Heutzutage im allgemeinen und in diesem Forum im speziellen ist es äußerst unüblich, einen MIDI-Sequencer, der keine fette Sequencersoftware für Win, Mac oder iPad ist, mit spurenweise nicht geloopten Daten zu füttern und die dann auch editieren zu wollen, wie es in den 90ern mit den Sequencern in den Workstations gemacht wurde. Hab ich seinerzeit schon auf den großen Technics-Arrangern gemacht und mach es immer noch mit dem MRC Pro in der Roland XP-80. Gerade hier im Synthesizerforum bedeutet Hardware-Sequencer aber fast immer Loops und Lauflicht, also entweder Moog 960 Nachf. oder Roland TB-303 Nachf.
Ein MIDI-Songsequencer ist ja prinzipbedingt etwas Kompliziertes. Wenn du ihn einfach machen willst, mußt du ihn kastrieren, mußt du Features rauswerfen, und dann fluchst du, weil du ständig Spuren neu einspielen mußt, denn seit sich das Ding bedient wie ein Vierspurrecorder, kannst du nix mehr editieren.
Optimal wäre natürlich ein Hardwarekasten wie seinerzeit der MC-500 mit einem MIDI In (zwecks MMC/MTC-Steuerung), diversen MIDI Outs (machen eine Thru-Box oder gar einen MIDI-Router überflüssig), einem Display nur zur Sequenzendarstellung (Eventliste, Piano Roll...) und dedizierten, einfach belegten Tastern für jede Funktion. Natürlich in der Lage, sowohl durchgehende Spuren als auch mehrere mehrspurige, transponierbare, während des laufenden Betriebs beliebig editierbare Patterns gleichzeitig wiederzugeben. Gibt's aber nicht, weil hat keine Zielgruppe mehr.
Die Bedienbarkeit von Workstation-Sequencern ist so unterschiedlich wie umstritten (in der Yamaha MOx soll er recht gut sein, aber jemand, der seit Jahren mit Logic arbeitet, wird den wieder unbedienbar finden), außerdem kauft man da immer noch einen Rompler mit, ob man den braucht oder nicht.
Vielleicht wäre Software eine Lösung. Netbook (alternativ wird ein WeTab mit einem anderen Betriebssystem beschickt), USB-MIDI-Interface, Softwaresequencer. Ginge sogar mit Linux, wenn man bereit ist, sich das einzurichten, wäre also keine "Draufspielen, einschalten, geht alles"-Lösung.