Behringer VCS3 - VCX3 ("Butney")

Das in der Tat sehr schöne Stück steht vom Aufbau wie klanglich sehr deutlich in der Tradition von Cortinis vorherigen Arbeiten mit dem Buchla Music Easel.

Allerdings ist darin nichts zu hören, was nun ganz besonders kennzeichnend für den EMS VCS3/AKS wäre. Das mindert die musikalische Qualität des Stückes keineswegs, aber Vergleichbares, ja Ununterscheidbares ließe sich mit jedem zu etwas Schmutz fähigem analogen Synthesizer machen, wie z.B. einem Korg MS-20.
 
Das in der Tat sehr schöne Stück steht vom Aufbau wie klanglich sehr deutlich in der Tradition von Cortinis vorherigen Arbeiten mit dem Buchla Music Easel.

Allerdings ist darin nichts zu hören, was nun ganz besonders kennzeichnend für den EMS VCS3/AKS wäre. Das mindert die musikalische Qualität des Stückes keineswegs, aber Vergleichbares, ja Ununterscheidbares ließe sich mit jedem zu etwas Schmutz fähigem analogen Synthesizer machen, wie z.B. einem Korg MS-20.

Hallo lieber Serge,
da gebe ich dir völlig recht. Ich wollte an der Stelle etwas aktuelleres Einfügen was auf dem EMS basiert. Auch ist es scheinbar ein gutes Beispiel wie Tonal der Synth spielbar ist (ich selber kenne den EMS nur von Videos und ihm geht scheinbar ein sehr experimenteller Ruf voraus) Das ganze Album soll "angeblich" nur mit einem EMS Aks gemacht worden sein. Wieviel in Wirklichkeit da noch zum Einsatz kommt weiß ja keiner(: Für mich persönlich wäre das ein ganz interessanter Synth. Bernie hatte geschrieben das das Steckfeld nicht schnell zu durchschauen ist... das finde ich sehr spannend wenn viel Zufall mit ins Spiel kommt. Ich hoffe das Behringer sich an dem Original Design orientieren. Den EMS finde ich einfach toll vom Outfit.
 
Bernie hatte geschrieben das das Steckfeld nicht schnell zu durchschauen ist... das finde ich sehr spannend wenn viel Zufall mit ins Spiel kommt.
Moin,
ich finde die Formulierung, dass das Steckfeld nicht schnell zu durchschauen sei, zumindest missverständlich. Das Steckfeld selbst ist hinsichtlich seiner Beschriftung ganz im Gegenteil sehr schnell zu durchschauen, wenn man von dem eigenwilligen Ausdruck "Trapezoid" für Hüllkurvenspannung mal absieht – jeder, der als Kind "Schiffe versenken" gespielt hat, wird sehr schnell damit zurecht kommen. Nicht umsonst fand der EMS AKS in den 70ern so häufig wie kein anderer Synthesizer seinen Weg in den Schulunterricht*.

Das "schwer durchschaubare" am Steckfeld ist der Tatsache geschuldet, dass es nicht "gepuffert" ist, sprich: Wenn man ein Signal im Steckfeld auf mehrere Empfänger aufteilt, kann es zu Spannungsabfällen kommen, und wenn eine Quelle über das Steckfeld mit mehreren Signalen versorgt wird, ist deren Mischung alles andere als vorhersehbar. Das macht zwar einerseits einen Teil des Charmes dieses Köfferchens aus, hat aber auch immer etwas von einer Wundertüte.

Meinen gebe ich trotzdem oder vielleicht gerade deswegen nicht mehr her – habe auf ihm seit 1983 immer wieder gespielt.

EDIT *: Die Verbreitung des AKS an deutschen Schulen ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass der deutsche Vertrieb in Gestalt von Ludwig Rehberg emsig damit beschäftigt war, die Instrumente den Schulen anzudienen – er hat sogar ein wunderbares (ehrlich!) Lehrbuch dazu geschrieben, mit dem schönen Titel "Spiel den Synthi"!
 
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[...] EDIT *: Die Verbreitung des AKS an deutschen Schulen ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass der deutsche Vertrieb in Gestalt von Ludwig Rehberg emsig damit beschäftigt war, die Instrumente den Schulen anzudienen – er hat sogar ein wunderbares (ehrlich!) Lehrbuch dazu geschrieben, mit dem schönen Titel "Spiel den Synthi"!

Und seit geraumer Zeit hört man immer wieder, wie Herr Rehberg ebenjene Schulen abklappert, um dort die in den 1970ern verkauften EMS-Geräte zurückzukaufen -- selbstverständlich zu, ähem, angemessenen Kursen für Gebrauchtelektronik --, um sie dem eigenen Katalog hinzuzufügen.

In welchem Maß das stimmt, vermag ich nicht einzuschätzen -- ich weiß von einem AKS, der im Tausch gegen einen Behringer Virtualizer (für 39 Euro beim Großen T) für die Schul-PA den Besitzer wechselte.

[...] Das ganze Album soll "angeblich" nur mit einem EMS Aks gemacht worden sein. [...]

Da wird wahrscheinlich auch viel Processing im Spiel sein neben Unmengen an Overdubs und Editing -- wieviel EMS *pur* dann am Ende übrig ist, ist fraglich.

Wenn man allerdings weiß, wie man mit seinem Equipment umgehen muß, kann man mit einem Klangerzeuger und ein wenig Peripherie schon viel machen, das ist wahr.

Stephen
 
Moin,
ich finde die Formulierung, dass das Steckfeld nicht schnell zu durchschauen sei, zumindest missverständlich. Das Steckfeld selbst ist hinsichtlich seiner Beschriftung ganz im Gegenteil sehr schnell zu durchschauen, wenn man von dem eigenwilligen Ausdruck "Trapezoid" für Hüllkurvenspannung mal absieht – jeder, der als Kind "Schiffe versenken" gespielt hat, wird sehr schnell damit zurecht kommen.
Naja, so easy ist er nicht.
Das fängt schon mit den unterschiedlichen Pins an (weiße Pins sollten auf der rechten Hälfte nicht verwendet werden, nur rote).
Und in Schulen standen sie nur rum, weil die Lehrer damit nicht umgehen könnten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war 14 ("und sie 32…"), als ich das erste Mal "in der Matrix war". Hier ein Bild, dann kann sich jeder selbst ein Urteil bilden:

EMS_VCS3_Mk_II_routing_matrix.jpg
 
Naja, so easy ist er nicht.
Das fängt schon mit den unterschiedlichen Pins an (weiße Pins sollten auf der rechten Hälfte nicht verwendet werden, nur rote).
Und in Schulen standen sie nur rum, weil die Lehrer damit nicht umgehen könnten.

Es ist einfach, wenn man es begriffen hat, auch mit den unterschiedlichen PIN-Widerständen.
Man muss sich halt mit dem Gerät beschäftigen, es ist nun einmal kein Minimoog.
 
Naja, so easy ist er nicht.
Das fängt schon mit den unterschiedlichen Pins an (weiße Pins sollten auf der rechten Hälfte nicht verwendet werden, nur rote).
Bernie, ich schrieb doch ganz deutlich, dass "…das Steckfeld selbst…hinsichtlich seiner Beschriftung ganz im Gegenteil sehr schnell zu durchschauen" ist. Von der Beschriftung zu sprechen ist etwas anderes als sich über die verwirrenden Seiteneffekte der fehlenden Pufferung auszulassen oder über die Regentänze, die man mit den Pins aufführen muss.

Und in Schulen standen sie nur rum, weil die Lehrer damit nicht umgehen könnten.
Mein Glück, denn deshalb hat eins der Gymnasien meiner Heimatstadt einen Nord Lead 2 statt eines EMS AKS: Das ist jetzt meiner.
 
Wie dem auch sei, sollte B. den EMS clonen -- ich werde über meinen Schatten springen und mir so ein Ding hinstellen (vor allem dann, wenn es das Matrixlayout des Mk. 2 hat), damit das Original daheim bleiben darf.

Einen B-AKS würde ich natürlich auch unter den Arm klemmen.

Vorausgesetzt, es wird nicht wieder so ein Schlumpf-Gerät wie der Bro-One...

Stephen
 
Also jedes mal wenn Geschichten von Synthesizern in Schulen kommen frage ich mich aufs Neue: Wo waren die an meiner Schule? Nie einen gesehen...

Vielleicht wars auch das falsche Jahrzehnt, oder so...?
Im Sportunterricht waren viereckige Schaumstoffbälle keine Seltenheit, Overhead Projektoren, die nicht funktionieren durchkreuzten ebenso oft die Pläne eines Lehrers wie kaputte Kassettenrekorder.
 
Es ist – wenn überhaupt – sicher nur ein schwacher Trost, aber an meinem Gymnasium gab es auch keinen Synthesizer…aber als ich hörte, dass es an einem anderen Gymnasium einen geben sollte…

…aber das ist auch schon über 30 Jahre her.
 
Na dann...^^Kam mir schon vor als hätten alle Schulen Synthesizer gehabt, nur meine nicht^^

Immerhin hatten wir ne Orgel in der Aula, aber da ein Klassenkamerad von mir Orgel Unterricht nahm durfte natürlich immer er ran...

So...dann kann ich ja entspannt auf den Behringer VCS 3 warten!:frolic:
 
Baks, Buttney, Synuli, ... da ist der Kreativität keine Schranke gesetzt. :)

Um es noch mal zu wiederholen: dieser Synth macht nur im Kofferformat Sinn!
 
Würd ich so pauschal nicht sagen.
Der EMS ist schon ein vollwertiger 3VCO-Synthesizer, der auch tonal spielbar ist.

Und wie!

Gerade habe ich mir – nach gefühlten Jahrzehnten – wieder eine ordentliche Prise vom ZnR gegönnt (Album Barricades 3). Was Hector Zazou da mit seinem VCS3 alles anstellt… extra dry, aber auch bei Bedarf schön samtig, fast polyphon, könnte man meinen. Solo, im Dialog mit Klavier, im Dialog mit Wurlitzer, im Dreiergespräch mit Klarinette und Oboe… aber auch mal abgedreht als Effektgerät und für fx. Wobei die ZnR bei dem VCS3 glücklicherweise den trockenen „out of Synth“-Sound wählten – den Hall, flanger & Co. gaben sie dafür dem Wurlitzer, nicht zu knapp.

Eine bessere Demonstration der Möglichkeiten dieser Maschine kann ich mir kaum vorstellen.

Angeblich spielte Zazou den VCS3 sogar live. Die Schimpfwörter, die ihm das Teil schon mal entlockte, wollte nicht mal Joseph Racaille, aus dessen Artikel ich die Info habe, zitieren.
 
Vor 4 Tagen auf Facebook:

Wow, we’re getting close with this beauty.

Here’s our final pre-production model which will now go to our beta testers for final sign-off.

This synth took a particularly long time, as the mechanical construction of the matrix plus the recreation of analog circuitry was very complex and needed several iterations.

Our UK analog expert John Price, spent over two years to meticulously recreate the sound of the original unit, while also adding many additional functions as you can see from the front panel.

While we don’t have a final shipping date yet, we wanted to share this news with you so you know we haven’t forgotten this synth jewel.
We hope you love this synth as much as we do
🙂



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Zuletzt bearbeitet:
wie groß/klein ist der denn?

Die Größe wurde nicht angegeben. In einem früheren Beitrag aus dem Jahr 2021 (der hier im Thread fehlt) über den Prototypen findet sich ein Bild von der Rückseite, wo man auch die Anschlußbuchsen sehen kann. Anhand der Größe der Midi Buchsen müßte man das in etwa abschätzen können (habe ich aber nicht gemacht).


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Die Größe wurde nicht angegeben. In einem früheren Beitrag aus dem Jahr 2021 (der hier im Thread fehlt) über den Prototypen findet sich ein Bild von der Rückseite, wo man auch die Anschlußbuchsen sehen kann. Anhand der Größe der Midi Buchsen müßte man das in etwa abschätzen können (habe ich aber nicht gemacht).


Anhang anzeigen 135036
scheint in etwas die Originalgröße zu haben, super.
 
Wie breit ist denn deas Original?
Wenn ich die USB Buchse (real 12mm, auf dem Bild ca. 10mm) und die Gesamtlänge des Geräts von 275mm (Bild) ins Verhältnis setze, komme ich auf reale 33cm Breite. Falls ich richtig gerechnet bzw. keinen Denkfehler habe, fände ich das nicht gerade üppig. Würde aber zu den bisherigen "Schrumpfungen" bei den Klassiker-Kopien von Behringer passen.
 
Wie breit ist denn deas Original?
Wenn ich die USB Buchse (real 12mm, auf dem Bild ca. 10mm) und die Gesamtlänge des Geräts von 275mm (Bild) ins Verhältnis setze, komme ich auf reale 33cm Breite. Falls ich richtig gerechnet habe, fände ich das nicht gerde üppig. Würde aber zu den bisherigen "Schrumpfungen" bei den Klassiker-Kopien von Behringer passen.

Google sagt:

EMS VCS3 Mk.2
Height : 433 mm
Depth : 427 mm
Width : 442 mm
 
Das Problem ist das ganz exakte Ausmessen auf dem Bildschirm. Bei mir ist die Buchse auf dem Bildschirm ca. 1,1 cm breit und das ganze Gerät inkl. Holzseiten ca. 31,5. Wenn ich das mit der USB-Buchse an meinem Pro-1 (ca. 1,3cm) in Relation setze, komme ich auf 38cm. Nehme ich eine Buchse mit 1cm auf dem Bildschirm an, liege ich schon bei fast 41cm. Kleiner als das Original wird es wohl auf alle Fälle sein, wie genau, wird man abwarten müssen.
 


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