also Ihr seid echt super! Vielen Dank wieder für die neuen Tips! Die Ensoniq Teile guck ich mir mal an, hört sich super an!
Ja und die RM1x hatte ich mal und hab noch ne Diskette da, auf der noch Songs drauf sind. Wär ja schon mal interessant die mal wieder anzuhören auch!
Und stimmt, die hatte nen tollen Sequencer. Ich hab die damals als Einzelgerät eingesetzt, weil ich zu der Zeit keine Kohle hatte und mit der konnte man ganze Songs bauen und das geniale war auch die feine Auflösung des Sequencers! Und die gibts ja zur Zeit richtig billig hinter her geworfen .... hmmm
@Matt van K
Ich hab so das Gefühl, dass Du mich so ein bisschen als unwissendes Kiddi einschätzt, grad auch wegen meiner Specki Meinung? Deshalb will ich Dir mal meinen Musikeralltag beschreiben, denn es gibt nicht nur Noob und Kenner sondern auch verschiedene professionelle Arbeitsweisen!
Das mach ich jetzt sehr ausführlich, weil ich glaub, was das betrifft, dass sich da der Ein- oder Andere auch ein bisschen was von mir abgucken kann sogar, denn meine Strategien gehen bisher sehr gut auf:
Ich hab letztes Jahr im Schnitt jeden Monat ne Remixanfrage gekriegt, von Labels, von ner befreundeten bekannten Band und von ein paar Freuden. Dazu hab ich mal ein komplettes Album produziert, also Tracks bauen, mit nem Masteringstudio zusammenarbeiten usw. ... So, also ich musste im Schnitt alle 3 Wochen nen Song fertig kriegen, denn da gabs auch oft Zeitvorgaben, grad bei den Veröffentlichungen!
Jetzt ist das ja heutzutage so, dass man zwar viel machen darf im Musikbereich aber reich wird man nicht mehr davon, also muss ich trotzdem 40 Stunden in meine Arbeit gehen, denn ich bin auch noch verheiratet und meine Frau soll wenigstens das Gefühl haben, dass ich trotz der Soundmacherei, gut für uns sorgen kann.
Wie setzt man das um, dass man neben 40 Stunden Arbeit noch alle 3 Wochen nen Song fertig kriegt?
Mein Anspruch an meine Musik ist:
- ich verwende grundsätzlich keine Loops
- ich baue alle meine Synthsounds von Grund auf selber
- ich nutze nur sehr selten Presets
- Samples nutze ich nur für Vocals und für Beats
also ich kauf mir keinen Nexus und mach auf Trancekaiser oder ähnliches sondern mein Anspruch ist ein anderer. Denn ich will, dass mein Sound ein eigenständiger ist, den man nur von mir kriegt.
Mein Weg das mit Plugins umzusetzen:
Also mit Plugins mach ich das so, dass ich ein vorbereitetes Standard Template in meine DAW lade, das so aussieht:
- 20 Samplerspuren
- 1 VST Synth - der als Bassspezialist dient
- 1 VST Synth - der super für Arps und ähnliches funzt
- 1 VST Synth - der mit fast immer wunderbare Pads zaubert
- 1 VST Synth - der sich super für ungeplante und verpeilte Sounds eignet
So, all diese Plugins, die ich als Synths verwende, können eigentlich alles und werden auch so beworben. Aber manches können sie super UND auch noch schnell! Und darauf kommts mir bei meiner knappen Zeit an. Klappt nicht immer und manchmal, muss ich auch mal was aus nem anderen Plugin rausfrickeln aber zu 90% hat sich der Weg super bewährt! Dazu muss man natürlich die Stärken von nem Plugin erst mal rausfinden, das ist klar und da kommt dann auch die Bedienungsqualität mit ins Spiel.
Mein im Moment gedachter Weg, das mit Hardware umzusetzen:
Da bin ich ja grad dabei, deshalb frag ich ja hier im Forum umher ... ich möchte mit meiner Hardware die gleiche Arbeitsweise umsetzen können, wie mit meinen Plugins und das auch noch so gestalten, dass ich mal live was bringen kann. Grund: Ich wurde bereits 2 Mal gefragt, ob ich nicht Lust hätte mal live was zu machen.
So, mein Plan sieht da so aus:
- Machinedrum - für Beats und was ich aus den Synthese nicht rauskrieg, lad ich als Sample ein - gut Speicher ist knapp aber eigentlich benutz ich gar nicht soviele Samples
- Monomachine - für digitale Frickel- und Modulationssounds ist die allein schon wegen dem Sequencer gut geeignet.
- Virus B - was bei dem schnell und easy geht, sind typische VA Bässe, pluckige Sequencersounds und eiernde Vibrato Leads
- Pad Synthesizer, den such ich ja grad hier.
Und hier ist das nun genauso wie bei den Plugins:
Die Monomachine und der Virus können eigentlich auch alles und man kann auch da wieder hergehen und Synthkämpfe machen, um eben auch der Monomachine ein Mega-Flauschi-Pad versuchen zu entlocken oder am Virus B nen Ultra-Frickel-Modulationssequenz in stundenlanger Arbeit zurecht programmieren, dass einem die Pfoten weh tun ...
Kann man alles machen aber da ist die Frage, was ist das Ziel? Will man ein ultimativer Synthkaiser sein oder will man schnell und trotzdem gut Musik machen?
Und jetzt kommt in so nen Plan und Musikeralltag der Spectralis 2 ins Spiel:
Ich nehm jetzt Deine eigene Worte, Matt:
- das Ding soll angeblich 70-90% einer Produktion abdecken, (was ich ehrlich gesagt nicht glaube aber auch nicht genau weiß, da sich mir das Ding nicht offenbart hat)
- Beim Spectralis kriegt man nix auf den Silbertablett serviert
- Als Einsteiger liest sich die Bedienung wie Bahnhof (nebenbei: also ich bin kein musikalischer Einstelger und hab trotzdem nur Bahnhof verstanden!)
so und Deine Worte übersetz ich jetzt mal:
Das Ding enthält so ziemlich alles was man zum Produzieren braucht. Gesagt kriegt man nix, das muss man schon selber rausfinden und raussuchen aus dem Ding. Für Einsteiger ist das Gerät nicht konzipiert sondern wohl eher für ultimative Synthfrickler. Hab ich dich richtig verstanden? Wenn ja, dazu meine Meinung:
Ich hab ja selbst schon Musik ausproduziert und weiß wie viele Schritte das sind und was da an Technik zum Einsatz kommt. Das alles hat man also beim Spectralis in eine Kiste gepackt die so aussieht:
- Breite 47 x Tiefe 23 x Höhe 14 cm
- ein Minidisplay der kleinsten Sorte
- ein Handbuch, das einem nix sagt
Also da muss man gar nicht groß weiterplaudern und diskutieren. Denn genau DAS ist der Grund, warum nicht wenige, den Spectralis 2 wieder verkaufen! Denn wenn man bei so nem Gerät in der Größe, mit so nem Display aber vollgepackt mit zig Produktionsfeatures ... nicht mal ne ordentliche Anleitung kriegt, dann kostet das zuviel Zeit, so ein Gerät zu lernen und es kotzt einen auch an! Insbesondere auch dadurch, dass man sich zum Teil elendig durch Menüs hangeln darf ...
Wenn Du jetzt das alles mal gelesen hast und Dir ein bisschen vorstellen kannst auch, wie ich so meine Musik mache und welche Zeit ich habe wirst Du einsehen, dass ein Specki mir so gar nichts nützt. Denn ich kann nicht einfach sagen, so Leute ich hab jetzt nen Specki und da will man, dass die Leute auf nem Minidisplay alles selber rausfinden ... also ich kann jetzt 1 Jahr lang mal keine Musik mehr machen, ich muss diese Kiste auschecken! Die täten mich auslachen und das zu Recht!
Da Du den Specki so liebst, stell Dir doch mal folgendes vor:
- Specki aufgeteilt in 3 Geräte mit je einem Display
- Gerät 1: Specki Drummachine
- Gerät 2: Specki Analogsynth
- Gerät 3: Specki Digitalsynth
So und jedes dieser Einzelgeräte wäre so aufgebaut:
- ein eigenes Display (dann hätte man insgesamt 3 anstatt 1)
- viele Knöpfe auf der jeweilige Oberfläche (dann wäre viel aus den Menüs verschwunden und zugänglicher)
- Jeweils ein Handbuch step-by-step mit nachvollziehbaren Beispielen (dann würden vielleicht auch Einsteiger so ein Ding kaufen)
DANN wäre das ein zugängliches und bedienerfreundliches System! Und man könnte sogar wählen, was man braucht davon und was nicht ...
Wenn ich mir jetzt noch die Electribes oder Elektrons angucken, die das ja im Prinzip ähnlich so machen ... na ja also die Kisten haben schon Tücken und Schwächen jeweils, aber werden gekauft ohne Ende, von Einsteigern und auch von Profis und das nicht ohne Grund! Und ich hab sie alle 3 benutzt und selber in der Mangel gehabt:
- Ne Electribe kann man wirklich ohne Handbuch direkt bedienen aber ich mag den Sound nicht (Geschmacksache)
- Ne Elektron braucht schon ein bisschen Handbuch Studium aber das reicht aus um sich reinzufuchsen und die Stärken rauszufinden
- Nen Spectralis 2 ... wann und wie soll man das Ding lernen können ???
Da nützt mir auch der wirklich gute Support von Jörg Schaaf selber überhaupt nichts! Ein Spectralis ruiniert mir eher meine musikalische Arbeit, anstatt mir zu helfen und das Risko, sich 1 oder 2 Jahre nur noch auf eine so ne Kiste zu konzentrieren ... da hört das Vertrauen bei mir auf! Insbesondere dann, wenn man mitkriegt, dass man da auf Updates auch noch zig Jahre warten darf.
Sorry, aber dann greift man eben zu Alternativen! Und das tut mir eigentlich auch leid, denn der Specki wäre vom Ansatz schon ne feine Sache und vieleicht wirklich mal die eierlegende Vollmilchsau aber leider darf man ja auch nix kritisieren an dem. Denn sobald man das macht kriegt man wieder die gleichen Diskussionen an die Backe ... dabei kann man an uralten Verkaufsschlagern, wie den Electribes und den Elektrons, direkt sehen, wie man solche Kisten auch bedienerfreundlich konzipieren kann. Und würde sich Korg mal für ne EMX entscheiden mit ordentlichen polyphonen Synths drinne und Note Velocity und paar andere Kleinigkeiten ... dann hätte der Specki auch soundtechnisch keine Chance mehr! Und wenn dann so ne Korg Machine für 1.000 EUR angeboten werden würde ...
Also ich kenn ja noch Quasimidi und mein erster großer Synth war mal ein Raven von denen. Ja und das war auch wieder so ne Alleskönner Kiste deluxe, die zwar ständig abgestürzt ist ... na ja ich hab das Ding damals verkauft und gegen ne MC 303 getauscht. Auf der MC 303 hab ich dann nach 2 Wochen meinen ersten Song gebastelt und so den Spaß am Musikmachen entdeckt ... nun ja und Roland gibts noch und Quasimidi nicht mehr oder? Den Rest kann man sich selber mal zurechtdenken ... zum Glück scheint der Accelerator ne sehr interessante Workstation zu sein.