ok, also
Thema TOSLink (ADAT, SP/DIF) Erweiterbarkeit
Wie schon ganz oben geschrieben, haben die meisten der AVB-Interfaces optische TOSLink Ports, die sich zwischen ADAT und TOSLink (SPDIF) umschalten lassen. Es gibt dann mindestens einen Port, und immer als Ein/Ausgang (auch wenn das physikalisch 2 Anschlüsse sind, zählt es eigentlich als ein Port).
Die Unterschiede: In der Einstellung "ADAT" (siehe weiter oben bei der Geräteeinstellung des 8A) werden, abhängig von der Samplerate, 8 Kanäle übertragen (ab 9KHz nur noch 4), in der Einstellung "TOSLink" wird optisches SP/DIF übertragen, das sind immer nur 2 Kanäle. Wer die Beiträge oben gelesen hat, erinnert sich vielleicht, daß in meinem Setup derzeit beides benutzt wird, also der Fostex D-160 HD-Recorder über 2x ADAT angeschlossen und das Terratec Phase X24 über SP/DIF. Man kann die optischen Ports leider nur im Ganzen auf das Eine oder Andere einstellen, daher hängt auch das X24 am 8A und nicht am 24Ai.
Am interessantesten dürfte ADAT sein, da man damit nicht nur sein AVB preiswert erweitern kann, sondern auch, im Falle solcher Modelle wie 24Ai und 24Ao, die jeweilig fehlenden Eingänge (beim 24Ao) oder Ausgäge (bein 24Ai) hinzufügen kann.
ADAT überträgt auch ein Clocksignal, um die Geräte zu synchronisieren, und es sollte auf jeden Fall die gleiche Samplerate eingestellt sein, sonst gibts unschöne Geräusche.
Idealerweise verbindet man dazu das AVB-Interface mittels zweier TOSLink Kabel mit dem ADAT-Expander, damit das AVB Master sein kann und dieser im Sync ist. An manchen Geräten kann man das einstellen, manche synchronisieren sich automatisch, manche aber haben gar nur einen Ausgang - in diesem Fall muß der ADAT Expander Master sein und das AVB sich zur Clock dessen synchronisieren, kann man in Device einstellen.
Manche Geräte und auch manche der AVB Interfaces, wie zB das 1248, haben zusätzlich noch BNC-Buchsen für Wordclock. Wer noch die alten 10Base2 Netzwerke mit Koaxkabel kennt, dem wird das bekannt vorkommen, weil letztlich genauso angeschlossen, mit dem Unterschied, daß es dort Eingang und Ausgang gibt. Die Anschlüsse erfolgen immer mit T-Stücken und müssen am Ende terminiert sein, dafür gibts extra Arnolds äh Terminatoren zum Draufschrauben. Geht dann vom Master Ausgang an den Eingang des (ersten) Slaves, gibt es weitere Geräte, werden die an dessen Ausgang angeschlossen, der wieder an den Eingang des Nächsten geht. Das will ich im Detail aber nicht ausführen, dazu gibts genug Anleitunen etc. im Netz.
Welche Geräte eignen sich denn nun als ADAT Expander?
Im Prinzip kann man jedes Interface mit einem ADAT Ausgang als Expander nutzen, auch ältere Geräte mit nicht mehr unterstützter Schnittstelle zum Rechner, wie zB die Audiowire-Serie von MOTU (die mit einer Steckkarte im Rechner arbeiteten). Manche Geräte haben einen Standalone-Mode, merken also, wenn sie nicht am Rechner hängen und schalten daher direkt auf Konverter, manche muß man dazu einstellen. Für die Geräte von MOTU füge ich entsprechende Links hinzu.
Hier mal eine Auswahl an Geräten:
- SM Pro Audio Q-DAT (nur der Vollständigkeit halber erwähnt, laut tom f untauglich)
- Alesis AI3
- Marian Adcon (8x Line Ein/Aus auf der Rückseite mit 2 davon alternativ als Mikrofoneingänge)
- Kronauer X1
- Alto MP8D
- Creamware/Sonic Core A8 und A16 Ultra, Anschlüsse als symmetrische Klinke und auf der Rückseite
- Swissonic
- Behringer ADA8000 (alt, Geräte bei bestimmten Jahrgängen mit Abschaltautomatik, Anschlüsse vorne)
- Behringer ADA8200 (aktuell, Midas Preamps und besseres Netzteil, Anschlüsse vorne)
- Ferrofish A16 und A32, Nachfolger des Creamware A16 Ultra
- Terratec MIC2 und MIC8, gibts als Version mit Firewire oder PCI Karte+Breakoutbox
- ESI EX8000 Breakoutbox für 8x Mic mit sehr guten Wandlern, sehr selten
- Audient AS800 und ASP800/880. Etwas teurer, dafür aber sehr gute Wandler, angeblich sogar besser als die deutlich teureren Geräte von RME
MOTU:
- 828 MKII und 896:
http://motu.com/techsupport/technotes/document.2004-10-14.7968752604
- generell: motu.com/techsupport/technotes/using-a-motu-audio-interface-as-a-standalone-a-d-or-d-a-converter/
Focusrite Octopre (MKII), 8 Mic Preamps + Line In (Kombibuchsen):
https://focusrite.de/mic-pres/octopre-mkii
gibts jetzt auch als MKII dynamic mit Kompressoren und zudem als Version Clarett/Scarlett für Thunderbolt und USB:
https://focusrite.de/mic-pres
Es gab auch mal einen OctoPre LE.
Presonus:
- Digimax 96k, 8 Mic Pres, nur ADAT Ausgang, Wordclock Ein/Aus, nur noch gebraucht
- Digimax FS, 8 MicPres, 2x ADAT Ein/Aus mit SMUX (96Khz), Mic auf Frontseite, Inserts hinten, nur noch gebraucht
- Digimax LT 8 Mic/Line Kombi hinten, Inserts, nur ADAT Ausgang, Wordclock Ein/Aus, nur noch gebraucht
- Aktuell: Digimax D8/DP
https://www.presonus.com/produkte/de/DigiMax-Series
Ich hatte dazu selbst mal einen Thread eröffnet und gefragt, da kann man auch über die SM Pro Audio und die Abschaltautomatik des ADA8000 lesen:
https://www.sequencer.de/synthesize...it-nur-line-eingaengen-evtl-symmetrisch.61269
Viele dieser Geräte sind nur noch gebraucht zu bekommen, lohnen sich aber durchaus, wie zB alte MOTUs aus der Audiowire-Serie oder Focusrite mit Firewire und ADAT.
Weiter oben schrieb ich, daß ich Anfangs mein 1248 per ADAT erweitert hatte, und zwar zuerst mit einem Marian Adcon und dann mit einem Creamware A16 Ultra. Beim Creamware unbedingt die Ultra-Version nehmen, das normale A16 macht Ärger am ADAT. Seine Nachfolger sind die Ferrofish-Teile A16 und A32, die mehr können und eine Levelanzeige etc haben, das aber sich auch im Preis niederschlägt.
Es gibt sicher noch mehr Geräte, die man dafür nutzen kann, gerade auf dem Gebrauchtmarkt, aber da gibts auch, wie man am Beispiel von SM Pro Audio sieht, eine große Bandbreite der Qualität. RME hat auch sowas oder zumindest gehabt, nur kann man sich für den Gebrauchtpreis eines solchen Gerätes auch gleich ein weiteres AVB Interface dazustellen.
ADAT bietet ja nicht nur die Möglichkeit der preisgünstigen Erweiterung, sondern erhöht auch die Auswahl der möglichen Mic Preamps, wenn man da bestimmte Sachen bevorzugt.
Was auch mit eine Rolle bei der Auswahl spielen dürfte, ist, ob man nur Line-Eingänge braucht oder auch Mic Preamps und ob man die Anschlüsse lieber vorne oder hinten sitzen haben möchte.
Ich selbst wollte keine Anschlüsse auf der Frontseite haben, daher Creamware A16 Ultra und Marian Adcon. Wer eine Erweiterung für Mic Preamps braucht, der will meist eher die Anschlüsse vorne haben.
Nicht vergessen darf man auch, daß man bei über ADAT angeschlossenen Kanälen im AVB selbst keine Gainregelung hat, sondern nur am ADAT-Expander selbst, wenn den überhaupt. Viele bieten da nur eine zweistufige Schaltung an, was oft ausreicht, aber eben nicht immer.
Das erstmal zum Thema ADAT Erweiterung der AVBs.