Jein.
Das ist quasi organisiert wie ein Projekt in einer DAW. Du hast Spuren, auf die Du Plugins oder Samples laden kannst. Manche Plugins bestehen auch aus Samples und nicht nur aus Software. Die haben dann etwas mehr Ladezeit.
Diese Spuren sind seit den letzen, neueren Versionen der Software auch so organisiert, daß Du sie wie in einem multitimbralen Instrument auch als Layers und Splits darstellen kannst. Tatsächlich hast Du aber technisch immer noch einzelne Tracks die je einen Sound halten, oder eine Sammlung von Samples wie bei einem Drumset oder einer Keymap für einen polyphonen Sound.
Nehmen wir mal an Du hast Dir ein Setup zurechtgelegt, bei dem Du über das Keyboard auf verschiedene Sounds zugreifen kannst.
Jetzt willst du eine andere Kombination aufrufen.
Wie in einer DAW musst Du jetzt ein neues Projekt öffnen und das alte aus dem Speicher löschen. In der neueren Software haben sie das so abgekürzt daß Du auf Shortcuts zugreifen kannst, die Du Dir vorher anlegen musst. Du lädst also quasi ein neues Projekt, wenn ich mal bei der DAW-Sprache bleibe. Das dauert schon einen Moment.
Ich könnte ja jetzt auch in einer der Tracks den Sound wechseln. So lange ich in der Spur bei derselben Soundengine bleibe, geht das auch recht flott. Will ich aber jetzt an der Stelle ein Piano mit ein paar mehr MB an Samples haben, muss ich die Engine umschalten und den Sound laden. Auch das geht mit einem Shortcut (das ich vorher anlege), ändert aber nichts daran dass im Hintergrund die Pluginengine aus dem Speicher lösche und eine neue starte und deren Programm lade. Ich könnte natürlich auch vorher ein Piano in einem anderen Track vorbereitet geladen haben. Dann muss ich aber die Spur wechseln, technisch gesehen.
Verstehst Du den Brainfuck der da im Hintergrund abläuft?
Es ist im Prinzip eine DAW-Engine, die über den Umweg von einem Software-Frontend ein mutlitimbrales Keyboard vorspiegelt. Mit den Konsequenzen die das hat.
Nehme ich jetzt eine, sagen wir mal Kurzweil-Workstation (mit denen kenne ich mich halt gut aus), ist das mit den Sounds und Engines ziemlich egal. Da hst Du in einem Layer oder Zone einen Sound. Willst du einen anderen an der Stelle rufst Du ein anderes Programm auf, bei dem es egal ist ob es ein Rompler, VA, Sample oder FM-Sound ist. Es ist eine lange Liste aus Programmen/Sounds, in deren Hintergrund verschiedene Engines stecken. Die laden aber auch sofort, auch wenn nichts im Speicher vorgehalten wird. Der wird einfach an die Stelle geladen, fast verzögerungsfrei.
Schaltest Du das Ding ein und willst mit einer Band spielen, ohne vorher extra alles in Setups vorbereitet zu haben, musst Du jedesmal die Ladepausen akzeptieren, auch wenn du ein Shortcut angelegt hast. Und Du musst Ladepausen akzeptieren wenn Du von Setup zu Setup wechselst. Die mögen oft nicht lang sein, aber ich bezweifle daß das wirklich livetauglich ist. Das kannst Du zwischen Songs machen, die jeweils ein eigenes Projekt sind, aber nicht während eines Songs. Zu Hause ist das was anderes, da ist das egal.
Ich komme also wieder zurück auf die Eingangsbehauptung: Das ist wie eine MPC an die ein Keyboard geschraubt wurde. Etwas mehr Arbeitsspeicher, soweit ich mich erinnere doppelte Rechenleistung gegenüber den älteren Modellen, aber... wie gesagt. Es ist ein Computer mit einer Hardware DAW.
Mir kommen noch ein paar andere Gedanken als Kritik, aber da bin ich mir nicht so sicher ob die 61key doch anders ist als die normalen MPCs.
Wie gesagt, immer im Vergleich zu einer klassischen Workstation. Als Beatbox ist das schon in Ordnung wie das gemacht ist.
Man kann damit sehr komfortabel Samples herumschubsen, Beats machen und patternbasierte Stücke zusammenbauen. Alles super. Die Dinger können schon echt viel, so wie ein Computer mit DAW.