fanwander
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Es gibt tatsächlich nur wenig was darüber hinaus echtes Stereo ist.Zolo schrieb:Dann ist ja alles was nicht mit 2 Mikrofonen aufgenommen wurde kein Stereo !
Teure Stereohallgeräte erzeugen ihre unterschiedlichen Reflektionszeiten aus der Pegeldifferenz zwischen linkem und rechtem Eingangssignal (defacto aus den Pegeldifferenzen bestimmter Frequenzbänder). Wenn man in so ein Hallgerät eine Monosignalquelle reingibt und diese im panorama wandern lässt, dann kommt da hinten was raus, was ich durchaus als echtes Stereosignal bezeichnen würde. Das erste Hallgerät, dessen Eingaben nicht in Reflektionszeiten sondern in der Größe des Raums und in der Entfernung der Signalquelle vom Hörer gemacht wurden, war glaub ich von ART. Später haben das dann andere übernommen.
Man kann übrigens selbst mit zwei oder drei Delays schon prima annähernd echtes Stereo machen:
Man malt sich maßstäblich den Raum auf, den man darstellen will; zeichnet dann die Schallquelle ein, und misst die Entfernungen des erst-Reflektionswege über die drei Wände des Raumes zum Zuhörer und die Entfernung des Direktschalls. Dann rechnet man die Strecken in Laufzeiten (=Delayzeiten) um, und zieht von allen Reflektionszeiten die Direktschalllaufzeit ab. Die drei Zeiten gibt man in die drei Delays ein und das Monosignal positioniert man noch mit Panpot im links/rechts-Spektrum. Das Ergebnis ist eine frappierende Räumlichkeit!
Ds ganze ist natürlich für eine reale Mischung viel zu mühsam, aber es ist eine ganz hilfreiche Übung, um eben den Unterschied zwischen Pseudestereo und (künstlichem) Echtstereo zu erkennen.
Ich hab das mal in einem Recording-Workshop in Keys in den 90er Jahren mit vielen Zeichnungen und einfachen Rechenbeispielen beschrieben; wenn ich aus dem Krankenhaus raus bin, dann schau ich mal, ob ich den Artikel finde - dann kann ich ihn scannen und hier reinstellen.