lfo2k schrieb:
ich bin momentan grad so unglaublich sauer auf Roland, und auf dessen Vorstellung, wie ich als die Roland TR-8 in die DAW einbinden soll. Ich komm damit irgendwie überhaupt gar nicht klar.
...
Wie geht Ihr mit dem Thema um??
Hier sind die Erläuterungen, die ich auf Gearslutz gepostet habe:
Obwohl es bis heute für mich keine Notwendigkeit gab die einzelne Ausgänge der TR-8 über USB zu verwenden, war ich neugierig herauszufinden
ob und wie man mit der TR-8 als alleinige Audio Interface in Cubase (Windows) arbeiten kann.
Ich habe viel auf Gearslutz, KVR und sequenzer.de gesucht, konnte aber keinen vollständigen Beschreibung finden.
Was ich fand waren viele Beiträge indem erklärt wurde, dass es zwar geht aber mit Einschränkungen und letztendlich wird in den meisten Beiträge darauf hingewiesen, dass man mit ASIO4ALL arbeiten sollte oder Aggregate auf der Apple Seite.
Ich nahm mir etwas Zeit und das zu testen und hier sind meine Ergebnisse:
Es gibt einige Einschränkungen, es ist dennoch möglich und ziemlich einfach fast wie sonst damit in Cubase zu arbeiten.
Die Einschränkungen sind:
. Man muss mit 96 kHz arbeiten.
. Man hat nur eine mono Eingang für zusätzlichen externen Instrumente (es kann ein Stereo Instrument sein oder zwei mono Instrumente).
. Es gibt nur einen (*) Master stereo Ausgang, was eine Einschränkung ist, wenn man, so wie ich es tue, mit einem 2.1 Abhörsystem arbeitet (für Bass-Management).
Andererseits:
. Man hat jeden einzelne TR-8 Instrument auf einem eigenem Kanal.
. Man kann ganz normal alle VSTi und VST innerhalb Cubase verwenden.
Die erste Sache, die ich nicht verstehen konnte war: wohin wird der Masterausgang von Cubase geroutet?
Obwohl die Antwort einfach ist, ich muss zugeben, dass ich Zeit benötigt habe um das zu verstehen!
Der Masterausgang von Cubase geht zum Mix Out der TR-8.
Das heißt es ist notwendig die Mix Out der TR-8 direkt mit der Abhöranlage zu verbinden um etwas zu hören.
Dies führt allerdings zu einen kleinen Problem in Cubase: man muss darauf achten, dass alle Instrumente in der TR-8 intern zu den zuweisbaren Ausgänge A oder B geroutet werden und nicht zu den Mix Out, sonst klingt jedes Instrument doppelt.
Man sollte sogar ziemlich vorsichtig damit sein weil, jenachdem was angeschlossen ist, können starke Rückkopplungen auftreten!
Roland empfiehlt in Cubase "Direktes Mithören" einzuschalten um Rückkopplungen zu vermeiden.
Allerdings ist zu bemerken, dass dies nur das Rückkoplung Problemk löst, damit allein wird man nicht die Klänge der TR-8 vom Cubase Mix Console steuern können, sondern nur von der TR-8 aus.
(*) Eine Sache ist mir nicht klar: eigentlich durch die Verwendung der TR-8 als Audio Interface gibt es einen anderen stereo Ausgang die EXT geannt wird.
Leider konnte ich nicht herausfinden, wofür der Ausgang gedacht ist und wie er funktioniert.
Falls jemand es weiß, bitte ich um Erläuterungen!
Ich fasse zusammen bevor ich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung schreibe:
Wenn man die TR-8 als Audio Interface in Cubase auswählt:
. Man hat einen stereo Ausgang (OUT) wohin man alles routen kann.
Das heißt, dass alle Spuren in Cubase (TR-8 Instrumente, die zwei externen Eingänge der TR-8, alle VSTi, alle VST) müssen zu dieser stereo Ausgang geroutet werden um überhaupt was hören zu können.
. Man erhält 14 mono Eingänge die von der TR-8 kommen:
1/2 Full Mix & Effekte (Stereo)
3 - BD
4 - SN
5 - LT
6 - MT
7 - HT
8 - RS
9 - HC
10 - CH
11 - OH
12 - CC
13 - RC
14 - EXT IN
In der System Settings der TR-8 ist es möglich einzustellen, ob die Audio Eingänge der TR-8 als stereo oder als 2 x mono fungieren, dies scheint aber keinen Einfluss auf die Tatsache zu haben, dass der EXT IN mono bleibt.
Das heißt wenn man zwei mono Instrumenten an die TR-8 anschliesst (Ich habe mit der TB-3 und eine Gitarre getestet) beide Signale gehen zum 14 - EXT IN.
Der Rest besteht nur darin die notwendigen Bussen und Spuren zu erzeugen und die entsprechenden Bussen zu den Spuren zu routen.
Hier eine einfache Schritt für Schritt Anleitung:
1. Alle Instrumente der TR-8 müssen zunächst intern auf die zuweisbaren Ausgänge A oder B zugeordnet werden (Erläuterungen dazu sind in dem TR-8 Owner's Manual unter "System Settings" zu finden).
2. Die TR-8 muss per USB mit dem PC verbunden werden und eingeschaltet werden bevor Cubase gestartet wird.
3. In Cubase: Geräte / Geräte konfigurieren / VST-Audiosystem die TR-8 als Asio Treiber auswählen.
4. In VST-Verbindungen / Ausgänge OUT und OUT(R) als Geräte-Port für Stereo Out (Master) auswählen (nicht EXT!).
5. In VST-Verbindungen / Eingänge sieben Stereo Busse erzeugen (oder vierzehn mono oder so viele man benötigt) und für jeden Eingangsbus den entsprechenden Geräte-Port auswählen (siehe Liste oben).
6. Im Arrangementfenster die benötigten Anzahl Spuren erzeugen.
7. In der Mixconsole die Spuren mit den entsprechenden Eingansbusse verbinden.
8. In der Mixconsole alle Spuren zum Stereo Output Bus routen.
9. In der Mixconsole den Monitorschalter auf jede Spur aktivieren.
Wenn man die TR-8 startet, sollte man jetzt alle Instrumente über die TR-8 Mix Outs hören können und von der Cubase Mixconsole kontrollieren können.
Weitere Instrumentenspuren mit VSTi oder Audiospuren können erzeugt werden, sie müssen auch zu der Stereo Out geroutet werden und sie sind ebenfalls über die Mix Out der TR-8 zu hören.
Schlussfolgerung:
Ich bin froh, dass ich verstanden habe wie ich damit arbeiten kann.
Ich habe nicht weiter geforscht und bin mir nicht sicher, wie man mit 44.1 kHz Waves in einen 96 kHz Projekt arbeitet, aber ich gehe davon aus, dass es geht.
Der Hauptnachteil für mich ist, dass ich nicht in 2.1 arbeiten kann und dementsprechend keinen wirklichen hörbaren Kontroll über die Bassfrequenzen habe, was natürlich einen Hindernis ist, wenn man mit Drums arbeitet.
Aber als zeitliche Arbeitsphase oder um die individuellen Drumspuren der TR-8 zu rendern, finde ich diese Moglichkeit schon praktikabel.
Ich hoffe, diese Erläuterungen können helfen.