Ich hab mir heute mal zeit genommen und 10 stunden mit dem syntakt verbracht, den ich eigentlich als samplegeber und flexible drum machine nutzen wollte.
Der analoge fx block ist die geheimwaffe des syntakt. Ohne diese wäre eher viel viel eingeschränkter und langweiliger. Diese Einheit kann weit mehr als nur als compressor workaround dienen.
Ich hab immer mal versucht den syntakt als groovebox zu nutzen, aber viele der digitalen maschinen begeistern mich klanglich nicht.
Dafür fand ich ihn als reine drummachine richtig gut. Besonders die analogen 4 voices gefallen mit extrem gut. Anders als in der rytm mk1 die ich mal hatte.
Der fx block allerdings ist der weg zum glück, um damit ganze, richtig gut klingende tracks zu machen. Wenn man dann ein sound gebilde stehen hat, kann man sich mit dem fx block beschäftigen.
Die distortioneinheit klingt sehr gut und ist besonders in zusammenhang mit dem analogen filter sehr ergiebig. Damit gehen wunderbare sachen. Diese beiden Einheiten steigern auch die digitalen und analogen voicemachines extrem und verleihen ihnen einen wunderbaren organischen klang.
Richtig interessant wird es, wenn man noch den fx sequencer nutzt um das filter und den amp per envelope zu triggern und die lfo's nutzt um die parameter des tracks zu moduliere.
Man muss die einzelnen levels der gesamten tracks im Auge behalten, da diese natürlich großen einfluss des fx blocks haben. Auch die lautstärke des Selbigen sollten man anpassen.
Hat man sich daran gewöhnt, ist der sweet spot riesig.
Es macht sehr viel spass, die einzelnen tracks aus dem fx block raus zu nehmen und hinzu zu fügen, mit den envelopes und derem amount zu spielen, die fx trigger neu zu setzen und das filter anzupassen.
Man wird ständig mit neuen tollen Ergebnissen belohnt. Da kommt ständig etwas neues interessantes und es klingt richtig gut.
Kommt auch richtig gut reverb und delay leicht zu modulieren, zum beispiel predelay um einen chorus ähnlichen teppich auf die synth zu legen und den aus dem track rauszulassen.
Für mich hab ich rausgefunden, das ich sehr gute ergebnisse erziele, wenn ich die drums und percussions eher rauslasse und die ganzen melodien und längeren geräuscherzeuger in den fx block stecke.
Bei der bass drum und dem bass muss man abwägen, genauso wie bei hihats. Meistens lasse ich einen groovegeber wie ne high hat draußen, damit diese ungestört durchlaufen kann. Über die amp page 2 müsste man die zuweisung für den analogen fx block auch p-locken können. Dann würde es richtig deep werden. Auch cool ist, das es in jedem track viele filter und eq modelle gibt. Damit kann man ganz gut mixen. Ich hätte allerdings nichts dagegen, wenn man alle digitalen modelle gleichzeitig nutzen kann, wenn man will.
Damit hätte man ein richtig gutes tool zur frequenzbearbeitung.
Die Bedienung ist super und wenn man die drin hat kann man damit alleine eigentlich ein liveset machen, wenn man es etwas vorbereitet hat.
Ich war heute wirklich sehr begeistert, was man aus der rausholen kann und wie gut sie klingt.
Der syntakt wurde ja nicht so ernst genommen, weil viele schnell geurteilt haben, es wäre elektrons frankenstein monster.
Aber das ist eigentlich das gute. Grundlegend soll es eine drummachine sein. Es ist aber m. E. eine komplexe groovebox mit ganz eigenem konzept. Eingeschränkter als deluge oder mpc, aber trotzdem geht damit eine menge.
Ich denke, der fx block gehört fest zum soundkonzept vom syntakt und wenn man den nicht mag, dann gibt es auch von elektron bessere lösungen. Der macht das gerät erst besonders. So hat man n bisschen analog four, gut was von der rytm, einen brocken heat und cycles plus extras. Eben dadurch entsteht ein neues konzept, dass dem syntakt ein alleinstehungsmerkmal gibt.
Keine einzelausgänge ist zwar schade, aber dann muss man halt nacheinander einzelne track gruppen oder spuren aufnehmen. Oder links rechts. Ist nicht das selbe, aber es geht.