Um mit einem Synthesizer ein Lied (mit unterschiedlichen Instrumenten) aufzunehmen, gibt es mindestens fünf Möglichkeiten:
* Aufnahme direkt mit dem Synthesizer/Workstation (geeignetes Gerät vorausgesetzt)
* Aufnahme mittels Sequencerprogramm und Rechner
* Aufnahme mittels externem Hardware-Sequencer
* Aufnahme des der verschiedenen Stimmen des Synthesizers je als Tonspur - z.B. mittels Rechner, HD-Rekorder, Mehrspurrekorder
* Sampeln des Synthesizers mittels Sampler (Hardware oder Rechner/Software) - Wiedergabe mittels Sequencer
(Okay, das ist vermutlich bereits ein Information Overkill für blutige Anfänger)
Mein Tipp:
Such dir jemand, der in deiner Nähe wohnt, und lass dir das mal von jemanden zeigen - dann bekommst du eine bessere Idee davon, wie es geht. Weil: Im Moment klingt fast alles, was wir dir schreiben, für dich ziemlich abstrakt bzw. du kannst mit den Fachbegriffen (z.B. Sampler) und der damit verbundenen Arbeitsweise nicht viel anfangen.
Geräteempfehlungen (multitimimbral, inkl. Mehrspur-Sequencer, max. 500 Euro):
A) Neu - Synthesizer
* Korg Microstation (ca. 500 Euro)
* Yamaha MM6 (ca. 530 Euro)
Ich würde hier stark zur MM6 tendieren - aber hör es dir in einem Musikladen einfach mal an.
Synthesizer sind erst dann richtig interessant für dich, entweder, wenn du Synthesizersounds selbst erstellen willst bzw. verändern möchtest, oder, wenn dein Soundgeschmack in Richtung "Synthesizer" geht.
B) Neu - Home-Keyboards (geringere Möglichkeiten, die Sounds selbst zu verändern, haben aber andere Vorzüge)
Roland E-09 (ca. 450,-)
Casio WK-210 (ca. 250,-)
Yamaha PSR E423 (ca. 290,-)
Casio WK-3800 (ca. 390,-)
Yamaha DGX-230 (ca. 410,-)
Ich schätze, dass du mit einem Casio WK-210 schon ziemlich glücklich werden würdest. Später dann, wenn du tiefer in der Materie steckst, kannst du dein gespartes Geld nutzen (immerhin: 250,- Euro), um dir evtl. ein weiteres keyboard bzw. Synthesizer zu kaufen, oder dich auf andere Weise zu verbessern.
C) gebrauchte Synthesizer-Workstations inkl. Mehrspur-Sequencer
Ensoniq VFX SD (ca. 180,-) - schöner 80er-Jahre-Synthie-Klang, relativ einfach zu bedienen
Ensoniq SD-1 (ca. 180,-) s.o. - leichte Verbesserung ggüber VFX SD
Korg 01/Wfd (ca. 200,-) typischer, etwas dünner Korg-Sound - manche lieben das - gute Synthesizer-Workstation
Quasimidi Raven (ca. 300,-) interessant, wenn Dance-Songs und sehr "synthesizerlastige" Sachen gefragt sind
Roland XP-50 (ca. 150,-) völlig unterbewertete Synthesizer-Workstation, sehr leistungsfähige Klangerzeugung
Yamaha QS-300 (ca. 150,-) sehr anfängerfreundliche Workstation, durchaus noch gut klingend
Yamaha SY99 (ca. 400,-) ein Synthesizer-Schlachtschiff - mit FM- und PCM-Klangerzeugung - viele freie Sounds verfügbar
Yamaha SY85 (ca. 180,-) ebenfalls sehr unterbewertet, sehr schönes und stabiles Gerät, klingt gut
Yamaha V-50 (ca. 250,-) eher was für Spezialisten (FM-Sound-Liebhaber), klanglich etwas unflexibel, dafür sehr speziell
So: Jetzt darf dir ordentlich der Kopf schwirren - zumal, wenn du dich im Internet über die einzelnen Geräte informierst und Musikhändler besuchst (Vorsicht: lass dir dort nichts Teures aufschwatzen!), um einige der vorgeschlagenen Geräte auszuprobieren. Die ersten Schritte mit einer Synthesizer-Workstation sowie die Einarbeitung in einen Sequencer sind etwas mühselig - das lohnt sich aber!
Falls du mir einfach so vertraust: Hol dir gebraucht (z.B. Ebay) für max. 160 Euro ein
Roland XP-50 und arbeite dich allergründlichst in das Gerät ein. Damit kannst du dann praktisch alles machen - und es klingt sehr gut. Das Wertverlustrisiko ist gering, dieses Gerät ist robust. Du kannst da nichts falsch machen. Und später dann, in vielleicht zwei Jahren: Dann verkaufst du es für schlimmstenfalls 140 Euro, und holst dir dann etwas, was deinen Vorlieben, die sich im Lauf der Zeit dann entwickelt haben werden, vielleicht besser entspricht. Aber: Mit dem Roland XP-50 kommt man sehr weit - und auch in praktisch jede Richtung (wenn man mag).