Ich kenne kaum eine Definition, die von der Bezeichnung her unglücklicher gewählt wurde, als die der "Elektronischen Musik" von Eimert, Stockhausen & Co.
Der Konkurrent "Elektrische Musik" hat ja durchaus bis in die fünfziger noch mithalten können, dann hat er auch aufgegeben.
Viel interessanter als der Streit um die "e/Elektronische Musik" ist aber, dass es durchaus Stile und Kunstformen gibt, die sich durch die Erstellung mithilfe von Software auszeichnen, es dazu aber komischerweise kein allgemein bekanntes und akzeptiertes Wort wie "Computerkunst" o.ä. gibt.
Dort beschreibt man Stile und Werke viel eher mit Begriffen, die deren Form und Inhalt beschreiben, und nicht bloß das Tool.
Man kann "Neue Musik" komponieren, die dann je nachdem wie man sie vorführt oder produziert, "Elektronische Musik", "Computermusik" oder eben rein akustisch ist.
Obwohl Kraftwerk-Kompositionen (überwiegend) Popmusik sind, ist der Begriff "Elektronische Musik" dann aber dennoch nicht komplett fehl am Platz dafür, denn es gab nie eine Regel, wonach Kompositionen der "Elektronischen Musik" unbedingt immer und nur "Neue Musik" sein müssen.
Gegenprobe: Spiele (die meisten) Kraftwerk-Tracks mit einer Rockband oder einem Kammerorchester nach, und es werden nicht mehr die gleichen Songs sein, weil der Sound eben unverzichtbar für die Kompositionen ist - das ist Tatbestandsmerkmal der "Elektronischen Musik".