XCenter schrieb:
Wenn ich mir überlege, dass die Moogstyle-Bakelit-Knöpfe auf meinem Dotcom sogar nur einen kleinen weißen Punkt haben, …
Hatten wir diesen Punkt in der Diskussion nicht schon hinter uns gelassen? Nur weil ein oder mehrere Hersteller schon mal den gleichen Fehler begangen haben, ist das kein Grund, es bei einem neuen System – zumal bei einer Überarbeitung des Designs! – nicht besser zu machen.
…bekomme ich den Eindruck, dass hier ein Problem herbeigeredet wird.
Es ist mir unangenehm, dass meine Beharrlichkeit in diesem Punkt diesen Eindruck erweckt. Beabsichtigt ist es jedenfalls nicht, denn wie schon weiter oben erwähnt, wünsche ich Hersteller und Produkt nur das Beste – anderenfalls hätte ich das Thema ja auch schon längst fallen gelassen, anstatt mich hier zum Narren zu machen. Leider wird aber selbst der Versuch, Deinen Eindruck zu widerlegen, bei manchem wohl eher dazu beitragen, ihn zu verstärken, aber sei es drum – hier also die Begründung, warum das Problem tatsächlich existiert:
Bitte wirf einen Blick auf die von "jaash" gelisteten Knopfkappen (danke an dieser Stelle für die Beispiele) und vergleiche sie mit den von Curetronic (und ja doch, meinetwegen auch denen von Moog, Dotcom und so weiter). Die Reglerposition ist auf den Beispielknopfkappen einfach um Längen besser ablesbar, das ist keine Frage des Geschmacks, sondern schlicht eine Tatsache: Die Fläche zur Positionsanzeige ist um ein Vielfaches größer, dadurch erfasst das Auge die Position leichter & schneller, auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen, und die Wahrscheinlichkeit, dass die Reglerposition durch ein davorhängendes Kabel verdeckt wird, ist deutlich reduziert.
Die Entscheidung hingegen, stattdessen die zur Verfügung stehende Fläche für ein schlichtes Ornament zu verwenden (Kreis), das keinerlei Rückmeldung über die Reglerposition bietet, ist hingegen eine rein geschmackliche. Sie ist aber bewußt getroffen worden, mit der Folge, dass subjektives Schönheitsempfinden mehr zählt als objektiver Nutzen (aber ja doch, wie bei Moog etc.).
Das halte ich für fragwürdig,
das prangere ich an,
daran hänge ich mich auf,
daran ziehe ich mich hoch,
und was man dergleichen sonst noch so machen kann, nur eins tue ich gewisslich nicht:
Mir darauf einen runter zu holen, nur um etwaigen diesbezüglichen Mutmaßungen zuvor zu kommen.
Aber ich sehe wirklich nicht, dass das ein generelles Problem für die meisten Anwender ist.
Natürlich ist es das nicht, ansonsten wären sie ja keine Anwender, sondern hätten vom Erwerb Abstand genommen!
Es bleibt jedoch die Frage, ob das System nicht mehr Anwender hätte, wenn es in bestimmten Bereichen besser als die Konkurrenz wäre. Wenn im 5HE-Bereich alle Hersteller nur mäßig ablesbare Regler anbieten, warum sollte man sich dann nicht mit optimal ablesbaren Reglern einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen suchen? Das ist ein nahezu klassisches Beispiel für eine verpasste Chance.
Gleiches gilt für den fehlenden Oktavschalter. Stattdessen gibt es einen Kippschalter, der zwischen Audio- und Subaudio-Bereich umschaltet. Diesen Platz hätte Curetronic für einen Oktavschalter mit diesen Stellungen nutzen können: Low, 32", 16", 8", 4", 2", High.
"Low" entspricht der LFO-Position (Subaudio) des zur Zeit eingebauten Kippschalters, der "Tune"-Regler überstreicht also den gesamten LFO-Frequenzbereich.
"High" entspricht der VCO-Position (Audio) des zur Zeit eingebauten Kippschalters, der "Tune"-Regler überstreicht also den gesamten VCO-Frequenzbereich.
Sind die Standard-Fußlagen gewählt, ist der Bereich des "Tune"-Reglers auf ±7 Halbtöne beschränkt.
Es gibt meines Wissens keinen VCO im 5HE-Segment, der diese Funktionsweise bietet, Curetronic hätte hier die Gelegenheit, sich in einem weiteren Bereich erfreulich von der Konkurrenz abzusetzen.
Warum ich so darauf herum reite? Hier im Thread wurde verschiedentlich beklagt, dass die Curetronic-Modulpalette Besonderheiten vermissen liesse. Wäre es da nicht umso wichtiger, sich durch noch mehr Aufmerksamkeit im Detail weitere Wettbewerbsvorteile zu verschaffen?