Kraftwerk - „Einflussreicher als die Beatles?“ (DW)

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@Dirk Matten btw danke für das Foto... Ich habs mir jetzt bei Amazon bestellt für 75 Euro, weil ich das Werk noch nicht gelesen hatte... Ein gutes Weihnachtsgeschenk für mich, der sehr wissbegierig ist...Man kann studieren, wie man will...
Dennoch gibt es immer neues zu entdecken...
 
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Bei der Fragestellung am Anfang ging es nicht darum, was man gut oder weniger gut findet, wie viele Tonträger verkauft wurden oder ob die Musik Jahrhunderte überdauert, sondern ob Kraftwerk einflussreicher als die Beatles waren. Hier wird aber nicht danach gefragt, wem oder was der Einfluss zuzurechnen ist. Von daher ist die Ausgangsfrage unpräzise. Wie könnte die Frage sinnvoll ergänzt werden bzw. richtig formuliert lauten? Hier liest man im Grunde nur private Befindlichkeiten, aber wen interessieren die überhaupt?
 
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Cabaret Voltaire beschrieb die Musik von Kraftwerk so, dass die dort immer die gleichen Stereotypen an Musik verwendet haben und Cabaret Voltaire wollten das anders machen, wollten sich davon abheben. Das sagte der Band Chef in einem Interview. Und so ist es leider so, wenn sie auch damals sicherlich einen neuen Trend gesetzt haben und auch innovativ waren Anfangs sind es doch immer die gleichen durchschaubaren Stereotypen.
 
Zurück zur Ausgangsfrage des Threadstarters/von DW.

Ich frage: Wie misst man "Einfluss"? Kann man ihn überhaupt messen, um zu einer Aussage zu kommen wie: "Gruppe A ist einflussreicher als Gruppe B?"

Dass beide Gruppen extrem inspirierend gewirkt haben, steht außer Frage. Aber wer wer davon "mehr Einfluss" auf wen auch immer gehabt mag, lässt sich aus meiner Sicht wohl kaum seriös beantworten.
 
Interessanter wäre evtl gewesen, welche relevanten Künstler aus dem Bereich Musikelektronik (im weiteren Sinne) Kraftwerk NICHT als Einfluss gelistet haben. Es war aber kurzzeitig eine trollige Diskussion.

Schöne Weihnachten an alle!
 
Mir ging es nie darum, Ralf Hütter und Florian Schneider davon zu überzeugen, sich nicht wie ein traditioneller Musiker zu verstehen, sondern als "Machinist", der die Geräte überwacht und steuert. Das dann in einer Live-Situation, vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Live_PA, und ich denke, dass das von Kraftwerk entsprechend umgesetzt wurde und wird. Darauf berufen sich viele Musiker und von daher ist Kraftwerk einfussreicher als die Beatles auf die Musik und wie sie produziert wird bis heute. Die Beatles hatten zu ihrer Zeit großen Einfluss auf die Frisuren, hat sich aber nicht durchgesetzt.
Also hast du das Bandkonzept entworfen?
 
Ich hab mir 2008 eine Groovebox gekauft und hab damit Sachen gemacht, die man auch durchaus als stilprägend bezeichnen könnte, aber ich war ja da nicht der erste, hätte ich das Anfang der siebziger Jahre so gemacht, hätte man vielleicht auch mein Stil kopiert. Ha ha ha. Also den Bonus den Kraftwerk hatte , war einfach deshalb , weil sie einer der ersten waren, halt den richtigen Zeitpunkt erwischt, so wie in der Gründerzeit auch andere Dinge entstanden sind, zu Beginn der Industrialisierung. Und die Idee dazu. Sie waren sicherlich anfangs innovativ und haben oft für ihre Musik eigene Sachen gebastelt oder sich anfertigen lassen. Für mich waren die Beatles immer irgendwie eine wilde Rockband aus alten Zeiten, mit einprägsamen Melodien und Refrains, Abba hatte dort auch ein Wiedererkennungswert, wobei die Beatles auch immer alles genau geplant hatten, im Gegensatz zu den Stones, die auch mehr improvisiert haben. Für solche Rockgruppen wie die Beatles, waren die Musikinstrumente mehr oder weniger nur Mittel zum Zweck ohne weiteres nachdenken. Während Kraftwerke da eine Verbindung herstellen wollte, zwischen Mensch und Maschine und sich auch so nach außen verkauft hatten. Es gibt heute eine Menge Rockbands, die sich haben von den Beatles beeinflussen lassen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Techno und so weiter auch ohne Kraftwerk hätte entstehen können und der Ursprung von Hip-Hop lag ja nicht in der elektronischen Musik.
 
Ich hab mir 2008 eine Groovebox gekauft und hab damit Sachen gemacht, die man auch durchaus als stilprägend bezeichnen könnte, aber ich war ja da nicht der erste, hätte ich das Anfang der siebziger Jahre so gemacht, hätte man vielleicht auch mein Stil kopiert. Ha ha ha. Also den Bonus den Kraftwerk hatte , war einfach deshalb , weil sie einer der ersten waren, halt den richtigen Zeitpunkt erwischt, so wie in der Gründerzeit auch andere Dinge entstanden sind, zu Beginn der Industrialisierung. Und die Idee dazu. Sie waren sicherlich anfangs innovativ und haben oft für ihre Musik eigene Sachen gebastelt oder sich anfertigen lassen. Für mich waren die Beatles immer irgendwie eine wilde Rockband aus alten Zeiten, mit einprägsamen Melodien und Refrains, Abba hatte dort auch ein Wiedererkennungswert, wobei die Beatles auch immer alles genau geplant hatten, im Gegensatz zu den Stones, die auch mehr improvisiert haben. Für solche Rockgruppen wie die Beatles, waren die Musikinstrumente mehr oder weniger nur Mittel zum Zweck ohne weiteres nachdenken. Während Kraftwerke da eine Verbindung herstellen wollte, zwischen Mensch und Maschine und sich auch so nach außen verkauft hatten. Es gibt heute eine Menge Rockbands, die sich haben von den Beatles beeinflussen lassen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Techno und so weiter auch ohne Kraftwerk hätte entstehen können und der Ursprung von Hip-Hop lag ja nicht in der elektronischen Musik.
Jazz, Funk und anderes war für Hiphop viel entscheidender.
 
Wie könnte die Frage sinnvoll ergänzt werden bzw. richtig formuliert lauten? Hier liest man im Grunde nur private Befindlichkeiten, aber wen interessieren die überhaupt?

Entweder muss man objektiv messbare Metriken anwenden, dann sind selbstredend Plattenverkäufe zu berücksichtigen, oder (wenn die Meinungen der User hier eh keine Relevanz haben) es sind halt subjektive Eindrücke anderer Künstler heranzuziehen. Einer davon war ja z.B. der von mir in den Raum geworfene Matt Groening mit seinen Simpsons. Man muss kein Fan dieser Serie sein, um anerkennen zu können, dass das Format seit 1989 ununterbrochen in mittlerweile 36 Staffeln produziert wird und seinerseits einen erheblichen kulturellen Einfluss ausübt.

Am Ende ist es aber völlig unerheblich, wer oder was etwas gut findet und in seine eigene Arbeit einfließen lässt. Wenn ich Gruppe A toll finde und diese Gruppe A ihrerseits Künstler B toll findet und referenziert hat, bedeutet das auf keinen Fall, dass ICH Künstler B auch gut finden müsste. Solche Kausalketten gibt es einfach nicht. Aber dieser letzte Eindruck scheint hier irgendwie immer unausgesprochen in dieser Diskussion mitzuschwingen...
 
Jungs - es ist nur eine einfache Frage, die man deutlich entspannter lösen kann. Und richtig, es geht nicht um "gut finden", sondern um den Einfluss. Ich habe es zumindest so gedeutet, dass man damit Leute inspiriert und Bands beeinflusst hat. Das man Popkultur generiert (da sind die Beatles sicher schwer weg zu denken) und schlage auch zudem vor, nicht zu ernst zu nehmen, wenn ein Musikjournalist (nehme ich an) das mal so sagt. Der freut sich n Bein raus, wenn der liest, wie das abgeht - die ersten Seiten waren deutlich koorperativer.

Das ist kein Krieg, es ist sowieso egal, ob jemand gewinnt und wenn einer zB partout einer der Bands nicht mag- ist das vollkommen wurscht, weil - du und ich bestimmen das nicht. Das bestimmt eben der Einfluss - den man gern mal versuchen kann zu "messen", Das wird subjektiv bleiben. Man könnte da zwar wissenschaftlicher herangehen - aber das wird wohl keiner machen. Aber als Dissertation vielleicht. In dem Falle könnte man Elemente und Versatzstücke in der Musikwelt suchen, Herstellungstechniken und Arbeitsweisen. Es ist natürlich auch ok, zu sagen - dass das jeder könne - aber das Abwertungsprinzip hilft absolut nicht weiter. Weder die Leute doof zu finden noch Kraftwerk oder die Beatles. Sind ja erwachsen. Also - halbwegs.

Das anerkennen findet sowieso nicht im und durch das Forum statt und wird dann von der Schallwelle gegengezeichnet.
Vielleicht hilfts, und frohe Weihnachten dazu. Eine Zeit der harten Auseinandersetzung. Was hätte Jesus getan? Hätte er Kraftwerk Einflüsse gezählt oder Leute, die mit einem Buchla richtige Musik machen oder ob die Beatles oder er bekannter seien? Er hätte eine Peitsche genommen…
 
Also hast du das Bandkonzept entworfen?
Conductor-Philosophy (engl.) ist in Amerika die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Grundeinstellung von Komponisten gegenüber elektronischen Speicher- und Steuereinheiten. Diese Grundhaltung wird von ihnen nicht wie das Verhältnis Spieler-Instrument, sondern eher als Beziehung Dirigent (engl. conductor) -Orchester verstanden: Denn Hybride Systeme, deren Konzeption mit dem Wort "C.-Ph." charakterisiert wird, können Funktionen der Speicherung ("Partitur"), deren spätere Beeinflussung ("Interpretation") und wiederum deren Speicherung ("Reproduktion") ausführen.
Max V. Mathews, der zusammen mit John R. Pierce in den Bell Telephone Laboratories praktikable "Computer Sound Synthesis Programs" (Computerprogramme zur Klangerzeugung) entwickelt hat, beschreibt seine der C.-Ph. zugrunde liegenden Vorstellungen der Arbeit mit Computern: "Der Dirigent spielt nicht persönlich jede Note einer Partitur, vielmehr beeinflusst (und kontrolliert er hoffentlich) die Art, in der die Instrumentalisten die Noten spielen. Der Computer-Ausführende sollte nicht versuchen, den gesamten Klang in Realzeit zu definieren. Vielmehr sollte der Computer eine Partitur enthalten, und der Ausführende sollte die Art beeinflussen, in welcher die Partitur gespielt wird. Seine Einflussnahme kann viel mannigfaltiger sein als jene des konventionellen Orchesterdirigenten, der in erster Linie Tempo, Lautheit und Stil kontrolliert. Er kann z.B. eine zusätzliche Stimme nach eigenem Ermessen einführen oder Bestandteile einer Stimme wie etwa deren Tonhöhen, während der Computer den Rhythmus liefert ...
Der Computer sollte mehr tun als nur dem Dirigenten folgen, er sollte sich auch aller Anweisungen des Dirigenten erinnern, so dass eine einmal erreichte gewünschte Aufführungsart repetiert werden kann. Darüber hinaus sollte er dem Dirigenten erlauben, jeden Teil seiner Interpretation oder der Partitur zu ändern".
Aus diesen Forderungen an den Computer lassen sich neue Zusammenhänge von Komposition, Interpretation, vor allem aber Improvisation entwickeln. Einige Institute in Amerika arbeiten äußerst aktiv auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet.

Aus "Das Lexikon der elektronischen Musik"
Herbert Eimert, Hans-Ulrich Humpert
Bosse Verlag Regensburg 1973
 
Der freut sich n Bein raus, wenn der liest, wie das abgeht - die ersten Seiten war das deutlich koorperativer.

Ich würde den Titel des DW-Videobeitrages ganz grundsätzlich schon schwer in Richtung Trollposting einsortieren. ;-) Polarisierendes Clickbaitinggebaren. Fehlt eigentlich nur noch ein empörtes Maulaffenfeil nach Munchs "Der Schrei" als Videothumbnail.
 
Mir geht im Journalismus schon länger dieses Abgrenzende auf den Sack, der offensichtlich nur dazu dient ein Thema in die Diskussion zu bringen. Statt Beatles hätte man auch die Stones, Pink Floyd oder was auch immer einsetzen können.

Wenn man es neutral betrachtet, verändert sich die Musik seit Jahrzehnten.
 
Welche Frage sinnvoller wäre, hat Kraftwerk auf die heutige Musik mehr Einfluss als die Beatles. Musik ist im Fluss und ich kann die Musik Ende der 60/Anfang der 70s nicht mit 2024/25 vergleichen. Und wenn man die kurze Zeit des Britpops in den 90s nimmt, da waren die Einflüsse ganz klar... nur heute erscheint mir das anders zu sein. Vielleicht haben wir aber 2035 ein Revival der Gitarre... Grunge kam ja auch aus dem "Nichts"...
 
Dann der gesamte Britpop, der ohne die Fab 4 nicht existiert hätte (Oasis, Blur usw...)

ja genau , da sehe ich auch den grossen Einfluss der Beatles... auf Mainstream Songwriter - Pop Musik und Radiohörer
und da wünscht man sich manchmal einfach nur, es hätte sie nie gegeben
NO-asis ...ist mein Motto, Sorry

auf Kraftwerk und deren Musik berufen sich einfach deutlich mehr Musiker die ich persönlich schätze ,
und das sind ganze Genres und nicht nur Bands
hier gehts doch gerade um das:

Ich meine hört euch mal Tor De France an... Das ist wahrlich schlimm.... Minimalistischer schlecht produzierter Kitch mit Kraftwerk Beat und Vocals... Grauenhaft...

eins meiner Lieblingsstücke von KW
und genau das Stück gehört zu den Einflussreichsten , zusammen mit Numbers ..auf HipHop/Elektro/Techno/Detroit/Chicago/Wave ect...
IMO ...nicht für die Menschheit aber für viele Menshcen mit gutem Musik-Geschmack
VIEL wichtiger Oasis und Co....


wenn wir hier also von "grösserem" Einfluss sprechen
doch nich über den komerziellen Erfolg... den hatten die Beatles, ohne nachdecken zu müssen
 
Für mich hat Kraftwerk definitiv auf elektronische Musik/„Tanzmusik“ mehr Einfluss als die Beatles.

Der ürsprüngliche Beatles-Sound war in der klassischen Bandbesetzung 2x Gitarre, Bass, Schlagzeug doch auch keine große Evolution/Revolution gegenüber dem klassischen Rock‘n‘Roll.
 
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