Behringer System 100 / Roland 100m Clone

Das hat nichts damit zu tun, dass man von "heutigen stabilen OSCs verwöhnt ist", denn Roland hat dieses Problem ja vor 40 (vierzig!) Jahren im Original 112 gelöst. Behringer bewirbt ihr 112er-Modul mit diesen Worten: "An authentic reproduction of the original “System 100M” circuitry from the 80s that can fit in a standard Eurorack case."

Und das stimmt schlichtweg nicht, das es sich hier nachweislich nicht um eine authentische Reproduktion handelt.

Ok, wusste nicht, dass Roland damals schon daran gedacht hat.
Dann ist das was Behringerhier verkauft, schlicht Murks.

Ich hoffe, da gibts mal ein offizielles Statement dazu.
 
Das klingt ja alles nicht so Toll, und ich habe mir vor ein paar Tagen die Grundmodule bestellt(sind aber noch nicht da).
Ich habe hier ein paar tage nicht mitgelesen und jetzt diese Nachrichten .
 
Das klingt ja alles nicht so Toll, und ich habe mir vor ein paar Tagen die Grundmodule bestellt(sind aber noch nicht da).
Ich habe hier ein paar tage nicht mitgelesen und jetzt diese Nachrichten .
Das Problem tritt beim 112 auf, aber nicht in der ganzen Serie. Behringer hat z.B. beim Filter keine temperaturanfälligen Teile verbaut. Warum denen das beim 112 passiert ist... wird wahrscheinlich ein firmeninternes Geheimnis bleiben.
 
Die Temperaturregelung ist ziemlich stabil, das mit der Heizung ist eine der besseren Lösungen.
Weiss jemand, wann der uA726 herausgekommen ist und wofür er gedacht war? Ich habe vor Jahren die restlichen Chips der Elektronikwerkstatt des Physikalischen Institutes der THD gekauft. Dort hatte man es sicher nicht mit Synthesizern zu tun.

Welcher Synth hat die zuerst benutzt? Der Formant hat die drinnen und wird mit 1977 gelistet. 100 M war später. Minimoog, aber ab wann?
 
und wofür er gedacht war?
Vermutlich genau, wo für er hier sitzt: um eine Exponentialfunktion zu berechnen.
Die hat man in Analogrechnern (... im prinzipiellen Aufbau haben die viel mit Modular-Synths gemeinsam... ) auch gehabt, da gab es Module zum Addieren, Multiplizieren, Integrieren.
Und natürlich auch logarithmieren und potenzieren.
Das "umzudrehen" (die Schaltung kann ja nur IC=Is*e^(kT*Ub) kann man mit einem Operationsverstärker machen ... und der OP ist seinerzeit tatsächlich mal für diese Analogrechner "erfunden" worden. Integriert auf einen Chip wurde er dann erst deutlich später. (Nur um mal klar zu machen wie alt das eigentlich ist. )

Nachtrag: Solche Analogrechner wurden in der Forschung gar nicht mal so selten verwendet. (Waren halt teuer ... )
So, wie man heute (physikalische) Systeme digital modelliert, hat man sie damals eben analog modelliert. Natürlich mit vergleichsweise schlichten Modellen - aber "numerisch Integrieren" macht so eine Analogschaltung mit moderatem Aufwand ziemlich gut. Und auch mit Funktionen, die mathematisch eher sperrig sind. Das geht also auch für Systeme, denen man analytisch nicht so recht bei kommt.

Behringer hat z.B. beim Filter keine temperaturanfälligen Teile verbaut.
AUA.
1. Im Filter sitzen, wie im Vorbild, Temperaturkompensationswiderstände.
2. Der Temperaturgang des Oktavtrackings ist eine grundlegende Eigenschaft der verwendeten Schaltung.

Die haben schlichtweg nicht kapiert, das der uA726 geheizt ist, bzw. wozu das gut sein soll (die Stromversorgung für das IC sieht man im Schaltplan, das kann einem zu denken geben...), sie wussten nicht, dass man dieses Problem hat, und sie haben es beim Test nicht bemerkt.
Das ist unfassbar peinlich - und etwas völlig anderes als generische Behringer-Vorurteile über zu billige oder schlechte Teile. (Die gibt es auch, die Spindeltrimmer taugen laut oben verlinktem Posting wohl eher wenig. Das kann sehr gut sein, die Dinger bekommt man vom Chinesen inzwischen auch in "zu billig". )
 
Zuletzt bearbeitet:
THD = Technische Hochschule Darmstadt. Die hiessen damals so, inzwischen wurde daraus die TUD = Technische Universität Darmstadt.
 
Und über mind. fünf Oktaven den VCO gespielt.
Resultat: Tracking ist sauber.
Ups... dann haben sie das bei deinem schon geändert.

Wäre es dir vielleicht möglich, ein Foto von der Platine zu machen?
Dieser Part
B112_expo.jpg

ist der spannende Teil... genau genommen die beiden kleinen ausgelöteten SMD-Widerstände. (R116 und R108)
 
Danke - das sieht exakt so aus wie das andere Bild, ist also die gleiche Schaltung.

Langsam wird es spannend ...
 
Ach ist das herrlich... Tonalität ist ja überbewertet. Passt ja für den üblichen Euro-Einsatzzweck. Da waren sie schon schlau.
 
Wie nah ist das Behringer System 100 den am Roland System 100m Sound ?
Das wäre doch mal interessant .
Sollte das nicht das Haupt Thema hier sein ?

bisher hab ich noch kein demo gehört in dem ich das höre was ich mir unter typisch roland vorstelle. In den system 500 demos war genau der für mich typische roland sound immer klar zu hören.
Hab viell falsche vorstellungen oder muss mir ein system 500 holen ?
 
Auf deinem Bild fehlen R108 und R116, bei Tronique sind sie eingelötet.
Was genau sagt uns das jetzt? Das die Schaltung mit den Widerständen bei Tronique funktioniert, auch ohne Tempco?
Das Bild, was ich zitiert habe, ist ein (DIY-)umgebauter VCO. Der Umbau ist in einem weiter oben verlinkten Post beschrieben.
Meine Aussage bezüglich der selben Platine/Schaltung bezieht sich natürlich auf den Zustand vor dem Umbau.

Ohne Temperaturkompensation hat die Schaltung eine Temperaturdrift der Okatvspreizung von ca. 6Cent pro Oktave und Grad Celsius Änderung der Temperatur. Das ist physikalisch unvermeidlich (... Klassiker zum selber Nachlesen: http://www.synthsource.com/ens76/vco.html ).

Das Tony Allgood keine Temperaturkompensation gefunden hat, der VCO bei tronique aber über 5 Oktaven sauber trackt (ohne zwar ohne das er in einer Raum mit hochexakt geregelter Temperatur wohnt) ist nicht miteinander vereinbar.
Rein praktisch hält zumindest in meinem Wohnzimmer so ein Abgleich (ohne Tempco) bestenfalls ein paar Stunden, dann darf man da nachstellen.


Sicherheitshalber noch mal: Es geht um die Oktavreinheit, nicht um das Tuning.
Tuning verschiebt nur alle Töne parallel.
Der Temperaturgang der (unkompensierten) Oktavspreizung sorgt dafür das bei 3° höherer Raumtemperatur aus einem gespielten Ton-Abstand drei Oktaven 37 (statt 36)Halbtöne werden.
Das ist einerseits nicht so wahnsinnig viel Unterschied in der Temperatur, anderseits unstrittig zu viel Tonhöhenunterschied um in einem melodischen Kontext noch unproblematisch verwendbar zu sein.

Daumenwerte: ab 30 Cent Detuning klingt es nach Trance-Hupe. Die größte Fehler in der gleichschwebenden Stimmung (die man bei V/Oct inhärent nutzt) ist bei der kleinen (Moll) Terz mit ca 16 Cent, das geht also noch als passend durch.
 
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Ihr versteht das grosse Ganze nicht! Das VCO-Problem ist doch Teil des BEP (Behringer Education Program)! Das BEP-112 ist ein Kit mit Lötstation, Schaltplan und einem Set an Bauteilen und wird diese Woche noch in die Läden kommen :rofl:
 
>>> Ohne Temperaturkompensation hat die Schaltung eine Temperaturdrift der Okatvspreizung von ca. 6Cent pro Oktave und Grad Celsius Änderung der Temperatur. Das ist physikalisch unvermeidlich (... Klassiker zum selber Nachlesen: http://www.synthsource.com/ens76/vco.html ). <<<

Erstaunlich.
Habe gerade nochmals das VCO Modul geprüft.
Ergebnis: Beide VCOs tracken ziemlich exakt.
Einzig der Range Schalter beim rechten VCO arbeitet nicht so sauber.
 
Ich habe den VCO jetzt auch hier und wenn ich ihn auf C Tune dann ist das C okay aber jeder weitere Ton verschiebt sich, das D ist das E und das wird von Note zu Note immer verschobener.
Also ein extrem mieses Tracking . Bei beiden VCO´s ist das gleich .
Ist das bei euch ganz genauso extrem ?
 
Gut zu wissen, dann geht der morgen zurück !
Dann ist mein VCO anscheinend noch übler als alle anderen . YEAH !
Was mach ich jetzt mit den anderen Modulen 140, 130, 121 ohne VCO ?
 
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Gut zu wissen, dann geht der morgen zurück !
Dann ist mein VCO anscheinend noch übler als alle anderen . YEAH !
hast dus mal mit neu kalibrieren versucht?
Was mach ich jetzt mit den anderen Modulen 140, 130, 121 ohne VCO ?
naja, also das euroland ist ja nun nicht arm an vco, da findest du schon ersatz. ?

intellijel dixie 2+ ist zb sehr gut.
doepfer a-110-2 ist ein guenstiger brot-und-butter-vco.
mutable tides ist extrem vielseitig.
und und und...

oder wenns unbeding ein 100m-klon sein muss, gibts ja von frequqency central den xvco 2 (sogar mit eingebautem lfo). weiss aber nicht, wie der das mit der temperaturkompensation macht. statt ua726 hat er nen ca4046. ist der auch geheizt?
 
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Ich hab bei der ersten Inbetriebnahme tatsächlich zunächst nach einem CV Eingang gesucht ohne Regler, mit der Bezeichnung 1V/Oct oder sowas :selfhammer:
 
Resultat: Tracking ist sauber.
Danke - das sieht exakt so aus wie das andere Bild, ist also die gleiche Schaltung.

Langsam wird es spannend ...
tja, was fangen wir damit an?

hat tony bei seiner analyse irgendeine andere form der temperaturkompensation uebershehen?
oder herrscht im modularsystem von @tronique eine besonders konstante temperatur - vielleicht weil sein netzteil das rack irgendwie besonders stabil aufheizt oder so?
 
Durch Gegenheizen kann man den Effekt natürlich reduzieren. Siehe damals mit der Stehlampe hinter dem Minimoog.
 
Habe die Tage mal einen Langzeittest gemacht. Bei Meinem hat sich die Gesamtstimmung verändert, aber nicht die Spreizung (=>Tracking).
 


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