Offensichtlich herrschen auch hier weitverbreitet Irrtümer zur Filterbank-Technik vor:
Kernpunkt: ein Grafik EQ ist keine Filterbank. Das bedeutet, dass zB
@Max danebenliegt, wenn er sagt, dass eine Filterbank Frequenzen (sonst linearen Frequenzgang) "rausnimmt". Genauso kann eine Filterbank Frequenz nicht aus einem linearen Frequenzgang heraus anheben. Beides kann nur der Grafik EQ.
Eine Filterbank lässt einzelne Frequenzbänder durch. Dreht man alle dieser Frequenzbänder auf, so heißt das noch lange nicht, dass dann alle Frequenzen des Spektrums gleichmäßig durchkommen. Typischerweise hat es zwischen jedem dieser Bänder auch "Löcher" die (aus verschiedenen technischen Gründen), die nicht so stark übertragen werden. Das hat zur Folge, dass eine Filterbank auch dann einen eindeutigen Einfluß auf den Klang hat, wenn alle Bänder auf Durchgang stehen. Bei einem (guten) GrafikEQ dagegen ist kein Unterschied zwischen "alle Bänder auf Null" und dem Originalsignal.
Wichtiger klanglicher Aspekt einer Filterbank ist das leichte Mitschwingen der einzelnen Filter. Das ist auch die Kernintention der Filterbank, denn sie adaptiert für die elektronische Welt das Verhalten, das der Korpus eines akustischen Instruments hat. Diese Resonanz ist zwar nicht so extrem wie bei einem VCF mit aufgedrehter Resonanz, ist aber trotzdem relevant.
Der zweite wichtige Aspekt ist die Verteilung der Kennfrequenzen der einzelnen Bänder. Da ist die Moog Bnak alles andere als gut, denn sie betont die Obertonreihe bestimmter Frequenzen. Hier die Liste der Moog-Filterbank aus dem Posting von
@Bernie :
125 Hz, 175 Hz, 250 Hz, 350 Hz, 500 Hz, 700 Hz, 1 kHz, 1,4 kHz, 2 kHz, 4 kHz und 5,6 kHz.
Wenn man einen Sägezahn von 125Hz (ungefähr ein H) reinschickt, dann wird der erste (250Hz), dritte (500Hz) siebte (1000Hz) Oberton durchgelassen; die dazwischenliegenden Obertöne eher nicht. Schickt man ein Cis rein (~135Hz), dann tut sich da ziemlich wenig. Würde der Korpus eines akustischen Instruments so reagieren, dann würde man sagen, dass das schlecht klingt - so eine Geige wäre ein ziemlicher Murks.
Deswegen benutzen die interessanteren Filterbänke Frequenzbänder, die solche Aufdoppelungen vermeiden. Ein großartiges Beispiel ist die mit Quintabstand arbeitende
FB-14 von SND.
S.a.:
https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/filterbank-bauen-frequenzaufteilung.100258/