Konkreet Performer

Phil999

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Konkreet Performer v.2 ist nun auch ein MIDI-Controller. Nodes und Banks können beschriftet werden. Einstellungen werden pro Bank als xml gespeichert, und können so auf andere iPads transferiert werden. MIDI out ist für Noten und CCs, wobei für letztere die Maxima/Minima eingestellt werden können.

Ich habe KP schon länger im Einsatz, im Studio und live, praktisch ausschliesslich für Reaktor. Mit MIDI eröffnen sich nun neue Möglichkeiten, die ich bisher noch gar nicht in Betracht gezogen habe. Das war im Prinzip schon vorher möglich, mit OSC-MIDI-Translatorprogrammen wie PD oder OSCulator, daher halt nicht so praktisch. Für mich ist das mit dem Beschriften ein Riesending, musste ich mir vorher doch manchmal die Zahlen merken (Node 3 macht das, Node 5 macht das, etc.). Vielfach ist KP aber ein geführtes bzw. kontrolliertes Chaos, wo man auf solche Dinge gar nicht schauen muss. Man kann zwar genaue Werte setzen (maximal 7 pro Node, für 10 Nodes, plus 4 für die Masternode), aber man spielt eher damit, schiebt oder dreht den ganzen Pulk von Nodes auf spontane Weise, dann wieder einzelne Nodes, dann wieder den Pulk. Beschriftete Nodes helfen aber sehr.

So entstehen schnell und spontan neue Parametersets, die man mit einzelnem Knöpfchendrehen vielleicht nicht so gemacht hätte. Und mit einer Einzel- oder Zweifingerbewegung wie in KP gar nicht machen könnte. Man ändert eigentlich - je nach Mapping - schon das halbe Preset des Targets mit dem Schieben der Masternode bzw. dem Rotieren und Skalieren aller Nodes. Ansteuern kann man alles was man will, doch sind es wohl doch eher die moderneren Klangerzeuger wie Granularsampler und FM-Synths, die sich besonders gut als Targets eignen. Muss aber nicht sein, man kann auch eine einzelne Node greifen (oder nur eine Node in der Bank haben) und wie in einem simplen X-Y-Pad nur zwei Parameter steuern. Dazu kommt noch "Inertia", Verzögerung oder Reibung, was die Bewegung der Nodes verschleppt.

Das Prinzip ist simpel und das Setup auch, und dennoch enorm weitreichend. Wenn man beim Schieben, Drehen/Skalieren auf einen interessanten Klang stösst, kann man die momentane Stellung als Snapshot abspeichern (Doppeltap und Tap, also sehr schnell, 10 pro Bank), und mit einem Tap sofort wieder abrufen. Je nach Target und Mapping kann man das fast als Presetspeicher verstehen. Man kann also den genialen Klang, der im Eifer der Performance mal zufällig und flüchtig entstand und schnell mal als Snapshot abgespeichert wurde, wieder abrufen, und nach der Performance am Target selber abspeichern.

Der Entwickler ist übrigens auch Produktdesigner für Reaktor. Und ich bin nicht verbandelt mit Konkreetlabs oder Native Instruments, nicht einmal Betatester. Einfach nur Anwender, der selber überrascht war wie sehr sich diese App in der Praxis bewährte. Anfangs vor etwa einem Jahr dachte ich mir nicht viel dabei, hab's einfach mal ausprobiert. Seitdem ist KP in der unteren Appleiste geblieben.
 
Hi,

Ich find das Teil ja auch spannend, habe es aber leider nie zum laufen gebracht, nicht mal in Reaktor. Durch das update kam es mir wieder in den Sinn.Habe ich dich richtig verstanden das man seit KP 2 die Midi Translatorprogramme wie z.B. Osculator u.Co nicht mehr braucht? Wie denn dann?

Gruß
 


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