Auch hier gibt's so was wie Geschmackssache.
Stockhausen schafft es nicht, wie viele Künstler der Nachkriegszeit, oder nur selten und unbeabsichtigt,
gezielte Emotionen, Bilder und emotional-mentale Zustände zu evozieren und transportieren -
damit bleibt sein Werk von der leidigen Kunsthistorie abgesehen als eigentliche Kunst, Kunst als Kommunikat, weitgehend irrelevant.
Auch bei Stockhausen als Intellektuellem klaffen Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander das der Spagat mislingt.
Das Bild vom Kaiser ohne Kleider drängt sich mir auf.
Damit stellt sich die Frage als was man ihn dann bezeichnet und wo man ihn einordnen will.
Kunst die einen verbosen Überbau benötigt um als solche gelten zu wollen ist wie ein Witz der eine seitenlange Erklärung benötigt.
Als Witz funktioniert der so wenig wie solche Kunst als Kunst, als Kommunikat überhaupt nicht. Aber was ist es dann?
Es fehlt ein neutraler treffender Begriff für diese Übung, wie auch für die
Claquere Rezipienten.
Spricht man das an, kommt als Replik gerne daß man intellektuell wohl überfordert und / oder nicht hinreichend gebildet sei -
und keine Koryphäe auf die man sich berufen könne - auf das eigentliche Argument wird dann weder eingegangen noch scheint es verstanden.
Man beruft sich auf das argumentum ad verecundiam.
Für mich ist das das Kunstverständnis des Spießbürgers, der Kunst gegenüber eigentlich vollkommen unzugänglich ist,
hier aber glaubt etwas greifbares gefunden zu haben da dokumentiert ist daß Arbeit, Gedanken und vor allem Autorität dahinter stecken sollen.
/Guten Morgen