Hier das Duell:
Meine Einschätzung: Vom Grundklang nehmen sie sich nicht viel. Gesplittet klingt die Epi nicht besonders gut. Da ist die Yamaha werkseitig mit dem 5-Wege-Schalter und Mid-Boost vielseitiger aufgestellt.
Die Einstellung im Auslieferungszustand war bei der Yamaha viel besser. Der Gitarrendoktor musste kaum was machen, tat es aber anstandshalber. Die Saitenlage der Epi ist viel zu hoch und die Oktavreinheit ist nur bei den drei tiefen Saiten gegeben, aber das ist nichts was sich nicht beheben ließe.
Beide Hälse sind lackiert. Epi hat hochglanz und Yamaha matt. Matt spielt sich auf jeden Fall besser. Der von der Epi ist etwas "klebrig".
Der Korpus der Epi ist dicker, sodass die Gitarre schwerer ist, aber dafür mehr Sustain hat.
Die Mechaniken sind ähnlich gut. Wenn ich wählen müsste, würde ich Yamahas vorziehen.
Die Epi hat Push/Pull Potis mit Coil-Split. Auf dem Bild sind es die oberen zwei, die die nicht herausragen. Warum die ohne Push/Pull so blöd herausstehen, verstehe ich nicht. Ist aber ne rein optische Sache. Der Drehwiderstand ist bei allen Potis nicht zu leichtgängig. Das ist gut. Bei den Push/Pulls sind die Kappen nicht fest genug drauf, sodass man sie beim Ziehen herauszieht, aber auch das lässt sich mit etwas Klebeband leicht beheben.
Ansonsten ist der Smokehouse Burst Finish wie erwartet wunderschön:
Herzzerreißendschön, weil sie mir, abgesehen von der Augenweide, keinen Mehrwert bietet. Ich werde sie wohl zurückschicken müssen, aber zumindest hatte ich sie mal in der Hand.. Den GAS-Anfall hat sie leider nicht gestillt. Fortsetzung folgt.
Hier die Zusammenfassung der Eindrücke:
Epiphone Les Paul Studio Smokehouse Burst:
+ Wunderschön
+ Sustain
+ Split-Coil (Push/Pull)
+ Angenehmer Widerstand der Potis
+ Preis
- Klebriger Hals
- Gewicht
- Werkseitige Einstellung
Der Platzhirsch: Yamaha Revstar RSS20 "Soylent Green"
+ Sehr schön
+ Gewicht
+ Liegt besser in der Hand
+ Der Hals klebt nicht
+ Mid-Boost (Push/Pull)
- Sustain (im Vergleich zur Epi)
- Potis etwas zu leichtgängig (Scheint bei Yamaha normal zu sein, da es bei der Pacifica auch so war)
Welche PUs die Epi hat, weiß ich nicht, da im Netz versch. Modelle angegeben sind. Entweder sind es Classic, Classic Plus oder Classic Pro. Um das herauszufinden, müsste ich sie demontieren, aber das mache ich nicht.
Wäre sie damals zum heutigen Preis erhältlich gewesen, hätte ich sie aus ästhetischen Gründen gekauft und behalten, und die PUs getauscht. An den Hals und andere kleine Defizite gewöhnt man sich. Die Yamaha war zwar teurer, aber am Ende doch der bessere Kauf. Sie ist immer noch im Originalzustand. Die Epi ist so eine Gitarre, wo man den Preis in die Bewertung einfließen lässt und sagt, dass es für den Preis sehr gut ist, was es auch ist. Einstellung muss man eh vornehmen (lassen) und die PUs lassen sich tauschen. Den Hals kann man auch behandeln, damit er flutschiger wird. Bei dem Preis kann man das in Kauf nehmen
Anmerkung für später:
Nicht vom Preis zum Kauf verleiten lassen und vor allem nicht nach paar Bier nach Gitarren Ausschau halten. Das ist nicht gut für die Umwelt.