ppg360
fummdich-fummdich-ratata
Jarrator schrieb:Letztendlich muss ich aber auch sagen, dass es nicht mein Ziel war, Klaus Schulze zu kopieren, sondern auszuprobieren, Musik die auf der Berliner Schule basiert, zu machen.
"Berliner Schule" als solche ist ein künstlerischer Ansatz, den ich sehr spannend finde: Aus der Improvisation eine Struktur erschaffen, die wie ein Leitfaden funktioniert. Dummerweise wird Improvisation, wenn sie nicht mit Disziplin einhergeht, sehr schnell zum Selbstzweck, um über mangelhafte musikalische Ideen oder einfach einen Mangel an Beherrschung seiner selbst -- oder der Instrumente -- hinwegzutäuschen. Das hat m. E. dem ganzen Genre irgendwann auch das Genick gebrochen, weil Froese, Schulze, Göttsching und Co. nur noch vor sich hingedudelt haben, dabei aber ihr Ziel aus den Augen verloren. Gerade diese Ziellosigkeit nehmen heute viele Epigonen der Berliner Schule als Blaupause und Entschuldigung, um selbst endlos lange vor sich hin dudeln zu dürfen. Es ist fantastisch, diese Formlosigkeit zur eigenen musikalischen Befreiung zu benutzen. Dann sollte man sich disziplinieren und auf den Punkt kommen.
"Unsere Konzerte haben eins gemeinsam: Sie haben einen Anfang und ein Ende." (Peter Baumann)
Ich persönlich fand diese scheinbare Formlosigkeit bis zu dem Punkt spannend, wo ich mich selbst angefangen habe, zu langweilen -- sowohl beim Anhören, als auch beim Machen dieser Musik. Da spielt es keine Rolle, ob die Musik von Klaus Schulze 1976 oder Parsick 1998 ist. Langeweile ist zeitlos.
Stephen