Umweltlexikon-online.de: Aluminiumherstellung
Das Ausgangsmaterial zur A. ist das Mineral Bauxit.
Neben Australien sind zahlreiche Länder der sogenannten Dritten Welt Exporteure von Bauxit. Bauxit ist ein Verwitterungsprodukt aus tonhaltigem Kalk-Silikatstein. Es wurde erstmals 1821 in Les Baux in Südfrankreich entdeckt; der Ort gab dem B. seinen Namen. Beim Bauxitabbau werden großflächig Landschaften zerstört, wie dies allgemein für den Tagebau charakteristisch ist. Die Raffination des Bauxits zum Aluminiumoxid am Abbauort benötigt große Energiemengen. Aluminium ist das dritthäufigste Element (8,13 Prozent) und häufigste Metall der Erdkruste. Es liegt in der Natur hauptsächlich in Form schwerlöslicher Oxide und Silikate in Form von Tonmineralien vor und kommt deswegen nur in Spuren in biologischen Systemen vor. Pro Tonne Aluminium fallen ca. 1,5 Tonnen Rotschlamm (Eisen- und Titanoxide sowie Kieselsäuren) an, der als als Abfall deponiert werden muss.
Zur eigentlichen Aluminiumgewinnung wird das Aluminiumoxid geschmolzen und an Kohlenstoffelektroden zu Aluminium und Sauerstoff elektrolysiert. Um den Schmelzpunkt des Aluminiumoxids bei der Elektrolyse zu erniedrigen, werden fluoridhaltige Verbindungen (hauptsächlich Kryolith Na3AlF6) zugegeben.
Der Elektrolyseprozess zeichnet sich durch einen extrem hohen Energieverbrauch (14.000 kWh/t Aluminium) aus. Der Energieverbrauch zur Produktion einer t Aluminium ist 4mal so hoch wie zur Produktion einer t Papier, 10mal so hoch wie zur Produktion einer t Weißblech und 27mal so hoch wie zur Produktion einer t Glas. Erfolgt die A. direkt am Bauxitabbauort, so werden dort häufig riesige Stauseen angelegt, um eine billige Energieversorgung sicherzustellen. Dies führt, wie Beispiele aus Südamerika zeigen, zu Landschaftszerstörung und irreversiblen Schäden am Ökosystem.
In Deutschland werden Strompreise für Großabnehmer subventioniert, so dass sie unter dem Erzeugerpreis liegen! Dies bedeutet, dass die Produktionspreise für Aluminium nicht den realen Preisen entsprechen.
Beim Elektrolyseprozeß fallen Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2), Schwefeldioxid (SO2), Staub und fluorhaltige Verbindungen (hauptsächlich Fluorwasserstoff ) an, die die Umwelt teils erheblich belasten (Saurer Regen, Fluorwasserstoff ).