hat als Songschreiber angefangen und hat diverse Motown Hits komponiert oder co-komponiert.
Ich weiß, die Sachen sind gut.

habe mich noch nie damit beschäftigt, was der Herr Martin außerhalb seines Engagements bei den Beatles so gemacht hat. Hast du, @Horn, dich da mal mit befasst?
Ja, ich habe seine beiden Autobiographien gelesen und besitze auch so eine CD-Box mit einer Art Best-Of, die von ihm autorisiert wurde. Außer den Beatles finden sich da Namen wie Peter Sellers, Shirley Bassey, Matt Monro, Gerry & The Pacemakers, Cilla Black (natürlich), Jeff Beck, das London Baroque Ensemble, Stan Getz, Paul Winter, John Williams, Ultravox, Larry Adler usw. usf.
Es ist alles vertreten von Comedy über Schlager, Pop/Rock, Jazz, Filmmusik bis zu klassischer Musik.

Quincy Jones so gering zu schätzen, finde ich schon etwas fragwürdig. Der Mann war Musiker, Arrangeur, und über viele Jahrzehnte (Filmmusik)Komponist und Produzent von Weltruf. Ich weiß nicht, ob du den Einfluss des Herrn Jones auf die Werke seiner Klienten tatsächlich beurteilen kannst?
Über Quincy Jones hätte ich nichts sagen sollen, denn eigentlich kenne ich sein Werk überhaupt nicht. Sorry.
 
In diesem Zusammenhang vielleicht noch interessant: die erfolgreichsten britischen Bands nach den Billboard Top 100. Ich weiß, ich weiß, Kommerz, Kommerz. Wahrscheinlich ist nur einflussreich, was niemand hören will. The Clash tauchen da auf und die Sex Pistols und The Who und natürlich die Beatles auf Platz 1 mit doppelt so vielen Nummer-1-Erfolgen wie der weniger bedeutende Zweitplatzierte. Die hier von mir Genannten haben mich alle sehr beeinflusst. Depeche Mode sind nicht in der Liste, @Moogulator, sorry. Vielleicht liegt es an dem Kriterium "Rock"- aber wird das im englischen Sprachraum so genau differenziert wie bei uns?

The Fall, Bauhaus, The Stranglers, New Model Army, Chumbawamba fehlen da mangels herausragenden kommerziellen Erfolges natürlich auch. Die waren sehr wichtig für mich.

 
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Uwe Schütte.jpg


Am Freitag eingetroffen, macht nach dem Lesen der ersten 60 Seiten schon mal bis auf eine sachlichen Fehler, dass Hütter und Schneider die Synthesizer mit Hilfe ihrer Eltern angeschaft hatten, einen sehr guten Eindruck.
 
Beatles als Kommerz zu bezeichnen ist sehr einseitig, sie waren ab der St. Peppers auch sehr experimentell.
Die "Stg. Pepper" war nur deshalb so experimentell, weil die Beatles versucht haben, an die "Pet Sounds" dranzukommen - das hat Paul McCartney mal in einem Interview zugegeben.
Der wahre Einfluss waren also die Beach Boys bzw. Brian Wilson.

Schöne Grüße
Bert
 
Die "Stg. Pepper" war nur deshalb so experimentell, weil die Beatles versucht haben, an die "Pet Sounds" dranzukommen - das hat Paul McCartney mal in einem Interview zugegeben.
Das ist für mich allerdings auch eins der großen Mysterien des R‘n‘R: was an der Pet Sounds so bahnbrechend und einflussreich gewesen sein soll. Mir ist ja bewusst, dass das Album von Zeitgenossen derart rezipiert wird, aber für mich als Spätgeborenem klingt es fast unerträglich generisch. Vielleicht weil es so einflussreich war, dass es so oft sehr ähnlich kopiert wurde?
 
Das ist für mich allerdings auch eins der großen Mysterien des R‘n‘R: was an der Pet Sounds so bahnbrechend und einflussreich gewesen sein soll. Mir ist ja bewusst, dass das Album von Zeitgenossen derart rezipiert wird, aber für mich als Spätgeborenem klingt es fast unerträglich generisch. Vielleicht weil es so einflussreich war, dass es so oft sehr ähnlich kopiert wurde?
Der englische Wiki Eintrag erklärt sehr viel dazu, va der "Influence" Teil.
 
Der englische Wiki Eintrag erklärt sehr viel dazu, va der "Influence" Teil.
Danke für den Tipp, da steht manches drin, was ich noch nicht gewusst hatte (zum Beispiel, dass Wilson sich von "Rubber Soul" von den Beatles inspiriert gefühlt hatte).

Das ist für mich allerdings auch eins der großen Mysterien des R‘n‘R: was an der Pet Sounds so bahnbrechend und einflussreich gewesen sein soll. Mir ist ja bewusst, dass das Album von Zeitgenossen derart rezipiert wird, aber für mich als Spätgeborenem klingt es fast unerträglich generisch. Vielleicht weil es so einflussreich war, dass es so oft sehr ähnlich kopiert wurde?
Die Kompositionen sind harmonisch schon ziemlich komplex, und auch die Instrumentierung ist ungewöhnlich/revolutionär - Letzteres hört man oft erst, wenn man den Stereo-Mix aus den 90ern hört (er hat oft Instrumente unisono spielen lassen, um sie zu einem Klang verschmelzen zu lassen, den man keinem Instrument zuordnen kann; im Stereomix sind diese Instrumente dann L-R-gezogen, sodass man den Ursprung erkennt). 1966 gab es ja (fast) noch keine Synthesizer.
Auch textlich war die "Pet Sounds" ganz anders als viele Pop-Alben der damaligen Zeit.
Wer die "Pet Sounds" mag, sollte mal nach der Mehrere-CDs-Box suchen, da ist der Stereomix dabei und auch etliche Instrumental-/Vokalspuren, die vieles verständlicher machen - extrem spannend.
Und schließlich sei auch noch die "Smile" empfohlen, sein Spätwerk, das sehr auf "Pet Sounds" aufbaut.

Schöne Grüße
Bert
 
Eigentlich war bereits "Revolver" die direkte Antwort auf "Pet Sounds". Bei "Sgt. Pepper" ging es darum, sich als eine Band neu zu erfinden, die nicht mehr auf Tour geht, sondern nur noch im Tonstudio arbeitet.
 
"Pet Sounds" wurde im Mai 1966, "Revolver" im August 1966 veröffentlicht. Zeitlich kommt das mit der "direkten Antwort" natürlich irgendwie hin, aber die Veröffentlichungsdaten liegen ziemlich dicht beieinander.

Sowohl George Martin als auch Paul McCartney haben sich erst bei der Veröffentlichung von "Sgt. Pepper..." im Mai 1967 in Interviews explizit auf "Pet Sounds" bezogen.
 
Anhang anzeigen 240218


Am Freitag eingetroffen, macht nach dem Lesen der ersten 60 Seiten schon mal bis auf eine sachlichen Fehler, dass Hütter und Schneider die Synthesizer mit Hilfe ihrer Eltern angeschaft hatten, einen sehr guten Eindruck.
Information dazu: Zu diesem Buch gibt es auch einen langen Thread https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/kraftwerk-gesamtwerk.141170/ vielleicht interessant für die, die ihn noch nicht gesehen haben und ordentlich kontrovers.
 
Das ist für mich allerdings auch eins der großen Mysterien des R‘n‘R: was an der Pet Sounds so bahnbrechend und einflussreich gewesen sein soll. Mir ist ja bewusst, dass das Album von Zeitgenossen derart rezipiert wird, aber für mich als Spätgeborenem klingt es fast unerträglich generisch. Vielleicht weil es so einflussreich war, dass es so oft sehr ähnlich kopiert wurde?

In der Zeit so 1978-1980 irgendwann ( da war ich 10-12 ) war Pet Sounds eines meiner Lieblingsalben. "Sloop John B" war das erste was ich auf auf der Gitarre konnte. Und schon da empfand ich Beatles grösstenteils als Kinderlieder.
Beeinflusst durch meinen Vater ( mein Grossvater war Ami ) hatte ich mehr Grateful Dead, Mountain, CCR, Eagles, Hendrix aber auch englische Bands wie Cream oder the Who auf dem Schirm und durch meine Mutter Bob Marley, alles was in die Soul/Funk/Disco Richtung ging.... Ich glaube ich fand damals schon Blondie ganz cool...
Auf JEDEN Fall Kate Bush als die rauskam. Da war ich 10 oder so. Dasselbe "The Kick Inside" Album auf Vinyl von damals habe ich heute noch.

Was jetzt Beatles ODER Beach Boys angeht: Damals war alles in Aufruhr und im Umbruch.
Grateful Dead wurden 1965 gegründet und haben von Anfang an so ihr ganz eigenes Ding durchgezogen, Velvet Underground wurden 1964 gegründet....
Damals war ziemlich viel im Fluss, es ist nicht so dass die Beatles anfangs tatsächlich so viel innovativer waren.
Sie waren halt die Teenage Heroes, Boy Band, Backstreet Boys ihrer Generation, nur musikalisch äusserst fähig und auch mit guter neuartiger Musik. Mit einem durchschlagenden kommerziellen Erfolg.


Deswegen finde ich die Diskussion "Beastles oder Kraftwerk" ja auch so unsinning. Wer sich mit der Musik aus dieser Zeit beschäftigt ( was ich sehr viel getan habe ) wird so viele Bands finden die innovativ waren und sich alle gegenseitig beeinflusst haben, dass eine Aussage, das ganze auf die Beatles festzumachen viel zu vereinfacht ist ( schon allein vom zeitlichen Abstand her ).

Wenn man einfache Antworten auf komplizierte Themen mag kann man schon "Beatles oder Kraftwerk" Youtube Videos anschauen und darüber dann so lange streiten bis man im besten Fall feststellt dass die Frage einfach schon unsinnig war.


Dieses Instrumentalstück ist von 1962. Wer Ähnlichkeiten zum frühen Beatles-leicht-angezerrten-Gitarrensound findet möge sie behalten. Und sowas gibts zuhauf.
Die Beatles haben für Revolver übrigens darüber nachgedacht genau diesen Produzenten in dessen Studio ( Stax ) das damals schon aufgenommen wurde zu nehmen bevor sie sich wieder für England entschieden haben.

 
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Sowohl George Martin als auch Paul McCartney haben sich erst bei der Veröffentlichung von "Sgt. Pepper..." im Mai 1967 in Interviews explizit auf "Pet Sounds" bezogen.
Das habe ich anders in Erinnerung. Und gerade erst habe ich gelesen, dass "Here There And Everywhere" auf Revolver direkt inspiriert sei von Pet Sounds. Aber ist ja auch egal. Jedenfalls haben die Beatles natürlich auch sehr gerne und oft die Einflüsse anderer Musiker aufgenommen und verarbeitet - so wie jeder.
 


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