Re: Neues Buchla Music Easel
Phil999 schrieb:
serge schrieb:
Der Rest geht in dem Maße, in dem das Easel Anschlüsse bietet.
und das ist noch nicht genau überprüft worden beim neuen Easel, nehme ich mal an.
Die Anschlüsse des Easel sind ja bekannt, siehe Anleitung und Bilder, ebenso die Kompatibilität der Spannungsstandards zwischen "klassischem" 200 und dem 200e, und das Easel ist ein klassisches 200-Modul. Was genau möchtest Du also "überprüft" wissen?
Wie verhält sich ein 200e-System generell mit anderen Systemen? Sieht man ja nie, Buchlas sind stets solo.
Für diesen Deinen Eindruck kann es mehrere Gründe geben:
1) Unterschiedliche Steuerspannungsstandards.
2) Unterschiedliche Steckverbinder.
3) Kein Interesse.
Ich kann nur für mich sprechen, aber bei mir ist es definitiv der dritte Grund – und das, obwohl es mir weder an Spannungskonvertermodulen mangelt, noch an formatwandelnden Steckverbindern, sei es in Kabel- oder Modulform. Offenbar kann ich modulare Unzucht nicht leiden – aber warum mein Hirn so verdrahtet ist, weiss ich nicht. Jedenfalls wird mein kleines Eurorack-System (S1 MkII und ein 3HE-Rahmen) ebensowenig mit meinem Serge oder Buchla verkabelt wie diese untereinander. Und mein MS-20 paart sich auch nicht mit dem AKS (wäre aufgrund der mageren Anschlüsse auch schwierig).
Vielleicht ist der Grund der, dass ich Modulsynthesizer als in sich geschlossene Instrumente wahrnehme.
Daraus folgt zum einen, dass sie in sich selbst spielbar sein müssen, also alle Module an Bord haben müssen, um ohne externe Module spielbar zu sein. Als ich noch keine Serge-ADSRs hatte, habe ich die vom Cwejman S1 genommen, das musikalische Ergebnis war vorzüglich, aber es fühlte sich für mich eher nach verkabelten Studiobauteilen an, nicht nach einem Instrument. Entsprechend habe ich auf diesen Adapterkram keine Lust, obwohl ich den Kram (man kann ja nie wissen!) da habe: Es macht mich schlicht nicht an.
Zum anderen folgt daraus, dass für mich die Optik eine enorm große Rolle spielt. Dieses Durcheinander verschiedener Formate erinnert mich mehr an einen Flickenteppich als ein Instrument. Himmel, selbst in meinem 3HE-Eurorack sitzen mittlerweile fast ausschließlich Cwejman-Module. Musikalisch sinnvoll – im Sinne von "Instrumente sind schlicht Werkzeuge zum Erreichen eines musikalischen Zieles" – ist diese Haltung natürlich überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, es ist ein großer Hirnfick, der dazu noch aberwitzig ins Geld geht. Aber ich steh nun mal drauf.
Wäre ich vernünftig, würde ich Serge und Buchla umgehend verkaufen und mich vollständig am klasse klingenden und über die Maßen reichhaltigem Eurorack-Angebot erfreuen.
Wäre die Welt vernünftig (Größenwahn!), hätten alle Module die Optik der 200e, die Verarbeitungsqualität des Serge und die Modulvielfalt und den Preis des Euroracks. Speicherbar wären sie auch, aber ohne wahrnehmbare Quantisierungseffekte, als Verbinder kämen ausschließlich Bananenstecker zum Einsatz, und es gäbe nur jeweils einen Steuerspannungs-, Audio- und Spannungsversorgungsstandard.