Kkrkslbrzl-dingdong-Plickplack-Knarz-Musik?

hmmm, bei soundcloud bin ich vorhin eigentlich nicht gelandet ... ich muss Dir doch jetzt nicht auch noch Deinen Kram zeigen, den Du selbst ins Internet gehauen hast, so wird das nie was mit der Ordnung im Netz! :school:

Ja ja, mal schnell ausgewechselt, Du bist ja ein ganz Kluger! Da sei mal froh, dass ich so ein guter Müllmann bin! :lollo:

EDIT:
Also schöne Sounds kannst Du wirklich programmieren! Das ist jetzt aber auch nicht unbedingt die allergrößte Kür der elektronischen Musikwelt, oder? Qualität hat es zwar auf jeden Fall, aber ich wüsste jetzt nicht, warum ich mich da verneigen soll? Da bist Du nicht der einzige der das so kann ...
 
Du wertest das. Ich moderiere und zeige auf, dass Formulierungen von Eingangsfragen und Umgang durchaus einen Einfluss haben wie das geführt wird, das ist mein Job hier. Zumindest versuche ich das. Vorschläge können angenommen werden. Oder auch mal nicht, so wie hier. Für mich als User ist das zu viel Bewertung, zu wenig gleicher Level und deshalb gibt es hier die meisten Nebensätze so wie eure eben. Also da warte ich gern ab. Mir ist ein gutes Gespräch immer Recht über eigentlich jedes Thema. Also so viel Interesse habe ich schon. Kannst du ja auch haben. Meta können wir in About:Forum besprechen, wenn Bedarf da ist.

Das möchte ich OT/MOD gern anmerken.

Naja, was da jetzt abgeht finde ich jetzt langweilig, würde das als Trash bezeichnen und rausbringen. Sorry.
Auf dies muss keine Antwort erfolgen. Ich warte höflich bis das Thema wieder da ist.
 
Moogulator schrieb:
Mir ging es nicht um deinen Text (sorry) sondern nur abschließend zum einleitenden Text und der Verkopplung der Threads den Versuch zu schildern welche Art von Gedanken dahinter sind. Und natürlich darum, dass die Frage bewertend ist und eben sagt - das ist doch alles nichts mit diesen Demos. Und ich würde diese beiden Fragen trenne, was aus meiner Beobachtung auch passierte, aber man musste erst mal 2-4 Seiten Pudding fressen, um an den Kern heran zu kommen. Deshalb empfehle ich solche wichtigen Kernthemen eher neu zu stellen.

Ist also eher so eine Art Vorschlag innerhalb, die Diskussion sonst ist mir insgesamt etwas zu hart geführt, weshalb ich mich hier nicht groß äußern will, da meine Fragen nicht beantwortet werden bzw. die Geräuschfrage ganz gut beleuchtet wurde. Die Hörerindividualität ist mir schon klar bei sowas, da dies nicht der erste Thread dazu ist, weshalb ich dazu keine privaten Fragen mehr habe.

Kunst definieren kann ich nicht, haben wir mehrfach versucht. Klappte eher nicht. Das ist, was auch anspruchsvoller sein mag. Also Qualität von Dingen zu erkennen, was aber nicht dasselbe ist wie geräuschhafte Elemente "zu akzeptieren" oder nicht. Für mich ist das eher eine Etage drunter wie vor einigen Seiten (vorher eigener Thread) schon gut erläutert wurde. - also eine Frage von Herkunft, Prägung und Interesse. Das reicht mir vollkommen aus, denn es bedeutet dass der Zeitgeist und bestimmte Bedingungen sich so drehen könnten, dass geräuschhaftes bevorzugt würde im Vergleich zu Tonalem oder Melodischem, was hier ja mal die Eingangsfrage war. Für mein Verständig möchte ich dabei betonen. Ich habe nichts gegen deine Analyse, ist aber eine andere Baustelle. Ich finde, Subpunkte sollten vor einer höher liegenden Frage geklärt sein, damit man da irgendwie eine Basis hat.

Wir könnten natürlich drehen in wie weit zB meine persönliche Musik empfunden würde und wie weit DIES wiederum "am Zuhörer" läge.
Wir könnten erneut danach fragen, wie andere geräuschhafte Musik wie Industrial Hörer bekommt und dann nocheinmalwie Stockhausen oder "Neue Musik"-Hörer gewinnt, was für mich aber nicht in der Frage enthalten ist, sondern als Zusatzbedingung draufgesattelt wurde. Das ist ok, könnte sogar sein, dass du da richtig liegst.

Und - Menschen aller Welten und Stände / Herkünfte könnte man noch vor diese oder jene Musik setzen und fragen- ab wann hat etwas Qualität, denke das ist dein Thema und da kann man so ran gehen, dies wäre eine Erklärung die ich für plausibel halten würde. Ich müsste aber noch einmal genauer nachdenken, ob das "alles" ist oder ob das auch über andere Kanäle ginge. Sprich - Eltern die ihre Kinder auf viele Konzerte schleppen, sie an Musik teilhaben lassen - die sind im Vorteil. Kann man Bildung nennen. Alles ok, also nur damit du nicht meinst, dass ich das hier so als Gegenpol zu dir aufmachen muss.

Denke aber mein Standpunkt ist dennoch legitim vor dem Betreff und der Einleitung ;-)
Liest sich so, als wäre es nicht so. Und das fehlt mir hier etwas, etwas Luft. Ist doch nix bei den anderen atmen zu lassen und frei von Bewertung…
Meine Meinung.

Nun, dann schauen wir uns doch noch einmal den Ausgangsbeitrag an:

Zotterl schrieb:
…so zumindest wird bisweilen die Musik abschätzig bezeichnet, die hier z. B. unter Tracks oder auf Youtubekanälen gepostet wird.
Meistens sind das mit Eurorack-Modularsystemen produzierte Zufallsklänge (kann, muß aber nicht) oder beabsichtigte Klangmonster(chen).

Einige Werke der Neuen Musik erhalten ebenfalls ganz nette Bezeichnungen, da sie oft mit Geräuschen aller Art einhergeht
(übrigens ganz ohne Eurorack oder Modular). ;-)

Wird geräuschhafte Musik generell abgelehnt? (bzw. gar nicht als Musik wahrgenommen!)
An was liegts? Liegt es – gerade bei den Modularnoodles – daran, dass die Geräusche nicht in einem vernünftigen/erkennbaren Kontext
(„Komposition“) zueinander stehen? Also scheinbar sinnlos aneinandergekettete Klänge?

Oder würden wir diese trotz einer wie auch immer gearteten Komposition dennoch ablehnen?
(Wie war das mit der Gleichberechtigung...)

Der ist in der Tat inhaltlich zweigeteilt:

Zotterl schrieb:
…so zumindest wird bisweilen die Musik abschätzig bezeichnet, die hier z. B. unter Tracks oder auf Youtubekanälen gepostet wird.
Meistens sind das mit Eurorack-Modularsystemen produzierte Zufallsklänge (kann, muß aber nicht) oder beabsichtigte Klangmonster(chen).

Und als Antwort für dich - und da wirst du mir als erfahrener Synthesizer- und Musikexperte sicherlich zustimmen - gerne den folgenden Ausschnitt aus einem Interview mit Stockhausen, wobei sich die Frage auf die sogenannte "akademische" Elektronische Musik bezieht, wir die Aussage aber mit etwas Wohlwollen auch auf uns Synthesizerfreaks übertragen können, müsste man vielleicht etws umformulieren, wobei die Aussage erhalten bleibt. Hier der Originaltext:

Frage: Was schlagen Sie vor, wie wir zwischen Elektronischer Musik und musikalischem Abfall unterscheiden sollen?

Stockhausen: Die meiste Elektronische Musik ist Abfall: Das steht außer Frage. Die untalentiertesten Komponisten sind in Studios aufgetaucht, weil sie keine Chance hatten, irgendwo anders zu komponieren, und so sitzen sie also in den Studios herum und sagen sich: »Nun gut, schau Dich um, versuch Dein Glück« - und da sind sie also. Denn sie glauben mehr an die Mittel als an sich selbst: sie meinen, wenn sie moderne Mittel verwenden, so würde das Ergebnis interessant sein wegen der Mittel - was ein fürchterlicher Irrtum ist.

Karlheinz Stockhausen, „Texte zur Musik 1970 – 1977“, Band 4
Ausschnitt aus „Frage und Antworten zu den ‚Vier Kriterien ...’“


Den zweiten Teil des Ausgangsbeitrag habe ich versucht aus meiner Erfahrung seit Ende der 60er Jahre mit derartiger Musik zu kommentieren, wobei relexartige Diskreditierung von moderner Kunst, in welcher Form sie auch vorliegt (Bildende Kunst, Musik, Literatur), i.d.R. im Unwissen des Betrachters, Hörers und Lesers liegt. Das hatte ich weiter oben versucht, mit meinen Worten, hoffentlich sprachlich exakt und inhaltlich nachvollziehbar auszudrücken.
 
Die meiste Elektronische Musik ist …
Mag sein. Damit sind wir aber wieder im Wertungsbereich der Musik, die die Leute hier überwiegend machen. Führt wiederum
zu allgemeiner Angepisstheit und weniger Teilnahme hier am Thread. Hatten wir ja schon anderswo abgehandelt.

Nein. Mich interessiert – man sollte es nicht glauben – meine eigene Ausgangsfrage: (man beachte vor allem den letzten Abschnit)
…so zumindest wird bisweilen die Musik abschätzig bezeichnet, die hier z. B. unter Tracks oder auf Youtubekanälen gepostet wird.
Meistens sind das mit Eurorack-Modularsystemen produzierte Zufallsklänge (kann, muß aber nicht) oder beabsichtigte Klangmonster(chen).

Einige Werke der Neuen Musik erhalten ebenfalls ganz nette Bezeichnungen, da sie oft mit Geräuschen aller Art einhergeht
(übrigens ganz ohne Eurorack oder Modular).

Wird geräuschhafte Musik generell abgelehnt? (bzw. gar nicht als Musik wahrgenommen!)
An was liegts? Liegt es – gerade bei den Modularnoodles – daran, dass die Geräusche nicht in einem vernünftigen/erkennbaren Kontext
(„Komposition“) zueinander stehen? Also scheinbar sinnlos aneinandergekettete Klänge?

Oder würden wir diese trotz einer wie auch immer gearteten Komposition dennoch ablehnen?
(Wie war das mit der Gleichberechtigung...)
Später mehr dazu.
 
Über die Gleichberechtigung von Ton und Geräusch hatte ich mich schon ausführlich erklärt und auch hierbei sei die Frage nach der musikalischen und kulturellen Bildung des Hörers erlaubt. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen und den Leser zu langweilen, möchte ich auf den Vortrag von Stockhausen "Die vier Kriterien der Elektronischen Musik" hinweisen, der hier, unterstützt von Musikbeispielen, zu finden ist.
http://www.elektropolis.de/ssb_story_stockhausen.htm

Textpassage s.u. und weiter:

Das vierte und letzte Kriterium ist das der Gleichberechtigung von Ton und Geräusch. Darüber haben Sie auch viel gehört. Also heute macht man >Geräuschmusik<, wie man so schön sagt. "Das ist aber keine Musik, denn Geräusche sind keine Musik. . .“ Solch ein Urteil ist wie das Tabu der Russisch-orthodoxen Kirche - zumindest bis vor kurzem -, daß keine Orgeln verwendet werden dürfen, sondern nur menschliche Stimmen, und das hat ganz bestimmte Gründe. Der Grund dafür, daß in unserer westlichen Musik keine Geräusche verwendet werden durften, liegt in der Entwicklung der Polyphonie. Denn Polyphonie kann man nur harmonisch kontrollieren bei exakt meßbaren Intervallen und Akkorden. Um Intervalle genau hören zu können, braucht man Töne mit periodischen Schwingungen; man kann also keine Geräusche gebrauchen.

Ist doch aus Sicht des Komponisten und aus musikwissenschaftlicher Sicht alles gesagt. Ob sich einem die Musik erschließt und ob man sie für sich annimmt oder ablehnt, liegt in der Beschäftigung damit und/oder am persönlichen Musikgeschmack. Da aber hört jede Diskussion auf. Ich mag keinen Spinat, pfui, bäh ...
 
ppg360 schrieb:
clipnotic schrieb:
Du scheinbar aber auch?

Wobei, das ist hier dermaßen gesunken alles, da kann man sogar nebenbei Musik machen! :D

Ich schaue gelegentlich mal vorbei und sehe nach, wie der Stand der Dinge bei den Missionaren ist.

Das ist so wie bei kleinen Kindern: Manchmal muß man nach dem Rechten schauen, sonst hauen sich die lieben Kleinen gegenseitig mit der Schippe auf den Kopf und nehmen sich die Förmchen weg.

Stephen

Ich denke da eher an ein altersheim, wo der eine mit krücken auf den anderen im rollstuhl losgehen will weil nicht die richtige kraftwerk-stockhausen musik gehört werden WILL, und das problem beschäftigt die pfleger leider täglich, dank murmeltier-looping... Demenz.

Klingt hart, aber ein durchaus realistisches szenario... hatte mal eine freundin die altenpflegiern war, schon krass was die so von ihrem arbeitsalltag erzählt hatte... zb ältere demente herren die mehrmals am tag onanieren und gerade dann wenn die pflegerin in der nähe ist und sich einen spass daraus machen. Usw.

Naja, wird jetzt etwas offtopic, sorry.






Schönen tag
 
Auch wenn man nicht in allen Punkten geteilter Meinung sein muß, so fand ich Teile aus dem Brün-Text,
sowie den Stockhausen-Brief + "die Kriterien" informativ. Manchmal ist es eine Qual sich durchzulesen.
Manchmal ist es auch nicht der richtige Zeitpunkt.

Tipp an die Foristen: einfach ausdrucken oder abspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückkommen.
 
Zotterl schrieb:
Wird geräuschhafte Musik generell abgelehnt? (bzw. gar nicht als Musik wahrgenommen!)
An was liegts? Liegt es – gerade bei den Modularnoodles – daran, dass die Geräusche nicht in einem vernünftigen/erkennbaren Kontext
(„Komposition“) zueinander stehen? Also scheinbar sinnlos aneinandergekettete Klänge?
Es ist doch ein großer Unterschied, ob ein Musiker sein Werk gezielt komponiert und seine Komposition dann umsetzt oder ob rein zufällig durch sinnloses Herumschrauben irgendwelcher Käse entsteht. Das Ergebnis mag dabei am Ende sogar recht ähnlich klingen.
Ein Hobbymucker wird noch lange kein Subotnik, egal wieviel Buchlas er sich hinstellt und mit Kunst hat das auch meist nix zu tun.
 
Gerne auch das noch hinterher:

Karlheinz Stockhausen, „Texte zur Musik 1970 – 1977“, Band 4
Ausschnitt aus „Frage und Antworten zu den ‚Vier Kriterien ...’“
Seite 414 – Seite 421 oben

Frage: Es gibt eine Frage, die schon vorher einmal berührt wurde, zu der ich aber sehr gerne noch einmal zurückkommen würde, und das ist die Frage nach der Enthumanisierung in der Neuen Musik, über die die Leute so viel reden, besonders in Hinsicht auf die Elektronische Musik. Wie Sie wissen, wird ja als Kritik geäußert, daß erstens das Medium selbst ziemlich enthumanisiert ist, daß Dinge wie Sinusschwingungen sehr nackt und steril sind und daß sie all das menschlich Exzentrische nicht um sich herum haben, wie das sonst in den Konzertsälen der Fall ist; die zweite Kritik ist vielleicht tiefergehender, und die hat etwas mit dem tatsächlichen Inhalt zu tun. Obwohl Sie die Klänge nicht von der Form trennen, weil Sie sagen, sie sind die Formen, so gibt es doch eine Art von Inhalt, und der reflektiert wahrscheinlich ein gewisses soziales Phänomen. Die Frage ist tatsächlich, ob dieses Phänomen selbst so enthumanisiert ist, daß Kunst vielleicht ziemlich rasch sterben wird. Wenn die Kunst nicht die Fähigkeit hat, die grundsätzlichsten menschlichen Qualitäten wie Liebe und Haß und andere Dinge dieser Art zu berühren, kann sie dann überhaupt leben? Ist es dann überhaupt wertvolle Kunst?

Stockhausen: Es gibt zwei mögliche Antworten auf das, was Sie da sagen. Die erste ist, daß es gewiß ein Fehler wäre, alle Menschen als gleich zu betrachten.
Wie Albert Schweitzer einmal sagte, gibt es die ganze Skala zwischen dem Affen und dem Heiligen. Sie alle sehen mehr oder weniger wie Menschen aus. Es gibt einige, die sagen, daß jeder von seinem dreiundzwanzigsten Lebensjahr an für sein Gesicht verantwortlich ist. Damit ist gemeint, daß es nur ganz wenige unter uns gibt, die ständig am Grad der Erleuchtung und der Erweiterung ihres Bewußtseins arbeiten.
Wir befinden uns in einem Zustand, in dem menschliche Wesen sich mit enormer Geschwindigkeit multiplizieren, und ich zweifle daran, daß die erleuchtetsten Wesen sich mit der höchsten Geschwindigkeit multiplizieren. Das bedeutet, daß das Unbewußte explodiert, und zwar auf eine sehr notwendige und gesunde Weise (und ich betone: das Un-Bewußte, nicht das Über- Bewußte) .
Die zweite Antwort auf Ihre Frage ist etwas esoterischer. Wenn Sie jemals den Namen Sri Aurobindo gehört haben, so wissen Sie vielleicht, daß er ein indischer Weiser war, der 1950 starb, und der mehrere tausend Jahre menschlicher Evolution - oder Involution, wie er es nannte - vorausgesehen hat. Im wesentlichen sagte er, daß wir uns heute in einer Situation befinden, die ganz vergleichbar ist mit der Situation, die wir zum Beispiel am Beginn des Filmes >2001< antreffen (das hat er natürlich nicht gesagt - ich füge das in Klammern hier hinzu), in der die ersten sogenannten Menschen aus dem Reich derjenigen Wesen aufstiegen, die die Wissenschaftler nicht als Menschen bezeichnen: Tiere, so würden wir sagen, obwohl heute wirklich viele Kontroversen darüber entbrannt sind, ob die Menschen nicht von einem bestimmten Zeitpunkt an als eine ganz besondere Spezies aufgetaucht sind. Wie dem auch sei, es gibt in dem Film >2001< den Augenblick, in dem ein Affe einen Knochen in die Hand nimmt und einen anderen damit tötet: Ein Blitzlicht der Intelligenz kommt in ihm auf, das ihn über die anderen erhebt, obwohl er physisch der Schwächere ist. Aurobindo sagt, daß wir uns am Anfang einer neuen terrestrischen Mutation befinden, in der wenige Wesen - zunächst sehr wenige sogar - sich in etwas anderes verwandeln, in eine Art über-menschlicher Wesen, und was Sie die Enthumanisierung nennen, ist tatsächlich die Furcht der Mehrheit, daß sie nicht mehr mitkäme.
Die Leute nennen so etwas Enthumanisierung; was sie wirklich meinen, ohne es in Worten formulieren zu können, ist nicht De-Humanisierung, sondern Super-Humanisierung - oder besser noch Supra-Humanisierung: ein enormer Sprung, wie vom Tier zum Menschen, so vom Menschen zu einem übermenschlichen Geist oder Wesen.
Was meine persönliche Erfahrung betrifft, so halte ich das ganz gewiß für wahr: es gibt Wesen unter den Menschen, die in jeder Hinsicht allen anderen weit überlegen sind, nicht nur in der Art, wie sie leben und sich verhalten, sondern in Hinsicht darauf, was sie tatsächlich tun können. Und gewiß reflektieren auch die Künste diesen ganzen Prozeß: natürlich ist es ein Moment extremer Krise, doch gleichzeitig ist es ein fruchtbarer Moment, wie er nur ganz selten in den Weltzeitaltern auftaucht, wenn alles auf eine neue Ebene umschaltet, oder besser, in der das Bewußtsein sich auf eine neue Stufe erhebt (wenn auch nicht in großer Zahl). Wir könnten Aurobindo fragen, warum nicht alle Tiere Menschen geworden sind. Und darauf gäbe es heute die Antwort, daß es fast so ist (die Hühnerfarmen verlangsamen zwar diesen Prozeß ein wenig, aber was man als Hühner zu essen bekommt, ist auch eher Pappe, als tierisches Fleisch). Ich meine damit, daß wir fast die gesamte Pflanzen- und Tierkruste aufgegessen und in menschliche Knochen und menschliches Fleisch verwandelt haben, und daß dieser Prozeß mit enormer Geschwindigkeit weitergeht bis zur Mitte des nächsten Jahrhunderts oder noch länger darüber hinaus, wenn wir vielleicht 15 Milliarden Menschen auf diesem Planeten haben und die Nahrung vom Grund des Meeres gekratzt wird oder man sie künstlich durch Chemikalien herstellt: was wir schließlich essen, ist weniger wichtig, solange es diese Körperlichkeit in Funktion hält für die neuen Aufgaben. Ich meine, daß schließlich alles in Menschen verwandelt wird, und daß dann die Tiere ganz verschwunden sein werden (vielleicht können wir dann noch einige Exemplare in den Zoos und auf Photographien anschauen).
Das Prinzip war, alles in Menschen zu verwandeln, und so wird natürlich die nächste Stufe sein: was wird aus diesen Menschen werden? Im Augenblick können wir noch sagen, daß es nur sehr wenige gibt, die daran überhaupt interessiert sind; die allgemeine Angst, die weltweite Krise, reflektiert einfach diesen Prozeß. Die meisten Menschen spüren in sich diese innere Uhr, die ihnen sagt, wohin die Evolution geht, und daß sie es in diesem Leben nicht schaffen werden.
Dieses Grundgefühl erzeugt Haß und Feindschaft und Gott weiß was sonst noch: Auslöschung, Unterdrückung, Gleichschaltung in faschistischen, sozialistischen, demokratischen Systemen, die alle gemeinsam haben, daß sie 'Einheits-Lösungen' für alle und alles verlangen. Sie sind die Zeichen für Tod und Wiedergeburt der Menschheit.

Frage: Schreiben Sie denn Musik für die über-menschliche Minorität?

Stockhausen: Nun, wenn Sie dazu gehören wollen, ja. Ich schreibe überhaupt nicht Musik für bestimmte Menschen, was bedeutet, daß ich Musik schreibe, weil sie geschrieben werden muß; sie kommt in mich hinein und ich muß sehr hart daran arbeiten, sie so genau wie möglich zu komponieren, und dann können Sie damit machen, was Sie wollen.

Frage: Wenn Sie so viel Zeit darauf verwenden, Ihre Musik herzustellen und zu kommunizieren, stört es Sie dann nicht, daß sie nicht mit einer großen Zahl der Menschheit kommuniziert?

Stockhausen: Oh nein. Wenn ich das gewollt hätte, so wäre ich der beste Konkurrent der Beatles gewesen, und was die für nur sieben Jahre geschafft haben, hätte ich wahrscheinlich ein bißchen länger geschafft, denn Sie können sicher sein, daß ich niemals in solch einem Quartett gearbeitet hätte. Nein, wann immer die große Menge sich nach der Mode richtet, dann richtet sie sich nach Mittelmäßigkeit und Banalität.

Frage: Was schlagen Sie vor, wie wir zwischen Elektronischer Musik und musikalischem Abfall unterscheiden sollen?

Stockhausen: Die meiste Elektronische Musik ist Abfall: Das steht außer Frage. Die untalentiertesten Komponisten sind in Studios aufgetaucht, weil sie keine Chance hatten, irgendwo anders zu komponieren, und so sitzen sie also in den Studios herum und sagen sich: »Nun gut, schau Dich um, versuch Dein Glück« - und da sind sie also. Denn sie glauben mehr an die Mittel als an sich selbst: sie meinen, wenn sie moderne Mittel verwenden, so würde das Ergebnis interessant sein wegen der Mittel - was ein fürchterlicher Irrtum ist.

Frage: Meinen Sie, daß bei den Hörern Ihrer Musik ein angemessenes Niveau des Bewußtseins vorhanden sein müßte, so daß sie all die Klänge überhaupt wahrnehmen könnten?

Stockhausen: Es wäre wunderbar, wenn die Erleuchtung des Bewußtseins zunehmen würde, aber wie ich schon sagte, gibt es da sehr kritische Grenzen, und die kann man nicht einfach überschreiten. So habe ich keine Illusionen über die Zukunft. Wie ich schon vorher erwähnte, benutzt sowieso jeder meine Musik, wie er will : Wenn ich mir heute Abend bei einem Autounglück den Hals bräche, so wäre das eigentlich von sehr geringer Bedeutung für die anderen - die Leute würden sowieso in Zukunft meine Musik so verwenden, wie sie wollen. Sie sind absolut frei, und es sollte keine Regeln geben, die den Leuten vorschreiben, was sie über meine Musik zu denken haben und wie sie sie erfahren sollen, denn jeder ist verschieden. In diesem Sinne bin ich Subjektivist, und ich schlage vor, daß jeder sich seinen eigenen Reim machen sollte über sein Leben, über die Welt und über Stockhausens Musik.

Frage: Was Sie sagen, bringt mich darauf, daß es vielleicht eine Verbindung gibt zwischen jener Art von Erfahrungen, an denen Sie interessiert sind, und den Erfahrungen, die jedenfalls einige Leute mit 'psychedelic' (Drogen- ) Erfahrungen beschrieben haben. Sind Sie sich dieser Verbindung bewußt?

Stockhausen: Natürlich gehört in der gegenwärtigen Szene alles zusammen, aber da gibt es eine dringende Antwort: Diejenigen, die es nicht durch geistigen Yoga schaffen, versuchen es durch Chemikalien. Das Störende daran ist jedoch, daß sie einfach umfallen, wenn die Chemikalien nicht im Körper sind - sie fallen auf die Nase und brauchen die Drogen gleich wieder, um jenes Niveau einer passiven und total unegozentrischen Wahrnehmung wieder zu erreimen.
Was ich will ist eine geistige Disziplin, durch die jemand auf ein Niveau kommt, das er nicht wieder verliert, und das er auch anderen weitervermitteln kann; so kann man wirklich produktiv sein und der Gemeinschaft dienen, wenn man sich in einem Zustand befindet, in dem man ständig geben kann, sozusagen eine Überproduktion hat. Ich habe aber während meines Lebens sehr liebenswürdige Menschen kennengelernt, die fast völlig an der übrigen Welt uninteressiert wurden, wenn sie sich in diesem Zustand befanden.

Frage: Man findet in Räumen, in denen Musik von Stockhausen gespielt wird, Leute, die dazu neigen, auch Marihuana zu rauchen. Stört es Sie, daß es eine Verbindung zwischen den beiden gibt?

Stockhausen: Eigentlich nicht. Ich erinnere mich, daß mein persönlicher Assistent, ein Amerikaner, mir erzählte, er hätte die unwahrscheinlich verlangsamte Zeit in KONTAKTE zum ersten Mal unter dem Einfluß von LSD gehört. Er hörte Dinge, die er eindeutig vorher noch nie erlebt hatte zu der Zeit, in der er Student einer Kompositionsklasse war. Diese Mittel erweitern also ganz klar die Schärfe und Tiefe der Wahrnehmung. Sie beschleunigen unsere Wahrnehmungszeit, oder verlangsamen sie.
Realistische Futurologen sagen schon, daß um das Jahr 2000 herum 9 von 10 Menschen ständig unter dem Einfluß irgendeiner von vielen verschiedenen Drogen stehen werden, und nicht nur einer der wenigen, die wir heute kennen.
Man wird Drogen dann auf eine ganz normale Weise kaufen können, denn es wird in der modernen Gesellschaft immer mehr dem Einzelnen überlassen werden, was er mit sich selbst tut. Man wird Drogen kaufen können, die die Geschwindigkeit einer Person auf das Niveau von einem Tier verlangsamen, das 400 Jahre lang lebt, so daß man zum Beispiel die Wahrnehmung einer Schildkröte hat; oder man wird die Wahrnehmung beschleunigen bis auf das Zeitniveau einer Eintagsfliege, was bedeutet, daß man in einem Tag so viel erlebt, wie eine andere Person in 70 Jahren. Das einzige Problem dabei ist, für wie lange Zeit man den menschlichen Körper auf diese Weise strapazieren kann, und daß man diese verschiedenen Stadien von Zeit und Raum nicht ohne Chemikalien erreicht. Es wird dann natürlich ein sehr komplizierter Zustand der Kommunikation eintreten, denn man weiß nie, auf welcher Wellenlänge der Partner ist. Man wird ihn fragen müssen: „Bist Du auf 200 oder 400? Kannst Du Dich auf mich einschalten, denn ich möchte gerne mit Dir reden?“ Für den Höhepunkt der Krise kann man eine totale Atomisierung der Gemeinschaft voraussehen; denn die Sorge, von der ich früher sprach, ob man nämlich diesen enormen geistigen Sprung schaffen wird, diese Sorge ruft natürlich Existenzangst hervor: Viele wollen das erfahren, was von berühmten Yogis oder Lamas beschrieben wird - man liest über sie und spürt auch, daß es sich dort um etwas ganz Grundsätzliches, etwas ganz Wichtiges handelt.
Ich meine, wir sollten versuchen, diese Fähigkeiten zu erlangen, aber wir sollten sie auf geistigem Wege finden. Man kann es chemisch versuchen, aber das hat sehr große Nachteile. Ein Körper kann nicht in beliebiger Weise strapaziert werden: er bricht.

Frage: Wie würden Sie eine Person, die nicht 'super' ist, beraten, das Bewußtsein zu erweitern, um das wahrzunehmen, wovon Sie sprechen? Was sollen wir ohne den Gebrauch von Drogen tun, um unseren Geist zu erweitern und diese neue Herausforderung zu erfüllen, die Sie an uns stellen?

Stockhausen: Nun, da gibt es viele Wege. Es sind zahlreiche Bücher vorhanden, die das sehr viel besser beschreiben, als ich es könnte. Lesen Sie zum Beispiel das Buch >Concentration< von Mouni Sadhu - Sie können es in irgendeinem Buchladen bestellen. Der zeigt Ihnen, was Sie als tägliche Übungen machen können. Dann gibt es noch ein anderes Buch mir dem Namen >Samadhi< vom gleichen Autor (er ist besonders gut, deshalb erwähne ich ihn); ein anderes hat den Titel, >The Tarot<. Es gibt wirklich heutzutage sehr viel, was uns helfen könnte, diese neuen Fähigkeiten zu erlangen, die über das hinausgehen, was wir in Schulen und Universitäten gelernt haben. Und das beginnt gerade erst.
 
Vorab für die, die es nicht wissen: ich bin selbst Modularuser, mache Musik (o. ä. ;-) ) und beschäftige mich derzeit mit Knarzmusik.
Geht also mal davon aus, dass ich diesen Themen gegenüber PRO gepolt bin und ich in der eingangs gestellten Frage viel Potential sehe.

Zwei Sätze weiter oben schrieb ich bewußt „beschäftige“, damit wir das andere böse B-Wort umgehen können. Ich schrieb auch Knarzmusik,
damit niemand beleidigt ist, der unter Musik ganz was Anderes versteht. Snowcrash zitierte gestern treffend John Cage:
„You don't have to call it music, if the term shocks you.”. Somit sollten wieder eine Diskussionsbasis haben.

*
Da wir momentan etwas hängen, würde ich den Spieß gern umdrehen und diejenigen ansprechen, die bereits SEHR geräuschhaft arbeiten.
Erstmal ungeachtet der Qualität ihrer Musik, hätte mich interessiert, warum sie mit geräuschhafter Musik offenbar kein Problem haben.
Wie sieht bei Euch das Spannungsfeld zwischen herkömmlicher Musik und Geräuschmusik aus? Könnt Ihr mit (Dis-)Harmonien weniger anfangen,
gibt es eine Gleichberechtigung von Klang und dem-ganzen-Rest?
Wie fügt Ihr die Klänge zusammen? Reine Noodles oder versucht Ihr einen Kontext zwischen den Sounds zu schaffen? Wie?

Seht diese Fragestellungen nicht als neuen Thread an. Sie sollen zusammen mit dem Ausgangspost gesehen werden.
 
Zotterl schrieb:
Auch wenn man nicht in allen Punkten geteilter Meinung sein muß, so fand ich Teile aus dem Brün-Text,
sowie den Stockhausen-Brief + "die Kriterien" informativ. Manchmal ist es eine Qual sich durchzulesen.
Musik als Baustellenlärm zu verunglimpfen? Wie rührend altmodisch. Hat hier einer der Field-Rekorder-Anwender noch keine Baustelle aufgenommen?

Publikumsbeschimpfung ist ja generell so 'ne Sache, die eher zurück schlägt, der Künstler hat da ja doch wohl die Bringschuld, so mit seinem Publikum zu kommunizieren, dass er die erwünschte Reaktion bekommt.
Ungefragte Kritik kann er sich natürlich nicht aussuchen.

======

Grade die Frage nach der Gleichberechtigung der Geräusche in der Musik hat sich doch heute ziemlich geklärt - es gibt nix, was man nicht einbauen könnte. Nur Sounds die der Komposition dienlich oder nicht dienlich sind.

Insfern: Stockhausen keine richtige Musik, weil das zu geräuschhafte Klänge sind? Das ist doch ein reines Strohmann-Argument.
Die Leute mögen mit den Harmonien und der Tonabfolge Probleme haben, mit dem fehlenden Rhythmus[1] - aber doch nicht mit der Geräuschhaftigkeit.


[1] ist Rhythmus implizit periodisch? Gemeint ist hier jedenfalls der (nicht vorhandene) Groove im Sinne von 4/4, Lambada. Dass das zeitlich bedacht strukturiert ist, ist klar.
 
nordcore schrieb:
Wie rührend altmodisch.
Der Text war von 1971.
Die Leute mögen mit den Harmonien und der Tonabfolge Probleme haben, mit dem fehlenden Rhythmus[1] - aber doch nicht mit der Geräuschhaftigkeit.
Beim Durchlesen des Threads kann man schon den Eindruck haben, das Geräuschmusik eben nicht als Musik Akzeptanz findet.
 
Bernie schrieb:
Das Ergebnis mag dabei am Ende sogar recht ähnlich klingen.

Aber nur für den uninteressierten Hörer!
Man kann sehr wohl erkennen wenn nur ideenlos und uninspiriert herumgedudelt wird.
 
Bernie schrieb:
Es ist doch ein großer Unterschied, ob ein Musiker sein Werk gezielt komponiert und seine Komposition dann umsetzt oder ob rein zufällig durch sinnloses Herumschrauben irgendwelcher Käse entsteht. Das Ergebnis mag dabei am Ende sogar recht ähnlich klingen.
Das Ergebnis mag dabei am Ende sogar recht ähnlich klingen - Aha! Also liegt der künstlerische Wert von Gezuppel in der Intention und den Skills der Künstlers.
Was, wenn der Dile.... äähm Hobbyist sich etwas Wikipedia-Weisheit aneignet und im Nachhinein behauptet, seine zusammengeklickten Zufallstreffer seien komplett durchkomponiert? Kommt dann ein Sachverständiger (w/m) von der Frickelkulturkammer und überprüft das?

BTW: das hier mag ich streckenweise. Es klingt wie ein Soundcheck von Magma.



Man kann es sogar layern: den Part zwischen 14-19 unter die ersten 5min. von Zëss legen. :shock:

 
Zotterl schrieb:
nordcore schrieb:
Wie rührend altmodisch.
Der Text war von 1971.
Wie wahr. Nach meinen Beobachtungen, und ich bin seit Ende der 60er Jahre hart dran am Thema, war man damals weitaus aufgeschlossener als heute. Die Verblödung hat in einem unerträglichen Maße zugenommen. Wäre auch mal ein Aspekt, der es einer gesonderten Betrachtung wert wäre.
 
König Alfons schrieb:
Zotterl schrieb:
Der Text war von 1971.
Wie wahr. Nach meinen Beobachtungen, und ich bin seit Ende der 60er Jahre hart dran am Thema, war man damals weitaus aufgeschlossener als heute.
Vielleicht liegts an der Reizüberflutung? Zeitgeist? Dekadenz?
Die "Schuldigen" sind doch eigentlich wir? WIR sind Kultur! Aber das gehört in einem Extrafred.
Die Verblödung hat in einem unerträglichen Maße zugenommen. Wäre auch mal ein Aspekt, der es einer gesonderten Betrachtung wert wäre.
Macht doch Pisa schon :floet:
 
König Alfons schrieb:
Die Verblödung hat in einem unerträglichen Maße zugenommen. Wäre auch mal ein Aspekt, der es einer gesonderten Betrachtung wert wäre.
Dafür kann das verblödete Kiddie deinen Schrottrechner flott machen. Das ist auch ein Aspekt: ist zeitgemäßes Wissen wertloser als auswendig gelernte Historie?
 
Ist auch nur Blödsinn, hat aber Spaß gemacht den zu machen. Ist nur eine Instanz vom Synth1 und dazu den KTgranulator hinten dran (An mehr erinnere ich mich nicht, kann auch nicht nachschauen, da ich z.Z. keine Audiosoftware installiert habe). Vielleicht geht das hier aber auch nur als Schrott durch, würde mich zumindest nicht wundern. Würde auch lieber mal von hier anwesenden etwas hören, aber vielleicht kommt das ja noch.

src: http://soundcloud.com/illya-f/phase-1-1
 
nordcore schrieb:
Musik als Baustellenlärm zu verunglimpfen? Wie rührend altmodisch. Hat hier einer der Field-Rekorder-Anwender noch keine Baustelle aufgenommen?
Du hast offensichtlich den Text nur oberflächlich überflogen, sonst kämst du nicht zu so einem Schluß. Hausaufgabe bis morgen: Text durcharbeiten.
 
König Alfons schrieb:
Die Verblödung hat in einem unerträglichen Maße zugenommen. Wäre auch mal ein Aspekt, der es einer gesonderten Betrachtung wert wäre.

Ja. Die letzten beiden Generationen haben ja auch keine genuine eigenständige Jugendkultur entwickelt
und keinen Underground, keinen neuen Ausdruck, keine Moden, keine Strömungen
und anscheinend nur wenige tatsächlich individuelle Individuen.

Dubstep ist allenfalls ein Grenzfall, mit Resten davon, und eher ein Symptom.

Medien und synthetische Kultur bzw Kulturersatz spielen sicher eine sehr große Rolle dabei.

Ich glaube da liegt ein Problem dessen Tragweite noch gar nicht erkannt wurde
da es die gesamte Kultur und Entwicklung betrifft,
und das in einer Zeit in der adaptive Veränderungen zwingend werden.

Dazu kommt der Trend zur Geschichtsfälschung, auch und gerade im "Westen"
so daß wir hier möglicherweise die letzten 3 oder so Generationen sind die das überhaupt wahrnehmen können,
und wohl auch die einzigen Generationen denen praktisch alles zur Verfügung stand,
und das hätte ändern bzw verhindern können aber nicht getan haben.

Stattdessen vertun wir unsere Zeit vergeblich den Unterschied zwischen Versuchen in Geräusch,
Riten in Geräusch und Werken in Geräusch zu vermitteln,
von Lärm im Sinne der Lärmschutzverordnung mal ganz abgesehen.
 
Altered States schrieb:
Vielleicht geht das hier aber auch nur als Schrott durch, würde mich zumindest nicht wundern. Würde auch lieber mal von hier anwesenden etwas hören, aber vielleicht kommt das ja noch.
Wir könnten einen Faden eröffnen, dort unsere Ergüsse pfostieren und zur Diskussion... aber das wäre Hatecore...
Wobei die Erleuchteten mit ihrem geballten Fachwissen erklären könnten, warum etwas gut/kacke ist.

"Yo hömma. Bengel: der 18. Pling da, der hätte auffe 7 gehört und nich auffe 5. Weil dann wär's Avantgarde gewesen, weißte°"
 
salz schrieb:
König Alfons schrieb:
Die Verblödung hat in einem unerträglichen Maße zugenommen. Wäre auch mal ein Aspekt, der es einer gesonderten Betrachtung wert wäre.
Dafür kann das verblödete Kiddie deinen Schrottrechner flott machen. Das ist auch ein Aspekt: ist zeitgemäßes Wissen wertloser als auswendig gelernte Historie?

Ich fürchte das ist überhaupt nicht der Fall, sondeern ein Klischee von gestern.
Das Kiddie kann nicht mal über die eigenen Daten auf seinem Wearable verfügen, kommt da nicht ran,
darf es gesetzlich zT auch gar nicht, weiß nicht wie das Gerät funktioniert, das auch noch wesentlich komplexer ist
als die Geräte ein paar Jahrzehnte zuvor u zB idR gar nicht von einem Entwickler zur Gänze durchschaut werden kann.

Welches Kiddie hat den seine XBox zerlegt oder overclocked, zum PC umgebaut, und das noch ohne auf undurchschaubare
vorgefertigte Tools zurückzugreifen?
Wer kann denn so ein Opa-Macbook der Generation vor dem Kiddie überhaupt aufschrauben?
Mit welchem Tool? Und wozu?
 
salz schrieb:
Wobei die Erleuchteten mit ihrem geballten Fachwissen erklären könnten, warum etwas gut/kacke ist.
Das ist weniger eine Frage von Wissen als von Erkennen und bei Musik sowieso nur eingeschränkt möglich
und auch nicht sinnvoll hier da die mesiten sowieso nur Gebrauchsmusik machen und machen wollen, keine Kunst,
und wenn solche Analysen notwendig sind auch schon ein Zeichen daß etwas nicht gut in dem Sinn funktioniert.
 
@MOD:
hier scheint sich ja eine interessante neue Diskussion anzubahnen, die es Wert wäre
in einem Separee weiterbehandelt zu werden. Gegen eine Abspaltung habe ich nichts
einzuwenden.

Ansonsten bitte zurück zum Thema hier.
 
memristor schrieb:
Welches Kiddie hat den seine XBox zerlegt oder overclocked, zum PC umgebaut, und das noch ohne auf undurchschaubare
vorgefertigte Tools zurückzugreifen?
Suchmaschine: Consoles + Overclocking

memristor schrieb:
Ja. Die letzten beiden Generationen haben ja auch keine genuine eigenständige Jugendkultur entwickelt
und keinen Underground, keinen neuen Ausdruck, keine Moden, keine Strömungen
und anscheinend nur wenige tatsächlich individuelle Individuen.
Ja! Endlich! Man muss heute keine Kutte mehr tragen, um als Metal-Musiker wahrgenommen zu werden. Ich würde das nicht als Rückschritt betrachten. Und gerade diese Szene bringt seit Jahren mehr talentierte Musiker hervor als die letzten Dekaden zusammen.

Ich habe einen kleinen Ordner für ein Sub-Subgenre. Derzeit sind 320 Bands drin. Ich kann sie bestenfalls nach Ländern sortieren, weil sie technisch alle auf einem hohen Level sind. Aber OK, das ist keine elektronische Musik... obwohl:

 


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