Ehemaliges Studio für Elektronische Musik des WDR

Ich wolte eigentlich nur einen Beitrag zum besseren Verständnis meiner Argumentation liefern, da ja das ursprüngliche Video nicht mehr zur Verfügung steht, Herr Müller aber seine Vorführungen mit dem Tonbandgerät und den Bandschleifen hier ähnlich gestaltet.
 
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Ist doch klar und vollkommen ok, wollte nur den Bezug herstellen zu dem Thread hier und dem Besuch, der ja von uns Foristen gemacht wurde. Ggf-. ja interessant zu hören um was es da ging, da das keine Dokumentation ist sondern eher sowas wie ein Ausschnitt (m)einer Hobbyaufnahme.

Der Anspruch ist also gering. Für alle die da waren.
 
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Die Komposition findet nicht mit Gerätschaften statt, das ist eine geistig-schöpferische Leistung. Die Umsetzung nennt man Realisation (der Komposition), das macht i.d.R. der Assistent des Komponisten, kann ebenfalls als Komponist sein (Beispiel David Johnson bei "Hymnen" von Stockhausen) oder wie Herr Müller ein Dipl. Toningenieur in seinen Jahren seit 1971. Im Kontext eines Besuchs des Studios für Elektronische Musik des WDR, Köln, das ja ausnahmslos für Musik als Kunstform und nicht als angewandte Musik für Einleitungsmelodien, Pausenzeichen etc. wie das Tontrickstudio unter der damaligen Leitung von Heinz Schütz war, empfinde ich es als nicht lehrreich, irgendwelche technischen Tricks vorzuführen, mögen sie für die Besucher auch noch so neu und ungewöhnlich sein. Das Studio ,selbst in dieser Form der momentanen Lagerung, stellt ein künsterisches Monoment mit historischem Wert dar, den es angemessen zu bespielen gilt. Alles andere ist einfach zu billig.
 
So wie damals da gearbeitet wurde, was sonst, alles andere dient der Verdummung und bestätigt das Vorurteil, dass man dort eigentlich nur "verrückte Effekte" produziert hat.
 
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So wie damals da gearbeitet wurde, alles andere dient der Verdummung und bestätigt das Vorurteil, dass man dort eigentlich nur "verrückte Effekte" produziert hat.
Angemessener fände ich, wenn dort modern gearbeitet würde, von modernen Komponisten.
Oder post-metamodernen, wie auch immer.

Alles andere ist Klamotte und Operette.
 
Vielleicht ist es dir ja entgangen, dass Herr Müller vor Jahren die Geräte vor der Verschrottung gerettet hat. Hier ist kein Studio zur aktuellen Produktion vorhanden, sondern es wurden lediglich die Geräte gelagert. Die Führungen durch Herrn Müller sind seine private Initiative, bis das Studio in Mödrath einen angemessenen Platz erhält, um offiziell die Historie zu demonstrieren, aber auch ausgewählten Komponisten unter Assistenz die Möglichkeit zu bieten, einmal mit der alten Technik neue Kompositionen zu realisieren, was man lt. WDR "ja heutzutage mit dem Laptop macht". Bitte immer vorher informieren, bevor mal solche Kritik äußert. Langsam verliere ich die Geduld.
 
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Das ist mir in der Tat entgangen.
Macht die Sache aber nicht viel besser in meinen Augen.
 
Kann man alles unterschreiben, nur im gelöschten Ausgangsbeitrag und der daraufhin folgenden Diskussion ging es mir darum, dass es ausgemachter Blödsinn ist, Besucher des Studios die vorgeführten Beispiele mit Tonbandgeräten zu demonstrieren, da sie mit dem, was im Studio gemacht wurde und wie gearbeitet wurde, rein gar nichts zu tun hat und - ich wiederhole mich - führt zu dem Vorurteil, dass man dort eigentlich nur "verrückte Effekte" produziert hat. Von meiner Seite ist zum Thema alles gesagt worden.
 
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Bei jedem, der sich ohne musiktheoretische Vorbildung in der Sache das ansieht. Kann man doch ganz leicht drauf kommen oder fühlst du dich da intellektuell überfordert?
 
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.....wir können es gerne bleiben lassen - trotzdem stimmt Deine (absolute) Folgerung nicht. Darfst Sie gerne herleiten und belegen...

...aber wahrscheinlich bin ich der einzige, der keine Argumentation sondern nur einen Standpunkt in Deiner Aussage sieht, der bisher nur durch Vermutungen und Selbstbewußtsein, aber nicht durch Argumente, Nachweise, überprüfbare Fakten unterlegt ist...

...was ich in dem lese, was Du schreibst, ist: alle anderen sind nicht in der Lage sich eine eigene Meinung zu bilden - meine (also Deine) Vorstellung davon, was so ein Filmchen auslöst ist absolut und allumfassend...auch ist es absolut unmöglich so ein Filmchen zu sehen, und sich dann noch für die weitergehenden Hintergründe - in diesem Fall des Studios - zu interessieren, sich weiterzubilden usw. ...

...wer das Filmchen sieht ist für immer verdorben, und damit die Geschichte des Studios verloren...deshalb muss man dem TE erstmal kräftig eins auf die Mütze geben, so dass er das Video zurückzieht...und dann jedem, der Deine Reaktion und diese Aktion hinterfragt, auf unterstem Niveau und weit weg vom Thema - äh? - antworten...
 
Meine Erfahrung durch 9 Besuche, zum großen Teil mit Forum-Teilnehmern und langjährige Diskussionen zum Thema hier und auf anderen Plattformen, untermauern meine Darstellung. Das Interesse, sich mit Neuer Musik und im Speziellen mit der aus dem Elektronischen Studio im Detail zu befassen, hält sich - vorsichtig ausgedrückt - in Grenzen. Technik und Exotik ist das Thema, Musik weniger. Also wie befürchtet eine Freak-Show. Und Herr Müller ...
 
Das gehört eher in das Tontrick-Studio, mit dem, wie die Komponisten im Elektronischen Studio gearbeitet und wie sie komponiert haben, hat das rein gar nichts zu tun. Das Bandschleifen-Verfahren diente einem anderen Zweck und funktionierte anders, nachzulesen in "Karlheinz Stockhausen - Texte zur Musik", steht dort im Regal.

die vielen komponisten elektronischer musik, aus den fünfzigern.

vor allem z.b. äh ... dings.
 
Karlheinz Stockhausen – Texte zur Musik, Band 1
Arbeitsbericht 1952/53: Orientierung
(erschienen in Structure 1958/1, Amsterdam)

Prinzipiell geht es überhaupt nicht um die Verwendung ungewohnter, unbedingt neuer Klänge - derart modische Chocs verbrauchen sich sehr schnell-, sondern darum, daß die musikalische Ordnung in die Schwingungsstruktur der Schallvorgänge hinein getrieben wird, daß die Schallereignisse in einer Komposition integraler Bestandteil dieses und nur dieses Stückes sind und aus seinen Baugesetzen hervorgehen: Textur des Materials und Struktur des Werkes sollen eins werden; mikrotonale und makrotonale Form müssen gemäß der Formidee für jedes Werk wieder neu in Übereinstimmung gebracht werden.

Dabei sind die bisherigen Vorstellungen von musikalisch >tauglichen< Schallvorgängen zu revidieren: Jeder überhaupt nur vorstellbare Schall kann, wenn er aus der komponierten Struktur eines Werkes notwendig hervorgeht, musikalisch verwendet werden. Klänge, Geräusche - wie immer sie beschaffen sein mögen - sind zunächst bloßes Material, und nichts veranlaßt dazu, gewisse Schallvorgänge von vorneherein für den musikalischen Prozeß auszuschalten.


wow, ich bin ja weder historiker noch habe ich die fünfziger erlebt, aber mir scheint bei stockhausen - hier wie anderswo - das angebliche(?) theoretische konzept doch sehr weit weg zu sein von dem was er nachher tatsächlich komponiert und aufgenommen hat.

eine rein formalistische betrachtungsweise von ereignissen und ihrer aneinanderreihung zu dem zweck, dadurch ein werk der musik zu erschaffen ist mir ja nicht ganz fremd - ich halte chromatik und 4/4 takt auch für eine fast schon faschistoide reduktion der möglichkeiten - aber ich finde schon, dass man dabei nicht außer acht lassen sollte, dass z.b. die tradionellen tonsysteme auch eine berechtigung haben, was man schon daran erkennen kann, wie sie entstanden sind - und warum klang, harmonie, melodie, eben oft mit kleinen, ganzzahligen verhältnissen zu tun haben und man nicht einfach hergehen sollte und x-beliebige zufallsgeräusche aneinander reiht um dann zu behaupten man hätte ein ach so tolles konzept dafür benutzt.

das gleiche für seine diversen seriellen arbeiten, die dem oben gesagten diametral gegenüber stehen, weil sie selbst - auch wenn damals neiuartig - eine sehr krasse reduktion der theoretischen möglichkeiten darstellen, und das meiste, was denkbar ist, dadurch vor vorneherein ausgeschlossen wird.

auch die focussierung auf die methodik und das konzept an sich ist dabei schon eine starke reduktion der möglichkeiten; fliegende hubschraiuber einzusetzen z.b. geht nur mit exakter planung, das kann man niemals improvisieren, und man schließt daher die methode der improvisation als kompositionsmethode von vorneherein aus.

insgesamt ist das also alles wenig glaubwürdig. ich halte ihn für einen bürgerlichen schwätzer, viel weniger interessant als z.b. john cage, dem viele philosophische zitate zugeschrieben werden, mit denen ich mich viel eher identifizieren kann.
 
Zwischen Cage und Stockhausen liegen Welten. Ersterer war Ideenmensch, weniger Komponist im traditionellen Sinne. Letzterer war Komponist und Umsetzer.
Auch hier gibt's so was wie Geschmackssache.

Stimme aber darin zu, dass bei der Neuen
Musik generell viel Oberbau da ist.
Einen einfachen Filtersweep würde man da schon intellektuell zerpflücken, analysieren und bis ins letzte Detail auch verbalisieren.

Man sollte bei Stockhausen auch die jeweilige
Phase berücksichtigen. Hier wird ja eher über
sein älteres Schaffen diskutiert.
 
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Auch hier gibt's so was wie Geschmackssache.
Stockhausen schafft es nicht, wie viele Künstler der Nachkriegszeit, oder nur selten und unbeabsichtigt,
gezielte Emotionen, Bilder und emotional-mentale Zustände zu evozieren und transportieren -
damit bleibt sein Werk von der leidigen Kunsthistorie abgesehen als eigentliche Kunst, Kunst als Kommunikat, weitgehend irrelevant.
Auch bei Stockhausen als Intellektuellem klaffen Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander das der Spagat mislingt.

Das Bild vom Kaiser ohne Kleider drängt sich mir auf.
Damit stellt sich die Frage als was man ihn dann bezeichnet und wo man ihn einordnen will.

Kunst die einen verbosen Überbau benötigt um als solche gelten zu wollen ist wie ein Witz der eine seitenlange Erklärung benötigt.
Als Witz funktioniert der so wenig wie solche Kunst als Kunst, als Kommunikat überhaupt nicht. Aber was ist es dann?
Es fehlt ein neutraler treffender Begriff für diese Übung, wie auch für die Claquere Rezipienten.

Spricht man das an, kommt als Replik gerne daß man intellektuell wohl überfordert und / oder nicht hinreichend gebildet sei -
und keine Koryphäe auf die man sich berufen könne - auf das eigentliche Argument wird dann weder eingegangen noch scheint es verstanden.
Man beruft sich auf das argumentum ad verecundiam.
Für mich ist das das Kunstverständnis des Spießbürgers, der Kunst gegenüber eigentlich vollkommen unzugänglich ist,
hier aber glaubt etwas greifbares gefunden zu haben da dokumentiert ist daß Arbeit, Gedanken und vor allem Autorität dahinter stecken sollen.

/Guten Morgen
 
Man kann Neue Musik auch ohne intellektuelles Gewichse geniessen.
Ja: Gibt Einiges von Stockhausen, das "daneben" ist. Die elektr. Musik aus
Freitag ist teils bloss doof oder ein
paar Stunden aus Klang.
Dennoch hat er Vieles gut und richtig
gemacht.
Seine Musik transportiert durchaus Emotionen. Von Irrelevanz zu sprechen
ist daneben.
Lass einfach mal ein paar Grautöne zu
und ignorier den Überbau bzw. den von
Dir erwähnten Spagat. Nirgendwo steht,
dass ich einen Künstler todernst nehmen
muss; manchmal ist es besser gedanklich
Abstriche zu machen.
NM kann Spass machen!
 
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Ich finde auch einiges von ihm sogar ziemlich emotional und ergreifend und auch einer intuitiven Logik folgend, ohne mich je mit der Theorie oder der Person Stockhausens großartig beschäftigt zu haben. Werde das mal mit meinem Psychiater besprechen.
 
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Aber es stimmt schon: Stockhausen ist irrelevant. Kein Mensch interessiert sich dafür.
Vielleicht kommt das ja noch.
 
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NM kann Spass machen!

Ein Problem sind halt die verstockten (Pseudo-) Bildungsbürger, die die NM auf so ein hohes Podest gestellt haben und nix anderes daneben gelten lassen (...alles andere sei "Bullshit"...) - dieses Elitäre nervt.
Wer möchte sich denn dann noch mit der NM beschäftigen, wenn man ständig zu hören bekommt, wie wichtig das alles sei...?
Ein entspannterer Umgang mit diesem Teil der Musikgeschichte wär wahrscheinlich besser für die NM... (im Sinne der Vermittlung an nachfolgende Generationen).
 
Kleine Anekdote noch zum Thema Stockhausen & Emotion. Ich bin mit einem Bekannten meines damaligen Mitbewohners mal in eine üble Schlägerei geraten, weil bei mir Stockhausen lief. Die Musik hat ihm anscheinend Angst gemacht.
 
Oli:
Bei den Donaueschinger Musiktagen laufen die Leute bei weitem weniger geschniegelt rum, als bei einem normalen Klassikkonzert.
Jeans, Opapullover und Turnschuhe sind keine Seltenheit.
So manch Komponist darf auch angesprochen werden
Elitäre straft man natürlich mit Nichtachtung. ;-)
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
"Kunst dem Volke?!: den slogan lasse man Nazis und Kommunisten: umgekehrt ists: das Volk (Jeder!) hat sich gefälligst zur Kunst hin zu bemühen!"

(Arno Schmidt)
 


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