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GegenKlang
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Das Urheberrecht hat im digitalen Zeitalter eh keine echte Existenzberechtigung mehr. Zum einen ist es viel zu einfach, digitales Zeug zu verbreiten, zum anderen sind Anstrengungen, es in die Moderne hinüber zu retten, mit großen Kollateralschäden verbunden, ich sage nur DRM und Uploadfilter. Das Urheberrecht ist zu dem Unterdrückungsinstrument des Geldadels verkommen. Ursprünglich war es als Investitionsschutz für Verleger gemeint, der natürlich ein berechtigtes Interesse daran hatte, dass er die Vorleistung in eine Druckerpresse und der mechanischen mühsamen Arbeit daran wieder refinanziert kriegt.Und an dieser Stelle könnte man sogar mit dem Urheberrecht bzw. dem Copyright ins Gericht gehen, denn genau diese rechtliche Moralvorstellung ist durchaus ein großes Hindernis für den Fortbestand von Informationen.
Die Refinanzierung intellektueller Vorleistung bei Digitalgütern müsste anders erfolgen, nämlich durch partiellen Vorenthalt und gemeinschaftlichem Freikauf des Werkes in seinen wieder-zusammensetzbaren Teilen. Texte könnte man zunächst veröffentlichen als alphabetisch geordneter Wortliste, wo jeder Eintrag noch seine verwendeten grammatikalischen Formen auflistet. Jeder Eintrag hat einen Preis, erst wenn der gezahlt wird, wie und von wem auch immer, werden die Positionen seiner Formen im Text jeweils nachveröffentlicht. Ein Käufer ist also weniger Käufer einer Kopie, als eine Art Kleinstmäzen.
Die ungefähre Entsprechung dieses Verfahrens für die Musik ist technisch möglich, aber braucht leider richtig Rechenkraft. An der Umsetzung der sogenannten Audioscherben in Code arbeite ich zur Zeit (hin und wieder). Verlinke mal jetzt nicht den entsprechenden Thread, kann ja nach suchen, wen es interessiert, denn argumentativ konnte ich da nicht so punkten. Glänze zu gegebener Zeit lieber mit dem Angebot eines entsprechenden Proof-of-concepts unter Open-Source-Lizenz.