Hallo
An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich den diversen Ausführungen von serge und fab zustimmen.
Um einmal das Ganze GRUNDLEGEND zu beleuchten.
WOVON sprechen wir eigentlich WIRKLICH im Zusammenhang mit Synthesizern?
Ganz einfach:
Wir sprechen im Grunde ausschließlich über (lappigen) Rausch, Brumm und Surr, sowie (in komplexeren Ausnahme-Situationen) von Zirp, Knarz, Brutzel, Schmatz und Blubber.
Anmerkung:
Der abstruse "Hype", der in Verbindung mit gewissen Synthesizern betrieben wird, ist alleinig den musikalischen Erfolgen diverser Musiker-Größen geschuldet, an die der "Normalverbraucher" (auf Basis des Erwerbs der von diesen Größen benutzten Synthesizern) anknüpfen möchte, damit er sich dann (beispielsweise) wie ein "Klaus Schulze" oder ein "Jean Michel Jarre" (odgl.) "fühlen" kann.
Die "musikalischen" Ergüsse der (meistens) überaus geschwätzigen Dilettanten sprechen freilich (meistens) "eine andere Sprache" und der Ohrenkrebs ist (meistens) vorprogrammiert.
Aber wieder zurück zum Thema "Klang" (der sich, wie wir oben bereits gelernt haben, in Form von Rausch, Brumm und Surr äußert).
Nehmen wir einmal beispielsweise einen der umstrittensten, bzw. verpöntesten Synthesizer, nämlich den (aufgrund eines völlig abstrusen Hypes völlig überteuerten) Korg MS-20 her, auf den ich mich seit längerer Zeit (besonders in technischer Hinsicht) "spezialisiert" habe:
Der MS-20 rauscht, brummt und surrt. Und er zirpt, knarzt, brutzelt, schmatzt und blubbert.
Ergo:
Er ist ein hervorragender Synthesizer.
Allgemein:
Nach jahrelangen Versuchen bin ich zu folgender Erkenntnis gelangt:
(Grob formuliert
Ein "Klang" wird (in der Regel) NICHT vom verwendeten Synthesizer bestimmt, sondern ÜBERWIEGEND vom (Gesamt-)"Mix" UND der Komplexität diverser verwendeter (komplex "verschachtelter") Effekte.
Diese Tatsache kann man sehr einfach nachprüfen, indem man sich einen (hochwertigen) Kopfhörer (als "akustisches Mikroskop") aufsetzt, und Diesen DIREKT am verwendeten analogen Synthesizer ansteckt:
Das Ergebnis ist (in der Regel) fürchterlich (und zwar völlig unabhängig vom grassierenden "Hype" des verwendeten "heiligen" Synthesizers).
Oder man kann sich auch einfach die unzähligen im Netz verfügbaren (zumeist räudigen, fürchterlichen) "Demos" diverser (mehr oder weniger "gehypten") Synthesizer anhören.
Im Detail:
Genauso, wie eine Gitarre oder ein Klavier von der Ausführung des (hölzernen) "Klangkörpers" abhängig ist, ist ein Synthesizer ZWINGEND auf die adäquate Nachbearbeitung (beispielsweise in Form von Hall, Chorus, Delay udgl.) UND die Qualität der verwendeten Lautsprecherboxen angewiesen.
Die EIGENTLICHE "Kunst" besteht also nicht in der Verwendung eines alten "geheiligten Hype-Synthesizers", sondern in der komplexen (Nach-)Bearbeitung eines "trockenen" Signales in Verbindung mit einer interessanten Komposition.
Womit wir auch schon wieder bei der räudigen MS-20-Kiste angelangt wären.
Möglicherweise werde ich (sobald meine Nerven dies zulassen) einen (einfachen) MS-20-Track, den ich vor einiger Zeit gemacht habe, hier im Forum einstellen, um einmal Obiges zu veranschaulichen, bzw. um zu demonstrieren, daß sogar ein MS-20 ausgesprochen sanft und "high-endig" klingen kann.
Aber dies wird wohl noch einige Zeit dauern, da ich dieses Forum bereits seit geraumer Zeit als "ausgesprochen zäh" empfinde.
Gruß
Christian