Behringer MX1604A reparieren?!

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Hallo,

vor einiger Zeit hatte ich mir ein zweites kleines Behringer Mischpult gekauft (MX1604A), da mir davon das Netzteil fehlte.
Der Verkäufer meinte es würde funktionieren, was es aber im ersten Versuch nur bedingt tat.
Da sind dann mehrere Kanäle während des Betriebs aus ausgefallen. Dann habe ich das Teil eingemottet,
da ich eh nur das Netzteil brauchte. Geärgert hat mich das ganze schon irgendwie, aber damit muss man halt beim Gebrauchtkauf rechnen..

Nun steht es hier seit längerem herum und zum Wegwerfen finde ich sowas dann auch zu schade.

Da frage ich mich, ob man sowas reparieren kann, wenn man Zeit und Lust hat, sich damit auseinander zusetzen?

Bei einem aktuellen Testdurchlauf habe ich festgestellt, dass es jetzt fast gar nicht mehr funktioniert (im Gegensatz zu vorher).
Es sieht so aus, als ob alle Kanäle auf der Linken Seite noch sehr Leise zu hören sind und auf der rechten Seite gar nicht,
als ich zum Testen einen kleinen Synthesizer angeschlossen habe und über Kopfhörer die Kanäle der Reihe nach durchgegangen bin.
Auch war ein Brummen zu hören, obwohl wie gesagt nur der Synthesizer und Kopfhörer angeschlossen sind.

Woran kann es liegen und was kann man tun, mit relativ wenigem Aufwand und wie gehe ich am besten vor?
Kann man sowas überhaupt selber reparieren? An Werkzeug usw. fehlt es nicht, eher an Wissen und Erfahrung für sowas.
 
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Ich hatte mal etwas in der Richtung an meinem alten DJ Mixer. Da lag es an der Stromversorgung selbst. Er war nur noch Mono, also nur der linke [(bzw. rechte) :denk: ist schon laaange her)] Kanal hörbar. Bei mir war es ein Wackelkontakt (Kabelbruch am Netzteil). Gegebenfalls mal die Buchse oder den Gleichrichter im Gerät prüfen.
 
Ich habe erst vor 1 Woche ein Presonus Studiolive 16.4.2 repariert..Es klingt bei dir als währe ein Spannungsregler defekt..

Es gingen nur die ersten 4 Kanäle und der Summenbus..Die restlichen Kanäle waren tot..

Das Problem war hier ein positiver 5 V Spannungsregler...den alten getauscht gegen eien 7805 mit 1 A . Eingebaut war die M Variante mit 500 ma...habe ihn durch ein 1 Amper gepimmt und sollte jetzt nie wieder Probleme machen.

Ist halt ein bischen Arbeit alles auseinanderzubauen...

Du müsstest das Netzteil mit dem Board verbinden und die Spannungsregler mal alle durchmessen...Sehen so ähnlich aus wie Transistoren sind aber Spannungsregler..

Du müsstest messen ob am Eingang und vor allem ob am Ausgang Spannung rausgeht.....alle Spannungsregler mal durchgehen...sollten nicht so viele in dem Pult bei dir sein...Sind so klassische Sollbruchstellen..

Orange sind die Spannungsregler..waren noch 2-3 Stück mehr die jetzt nicht orange markiert sind....Ich habe ihn dann durch einen 7805 mit 1 Amper getauscht...funzt jetzt einwandfrei..

Den neuen Spannungsregler habe ich an die (Grüne Kreis Markierung) Schraube montiert damit er Groundkontakt hat..und die 2 Beine habe ich an die alte Stelle mit 2 Drähten verbunden/angelötet da ich keine D-PAK Bauform zu Hause hatte. Hat mich einen ganzen Samstag gekostet..vom finish habe ich leider kein Bild gemacht....
Spannungsregler defekt.png


Der alte Regler..beim auslöten etwas aufgeplatzt...
IMG-20241201-WA0003.jpg
 
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Du müsstest das Netzteil mit dem Board verbinden und die Spannungsregler mal alle durchmessen...Sehen so ähnlich aus wie Transistoren sind aber Spannungsregler..

Du müsstest messen ob am Eingang und vor allem ob am Ausgang Spannung rausgeht.....alle Spannungsregler mal durchgehen...sollten nicht so viele in dem Pult bei dir sein...Sind so klassische Sollbruchstellen..

Es sind insgesamt 2 Spannungsregler verbaut (oben rechts an der Seite, wenn die Vorderseite der Platine oben ist):

Spannungsregler1.jpg

Spannungsregler2.jpg

Jetzt muss ich noch herausfinden, wie ich die Regler richtig messe.

ich wüsste jedenfalls nicht, was hier sonst noch ein Spannungsregler sein sollte..:

Platine Vorderseite.jpg

Platine Rückseite rot markiert.jpg

Ansonsten habe ich mal auf den ersten Blick geschaut, ob ich defekte Bauteile entdecke. Aufgefallen ist mir, bei der rot markierten Stelle, dass es so aussieht, als ob dort ein Wiederstand fehlen würde. Recht merkwürdig, könnte man Behaupten.
 
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Es sieht so aus, dass ich den ML7915A austauschen muss. Dieser Spannungsregler soll 15 Volt am Ausgang liefern, laut Datenblatt.
Gibt aber nur 5 Volt aus und das positiv, statt negativ.

Aber find mal das passende Bauteil im Netz, wenn dieser Spannungsregler schon ewig nicht mehr hergestellt wird...
 
Es sieht so aus, dass ich den ML7915A austauschen muss. Dieser Spannungsregler soll 15 Volt am Ausgang liefern, laut Datenblatt.
Gibt aber nur 5 Volt aus und das positiv, statt negativ.

Aber find mal das passende Bauteil im Netz, wenn dieser Spannungsregler schon ewig nicht mehr hergestellt wird...

Messe auch das Netzteil mal aus...da sollten mindestens 17 Volt rauskommen um sicherzugehen das überhaupt was sinvolles ankommt...


AM SPR..Wenn der Eingang zufällig 20v hat und der Ausgang 15...also nicht richtig ..du zwischen Ein und Ausgang gemessen hast ,,, bekommst auch nur 5 V raus...

Beim positiven ist 2 Ground beim Negativen ist Ground pin 3... Messe mit schwarz an 3 gegen 2 und 1 ...Da musstest dann sehen wieviel V am Eingang und was am Ausgang rauskommt..


Was mir auch nicht ganz so gefällt muss aber nichts heißen , sind die ersten 3-4 der 9 Dioden da scheint es irgendwie heißer geworden zu sein die direkt neben dem 7815 sind.... Hast du den schon gemessen?

1733691525418.png
1733690895604.png
 
Aber find mal das passende Bauteil im Netz, wenn dieser Spannungsregler schon ewig nicht mehr hergestellt wird...
wie jetzt? 7XXX Längsregler im TO220 Gehäuse bekommt man zuhauf ab 50 Cent pro Stück bei jedem Elektronikhändler oder auch im Versand.

Aber an Deiner Stelle hätte ich besser auf die Nomenklatur geachtet. Das Modell mit Suffix A im Original hat eine engere Toleranz, das ist aber nicht so schlimm, 2% gegenüber 5% sind nicht wirklich wild. Du hast aber die Version für 500mA bestellt (79M15), im Original sollte es die 1A (Standard-)Version sein, das kann durchaus ein Problem sein, denn ich glaube nicht, dass sich ein 16 Kanalmischer mit 500mA pro Rail begnügt.

Beachte auch, dass falls Du den Leistungstransistor BD239C tauscht, diesen wieder elektrisch isoliert gegen das Kühlblech montierst wie auf dem Bild jetzt, denn da ist der Kollektor auf dem Gehäuse. Da die Spannungsregler auf den selben Kühlblech das Gehäuse auf Masse haben, würdest Du nicht isoliert den Transistor gegen Masse schliessen.
 
Ich sehe, dass bei dir die Platinenstecker mit einem Heisskleber fixiert sind.
Dieser Kleber war eine Zeit lang für alle möglichen Störungen an Behringer Geräten verantwortlich.
Mein V-Verb z.B. hat nach einer gründlichen Entfernung des Klebers und Reinigung der Kontakte wieder funktioniert.
 
Messe auch das Netzteil mal aus...da sollten mindestens 17 Volt rauskommen um sicherzugehen das überhaupt was sinvolles ankommt...

Das hatte ich vorher gemacht und das Netzteil funktioniert.

Was mir auch nicht ganz so gefällt muss aber nichts heißen , sind die ersten 3-4 der 9 Dioden da scheint es irgendwie heißer geworden zu sein die direkt neben dem 7815 sind.... Hast du den schon gemessen?

Ist mir auch aufgefallen (bei den Spannungsregler ist die Hitzeverfärbung auch zu sehen). Mein erster Gedanke war, dass da jemand mit dem Lötkolben länger gebraucht hat...Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass um die 17 Volt so eine Hitze erzeugen könnten, dass die Platine sich vor Hitze verfärbt. Aber was weiß ich schon. Ich bin kein Elektroniker, obwohl ich auch mal Elektrotechnik als Fach hatte und das war fast nur Theorie.

Aber an Deiner Stelle hätte ich besser auf die Nomenklatur geachtet. Das Modell mit Suffix A im Original hat eine engere Toleranz, das ist aber nicht so schlimm, 2% gegenüber 5% sind nicht wirklich wild. Du hast aber die Version für 500mA bestellt (79M15), im Original sollte es die 1A (Standard-)Version sein, das kann durchaus ein Problem sein, denn ich glaube nicht, dass sich ein 16 Kanalmischer mit 500mA pro Rail begnügt.

Datenblätter von Bauteilen studieren ist jetzt nicht mein Hobby.. Da haben sich dann wohl zwei Fehler summiert, da ich dann (angeblich) vorher das Datenblatt von dem 79xx falsch interpretiert habe und vorher falsch gemessen habe, da ich nicht wusste, dass die Pins bei positiven und negativen Spannungsreglern vertauscht sind.

Hier ein Bild vom Datenblatt (Seite 3 im Anhang) des 79xx, wo eindeutig zu lesen ist, dass der Output des ML7915 A 0,5 Ampere liefert (rot markiert):

ML7915A.png


Aber man lernt ja bekanntlich nie aus und da frage ich mich dann wieso da Io=0,5 A steht?
 

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Ciao @Spacer

hm, ich kann mich irren, aber meine Behauptung stützt sich auf folgendes Blatt und da steht bei allen ML7XXXA ohne Infix 1A, mit Infix "M" 0.5A und mit Infix "L" 0.1A. Suffix A oder nicht ist meiner bescheidenen Meinung nach nicht sehr wild, 5% (±0.75V) ggü. 2% (±0.3V) ist wahrscheinlich genau genug.

Aber man lernt ja bekanntlich nie aus und da frage ich mich dann wieso da Io=0,5 A steht?
das steht unter "Test Conditions", also die angegebene Ausgangsspannung wurde mit einem Eingang von 23V und einer Stromstärke von 0.5A erreicht. Die maximal mögliche Stromstärke habe ich auf Deinem Datenblatt leider auf die Schnelle nicht gefunden.

Gruss
claudio
 

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Mein erster Gedanke war, dass da jemand mit dem Lötkolben länger gebraucht hat...Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass um die 17 Volt so eine Hitze erzeugen könnten, dass die Platine sich vor Hitze verfärbt.
Ich habe ein Video gesehen, bei dem jemand die Fader bei "deinem" Mixer getauscht hat. Bei seinem Board waren die Verfärbungen an der selben Stelle genau gleich.
 
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und da frage ich mich dann wieso da Io=0,5 A steht?
Das ist die "Testcondition". Die Zeile bedeutet: Die Genauigkeit liegt bei 14.4V bis 15.6V, wenn man bei -23V Eingangsspannung eine Last anlegt, die 0.5A zieht.

Aus der Zeile "Load Regulation" würde ich aufgrund der "Test Condition" sogar annehmen, dass der Regler bis 1.5A leisten kann. Zumidnest nehme ich an, dass die nicht außerhalb des gewährleisteten Arbeitsbereichs testen.
 
Aus der Zeile "Load Regulation" würde ich aufgrund der "Test Condition" sogar annehmen, dass der Regler bis 1.5A leisten kann. Zumidnest nehme ich an, dass die nicht außerhalb des gewährleisteten Arbeitsbereichs testen.
ist anzunehmen, ja, aber wahrscheinlich nicht im Dauerbetrieb, falls nicht spezifiziert und speziell gekühlt. Letztlich geht es darum, 15W maximale Verlustleistung bei einer Gehäusetemperatur von maximal 45°C abführen zu können, d.h. je besser die Kühlung, desto mehr Spielraum hat man (Die Temperatur des Halbleiters intern darf höher sein - 125°C - aber die kann man nicht direkt messen, TC ist verbindlich und messbar).
 
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Eigentlich ist es ja eine einfache Rechnung:

P = U x I

P habe ich in einem Betrieb mit nur einen Mischpultkanal gemessen (mit einem einfachen Verbrauchsmessgerät), bei einem fast baugleichen MX 1602. Es sind ca. 16-17 Watt (wieviel z.B. beim Betrieb von allen Kanälen verbraucht wird, kann ich nicht sagen). U ist bekannt und sind (2 x) 15 Volt.
Formel umstellen:

I = P / U

I = 17 / 15

I = 1,133

Das ist der Gesamtverbrauch. Also muss es noch durch 2 geteilt werden, da auf der Platine 2 x 15 Volt anliegen.

Nachzulesen auf:
Parallelschaltung von Bauelementen

Die Zeile:

"Die Summe der Teilstromstärken in den einzelnen Zweigen ist gleich der Gesamtstromstärke:"

Sprich 2 x 0,566 A, da es zwei Spannungswandler sind.

Aber ich gebe zu, mit 0,8 oder höher wäre ich besser dran. Diese Rechnung sollte ich mir vor dem Kauf durch den Kopf gehen lassen. Naja ein paar Euro Fehlkauf werde ich verkraften,
jedenfalls eher als den Kauf dieses Mischpults.
 
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Die beiden Spannungsregler scheinen in Ordnung zu sein, wenn ich nach diesem beiden Bildern gehe (jeweils 15 Volt an Masse und Output gemessen):

Download.png

Download2.png

Ohne den Schaltplan zu haben, kann ich diese Sache so oder so eh nicht beurteilen. Und der wird wohl nicht öffentlich verfügbar sein. So gesehen komme ich an diesem Punkt
nicht weiter, da ich mich damit schwer tue die relativ kleine Leiterbahnen auf der Platine zu verfolgen und wie schon erwähnt, habe ich in Sachen Elektronik zu wenig Erfahrung, um zu wissen
wo und wie ich den Fehler finde.
 
Achtung:
Hier gibt es einige Schalter, die DIREKT im Signalweg liegen, wie beispielsweise die Low-Cut-Schalter und die Main-ALT-Schalter.
In diesen Bereichen können Kontaktfehler der betreffenden Schalter zu (Audio-)Aussetzern, Verzerrungen, Pegelminderungen oder dem Totalausfall führen (Davon betroffen sind sowohl die Line-(Mic-)Eingänge 1-4, als auch die Hauptausgänge einschließlich des Kopfhörer-Ausgangs.).
(Zum Testen SÄMTLICHE dieser Schalter durch vielfaches Betätigen während des Betriebes untersuchen.)

Servicemanual:
 


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