Die Kernfrage bei Hardware ist ja immer welchen Vorteil es bringt, da besonders die Preise schnell sehr Astronomisch werden können.
Im groben gibt es 2 Aspekte (Liebhaberei lass ich mal außen vor) die beim Kauf von Hardware in der Regel berücksichtigt werden:
Ganz offensichtlich: Klang.
Die Maschinen klingen in der Regel irgendwie und das ist ja auch der Aspekt der gewünscht ist. Besonders ältere Maschinen sind meist legendär wegen ihrem Klang. Jetzt sind die good Oldies in Zeiten entstanden, die nicht unseren heutigen Standards entsprechen und Bauart bedingt reichlich Raum für Schwankungen bieten, also kaum eine 1176 klingt wie die andere. Beim Nachbau oder der Emulation liegen dann auch nur ein Bruchteil der Orginale vor um sie zu kopieren. Lange Rede kurzer Sinn, es bleibt einem gar nichts anderes übrig als zu vergleichen und dann möglichst objektiv zu entscheiden was einem besser gefällt. Ich denke auch, dass die Unterschiede zwischen Software und Hardware nicht mehr so groß sind, dass sie einen relevanten Unterschied bedeuten. Das Bisschen mehr hört dann im Endprodukt sowieso keiner mehr, weil er den Song über Spotify streamed
Ok und der zweite Punkt: Workflow.
Es muss irgendeinen Aspekt geben, der die eigene Arbeit beschleunigt oder anderweitig optimiert und mMn findet das in der Regel vor der Aufnahme statt oder in einer Live Situation. Ganz selten ist die Arbeit an der Maschine den Umweg Out of the Box über eine extra Wandlung, mit zusätzlichen Rendering Aufwand und in der Regel komplett fehlender Recalability (stepped Potis sind eine Erleichterung, Fotos, Archivierung, etc. nehmen sie einem aber nicht ab) auch tatsächlich eine Erleichterung.
Der andere Punkt ist vor der Aufnahme, dort kann ein vorher eingesetztes Gerät im Mix später Arbeit sparen. Ob man sich da schon die Dynamik mit einem Kompressor rausnehmen will... Die meisten die ich kenne nutzen da eher EQs um Ungereimtheiten auszugleichen und Preamps für den Sound.
Und das letzte Szenario ist Live, wo man die Latenz durch einen PC vermeiden will und ggf. dadurch entstehende Ausfallrisiken. Da sehe ich durchaus Sinn in einem funktionalen Kompressor.
Und das weiter oben gepostete Video sagt ja, dass der Behringer 1176 halt nur im allerletzten Szenario Sinn macht, weil er zu transparent klingt, ich teile diese Meinung.