Markus Berzborn schrieb:
Er hat sich dann selber die Antwort so gegeben, dass er nur eine Existenzberechtigung als Künstler habe, wenn er wirklich etwas Neues, vorher so nicht gehörtes, komponiere.
Was sicher in vielen Fällen dazu führt, dass man zwanghaft versucht "anders" zu sein ... das ist eine Produktionsbedingung der ich persönlich mich nicht unterwerfen möchte.
Letztlich ist es IMO eine Frage des Potentials welches in einem selbst steckt. Da kann man nix dran ändern - "Potential" kann man nicht erlernen, es ist da oder nicht. Ist aber nicht so tragisch. Ich finds ok BS zu spielen - der eigene Einfluss bzw. der Wunsch etwas anderes zu machen kommt mit der Zeit ... oder auch nicht. Wenn man glücklich damit ist, so what?
Ich war letztes Jahr bei der Schallwende-Preisverleihung im Planetarium in Bochum (oute mich hiermit als Schallwende-Mitglied
). Ich fand ja, dass da wenig wirklich "neues" dabei war, aber es war ein tolles Konzert, ein fantastischer Abend (selbst meine Lebensgefährtin war begeistert), und es hat allen viel Spaß gemacht. Was um alles in der Welt will man denn mehr?
Ok, Kohle, aber das ist dann ein ganz anderer Aspekt. Ich hab mal in einer Art "Avantgarde-Rock-Band" gespielt, und wir haben - für regionale Verhältnisse - wirklich "was neues" gemacht. Damit verdient man a) keine Kohle, und b) haben uns alle immer nur gefragt "Und DAMIT wollt ihr Kohle machen???"
Wir hatten immer nur ein kleines Publikum, für das wir einen immensen Aufwand betrieben haben ("die Pink Floyd von ...."), wir haben immer nur ordentlich draufgezahlt, aber es war eine fantastische Zeit. Dadurch dass wir nicht den Zwang hatten Geld verdienen zu müssen und keinem Zeitgeist huldigen mussten waren wir in der Wahl unserer künstlerischen Mittel sehr frei - und das führte zwangsläufig zu interessanter Musik, mit viel Spaß, und einem enormen "Befriedigungsfaktor". Halt nix für die Masse.
Servus,
Alex