Alle BOSS Delays aus der DD-Serie können auch Dry Kill.
Manchmal heißt es eben nur anders; typisch BOSS. Bei DD-500 stellst Du in Patch-Settings „Direct Level“ auf Zero und gut ist. Vorteil: Es ist pro Patch einstellbar. Nachteil: Es ist pro Patch einstellbar.
Überhaupt könnte der DD-500 der ziemlich utopischen Wunschkonzertliste des Eröffners am nächsten kommen. Alleine mit dem Clockdivider weiß ich nicht genau, nie probiert. Müsste aber an sich mit einem externen Schalter gehen. Beim Dd500 kannst du jede Menge Funktionen entweder auf Mod-Pedal oder auf Klickschalter delegieren. Es erschließt sich bei BOSS, wie gesagt, nicht immer alles sofort, unter anderem weil BOSS gern eigene Begriffe anstelle etablierter Termini verwendet und die technokratisch anmutende Benutzerführung offensichtlich von Leuten gestaltet wird, die bei Microsoft wegen Benutzerfeindlichkeit gefeuert wurden. Aber es geht jede Menge. Soundmäßig ist BOSS halt ein Golden Retriever: alles dabei, alles artig und gefällig. Aber auch das ist bekannt.
Ansonsten — bei dieser „alles muss“ Featuritis-Liste und nach Lektüre dieses Threads — kann ich nur sagen: Es ist trivial — kein
Serienhersteller kann
jeden individuellen Kunden zu 100% happy machen.
Muss wirklich alles in einem sein (am besten auch noch bezahlbar), bleibt meist nur: selber basteln oder sich ein Gerät nach eigenen Vorgaben bauen bzw. modden lassen. Es gibt einige fähige Leute, die sich auf solche (Um-) Bauten spezialisiert haben.
Oder mal eben Strymon Magneto nehmen. Da lässt sich nahezu jeder auch so abgefahrener Delay-Wunsch erfüllen. Entweder direkt am Gerät oder durch Patchen mit weiteren Modulen. Für MIDI braucht es dann halt einen MIDI/CV-Konverter. Und ein Spring-Reverb ist auch schon drin. ™.
Soll all das keine Option sein: einfach akzeptieren, dass noch niemand extra für Dich ein maßgeschneidertes Delay gebaut hat, und dem Dichter folgen:
Etwas ist immer.
Tröste dich.
Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten.
Daß einer alles hat –
das ist selten.
Kurt Tucholsky „Das Ideal“