Ich nutze seit jeher
Ableton Live. Habe bis letzte Woche mit Version 8 gearbeitet und bin jetzt (endlich) frisch auf Version 9 umgestiegen.
Persönlich liegt mir der Session-View-Arbeitsstil total. Ich nutze die Arrangement-Sicht eigentlich nur ganz am Ende, um einen Track zu finalisieren. Bis dahin geschieht bei mir alles clip-basiert. Ich mag das, weil es meiner Arbeitsweise am Modular-System entspricht - da arbeite ich auch viel mit "clock-geteilten Szenen". Zur Komposition von einzelnen Track-Elementen ist das einfach ideal für mich - in einer zeitbasierten End-to-End-Logik stelle ich mir das sehr viel unhandlicher vor.
In der Session-View arbeite ich sehr viel mit Follow-Actions, um meinen Tracks Zufalls-Elemente hinzuzufügen. Das ist super für eine gewissen Portion "Human Touch".
Ohne Vergleiche zu anderen DAWs zu haben, muss ich auch sagen, dass ich die Ableton-internen Instrumente und Effekte sehr brauchbar finde. Gerade "Operator" ist für mich einfach DER Synth schlechthin, mit dem ich eigentlich fast jede Session starte.
Die Presets in Ableton nutze ich eigentlich gar nicht - zumindest bei Instrumenten erstelle ich alles from scratch - bei Effekten dienen Presets jedoch durchaus mal als Ausgangspunkt.
Da ich entweder Ableton-intern arbeite oder von Ableton aus mein Modular-System clocke, interessieren mich so Themen wie MIDI und SysEx nicht. Kann sein, dass das zu einer professionellen DAW gehört, kann auch sein, dass ich mich irgendwann mal danach sehne ... jetzt brauche ich es jedoch nicht.
Mir ist auch "egal", ob Live "professionell" ist ... ich komme damit gut zurecht und es macht Spaß. Das ist für mich wichtig.
Was ich seit Version 9 lieben gelernt habe ist der "Max 4 Live" LFO, der mittlerweile dutzend-fach in jedem meiner "Patches" für kleine Modulationen (da isser wieder, der "Human Touch") arbeitet.
Wo ich "Patches" schreibe, fällt mir auch wirklich auf, dass ich Live tatsächlich als "kleines dynamisches System" nutze, bei dem ich viele Möglichkeiten nutze, durch die Funktionen (pseudo-)zufällig gesteuert werden. I like that.
Die Möglichkeiten von Ableton Link habe ich bisher nur einmal schnell mit dem "Patterning"-Drumsequencer auf dem iPad ausprobiert und bin auch hier echt angetan. Das funktioniert ohne großes Gezuppel... Link aktivieren und losjammen. Ich glaube, dass hat echt potential.
Ich bin wirklich nicht ideologisch an Live gebunden und gestehe selbstverständlich jedem zu es doof zu finden, aber mein Ding ist es aktuell - trotz definitiv vorhandener Schwächen. Aber da bin ich bereit Umwege zu gehen oder meine Arbeitsweise anzupassen.