Korg Kronos o. Yamaha Montage

Klingt nach Instant-Pop-Maschinen.
Schnell alle Sounds haben - also der Klassiker - weshalb irgendjemand mal die umständliche Art der Workstations ersonnen hat.
Multitimbral ist wichtig und das kann heute ein "normaler" Synth ja kaum noch.
Schon wichtig, wenn man weiss, was die Leute wollen - aber kann auch so sein, dass die die das anders wollen dann einfach "da stehen".

Aber gut, so ist es auf dem anderen Teil ja auch - wer nicht unbedingt Analog und den Sound der 70er will, der hat es aktuell auch eher schwer - man guckt ein bisschen bei dem anderen.

Das will mir nie so richtig rein - als Unternehmer und Macher muss man ja auch mal nach vorn gehen.
Aber ü40 würde ja bedeuten - die spielen irgendwie in Depeche Mode Coverbands. Du glaubst es nicht, aber es gibt davon mehr als man denkt, nicht nur Still Collins, Claptn Blaubär und Dieb Pörpel-Schulz-Tumpkötter.

Aber ok, da kommen wir ja nicht weit, wenn ich sowas sage.
Es wäre echt interessant, wenn man da einen Schritt geht, so schlimm ist der Kronos ja nicht - außer der Sequencer.
Aber vielleicht ist er auch deshalb so wenig "Performance", weil er nur stur abspielen soll - nicht im Sinne von Live-Machen..
Dabei hat Korg ja wirklich tolle Sachen, was das angeht.

Nunja, beschweren will ich mich nicht - denke das wäre vor Jahren vielleicht das Ding gewesen, was ich selbst hätte haben wollen.
Wenn es das einzige ist, was man braucht, ist das auch prima. Keyboardburg ist ja auch nicht mehr so cool und auch nicht notwendig. Aber solang es sehr verschiedene Zugänge sind, wird es das mindestens geben und solange es noch anderen Sound gibt ebenso.

Mal sehen, wohin es uns treibt.
Gerade die Digitalen müssten ja…
 
Der Sequencer ist auch nicht sooo schlimm. Das ist Jammern auf hohem Niveau, wenn jemand drei 16:9 Monitore auf dem Desk hat und den ganzen Cubase Firlefanz in Vergleich zieht. Der ja eine 9-Stunden DVD Crash Kurs braucht, wie man weiß. Und gleichzeitig eine iPad Music App hochlobt, obwohl gerade dessen Touchscreen ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist, nicht wahr?

Na klar wird da auch DM und Jarre und weiß der Geier drauf performt, soll außerdem noch vereinzelt Leute geben, die selber komponieren :)

Nee, Korg hat schon alles richtig gemacht und der Montage ist auch weitgehend gelungen, die nehmen sich soo viel nicht gegenseitig. Die E-Gitarren sind beim Montage besser, beim Kronos sind dafür die akustischen besser geraten. Aber das ist alles Finetuning, da muss man nicht groß debattieren.
 
Ich verstehe ja nichts davon, aber aus der Ferne ergibt sich für mich der Eindruck, dass der Kronos für "uns" "klassische" Synth-Fans übersichtlicher ist und mehr Möglichkeiten eröffnet, während Yamahas Konkurrent zwar partiell möglicherweise besser klingt, sich aber weniger an die Synth-Fans wendet als an die Band-Keyboarder, die mehr oder weniger nur Presets abrufen. Ist diese Zusammenfassung richtig?
 
Man gucke sich mal die Oberflächen an! :shock:


Sieht die Oberfläche des Kronos aus wie ein Synthesizer...?

Nein!
Sie sieht nach Workstation aus ...und genau das ist der Kronos ja.


Sieht die Oberfläche des Montage aus wie ein Synth...?

Nein!
Und dort wird es zum "Stolperstein", denn genau als Synthesizer wird der Montage positioniert - als "Workstation" funktioniert er schlicht und einfach nicht, obwohl gerade die Oberfläche kein "O-K-O-F" eines waschechten Synthesizers aufweisen kann ...



Wobei ich fairerweise auch sagen muss, dass eine beknopfte Oberfläche für einen "klassischen" FM-Synthesizer eine Herausforderung in sich selbst ist. Ein entsprechendes Produkt, welches einen intuitiven Zugang zu FM gewährt und nicht die Ausmasse eines Jellinghaus-Programmers mitbringt wäre mir aktuell nicht bekannt.

:dunno:
 
hairmetal_81 schrieb:
Sieht die Oberfläche des Kronos aus wie ein Synthesizer...?

Nein!
Sie sieht nach Workstation aus ...und genau das ist der Kronos ja.
Kann man da aber nicht im Bildschirm diese sehr übersichtlichen Synth-Oberflächen abrufen? Bisher war das mein Eindruck ...
 
Ja, genau das kann man. Der Synthesizerlook via Bildschirm ist sogar auf eigenen Geschmack zu trimmen, im Grunde sieht das dann wie auf dem iPad aus und sogar sehr "analog". Den Rest machen die Controller, die man sich mit beliebigen Parametern belegen kann und - ganz traditionell - wie einen analogen Synthesizer bedient. Etwas ungewohnt vielleicht das Ganze, aber es gibt sogar Leute, die haben den MS20 und Polysix per Pappcharts drauflegen zurechtgeschnitzt.

Das das AI1, der VA also, ziemlich was auf der Brust hat, eignet sich der Kronos durchaus als waschechter Synthesizer. Mit MOD7 allemal, aber der ist durch die freie Verkabelung nur was für Hartgesottene.
 
Wer Montage kauft, sollte sich im klaren sein, dass er kein eigenes Audiomaterial in die AWM-Engine integrieren kann.
Fertige Kauf-Librarys ins Flash zu laden, das kann sich auf Dauer als unbefriedigend erweisen.

M1, 01-W, SY-77, SY-99, aber auch die Roland-Synthesizer XP-50 und XP-80 boten wenn überhaubt nur Sample-Cards oder Boards.
Der EX-5 war der erste Synthesizer von Yamaha, der erstmals eigene Samples als Waves ermöglichte. Parallel zum Triton, gefolgt vom Fantom.
Von daher sehe ich den fehlenden Sampler im Montage als Rückschritt.

Frequenzmodulation, generell mag ich so einige Klänge aus der FM-Landschaft, aber ich war noch nie so richtig ein Fan der komplexen FM-Synthese.
Über das relativ kleine Displäy sich an die OPs der FM-X Engine zu wagen, bohhh, warum schreckt mich das nur so ab ??

Weiterhin hatte ich nach den bombastischen Vor-Ankündigungen 2015 des Motif-Nachfolgers mehr Inovativität erhofft, wie z.B. ein größeres Display.
Der fehlende Sequenzer fehlt absolut, die Knöpfe für Start/Stop/Vor/Zurück sind ja vorhanden. Nur für Tracks einen Extra-Laptop irgendwo zu plazieren, nee.
Cubase bei einem richtig großem eingebautem Monitor und eigene Fader und Knöppe für die FM-Abteilung. So hätte ich mir z.B. die Motif-Nachfolge vorgestellt.

Die AWM-Engine ist Klasse keine Frage, aber nicht ohne meine eigenen Samples.

Alles in Allem reizt der Montage mich als Player und Synthie-Fan irgendwie nur sehr bedingt.
Montage + Sampler + gr. Monitor (Win) + starke VA mit Potis und Knöpfe (die auch FM beherrscht), dann hätte ich mich von meinem EX und Motif getrennt.

Vielleicht liegt es ja auch an meinem Alter, 1978 meine ersten Sounds gemacht, Live-Musik mache ich nicht mehr, nur noch Studio.
Der Kronos hat auch einige Nachteile, wie z.B. Lüfter, die filigrane Touch-Bedienung oder die 2-OSC-Struktur der PCM-Engine.
Er hat aber den Sampler, der einfach nicht fehlen darf. Und mehr interessante Sound-Engines. Mod-7 kann übrigens auch FM.
Bei den immensen Möglichkeiten werden jedoch immer die gleichen Knöpfe und Regler betätigt.
Ich frage mich, wie lange sie überhaupt halten, denn den besten Eindruck machen sie auf mich nicht.
Besitzen tue ich weder Montage noch Kronos; auf mich wirkt der Montage "verschlossener" und reizloser, währen ich mich persönlich zum Kronos deutlich mehr hingezogen fühle.
 
Sebastian R. schrieb:
Wer Montage kauft, sollte sich im klaren sein, dass er kein eigenes Audiomaterial in die AWM-Engine integrieren kann.

Doch das geht. Die Samples muss man wenn nötig vorher bearbeiten (Loop Punkte setzen etc.) aber danach kann man sie per USB laden und als normale Wellenformen mit der AWM Engine bearbeiten.
 


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