Kraftwerk - „Einflussreicher als die Beatles?“ (DW)

Was bedeutet es, dass eine Musik elektronisch ist?
Mithilfe elektronischer Instumente erzeugt halt, mehr nicht.
Was als erste Eingrenzung taugt (oder auch nicht, ähnlich wie die erwähnte Klaviermusik).

Ist das nicht eine andere Schreibweise als elektronische Musik, denn elektronisch ist ein Adjektiv und beschreibt die Musik in ihrer Art, man könnte das auch Genre nennen.
Deshalb schreibt deine rote Zeitschrift ja auch Elektronische Musik und nicht elektronische Musik. Und "elektroakustische Musik" sogar in Gänsefüßchen - scheint ja alles etwas zu bedeuten.

Kraftwerk machen Musik mit elektronischen Geräten, was aber nichts über das Wesen der Musik aussagt, da ist die Spannweite riesengroß. Ich mag präzise Furmulierungen, denn nur die sind letztendlich aussagekräftig.
Da hast du völlig recht, allerdings gelten alle diese Bedenken auch für Herrn Hütters Genrebezeichnung "Synth-Pop". Oder?

Ich weiß auf jeden Fall, was du meinst (eine Hausfrau hat sowas im Gefühl) und würde dringend bevorzugen, nicht irgendwann von dir umgebracht zu werden!

Schöne Grüße
Bert
 
Ich kenne kaum eine Definition, die von der Bezeichnung her unglücklicher gewählt wurde, als die der "Elektronischen Musik" von Eimert, Stockhausen & Co.

Typisches Beispiel für etwas was völlig aus der Zeit gefallen ist, weil man sich damals die unglaubliche Entwicklung der "Elektronik" als technisch-physikalische Beschreibung für eine inzwischen sehr weit verbreitete, wenn nicht dominierende Art der Klangerzeugung und Aufnahmetechnik, nicht vorstellen konnte.
 
Ich war ein paar Mal da und auch einmal im Dexheimer Steinbruch. Fand das ganz sympathisch; zwar auch Techno, aber eine ganz andere Szene als die im Gray, Omen etc. Mochte die Vielfalt immer sehr.

Omen waren immer gute Partys, klar anderes Setting. Die Bramas hatten damals ja mehrere Outdoor Locations, eine hier um die Ecke , zwischen Ockenheim und Appenheim ist auch ein Steinbruch der öfter genutzt wurde .

Ich selbst hatte zu der Zeit im blauen Haus in Fellbach gewohnt. Von da aus haben wir viele Partys veranstaltet, auch größere, Goa Noha zb. Aber war schon recht krass teilweise, die Leute komplett verspult. Ein Kollege hat mir erzählt, die ersten Sets vom Väth sollen damals auch eher Goa gewesen sein, hat ihn mal in der Schweiz spielen sehen- die Geschichten die man sich so erzählt…
 
normalerweise können menschliche Gehirne , aus schlecht formulierten und gechriebenen Texten,
die richtige Information automatisch heraus lesen und verstehen

genau wie, fehlende Wörter in Sätzen oder Buchstaben in Wörtern ersetzen....

oder wenn wir vom Hand einen Kreis zeichnen und mehre Ellipsen übereinander gemalt haben
wird es irgendwann zum Kreis, weil das Auge bzw. das Gehirn, die richtigen Linien heraussucht und/oder kombiniert

das sind die kognitiven Fähigkeiten
scheinen hier teilweise ziemlich unausgeprägt zu sein... Bildung ist da manchmal verschlimmernd, weil der gebildete Mensch sein Wissen nicht richtig mit der Realität verknüpfen kann

denn alleine aus dem Kontext heraus kann ich doch verstehen ob
ob es um das Genre "Elektronische Musik" geht oder Oberbegriff: elektronische Musik gemeint ist ...das hatten wir schon so oft...mühseeling u. unnötig

genauso wie ich weiss, dass wer vom BMW E30 Coupe spricht ,
die 2 türige Limosine meint ... da muss ich nicht jedes mal drauf hinweisen, dass es vom E30 kein Coupe gibt
 
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Natürlich bezieht sich KW auf bestehende Musik. Sagen sie ja selber, dass sie Pop-Musik machen. Halt mit Instrumenten, die Klang künstlich erzeugen, das konnten damals nur Synthesizer. Schlagermelodik und -Harmonik und -Beats waren ihnen sogar recht.

Keiner, der kommerziell Erfolg hat, kommt ohne Bezüge aus. Da kann er oder sie noch sehr nach was "Neuem" suchen wollen. Musiker sowieso.
Das macht es ja umso schwerer! Und die Leistung umso größer, wenn es gelingt. Wenn etwas nicht untergeht im Rauschen der Medien, hat es immer einen Bezug auf oder zu etwas. Das war schon 1970 so. Das geht evolutionär gar nicht anders. Wahrnehmung und so. Auch wenn die Hybris des Künstlers das ungerne zugibt.

Das Neue ist bei KW aber nicht Musik per se. Sondern Musik als Teil eines Gesamtkunstwerks. So konsequent hat das damals keiner durchgezogen.

Was KW so einzigartig und einflussreich macht, ordne ich – unter Inkaufnahme meiner generellen Unwissenheit und rudimentär vorhandenen Intelligenz (das schreibe ich nur, um mitlesende Narzissten Milde zu stimmen) – so ein:
KW waren die ersten Musiker, die einen Konzeptgedanken kompromisslos durchgezogen haben. Sie haben das Musiktheater (für die Liveperformance), die Videokunst (für MTV) und die Klangerzeugung (elektronisch und nicht mechanisch +- elektrisch verstärkt) konsequent dem Leitgedanken "Menschmaschine" untergeordnet. Sogar ihre Herkunft (deutsch) und der Umgang mit den Medien wurde ins Konzept aufgenommen. Ohne das alles wäre "Autobahn" vielleicht pop-historisch originell, aber nicht grandios. KWs Musik selbst ist deswegen mE. konzeptionell genial. Nicht kompositorisch. Und auch nicht bei der Wahl der Musikinstrumente. Der Umgang mit dem Synthesizer, also die Geisteshaltung, durchaus. Da mag die Dirigenten-Haltung die Lösung gewesen sein. Musikalisch hat KW Kinderlieder für Erwachsene komponiert – was handwerklich gar nicht so einfach ist. Die Musik bei KW selektiv zu betrachten, ist wie den Speck aus der Blutwurst nehmen und dann den Einfluss von Blutgeschmack auf das Metzgereiwesen betrachten (das war mutig, ich weiß :)).

Wer hätte denn, 1970 +, "Menschmaschinen"musik singen sollen, ausser Robotern? Was hätten KW denn, auch in den 80er, anderes zur Klangerzeugung benutzen können, bei diesem Konzept, als Synthesizer? Analoge Bandmaschinen, digitale Bandmaschinen? Aufnahmen von einstürzenden Neubauten? Motorenklang? Waschmaschinensamples? Was KW so einflussreich gemacht hat und immer noch macht, ist das Konsequente. Auch in der Musik. Aber nicht das "Neue" im Klang, das daraus entsteht. Deren Musik war am Ende gerade so "Neu", dass man sie noch prima konsumieren konnte. Weltweit.

Was ich sagen will: Das Einflussreiche bei Kraftwerk ist nicht das "Neue" an deren Musik, sondern, dass Pop ein Gesamtkunstwerk sein kann, wenn ein tragfähiger Konzeptgedanke da ist, der konsequent und kompromisslos durchgezogen wird.

Buchtipps und Literaturnachweise, die meine Einschätzung und Deutung selbsterlebter Beobachtung wissenschaftlich objektivieren – positiv oder negativ – darf sich jeder gerne selber prompten.
 
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Im Videobeitrag wird deutlich formuliert, dass Kraftwerk sich nicht wie die Beatles und andere Popmusiker auf vorangegangene Musikrichtungen und Stile bezogen, sondern etwas grundsätzlich Neues "erfunden" hatten.
Aber die theoretische Vorarbeit wurde doch von anderen geleistet. Du hast es ja selbst zitiert.
 
Du findest auch, dass der weltbeste Christstollen vom Cafe Mehr in Bonn-Mehlem stammt...?
Rosinen gehen gar nicht und Wein ist Alk - alles ohne Schönheit, also wer das so ernst nimmt, der ist hier verloren!
Aber Mehlem - da war ich sehr oft, kenn ich. Aber solche Dinge würde ich hier nicht posten. Egal, soll ja eh der Verlaberung dienen. Gratulation. Triangulation. Beats per Minute.

Ich hab dem hier aber eh nichts mehr hinzuzufügen. Es ist eh alles gesagt, ausreichend.
Wir reden ja über Dinge, die schon sehr lange her sind.
 
Rosinen gehen gar nicht und Wein ist Alk
Sowohl Rosinen als auch Wein sind tote Weintrauben.
Passt also schon.
Allerdings: Rosinen mag ich, Wein nicht.
Und: Kraftwerk mag ich, und die Beatles auch.
Und Mic und Dirk auch, wo ich schon mal dabei bin.

Der Kollege kernelkid hat das sehr schön zusammengefasst, finde ich - inklusive Blutwurstgleichnis (der Begriff wird dereinst Einzug in die musikhistorische Fachterminologie finden, da bin ich ganz sicher).

Das mit der elektronischen Volksmusik hinkt meiner Meinung nach etwas, weil Volksmusik sich eigentlich im Lauf von Jahrhunderten entwickelt und nicht von Einzelpersonen geschaffen wird (das Genre, nicht die Musik selbst) - sowohl Kraftwerk als auch Volksmusik werden allerdings vornehmlich von älteren Semestern konsumiert (freilich nur selten von denselben Individuen), in dieser Richtung wird also schon ein Schuh draus...

Schöne Grüße
Bert
 
"Alk" bezeichnet umgangssprachlich Alkohol und Alkoholiker und mit einem Wein für kanpp 50,- Euro wird man mit Sicherheit nicht zum Alkoholiker, da ist Schnaps für 3,95 die Pulle eher die Falle. Wenn jemand einen derart prämierten Wein auf diese Weise abtut, könnte man argumentieren, dass diese Person die kulturelle, handwerkliche und sensorische Dimension eines solchen Produkts verkennt und bewusst eine Assoziation zu einer Randgruppe der Gesellschaft herstellen möchte. Wein ist schließlich mehr als nur Alkohol – er ist auch Ausdruck von Tradition, Kunstfertigkeit und Natur. Und jetzt als Moderator nicht erklären, dass das mit dem Thema nichts zu tun hat. Herr Moogulator hat mit dieser Geringschätzung angefangen. Und das ist böse.
 
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Die Krautrocksachen von KW mag ich dito genauso wie alles andere inclusive bis zum Album Electric Cafe.

gestern hab ich mir die Conny Plank Doku angesehen und ein tolles Krautrock Lied entdeckt. Ich find das klasse und will das
als Vinyl!! So wie ich auch das Ralf & Florian Album genial finde.
Irre ich , oder hat J.Carpenter bei Klapperschlange auch solche speziell Deutsche Kraut-Musik im Film eingebaut oder sich davon inspirieren lassen? Ich erinnere
mich an eine Passage im Film als ein Auto mit Kronleuchter auftaucht. Die Musik klingt sehr ähnlich wie folgendes. Ich meine vom Krautrock hat
sich doch auch NDW beeinflussen lassen oder? Stimmts oder habe ich recht? ;-)

 
Was mich erstaunt ist, dass hier offensichtlich nur linear gedacht wird.

Kraftwerk hat Techno ermöglicht. Ursache Wirkung, schön simpel. Ich bin mir sicher daß das so nicht nachweisbar sein wird, solche Entwicklungen sind eher wie Netzwerke wobei viele Ursachen kombiniert zu einer entwicklung führen. Und was hier völlig verlorengeht ist, wer hat Kraftwerk inspiriert? Wirklich "neu" war da nichts. Erkennt man schon daran dass das jeder hören konnte ohne sich zu fragen was das überhaupt soll.....
 
Kraftwerk hat Techno ermöglicht.
da sage selbst ich "hä? ,wieso dat denn?" Techno hätte es auch so gegeben, aber ein gewisser Einfluss
war halt da. Den kann kann nicht leugnen. Aber wer will das auch. Hier wird halt einfach bissi Fachgesimpelt und im besten
Fall postet jemand mal ein cooles Musikstück das ich noch nicht kannte.
Michael Jonzun war übrigens von Kraftwerk geprägt, aber auch von David Bowies "Space Oddity" hat aber mit seinen Eigenen Sachen wieder andere geprägt. Ich kenn z.B. `n Acid Song in dem dieser berühmte Space is the Place Count Down benutzt wird.
 
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Irre ich , oder hat J.Carpenter bei Klapperschlange auch solche speziell Deutsche Kraut-Musik im Film eingebaut oder sich davon inspirieren lassen? Ich erinnere
mich an eine Passage im Film als ein Auto mit Kronleuchter auftaucht. Die Musik klingt sehr ähnlich wie folgendes. Ich meine vom Krautrock hat
sich doch auch NDW beeinflussen lassen oder? Stimmts oder habe ich recht? ;-)


Nee, das klingt bei Carpenter schon anders und auch cooler:
 
da sage selbst ich "hä? ,wieso dat denn?" Techno hätte es auch so gegeben, aber ein gewisser Einfluss
war halt da. Den kann kann nicht leugnen. Aber wer will das auch. Hier wird halt einfach bissi Fachgesimpelt und im besten
Fall postet jemand mal ein cooles Musikstück das ich noch nicht kannte.
Michael Jonzun war übrigens von Kraftwerk geprägt, aber auch von David Bowies "Space Oddity" hat aber mit seinen Eigenen Sachen wieder andere geprägt. Ich kenn z.B. `n Acid Song in dem dieser berühmte Space is the Place Count Down benutzt wird.
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Und noch einmal ein Gedanke aus einem meiner Beiträge hervorgeholt. Kraftwerk hat mit ihrer Art des Live-Mixings (vgl. Live-P.A.) eine neue Art der Aufführung geschaffen. Grundlage dafür war die Idee der Conductor Philosophy, die ich Ralf Hütter und Florian Schneider vorgestellt hatte. Das gilt bis heute in der DJ-Kultur.

ich habe es vorhin gerade an anderer stelle erwähnt: die anzahl der neuartigen produktionstechiken, die die beatles als urmutter hatten ist 10 mal so groß wie die von kraftwerk: von stereopanning, hall als effekt, unkonventioneller mikrophonaufstellung, frequenzteilern, bänder rüclwärts laufen lassen, overdubbing und bouncen bis hin zur verzerrten gitarre oder der einführung viel längerer singles als jemals zuvor steht da einiges auf dem beatles konto, was auch das von dir ganz alleine erfundene gesamtkunstwerk kraftwerk ziemlich matten aussehen lässt.

"revolution 9" war "elektronische musik" im vergleich zu hütters "tone float" album, und vermutlich sogar im vergleich zu "ruck zuck".
 
Ich habe mir zu Weihnachten einen Brunello gegönnt... Wieviel die Flasche gekostet hat, sage ich aber nicht...
Zu Silvester werde ich wieder Dom Pérignon ausschenken...

Ist ja nur einmal im Jahr... Da darf man sich auch was gönnen...
 


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