Ich bin garantiert eher Oldtimer als ein Laptopcowboy, sonst hätte ich Dir die Geräte nicht genannt
Und der Akai heißt trotzdem immer noch ASQ-10
Mein erster Sequenzer war so ein graues Plasteteil von Casio. Kurz probiert, für untauglich befunden, zurückgebracht und gegen einen Kawai Q-80 getauscht. Mit dem habe ich damals, als Polysix und EPS-1 durch JX-10 und Ensoniq SQ-R ersetzt wurden, die meiste Musik überhaupt gemacht.
Dann kam ein Atari ST ins Haus und Notator Alpha, dann Notator und Schlußendlich Cubeat.
Lange Pause, danach Mac als Rechner, Versuch mit Cubase. Örgs. Logic gekauft. Wieder eine lange Pause.
Wiedereinstieg mit Mac und Logic bzw Cubase, auf die Nase gefallen. Wieder einen Q-80 geholt. Viel besser. Nachteil: beim Aufnehmen im Loopmodus wird jedesmal der Count-in abgespielt, das hatte ich von damals nicht so in Erinnerung. QY700 beim Forumskollegen gesehen und etwas später auch handelseinig geworden.
Mit dem QY700 habe ich hier auf dem Sofa etliche Ideen direkt in die Minitastatur reingeklopft. Als Kompositionshilfe eine feine Sache, weil auch nette Soundengine drin und alle Daten permanent im Speicher stehen bleiben, einschalten und loslegen. Der Pianorolleneditor ist auch genial, das macht am großen Display auch echt Laune.
Nachteile des QY700:
1. die interne Klangerzeugung läuft bei der Ansteuerung via MIDI immer mit, außer man schaltet sie komplett ab. Dann kann man aber auch die internen Drumsounds und eingebauten Presetphrasen nicht mehr nutzen, was schade ist, denn da sind wirklich Gute dabei.
2. das Potential des riesigen Displays wird leider verschenkt. Man kann mit den Pfeiltasten nicht einfach so Kreuz und Quer navigieren wie bei einer MPC, sondern bewegt sich meist innerhalb einer Zeile.
3. es fehlen dezidierte Mute-Taster für die Spuren. Man muß die entsprechende Spur mit den Pfeiltasten anwählen und dann den Mute-Taster drücken. Aufgezeichnet werden kann das leider auch nicht.
4. es fehlen einige Funktionen wie zB die Noten eines Drumtracks auf Einzelspuren aufzusplitten
5. die User-Phrasen liegen hinter den sehr zahlreichen Preset-Phrasen, und da muß man sich erstmal durchkurbeln oder die exakte Nummer kennen. Eine Phrase ist die kleinste Einheit bei einem QY, andere nennen das Pattern.
Mit etlichen dieser Nachteile räumt der vom Sequenzer her nahezu identische RM1x auf. Der hat die Mute-Tasten pro Track, kann das iirc auch aufzeichnen, bietet etliche Sektionen mehr (für die Bereiche eines Songs), hat weniger Presetphrasen und mehr Sequenzerfunktionen, zB das mit dem Drumrtrack Split. Die Job-Nummern sind übrigens bei beiden Geräten identisch, die RM hat halt mehr Jobs drin. Dafür bekommt man bei der RM1x aber nur 16 statt 32 Spuren, nur 16 Kanäle und ein kleineres Display. Das Problem der über MIDI immer mitlaufenden Klangezeugung hat auch die RM1x.
Dieses Gerät hatte ich mal kurz leihweise hier, machte schon Laune, ich will aber gerne 2 MIDI-Stränge haben. Als MIDI-Sequenzer mit Zugabe-Klangerzeugung aber ein feines Gerät, zumal es auch die Lauflicht-Programmierung im x0x-Style gibt.
Dann wäre da noch die große Yamaha: RS7000. Die hat wieder 2x MIDI und sogar Sampling. Sozusagen die bessere RM1x und viel mehr. Mit einer SCSI-Schnitsttelle für Massenspeicher, leider aber vom Morbus Yamaha befallen: die ist so lahm, daß man die Bits einzeln lackieren könnte.
Electribes sind sicher schön, aber die können eben keine polyphonen Sequenzen.
Ich würde ihm da schon eher zu einer RM1x oder gleich RS7000 raten. Die RM gibt's oft recht günstig, allerdings sind bei vielen auch die Taster runter, kann man aber tauschen.
Oder eine MPC2000 XL. Das ist mein aktueller Hardwaresequenzer. Ich wollte was ohne Klangerzeugung und mit 2x MIDI.
Der Roland MC-80 ist deren letzter Standalone-Hardwaresequenzer gewesen. Kann iirc nur 2-3 Songs im Speicher halten. Was ein Käse, da ist ja der olle Q-80 und sein großer Bruder, Q-80EX, um Längen besser.
Wenns denn ein Q-80 werden soll, dann am Besten ein EX. Der hat den doppelten Speicher, aber auch einen zweiten MIDI-Ausgang. Gehäusefarbe grau statt schwarz, sieht noch chicer aus.
Die Diskettenlaufwerke von RM1x, RS7000 und MC-80 arbeiten mit normalem DOS-Format, also HD 1,44MB. Nicht ganz unwichtig zum Datentausch.
Hoffe, das hilft ein wenig. Sorry für die Länge.
Edit: für nur MIDI und günstig: RM1x. Kann Lauflicht, Step, Pattern (Phrasen, Pattern sind bei den QY-Sequenzern den Phrasen übergeordnet). Das Netzteil ist da auch gleich eingebaut und nicht extern wie beim Kawai, und er speichert auf normale PC-Disketten, also den letzten Standard davon.